Eine kleine Vorstellung

  • Hallo liebes Forum,

    ich weiss nicht, ob das der richtige Weg ist. Einen anderen habe ich aber auch nicht parat. Also ist es einen Versuch wert.

    Hi, ich bin HQuinn. Ob ich ein Alkoholproblem habe weiß ich nicht genau. Rein objektiv betrachtet denke ich schon. Ich trinke jeden Tag. Manchmal schon tagsüber. Ich trinke selten zu viel, aber so ne halbe Flasche Vodka geht schon rein.

    Ich weiss eigentlich nicht warum. Ich mag es. Und irgendwie hilfts mir meinen Hintern mal für ein paar Momente ruhig zu halten. Oder mal wieder auf andere Gedanken zu kommen, mich kurzfristig besser zu fokussieren, mich zu motivieren, kontaktfreudiger und offener zu sein, meine Kreativität zu fördern, die Stimmen ein wenig leiser zu machen. Keine Ahnung, ich glaub einfach ich war schon bei meiner Geburt verloren. Ich hab das Beste aus meinem Leben gemacht, das mir möglich war. Und ich tue alles dafür zu halten, was ich mir aufgebaut habe.

    Aber manche Dinge funktionieren nicht, manche Krankheiten kann ich nicht mehr heilen, manche Menschen kann ich nicht zurück holen. Sorry, ich überlege nur wie ich mich kurz und knackig vorstellen kann, und dann kommt erst ein Aufsatz raus.

    Also auf jeden Fall… Hallo und Danke fürs Zuhören :)

    Lg

    HQuinn

  • Hallo und herzlich Willkommen, HQuinn,

    Danke dir für deine Vorstellung.
    Ob das hier der richtige Weg ist, werde ich dir auch nicht beantworten können, das wird wohl erst die Zeit erweisen.

    Ich gehe aber davon aus, dass du dich angemeldet und vorgestellt hast, weil du dich selbst vor ein Problem gestellt siehst, das du alleine nicht lösen kannst.

    Wie du das erzählst, gebrauchst du Alkohol, um …

    Und irgendwie hilfts mir meinen Hintern mal für ein paar Momente ruhig zu halten. Oder mal wieder auf andere Gedanken zu kommen, mich kurzfristig besser zu fokussieren, mich zu motivieren, kontaktfreudiger und offener zu sein, meine Kreativität zu fördern, die Stimmen ein wenig leiser zu machen.


    Es klingt aber ganz danach, dass diese Lösung, die du da wählst, ihre Schattenseiten hat, sonst wärst du nicht hier und hättest dich nicht vorgestellt.

    Wie können wir dir helfen? Brauchst du Informationen oder brauchst du Austauschpartner, um dein Problem näher für dich klären zu können?

    Viele Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hi AmSee ☺️

    danke dir für deine Antwort. Ich bin glaub ich absolut verwirrt. Mein Körper zeigt denke ich erste Auswirkungen des Konsums. Leider bin ich da genetisch am Herzen und den Nerven heftig vorbelastet. In meiner depressivsten Phase wollte ich das Unausweichliche glaube ich einfach nur beschleunigen. Ich musste aber schon früh viel Verantwortung tragen. Daher trinke ich immer nur so viel, dass ich meine wichtigsten Pflichten und privaten Termine erfüllen kann. Nach Aussen hin funktioniere ich also. Ich bin auch kein Mensch, der bei Anderen sonderliches Interesse erzeugt. Alle findens mich immer süß, liab, tüchtig, schlau…. aber keiner hört zu.

    Irgendwie will ich nicht wie meine Eltern und andere Verwandte früh sterben. Aber wenn ich ohnehin vorbelastet bin und keine allzu hohe Lebenserwartung hab, was solls denk ich mir. Dann hab ich wenigstens Spass. Aber den hab ich seit einiiger Zeit auch nicht mehr. Aus am Wochenende wurde täglich. Arbeite jetzt auch noch von Daheim. Meinen Mann habe ich um Hilfe gebeten, als ich anfing die Kontrolle zu verlieren.Aber er und ich aind uns da zu ähnlich. Also trinken wir eben zusammen. Und ich will gar nicht aufhören. Aber ich bin auch nicht dumm und weiß wo mich das hinführen wird oder schon hingeführt hat. Ich hoff das macht irgendwie Sinn für dich.

    Also ja, ich weiß nicht was ich will oder von mir erwarte oder was ich mir von dem Forum erhoffe. Ich dachte es wäre vielleicht mal ein Schritt in eine andere Richtung.


    Lg HQuinn

  • Hallo HQuinn


    Willkommen im Forum und einen entspannten Austausch.


    Ob du objektiv gesehen ein Alkoholproblem hast oder nicht ist ja erst mal sekundär. Entscheidend ist doch eher sind doch eher die Fragen ob du deinen Konsum so belassen willst oder ob du dich auf einen Weg einlassen willst der dann eben anders ausschaut. Wenn dein Leben so wie du es jetzt lebst für dich okay ist dann lebe halt so weiter. Da dürftest du keine Unterstützung brauchen. Falls du dich entschliesst deinen Konsum ernsthaft und tiefer zu hinterfragen dann wirst du hier auf User treffen die auf ihre eigene Art schon von Angesicht zu Angesicht mit König Alkohol zu tun hatten.


    Gute Zeit
    Brant

  • Hi Brant,

    danke dir für deine Antwort ☺️ Ich glaub die Angst vor den Folgen und die Angst vor dem Aufhören sind tief in mir verankert. Und selbst meine Therapeutin meinte „Manche Menschen sind den Süchten eben mehr zugeneigt als andere.“ Klingt für mich wie ne Bestätigunng. Ich wohn am Land. Ich seh die Leute um 9 in der Früh mitn Bier herumstehen. Als wärs ein Tasserl Kaffee.

    Mein Leben ist okay, aber das ist denke ich bei Vielem der Fall. Die Frage ist wie lange noch? Wann wirds mir wie meiner Stiefmutter gehen, der ich zwei Mal beim klinischen Tod aufgrund ihrer Alkoholsucht zusehen durfte. Oder meiner Mutter, die mit 36 einfach plötzlich tot war. Oder meinem Vater der mit 61 nach zwanzig Jahren Leiden gestorben ist. Oder meinem Onkel, der betrunken in seinem Planschbecken ersoffen ist. Oder meinem Großonkel, der nen Wohnsitz in der Entzugsklinik angemeldet hat. Ich weiss nicht…. ich weiss ja wo ich mich hinbeweg. Aber vielleicht ist das auch mein Weg. Vielleicht bin ich eben so wie der Rest meiner Familie.

  • Hi HQuinn,

    ich kann das durchaus nachvollziehen, was du schreibst.
    Als ich hier Ende Oktober ˋ20 aufschlug und mich vorstellte, wollte auch ich nicht mit dem Trinken aufhören. Ich schlug hier aber auf, weil mir bewusst geworden war, dass ich ein Problem habe, und ich hoffte hier auf Gesprächspartner zu finden, die sich damit erfahrungsgemäß auskennen müssten.

    Die Ansage hier war recht eindeutig: Wenn ich mir weiterhin so viel vom Alkohol versprach, werde mich niemand davon abbringen können, weiterhin diesen Weg zu gehen.

    Nun wollte ich aber wirklich Hilfe, deshalb fragte ich nach, teilte hier meine Gedanken, sortierte mich dadurch auch und mir wurde durch den Austausch und durch das Lesen der Erfahrungsberichte anderer allmählich so richtig bewusst, dass ich so wie bisher nicht weitermachen kann und auch nicht weitermachen will.
    Daraufhin habe ich dann die Reißleine gezogen und ich hab das, das kann ich dir versichern, wahrlich nicht bereut.

    Aber wenn ich ohnehin vorbelastet bin und keine allzu hohe Lebenserwartung hab, was solls denk ich mir. Dann hab ich wenigstens Spass. Aber den hab ich seit einiiger Zeit auch nicht mehr.

    Das kommt mir ziemlich bekannt vor….


    LG AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Liebe Harley,

    Ich glaube nicht ans Schicksal, du etwa? Wenn der Weg vorprogrammiert wäre, dann hätten wir keine Wahl. Und die haben wir definitiv, weil sonst würde ich auch noch trinken. Wäre ja Schicksal oder genetisch vorprogrammiert. So einfach isses aber nicht. Du kannst dich entscheiden und das hast du hiermit nunmehr getan, denn du hast im Forum angemeldet. Irgendwas rumort da in dir, was dich zu diesem Schritt veranlasst. Vielleicht bist du einer inneren Stimme in dir gefolgt, die du nicht mehr überhören konntest. Du kannst dein Leben anders gestalten als deine Familie es getan hat. Du hast die Wahl und kannst dich jederzeit entscheiden. 😊 Herzlich Willkommen!

  • Hallo HQuinn,

    ich habe dich nun für den Austausch im öffentlichen Bereich freigeschaltet und deinen Thread in das entsprechende Unterforum verschoben.

    Du kannst dich nun hier austauschen, wenn du das möchtest. Herzlich Willkommen.

    Viele Grüße

    AmSee (als Moderatorin)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Herzlich willkommen, HQuinn.

    Ich weiss eigentlich nicht warum. Ich mag es. Und irgendwie hilfts mir meinen Hintern mal für ein paar Momente ruhig zu halten. Oder mal wieder auf andere Gedanken zu kommen, mich kurzfristig besser zu fokussieren, mich zu motivieren, kontaktfreudiger und offener zu sein, meine Kreativität zu fördern, die Stimmen ein wenig leiser zu machen.

    Das, was Du hier beschreibst, ist zunächst mal völlig normal. Die von Dir beschriebenen Erfahrungen haben wohl fast alle Menschen so gemacht. Auch ich. Eigentlich auch kein Problem, wenn man das ab und zu mal so macht und die Dosis nicht zu hoch ist. Es ist eben - wie vieles im Leben - eine Frage des richtigen Maßes.

    Ich trinke jeden Tag. Manchmal schon tagsüber. Ich trinke selten zu viel, aber so ne halbe Flasche Vodka geht schon rein.

    Um hier erst gar nicht viel drum herum zu reden: Du trinkst eben nicht "ab und zu", sondern täglich. Und: Du trinkst eben nicht "selten zu viel", sondern ständig zu viel. Ein halbe Flasche Wodka täglich ist, egal welche Maßstäbe man anlegt, im Bereich von "sehr viel" zu taxieren.

    Wenn man Alkohol nicht zum gelegentlich Genuss nutzt, sondern irgendwann als generellen Problemlöser zu missbrauchen beginnt, also eigentlich nur noch wegen der erhofften Wirkung trinkt, passiert zwangsläufig folgendes: Mit Deinem jetzigen schon sehr hohem Konsum-Level "hilft" Dir der Alkohol vielleicht noch dabei, Deinen Hintern mal für ein paar Momente ruhig zu halten oder mal auf andere Gedanken zu kommen, macht Dich vermeintlich kreativer etc., aber in wenigen Monaten wirst Du feststellen, dass die halbe Flasche Wodka nicht mehr die gleiche Wirkung zu entfalten vermag. Dein Körper gewöhnt sich in zunehmenden Maße an Deinen Konsum. Man nennt das Toleranzentwicklung. Das ist bei allen Süchten so; beim Alkohol ist der Zeitraum sogar vergleichsweise lang.

    Weitermachen auf gleichen Level hieße demnach für Dich: Die gewünschte Wirkung wird immer schwächer werden und irgendwann ganz ausbleiben. Die halbe Flasche Wodka wird Dir nicht mehr das bieten, was sie Dir heute bietet.

    Du hast also eigentlich nur zwei Alternativen: Du säufst immer mehr oder Du hörst auf.

    Die Aufhör-Option klingt in Deinen Ohren vermutlich dramatisch. Allein schon beim Lesen dieser Zeilen denkst Du womöglich: "Mein Leben ist eh schon schwer. Und jetzt soll ich mich noch von meinem besten Freund - meiner Wodka-Flasche - verabschieden? Da bleibt doch nur noch Leere und Schmerz."

    Ich kann Dir sagen: Es ist völlig anders als Du aktuell denkst. Wenn Du mit dem Trinken aufhörst, eröffnet sich eine Welt, die Du Dir aktuell gar nicht ausmahlen kannst. Diese Welt ist schön, voller Farben, voller Gefühle, voller Klarheit. Eben das volle Spektrum, was das Leben so bietet: von tieftrauig bis himmelhochjauchzend. Es ist ein Weg von den alkohlinduzierten Fake-Gefühlen zu den echten Gefühlen, die in Dir schlummern.

    Ich kann Dir auch sagen: Es ist kein einfacher Weg, bisherige Gewohnheiten zu überschreiben. Das geht schon gar nicht von heute auf morgen. Vermutlich wirst Du Unterstützung brauchen. Vielleicht auch professionelle Unterstützung. Schwierig ist, dass Dein Mann Deinen Konsum anscheinend nicht bremst, sondern sogar noch anfeuert. Keine gute Kombination.

    Ich hab das Beste aus meinem Leben gemacht, das mir möglich war. Und ich tue alles dafür zu halten, was ich mir aufgebaut habe.

    Ich wünsche Dir, dass Dir das gelingt. Von Herzen.

    Erster Schritt: (Selbst-)Erkenntnis. Dann werden sich mehrere Schritte anschließen. Hier im Forum gibt es eine Menge Know How, aber letztlich musst Du Deinen eigenen Weg finden. Es ist ja auch Dein Leben. Und Du hast eben nur dieses eine Leben. Meine Anregung: Werde Dir dessen bewusst und lerne Deine verbleibende Lebenszeit zu schätzen. Das kann man nicht erzwingen, aber es wäre doch schade, wenn Du Dir kurz vor Lebensende irgendwann eingestehen müsstest, dass Du eben doch nicht das Beste aus Deinem Leben gemacht hast. Aber glücklicherweise bist Du ja noch nicht kurz vor Deinem Lebensende, sondern sitzt hier im Juli 2024 vor Deinem Bildschirm und liest diese Zeilen.

  • Liebe Harley,

    Ich glaube nicht ans Schicksal, du etwa? Wenn der Weg vorprogrammiert wäre, dann hätten wir keine Wahl. Und die haben wir definitiv, weil sonst würde ich auch noch trinken. Wäre ja Schicksal oder genetisch vorprogrammiert. So einfach isses aber nicht. Du kannst dich entscheiden und das hast du hiermit nunmehr getan, denn du hast im Forum angemeldet. Irgendwas rumort da in dir, was dich zu diesem Schritt veranlasst. Vielleicht bist du einer inneren Stimme in dir gefolgt, die du nicht mehr überhören konntest. Du kannst dein Leben anders gestalten als deine Familie es getan hat. Du hast die Wahl und kannst dich jederzeit entscheiden. 😊 Herzlich Willkommen!

    Hi Bighara :)


    naja, ich glaube an Schicksal. Ich glaube auch an Prägung. Ich muss aber auch gestehen, dass ich dem Schicksal jedes Mal versucht habe ein Schnippchen zu schlagen und es einstweilen ganz gut hinbekommen hab. Das widerlegt meine Theorie natürlich ein wenig 8o

    Naja, ich habe ehrlich gesagt zuerst versucht in der Familie und bei Freunden Hilfe zu finden. Aber wie gesagt. Ich funktioniere, ich bin weiter gekommen, als es jemals irgendjemand von mir erwartet hätte. Und somit ist mein Umfeld der Meinung es ist eh alles paletti und ich hab eigentlich keinen Ansprechpartner wenns mir mal schlecht geht. "Dir gehts doch gut. Sieh was du erreicht hast." .... Irgendwie hat mich noch nie wer gefragt, was es mich gekostet hast zu erreichen, was ich habe.

    Ich bin froh mich hier angemeldet zu haben. Und ich danke euch für das angenehme und warme Willkommen. :) Ich fürchte gute Ratschläge kann ich noch nicht geben. Daher hab ich ein wenig Angst bei anderen Themen mitzuschreiben. Aber ich werde mich mal tüchtig einlesen und hoffe auch bald einen Beitrag leisten zu können :*

  • wow, ich muss gestehen so offen habe ich es noch nie angesprochen gehört. Und irgendwie kullern mir beim Lesen auch die Tränen herunter. Und ich muss gestehen, dass ne viertel Flasche beim Schreiben auch von wieder draufgegangen ist. Danke für diese Worte.

  • Hallo HQuinn,

    Ich fürchte gute Ratschläge kann ich noch nicht geben. Daher hab ich ein wenig Angst bei anderen Themen mitzuschreiben. Aber ich werde mich mal tüchtig einlesen und hoffe auch bald einen Beitrag leisten zu können :*

    niemand hier erwartet von dir, dass du schon gute Ratschläge gibst. Dafür müsstest du ja schon wissen, was dir tatsächlich hilft, um anderen Hilfe zur Selbsthilfe geben zu können.

    Komm erstmal hier an, lies dich ein und teile deine Gedanken oder Fragen, wenn du sie mit uns teilen möchtest. Für letzteres eignet sich am besten dein eigener Thread hier.


    Eine Bitte habe ich:

    Ich kann das aus eigener Erfahrung durchaus nachvollziehen, dass du beim Schreiben Alkohol konsumiert hast, ich bitte dich aber, dich an Diskussionen möglichst im nüchternen Zustand und nicht angetrunken zu beteiligen.
    Das dient deinem, aber auch unserem Schutz.

    Ein gutes Ankommen wünsche ich dir hier.

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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