Ehrlicg gesagt, liest sich das für mich schon so, dass du zu dem damaligen Zeitpunkt nicht sonderlich gut für dich und deine Bedürfnisse einstehen konntest. Darf ich etwas fordern? Ja. Du darfst. Die Angst vor Ablehnung steckt dahinter.
Die Angst vor Ablehnung war mir seit meiner dysfunktionalen Kindheit ein "treuer und weiser Ratgeber" und war unter anderem auch ein Grundpfeiler meiner Sucht. Mir wird auch immer mehr bewusst, dass es dort noch viel aufzuräumen gibt. Und ich bin gerade dabei.
Wiederum würde ich meinen nüchternen Weg aus jetziger Sicht genauso konfrontativ gehen. Es ist mein Weg, der unter anderem auch aus meiner persönlichen Fallbeurteilung und eigener Erfahrung besteht. Gerade durch angstmachende Erfahrungen und Erlebnisse anderer, sehe ich die Gefahr, dass ich ein Modell annehme, was im schlimmsten Fall in einem totalen Rückzug enden könnte.
Auch sehe ich dort die Gefahr des Dogmatismus. Ich würde unreflektiert glauben, was andere erlebt haben, das 1:1 auf mich ummünzen und es wiederum an andere weitergeben
Ich brauche diese Konfrontation. Beispielsweise in den Getränkemarkt zu gehen oder Gästen moderat Alkohol anzubieten, ist für mich eine "Normalität" die ich (derzeit?) noch benötige und mich erstarken lässt. Auch stelle ich den Alkohol nicht auf eine Stufe mit z.B. Heroin, da es meiner Ansicht nach wirklich Menschen gibt, die Alkohol kontrolliert trinken können. Nur ich eben nicht.
Auch waren die Kompromisse mit meiner Partnerin und meinem Umfeld genau richtig, ich brauchte diese "Normalität", alles andere hätte die Leere noch vergrößert.
Jeder Rückzug, Meiden und Ausblenden hätte in mir eine Angst vor einem lauernden übermächtigen Gegner produziert und ihm (dem Alk) mehr Macht zugesprochen, als er tatsächlich hat.Das habe ich früher schon oft erlebt.
Das ist MEIN Weg und ich behaupte nicht, dass er für jeden geeignet ist. Aber daraus zu schließen, dass ich in der Richtung nicht für meine Bedürfnisse einstehen konnte, weil ich es nicht so mache, wie es "empfohlen" wird, ist doch etwas am Ziel vorbei.
Gerade das war damals mein erster Schritt in die Freiheit, weil ich auf mich gehört habe und es nicht so gemacht habe, wie die anderen es von mir erwartet haben. In der Richtung war mir das andere Forum sehr "lehrreich". Dort wurde mir auch ein Rückfall prophezeit, der sich gewaschen haben soll.
Ich weiß auch manchmal nicht, warum mich gerade diese Sache mit dem alkfreien Umfeld immer so triggert. Vermutlich fühle ich gerade dort meine Grenzen verletzt, weil mir immer wieder jemand sagen will, wie es richtig ist und wie ich zu machen habe.
Sorry, das musste mal raus.