Ein kleines Portrait von mir

  • Liebe Mina,

    danke Dir für Deine netten Zeilen und auch dafür, dass Du mir kurz über Deine Nahtoderfahrungen berichtet hast. Wie gesagt, ich möchte dieses Thema hier gar nicht "groß" werden lassen, weil ich denke, dass das hier nicht her gehört. Es sei denn, es wäre mit Deiner Alkoholgeschichte verbunden aber so wie Du schreibst, scheint das ja nicht der Fall zu sein. Zumindest waren diese Erlebnisse wohl nicht entscheidend dafür, dass Du da so tief hinein geraten bist.

    Weißt Du, ich habe mich im Zuge der Aufarbeitung meiner Suchtgeschichte dann relativ bald mit dem Sinn meines Lebens beschäftigt. Muss man bestimmt nicht unbedingt machen, gibt bestimmt viele, die auch ohne selbst erkannten Sinn gut ein neues Leben ohne Alkohol leben können und das auch tun. Bei mir war es nur so, dass ich mir dachte: Was will ich denn jetzt eigentlich mit meinem Restleben noch anfangen? Ich dachte mir: Eigentlich habe ich da ja jetzt gerade eine Megachance mein Leben so richtig zu verändern, weil der, der alles gekillt hat, nämlich der Alkohol, aus meinem Leben verbannt war.

    Und je mehr ich da nachdachte, desto entschlossener wurde ich, diese Chance jetzt auch zu nutzen. Ich empfand es schon fast als "Verschwendung" meines Restlebens, wenn ich jetzt einfach weiter so "vor mich hin" lebe, wo ich doch jetzt "richtig" leben könnte. Weil ich endlich FREI war. Ich empfand es als eine unfassbare Freiheit, nicht mehr trinken zu müssen, keinen mehr trinken zu wollen. Da wollte ich für mich und mein Leben etwas daraus machen.

    Nur was, diese Frage konnte ich gar nicht so einfach beantworten. Wer will ich denn jetzt sein? Wie will ich sein? Was will ich denn jetzt noch erreichen und wofür und für wen? Letztlich: Wo ist denn jetzt "mein Sinn", also mein Lebensinn, für den ich lebe und den ich anstreben möchte. Ein sehr spannender und für mich auch sehr erfüllender Prozess, übrigens noch nicht abgeschlossen bzw. ich bin davon überzeugt, dass er erst mit meinem Tod abgeschlossen sein wird. Und für mich ist es sehr schön, dass ich nicht das Gefühl habe hier gäbe es irgendwo ein Ende oder einen Punkt, den ich erreichen muss und dann ist das Ziel erreicht.

    Da denke ich immer an einen Berggipfel. Man versucht ihn zu erreichen, es ist das große Ziel. Hat man ihn erreicht, geht es aber nur noch bergab, also wieder herunter. Und ich denke mir: ich strebe nicht nach einem Gipfel, den ich erreichen möchte. Ich will einfach immer an mir und meinem Sinn arbeiten, auch akzeptieren das sich Dinge / Ziele im Laufe eines (Rest-)Lebens verändern können und dass es dazu gehört, immer wieder zu reflektieren und ggf. Korrekturen vorzunehmen.

    Ich bin schon wieder am Philosophieren, entschuldige bitte. Alles was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich mich im Zuge dieser Sinnfindung eben auch mit Religion, Persönlichkeitsentwicklung, auch Esoterik und son "Zeugs" (aber eher oberflächlich) beschäftigt habe und dabei eben über diese Nahtodgeschichten gestolpert bin. Hat mich fasziniert, allerdings verfüge ich irgendwie auch über eine Art Grundskepsis, die wohl auch ein Wesenszug von mir ist. Was nicht heißt, dass ich ein Pessimist oder sowäre, im Gegenteil aber ich hinterfrage schon gerne und versuche immer zu verstehen. Und ich finde das jetzt sehr spannend, wie sachlich, sozusagen nüchtern ;D Du diese Erlebnisse von Dir beschreibst. Das was ich da konsumiert habe, hatte immer sehr euphorische Protagonisten, also ausnahmslos, wenn ich mich richtig erinnere. Aber wie gesagt, soll jetzt nicht das Thema sein und wenn es für Dich ein Grund ist, da mal drüber nachzudenken, dann freut es mich, ,wenn ich Dir (ungewollt) einen Denkanstoss liefern konnte.

    Denkanstösse sind es übrigens unter anderem auch, warum ich hier bin. Ich bekomme hier immer wieder sehr viele davon und das bringt mich oft weiter. Und da geht es bei mir jetzt ja schon lange nicht mehr um den Alkohol an sich. Man kann hier sehr viel auch jenseits dieses Themas für sich mitnehmen. Also ich jedenfalls.

    Dabei belasse ich es jetzt mal. Bis bald mal und

    liebe Grüße
    Gerchla

  • Willkommen Gräfin

    ich hab auch viel Scheixx getrieben. Jetzt bin ich schon so lange nüchtern, dass es langsam mühsam wird, mich dran zu erinnern. Hier aufgeschlagen bin ich, nachdem mein Vater an den Folgen seines eigenen jahrzehntelangen Alkoholmissbrauchs gestorben war. Meine eigene Geschichte ist mehr als 20 Jahre her. Heute finde ich das - sorry - im Rückblick schon eher amüsant. Wirklich schlimmes ist mir nicht passiert, ich habe niemanden wirklich nachhaltig geschädigt, so weit ich weiss. Ausser mich selbst, und das ist ja mein Leben, das wollte ich wohl so.

    Wenn Dich meine Geschichte interessiert, ich hab hier schon so viel geschrieben, ich mag das nicht immer wiederholen. Kann mich selbst nicht mehr labern hören/lesen, wenn ich das bis ins Detail ausbreite. Wie Daun schreibet, das ist meine Vergangenheit, nicht meine Zukunft.

    Ich hab aber auch gesoffen, bis ich fast dran gestorben wäre. Eigentlich hab ich nur noch den Henkel zum Wegwerfen vermisst.
    An sich wollte ich mich tot trinken, das war nur nicht so einfach. Ich hatte dann mehr Angst davor, das ich vorher noch zum geistigen Krüppel werde. Korsakow oder so was.
    Mir ging es dann aber so schlecht, dass es einfacher war aufzuhören, als weiterzutrinken. Es war definitiv weniger Leiden. Ich war einige Male bei der Suchtberatung, habe aber wegen Alkohol keine Therapie gemacht und das lange alleine durchgezogen.
    Die ersten Jahre dachte ich, bevor ich rückfällig werde, kann ich mir auch überlegen, ob ich mir leichter gleich die Kugel gebe, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen, ginge aber schneller und humaner. Bei mir ging der Suchtdruck aber zum Glück schnell vorbei, es fiel mir nach dem Aufhören nie schwer, nüchtern zu bleiben.

    Deswegen wusste ich aber trotzdem nicht, was ich mir mir anfangen wollte. Ich hab seit frühester Jugend gesoffen, das gehörte bei mir zum Leben wie Essen und Schlafen. Komasaufen, Filrisse und eine Menge andere Drogen schon mit 15. Bin so richtig aus dem Ruder gelaufen und nur wegen Hochbegabung trotzdem immer wieder auf die Füsse gefallen. Ich fand das viel normaler als nicht zu trinken. Nüchtern, und nicht nur Trinkpausen, sondern dauerhaft, kannte ich als Erwachsene bis zu meinem vierzigsten Lebensjahr nicht.
    Was ich festgestellt habe, ich hatte formal einen Superjob, hatte eine Führungsposition als Informatikerin, aber "seelisch " gab mir das überhaupt nichts. Erfolgserlebnsse im Beruf waren bei mir in etwa so nachhaltig wie meine Besäufnisse, die hielten, was mein Befinden anging, genau so lange. Am nächsten Tag kotzte mich der Job trotzdem an. Ich habe nur wegen dem Geld gearbeitet. Mein Gefühl war in etwa so, dass ich am liebsten als Katze gelebt hätte, in der Sonne liegen und gelegentlich irgendwo rumspielen. Disziplin war noch nie meines, ich fühlte mich da immer wie eingesperrt.

    Ich hab dann den Job noch mal gewechselt, aber davon wurde es eher noch schlechter. Als ich dann so etwa vier Jahre trocken war, habe ich angefangen, mich hinzusetzen und mir aufgeschrieben, was mir wichtig ist, mit Priorisierungen, was brauche ich unbedingt, was wäre nur "nice to have", so in dem Stil, ganz wichtig, weniger wichtig und so. Ich bin da auch ans Eingemachte, was habe ich eigentlich nur übernommen, weil es in der Erziehung von mir verlangt wurde, und was kommt aus mir selbst? Bei der Gelegenheit habe ich dann auch meine einzige Therapie gemacht, weil ich das Gefühl hatte, ich komme mit mir selbst nicht klar. Ich hab beispielsweise festgestellt, dass es mir wichtig ist, viel draussen zu sein und möglichst wenig Zeit zum Geldverdienen zu investieren. Da ging dann nur selbstständig, da konnte ich entscheiden, wann ich genug verdient hatte und mich wieder auf die faule Haut legen konnte. Sehr von Vorteil, dass ich keine besonders großen finanziellen Ansprüche habe und mein Stundensatz trotzdem nicht schlecht war (ich hab mich neulich frühverrentet)

    Bei mir ist es so, ich muss nichts erreichen, ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod (bin Agnostikerin und sehe keine Möglichkeit, darüber vernünftige Aussagen zu treffen) und ich muss niemandem etwas hinterlassen. Andere Leute spielten bei mir schon früher keine große Rolle, ich würde sogar sagen, dass ich absolut rücksichtlos war. Eher ist es so, dass ich heute so eine kleine soziale Ader habe. Ausserdem meditiere ich beispielsweise schon lange, und da ist mir auch bewusst, dass mir lange nicht alles so egal ist, wie es mir früher war. Heute lebe ich weniger für die "großen Würfe", sondern mehr so Tag für Tag.

    Ich hätte nur die Frage, warum Du Dir das jeden Abend ins Bewusstsein rufst. Kämpfst Du damit gegen Saufdruck? Hast du Angst, sonst rückfällig zu werden?

    Das solls erst mal gewesen sein, ich wollte Dich nur begrüßen.

    Susanne

  • Guten Morgen, ihr Lieben,

    @ Daun
    Vielleicht habe ich missverständlich geschrieben.
    Meine Nahtoderfahrungen waren nicht in Zusammenhang mit Alkohol, sondern mit Asthma bzw. anaphylaktischem Schock.
    Auch beschäftige ich mich nicht über Gebühr mit Vergangenem.
    Vielleicht ist es dem Umstand geschuldet, dass, wenn ich euch hier meine Geschichte erzähle, diese zum großen Teil in der Vergangenheit spielt. Zumindest wenn ich euch schildern möchte, wie und warum ich in die Abhängigkeit hinein und wieder heraus gekommen bin.

    @ Susanne
    Dir auch vielen Dank für deine lieben Willkommensgrüße
    Nein, ich habe keinen Suchtdruck. Es ist einfach so, dass ich mich abends freue, dass ich weiß, was ich wann den ganzen Tag getan und gesagt habe.
    Dies ist für mich wie ein Tagebuch im Kopf...

    Liebe Grüße

  • Hallo Gräfin,

    sorry, ich stehe jetzt verständnismässig ein bisschen auf dem Schlauch


    Es ist einfach so, dass ich mich abends freue, dass ich weiß, was ich wann den ganzen Tag getan und gesagt habe.
    Dies ist für mich wie ein Tagebuch im Kopf...

    paar Posts vorher schrubst Du


    Und jeden Abend vor dem Schlafengehen führe ich mir eines dieser unzähligen Scheußlichkeiten, die ich gemacht habe, vor Augen.

    wie genau passt das nun zusammen? Und auf die Scheusslichkeiten bezog sich die Frage. Was bringt es Dir, Dir das vor dem Schlafengehen vor Augen zu führen? Ich unterstelle mal, dass es nicht um die Scheusslichkeiten Deines heutigen täglichen Lebens geht 8)

    Schöne Grüße
    Susanne

  • Moin Mina,
    ich bin Britt und seit mehreren Jahren alkoholabstinent.
    Schön, dass du da bist und uns einen Einblick in deine Suchtgeschichte gegeben hast.
    Ohne dir nahe treten zu wollen, habe ich ein paar Fragen an dich, die du natürlich nicht beantworten musst.
    Ich zitiere mal einige Sätze von dir dazu:

    Zitat

    …Qualifizierte Entgiftungen hatte ich insgesamt 5 über einen Zeitraum von 6 Jahren…von außen betrachtet sieht es genauso aus wie vorher…
    ...Tochter weg, Ehe kaputt, Führerschein weg ( 2,35pr. mit Unfall und Fahrerflucht )…
    Ich total besoffen auf der Couch…Meine Tochter weint und packt….Tür fällt zu, Tochter ausgezogen.
    Ich fahre total betrunken ( Wodkaflasche im Auto ) mit meiner Tochter und ihrem Freund zu den Pferden ( Weide am Fluss ). Beim Wassernachfüllen fällt meine Tochter in den Fluss. Ihr Freund rettet sie.
    Ich fahre total besoffen mittags im Urlaub in der Schweiz herum, dichtes Schneetreiben, Hochgebirge, Serpentinen... Frontalzusammenstoß mit einem Van ( 5 Personen ).
    2,35 Umdrehungen, Fahrerflucht….Erst, als ich unbedingt meinen Führerschein wieder haben wollte, konnte ich diese schwarzen Kisten öffnen...


    Was genau war der Punkt, an dem du dich entschieden hast, mit dem Trinken aufzuhören? Weil du unbedingt deinen Führerschein wieder haben wolltest und für die MPU-Vorbereitung zwingend Abstinenz vorweisen musstest?
    Oder aber waren es diese überaus schrecklichen Begebenheiten, die du im besoffenen Kopf (insbesondere das mit deiner Tochter) angestellt hast?
    Und die nächste Frage: Was hast du nach 5 qualifizierten Entgiftungen (mit oder ohne anschließender Therapie?) an dir verändert? Was ist heute anders?
    Welche Bewältigungsstrategien hast du für die Zukunft und reicht dafür dein theoretisches psychologisches Wissen?

    Sorry, ich merke gerade ganz viele Fragezeichen, aber ich lasse es mal so stehen. Du kannst gerne drüberscrollen.

    Liebe Grüße
    Britt

    P.S: Susannes Frage schließe ich mich gerne an

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • In mir macht sich das Gefühl breit, dass ich mich rechtfertigen soll.

    Du, Susanne zeigst mir -in deinen Augen- Widersprüche auf.
    Für mein Dafürhalten habe ich die Frage beantwortet.
    Für mich ist es kein Widerspruch, sondern genau so, wie ich es geschrieben habe.

    Ich bin der Meinung, dass ich geschrieben habe, warum ich aufgehört habe, Britt.
    Ich hatte auch geschrieben, dass ich schon über 1 Jahr abstinent war, bevor ich mich mit der Wiedererlangung meiner Fahrerlaubnis begonnen habe.
    Was meinst du mit „reicht dafür dein theoretisches Wissen“ ?

    Bei euren Beiträgen verstehe ich die Zielsetzung nicht.

  • Na ja, Gräfin,

    mich hat das halt interessiert. Wozu ist Austausch sonst da?
    Warum fühlst Du Dich da gleich angegriffen?

    Und meine Frage sehe ich natürlich nicht als beantwortet, aber wenns Dir so schwer fällt, vergessen wir es.

    Gruß Susanne

  • Liebe Mina.
    Ich glaube ,ich habe mir eine Zeit lang eingebildet, dass sich eine psychische Besserung einstellt, wenn ich mit dem Trinken aufhöre und dass sich dieses Gefühl möglichst schnell zeigt.
    Anfangs war eine deutliche Verbesserung zu spüren ,dann kam auch noch eine Euphorie dazu.
    Das war in den ersten Monaten der Fall...
    Irgendwann flachte die Kurve etwas ab.

    Natürlich bin ich froh und dankbar, nicht mehr trinken zu müssen.
    Auch körperlich geht es mir besser.
    Die Psyche hinkt noch etwas nach , ...
    Deine Aussage,dass du erst nach zwei Jahren erst so richtig an deine inneren Themen rangehen konntest ,ermutigt mich zu lesen.
    Nicht, dass ich frustriert wäre über meinen Erfolg und meine Leistung, es geschafft habe ,abstinent zu sein, aber ich merke, dass es jetzt etwas mehr braucht ,nach vorne zu kommen und das hat sehr viel mit inneren Prozessen zu tun , um die ich mich kümmern will ...

    Würde ich noch Alkohol trinken, hätte ich nicht die Chance gehabt ,dies anzugehen .
    Wie oft las ich hier dass es nicht reicht, nicht nur nicht zu trinken.
    Jetzt kann ich mit dieser Aussage so viel mehr anfangen als vorher.

    Liebe Grüße
    Orangina

  • Moin Mina,
    ich habe das hier


    Auch, wenn ihr Fragen habt, sehr, sehr gerne antworte ich ( Schamgefühl habe ich mir in der Abstinenz abgewöhnt, weil nüchtern nichts so schlimm ist wie besoffen :D )
    Liebe Grüße und in der Hoffnung auf einen regen Austausch,
    Mina

    zum Anlass genommen, dir Fragen zu stellen. Zudem schrieb ich auch, dass du meinen Post ignorieren bzw. drüberscrollen könntest. Niemand braucht sich hier rechtfertigen, wenn man es nicht will...
    Übrigens: Mich triggert es maßlos, wenn ich an mir Abwehrmechanismen in Form von Rechtfertigungen beobachte. Für mich ist das immer noch ein großes Lernfeld in meiner Trockenarbeit.
    Und genau da liegt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

    Lieben Gruß
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Übrigens: Mich triggert es maßlos, wenn ich an mir Abwehrmechanismen in Form von Rechtfertigungen beobachte. Für mich ist das immer noch ein großes Lernfeld in meiner Trockenarbeit.
    Und genau da liegt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

    Hallo zusammen

    Das Zitierte,was Britt geschrieben hat ,hat mich angeregt ,zu schreiben:
    Ich denke ,dass das nicht unbedingt Trockenarbeit-Spezifisch ist ,sondern dass das ganz normal ist , dass einen etwas triggert.
    Unabhängig von einem Abhängigkeitsproblem,was einen Substanzmissbrauch betrifft.
    Bestimmte Themen lösen in einem Menschen unangenehme Gefühle aus ,ganz egal ob es um "Trockenarbeit" geht oder nicht.


    Ohne dir jetzt, Britt nahe treten zu wollen und vor kurzem hast du mir ja auch mitgeteilt ,dass ich mir zukünftige Fragen an dich sparen kann ,so möchte ich mir doch erlauben hier meinen Gedanken niederzuschreiben :
    Ich habe deine Fragen ,die du an Mina stelltest auch nicht wirklich verstanden.
    Für mich wirkt es häufig so ,als hättest du eine gewisse Vorstellung in deinem Kopf und stellst aus dieser Vorstellung heraus Fragen und wenn dein Gegenüber nicht so antwortet,wie es dir in deine Vorstellung passt ,dann wirds "schwierig".

    Ich habe öfters versucht , mich verständlich zu machen , was mir bei dir nicht gelingt und ich verstehe oft auch nicht ,was du eigentlich sagen willst.

    Orangina

  • Liebe Orangina,

    danke, dass du geschrieben hast, dass auch dir diese Fragen in ihrer Zielsetzung nicht so klar waren.

    Es ist im Forum wie im richtigen Leben, die Chemie stimmt - oder nicht.

    Gerne bin ich auf deinem Weg für dich da.

    Liebe Grüße und allen einen schönen 3. Advent

  • Liebe Mina.
    Für mich ist es immer interessant zu lesen,wie andere Menschen aus ihrer Abhängigkeit heraus kamen ,welches die Beweggründe waren.
    Es hilft mir ,mich auch mit meinen Themen auseinander zu setzen und mich selbst zu hinterfragen.
    Es gibt so viele unterschiedliche Wege.

    Hilfreich wsr für mich zu lesen ,dass du es erst viel später geschafft hast dich deinen psychischen Themen zu stellen, obwohl du schon eine Weile abstinent warst.Das macht mir Mut für meine weitere Entwicklung.
    Ich sehe mich nicht als rückfallgefährdet an.
    An Alkohol denke ich gar nicht mehr und das Aufhören ist mir erstaunlich leicht gefallen.
    Das ,woran ich aktuell arbeite ist mein Umgang mit mir selbst ,die Versöhnung mit mir selbst etc.
    Für mich ist das eben aktuell ein Thema,das mich persönlich interessiert, nämlich die Zusammenhänge zu verstehen und mich meinen Ängsten etc zu stellen ,die ja auch schon lange vorhanden sind.(und ja nicht plötzlich verschwinden nur weil man keinen Substanzmissbrauch betreibt)

    Damals war der Alkohol nützlich, mir kurzweilig eine Erleichterung zu verschaffen, um diese Nöte nicht mehr spüren zu müssen.

    Auch von vielen anderen hab ich schon erfahren dürfen, dass die "Seelenarbeit" erst beginnen kann, wenn man eine gewisse Stabilität der Abstinenz erreicht hat.

    Viele Grüße
    Orangina

  • Hallo Mina,
    nun möchte ich die Gelegenheit nutzen und dir auch ein herzliches Hallo zukommen zu lassen.

    Ich bin in letzter Zeit etwas seltener hier, daher melde ich mich erst jetzt.

    :welcome:

    Schön, dass du bei uns bist und dich ab und zu mit deinem Wissen und deinen Kenntnissen einbringst. :)

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Vielen lieben Dank für deine Willkommensgrüße !

    Es freut mich, wenn ich mich einbringen kann.

    Woran ich mich noch gewöhnen muss, dass, nachdem sich hier jemand angemeldet hat, dann kein Lebenszeichen mehr kommt.

    Ich hoffe doch sehr, dass dieses nicht an mir liegt ?

    Liebe Grüße und allen ein trockenes neues Jahr :heartBalloon:

  • Hallo
    Ja es ist etwas ruhig hier:
    Ich mache es so:
    Morgens einen Kaffee Mails durchschauen, und mal hier vorbeischauen, dann Nachrichten.
    Ob jetzt hier etwas steht, ist erst mal zweitrangig.(für mich)
    Für mich ist die Erinnerung wichtig, und das nicht vergessen.
    Andere sagen ja Abends ist wichtig,( bei aa ) aber der Tag fängt morgens an, und wenn etwas passiert, dann über Tag.
    Egal wie, Hauptsache das Suchtgedächtnis ist gewarnt,dass es keine Chance hat sich zu melden.
    Wie das jeder macht, bleibt ihm überlassen.
    Hauptsache trocken.
    lg
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.


  • Woran ich mich noch gewöhnen muss, dass, nachdem sich hier jemand angemeldet hat, dann kein Lebenszeichen mehr kommt.

    Ich hoffe doch sehr, dass dieses nicht an mir liegt ?

    Hallo Mina,
    ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht an dir liegt.
    Ich beobachte dieses Verhalten einiger Nutzer schon eine ganze Weile, scheint eine Mentalitätssache zu sein.
    Umso mehr schöner ist es dann, wenn ein Nutzer sich doch wieder meldet und womöglich auch öfter mal einbringt.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Mina,

    ich wünsche Dir auch ein wunderbares neues Jahr.

    Bezogen auf das was Du gescchrieben hast:

    Ich frage mich schon seit längerem, warum es hier im Forum so ruhig geworden ist. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da wusste ich gar nicht, wem ich zu erst antworten möchte. Bzw. ich musste mich sogar entscheiden, mit wem ich einen Dialog eingehe und wo ich es lieber bleiben lasse. Weil ich ja auch nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung habe und es teilweise dann wirklich intensive Dialoge wurden.

    Diese Zeiten scheinen mir lange vorbei zu sein. Vielleicht kommt es ja mal wieder. Vielleicht ist auch diese Art von Selbsthilfe nicht mehr so zeitgemäß und die Menschen da draußen suchen sich andere Hilfsangebote, es gibt ja immer mehr Angebote in Richtung online Coaching, auch Podcasts, Videokanäle, etc. die sich mit diesem Thema beschäftigen und die richtig gut gemacht sind.

    Mal schauen wie das so weiter geht.

    Was Deine Erfahrungen betrifft bezüglich derer, die sich hier anmelden, ein oder zwei mal schreiben und sich dann nie mehr melden: Das ist eigentlich ein alter Hut und liegt sicherlich nicht an Dir. Ich kenne das, solange ich hier bin.

    Ich habe mich auch schon häufiger darüber "geärgert", also vor allem immer dann, wenn ich mir die Mühe gemacht habe, jemanden ausführlich und intensiv zu antworten und dann halt einfach gar nix mehr kommt. Ich habe das "geärgert" bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil so richtig ärgern war es nie. Ich bin ja nicht hier um auf meine Weisheiten eine Antwort zu erhalten sondern um vielleicht den ein oder anderen Impuls geben zu können.

    Insofern ist es wohl eher ein Bedauern meinerseits, wenn ich mich irgendwo mal wieder so richtig schriftlich ausgetobt habe und dann kommt nix mehr. Bedauern vor allem immer dann, wenn ich selbst die Hoffnung hatte, vielleicht etwas bewegen zu können beim Hilfesuchenden. Und dann kommt halt einfach gar nix mehr..... Kann man sich dann denken, was da passiert ist...

    Aber naja, da gibt es dann ja auch glücklicherweise immer wieder mal jene, die irgendwann mal sagen oder schreiben, dass ihnen dieses Forum hier enorm dabei geholfen hat, vom Alkohol weg zu kommen. Und da "reicht" eine einzige solche Mitteilung aus, um all die vergeblich geschriebenen Zeilen vergessen zu machen.

    Jetzt bin ich erst mal wirklich gespannt, ob es hier so ruhig weiter geht oder ob wir hier mal wieder mehr "zu tun" bekommen.

    Liebe Grüße
    Gerchla

  • Guten Morgen, ihr Lieben,

    das hat mir sehr gut getan, dass es nicht an mir liegt.
    Danke dafür !

    Es war mir wichtig, euch zu fragen, da ich ja nun sehr neu bin und gewiss nicht Neuuser „vergraulen“ möchte.

    Ob es nun hier ruhig oder nicht ist, es bedeutet mir viel, ein kleiner Teil davon zu sein.

    Liebe Grüße,
    eure Mina

  • P.S.: Bei mir ist es genauso wie bei dir, daun, morgens immer hier und abends im Kopf, um immer schön „den Abstinenzmotor“ am Laufen zu halten ;D

  • Hallo
    Mina
    ja ich zumindest finde diesen Weg gut, und hilfreich.
    Das nicht vergessen ist meiner Meinung wichtiger als zusagen ich bin ..... Jahre trocken.
    Denn die Vergangenheit zeigt doch an genügend Beispielen das unser Suchtgedächtnis immer auf der lauer ist.
    lg
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

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