Ich habe gestern ziemlich Klartext mit meinem Freund gesprochen und ihm auch gesagt, er hat nun das Wissen, wo sein Problem liegt und eigentlich nur die Wahl, sich für sich oder gegen sich zu entscheiden. Und ihm ist es auch bewusst. Aber ich weiß, wie schwer der Deckel ist und ich drücke ihm die Daumen, ebenfalls das Loch zu schließen. Da kann ich ihm aber nicht helfen außer, ein Vorbild zu sein, dass es möglich ist und sich lohnt.
Das erinnert mich an meinen besten Freund, der im letzten Jahr an den Folgen seines übermäßigen Alkoholkonsums starb, trotz meiner Erfahrungsberichte und trotz meines "Vorbilds". Und ich frage mich, warum ich einen anderen Weg als er gehen konnte. Oder musste?
Ich weiß nur eins: Bei mir begann es mit den Rauchstopp, bei dem ich die Erfahrung machte, dass es ein unglaubliches Freiheitsgefühl ist, nicht mehr rauchen zu müssen. Und ab da wollte ich die komplette Freiheit, was bedeutete, mit dem Trinken aufzuhören.
Mir war zu diesem Zeitpunkt absolut klar, dass ich nur glücklich werden kann, wenn ich jegliches Suchtverhalten ablege.
Vielleicht ist eine solche Erfahrung ein Glücksfall, wahrscheinlich hat sie aber Gründe. Nur welche sind es? Was war bei mir anders?
Ich bin inzwischen an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr an Zufälle glauben kann, weil es davon zu viele in meinem Leben gab, die sich im Rückblick als Notwendigkeit erwiesen, um mich zu dem werden zu lassen, der ich jetzt bin. Und diese "Zufälle" waren im Zeitpunkt ihres Vorkommens nicht immer erfreulich.
Vielleicht hat ein Anderer ähnliches erlebt und ist an einem Punkt angelangt, wo er die Zusammenhänge klarer sieht als ich?
Bassmann