Meine kleine, junge Lebensgeschichte

  • Sehr gern :)
    Aber jetzt beim "Korrektur lesen" fiel mir auf, es müssen doch 10,- Euro gewesen sein. Denn der erste Tag ohne THC war der 13.6.2003 <3 Mein zweiter "Geburtstag" <3

  • Guten Morgen :)
    Achso, ja ich habe es auf jeden Fall verstanden :)

    Sag mal wie gingst/gehst du mit Suchtdruck um ?
    Bzw. Wenn der 'gemeine' Teil deines Hirns dir sagt, ach komm, heute nochmal.
    Ab morgen schaffst du es.
    Es ist ja auch noch nicht schlimm, das kannst du dir erlauben ?

  • Den Gedanken "Es ist ja auch noch nicht schlimm, das kannst du dir erlauben" hatte ich evtl., bevor mein Leben zusammengekracht war. Die Zeit war eine Andere: Es gab kein Internet ;) Es war "normal" dass die Menschen in meinem Umfeld Suchtmittel missbrauchten. Wenn es "mal eine/r zu doll trieb" und auf die "Fanta-Ranch" (körperlicher Entzug in der Psychiatrie) musste, gab es in der Regel zwei Reaktionen: Entweder er/sie machte danach wieder mit, dann wurde nicht drüber geredet, höchstens in Form von Witzen. Oder er/sie blieb dem "Freundeskreis" fern. Dann wurde das mit leisem Unbehagen abgetan.

    Will sagen: Es gab kaum hilfreiche Informationen. Ich brauchte wie viele andere hier, erst meinen tiefsten Punkt (beim Alkohol war das z.B. die Diagnose Diabetes, beim Rauchen die immer größere Angst vor Lungenkrebs).

    Als ich dann ernüchtert! erkannte, was ich (schuldlos! Hat was mit systemisch zu tun, kannst du mal googeln, denke, dass passt bei dir und deiner Familie evtl. auch) angerichtet hatte, versuchte ich, mir mehrfach das Leben zu nehmen. Denn ich dachte, es ist besser, meine Kinder haben eine tote Mutter als eine wie mich. Und so reichte mir über die Jahre "nur" ein Blick zurück. Und dann WOLLTE ICH AUF KEINEN FALL MEHR SO SEIN.

    Und dazu holte ich mir alle Hilfe, die ich kriegen konnte. Mein erstes Buch, dass mir unglaublich auf diesem Weg half, war die "Suchtfibel". Da blättere ich heute noch ab und an drin, alles voller Zettelchen und Randnotizen. Meine Zeitzeugin <3

  • PS: Also es gab schon Internet. Ich war damals Sekretärin in einer Spedition und wir hatten gerade von der guten alten Schreibmaschine auf PC umgestellt. Aber das Internet war sooo teuer, das durfte nur der Chef benutzen, lach...

    Und jetzt komm' ich mir grad wie 100 vor ;( ;)

  • Wie ist es aktuell bei dir mit Alkoholge/missbrauch?

    Freue mich, wenn du ehrlich bist. Zu uns hier und vor allem zu dir selbst.


  • Ab morgen schaffst du es.
    Es ist ja auch noch nicht schlimm, das kannst du dir erlauben ?

    Genau diese Gedanken sind Schuld daran, dass ich statt mit 26 Jahren erst mit 36 Jahren aufhören konnte...Und so ist es bei jedem der ans „Morgen“ mehr glaubt als ans „Heute“. Frag dich einfach wieso es morgen einfacher sein sollte? Ist dann der Suchtdruck plötzlich verschwunden? Hast du morgen mehr Durchhaltevermögen, mehr Willen, mehr Entschlossenheit?

    Gegen Suchtdruck hilft zBsp hier Schreiben, Lesen, in die Natur spazieren gehen (ohne Geld!), viel Wasser trinken, manchmal helfen Bonbons, ein heisses Bad, Sport, Ablenkung allgemein oder auf YouTube Dokumentationen über schlimme Alkohiker schauen...

    Und dann musst Du dir ja auch nicht sagen „nie mehr“, es reicht wenn du heute nicht trinkst. Morgen ist Morgen, diese Sorgen kommen früh genug, kümmere dich ausschliesslich ums HEUTE und JETZT. Wer weiss schon was nächste Woche ist, in einem Jahr, in 3 Jahren...das ist weniger überschaubar als die nächsten 24 Stunden.

    Wie kommst du zu Recht? Trinkst Du zur Zeit noch? Niemand hier wirft mit Steinen falls du noch trinkst, das darfst du ja, ist deine Entscheidung und dein Leben. Es dauert manchmal bis man wirklich tätig werden kann...Bei mir 10 Jahre, das wünsche ich dir natürlich nicht!!! Und ja, es ist im Auge des Süchtigen nie schlimm genug das ist so, schlimmer geht immer es kommt drauf an mit wem man sich vergleicht. Der Arbeitslose ohne Führerschein wird sich denken „sooo schlimm ist es auch wieder nicht, hab ja ne Wohnung und zu essen „, der Obdachlose wird sich vielleicht mit dem Korsakow-Typen neben an vergleichen...Alles relativ. Es geht um deine eigene Schmerzgrenze, wieviel Leid kannst Du ertragen? Und willst Du das? Alkoholismus ist fortschreitend, es geht nur abwärts wenn man mal in der Rutsche ist.

    Lg
    Rina

  • Hallo ihr lieben, vielen Dank mal wieder für eure Ehrlichkeit.

    Also ganz frei von der Leber weg, Freitag war ich nüchtern, gestern hatte ich mir leider etwas 'gegönnt' heute wieder nüchtern und habe heute ein paar Notizen gemacht bezüglich meines Lebens, was ich erreichen möchte, warum ich trinke, wie sich ein Leben ohne den Feind anfühlt usw.
    Ich habe dieses Wochenende angefangen viel über dieses Problem zu recherchieren, habe euch kennengelernt und möchte noch viel mehr erfahren über diese Krankheit und über mich !
    Aus diesem Grund habe ich mir fest vorgenommen die nächste Zeit nüchtern zu bleiben.
    Deshalb meine Frage an euch was ihr gegen Suchtdruck tut, da er mit wohl morgen bevorsteht ...
    Das gestern sollte für lange lange Zeit meine letzte Dose sein und mit diesem Gedanken und dürfen Tipps hoffe ich es auch zu schaffen.
    'Nie mehr' wie Rina schon sagt klingt für mich so .... Wie soll ich es beschrieben ... Für mich unrealistisch weil ich dann Angst habe ich halte es nicht mein Leben lang durch ! Mir reicht das Morgen, dann das übermorgen, und so möchte ich voran schreiten und hoffen dass es der richtige Weg ist.
    Dieses mal fühlt es sich zumindest schon entschlossener an.

    Ganz ganz liebe Grüße :) :*

  • Hallo Sunny!

    Gegen den Suchtdruck hat mir am Anfang Naltrexon geholfen. Da gibt es verschiedene Firmen, die den Wirkstoff als verschiedene Medikamente anbieten. Bei uns in Österreich zB. Dependex oder Revia.

    Dazu müsstest du mit einem Arzt reden. Mir hat es wirklich geholfen, auch wenn am Anfang ziemliche Übelkeit eine Nebenwirkung war.

    Andere schaffen es mit Willensstärke oder SHG.

    Liebe Grüße
    Sara

  • Hallo Sunny,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin Anfang 50, Alkoholiker und trinke jetzt schon lange keinen Alkohol mehr. Davor trank ich über 10 Jahre abhängig, die meiste Zeit davon heimlich. Ich hatte Familie (2 Kinder) und funktionierte bis zum Schluss.

    Ich habe mir jetzt wirklich lange überlegt, ob ich Dir überhaupt schreiben soll. Ich habe mir überlegt, ob ein 50-jähriger eine 25-jährige mit seinen Erfahrungen und seinen "Lebensweisheiten" überhaupt erreichen kann. Ob Dir das, was ich Dir schreiben möchte, überhaupt etwas helfen kann oder ob das alles nicht viel zu altklug herüber kommt.

    Ich habe dann unterschiedliche Gedanken gewälzt, u. a. dachte ich daran, dass mein Sohn genauso alt ist wie Du und dass ich mit ihm ja auch "ganz normal" rede und diskutiere (Du merkst also, nicht nur Du hast Dir Gedanken über Dein Alter gemacht sondern auch ich mir über meines ;) ).

    Und deshalb habe ich mich entschieden, Dir jetzt einfach mal meine Gedanken schreiben. Vielleicht kannst Du da etwas für Dich mitnehmen.

    Erst mal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du Dir diese Gedanken über Deinen Alkoholkonsum machst. Was Du von Dir beschreibst deutet auf jeden Fall auf ein großes Problem hin. Es scheint, als ob Du über den "Status" des Alkoholmissbrauchs bereits hinaus bist und schon in der Sucht hängst.

    Und wenn Du mal auf Deine bisherigen Erfahrungen mit dem Zeug zurück blickst, wie Du z. B. auch bereits die Menge gesteigert hast, dann kannst Du Dir in etwa vorstellen, wie die Geschichte weiter gehen wird, wenn Du aus dieser Spirale nicht austeigen kannst. Ich kenne niemanden, wo es mit der Zeit besser wurde. Bei dieser Sucht ist es oft so, dass "man" sie relativ lange relativ gut "aushalten" bzw. sich schönreden kann. Ich will damit sagen, dass die allermeisten Alkoholiker zu den funktionierenden Alkoholikern gehören. Das sind jene, denen man das erst mal gar nicht ansieht.

    Bei dem Begriff Alkoholiker hat man ja oft sofort den Penner auf der Parkbank mit der Pulle in der Hand im Kopf. Aber das stimmt eben so nicht. Die meisten haben von außen betrachtet "ein ganz normales" Leben. Ich schreibe Dir das so ausführlich, weil Du davon geschrieben hast, dass Du in der Arbeit nicht trinkst und dort erfolgreich Deine Frau stehst. Das habe ich auch getan, das habe ich auch noch mit täglich 10 Bier getan. Das habe ich auch noch getan, als ich bereits morgens auf dem Weg in die Arbeit mit dem Trinken begonnen habe. Ich habe bis zum Schluss funktioniert.

    Was aber absolut nichts damit zu hat, dass es mir damit auch gut gegangen wäre. Denn das genau Gegenteil war der Fall. Die Sucht hatte mich derart im Griff, dass es mir zunehmend schwerer fiel, all das andere zu bewältigen. Als erstes gingen sozusagen meine sozialen Kontakte den Bach runter, weil ich die Zeit zum Trinken brauchte. Parallel dazu wurde meine Ehe immer kaputter, auch wenn meine Frau nicht wusste warum das so war. Der Job war sozusagen das, was am längsten relativ problemlos funktionierte. Auch wenn ich dann in den letzten Jahren meiner Sucht auch während der Arbeit (bzw. schon vor der Arbeit) trank. Aber ich hatte einen derart guten Stellenwert und mein Aufgabengebiet auch (routinemäßig) gut im Griff, dass ich hier meine Scheinwelt aufrecht erhalten konnte. Jedoch wäre auch dieses Kartenhaus bald zusammen gefallen, hätte ich den Absprung nicht geschafft.

    Du siehst vielleicht, je früher Du von dem Zeug weg kommst, desto länger hast Du etwas von Deinem Leben. Also vom eigentlichen Leben, nicht von dem durch Alkohol manipulierten und somit gar nicht wirklich vorhandenen. Auch wenn das anfangs ganz nett sein kann, seine Welt ab und zu mal zu manipulieren, so kehrt es sich doch in dem Moment ins Gegenteil, wenn man süchtig ist. Und plötzlich trinken muss, auch wenn man eigentlich nicht mehr möchte. Und an diesem Punkt bist Du wohl angekommen.

    Aus meiner Sicht geht es nun erst mal darum nicht mehr zu trinken. Aber wie Du ja vielleicht bereits bei oder nach Deiner zweimonatigen Pause festgestellt hast, reicht da alleine bei weitem nicht aus um dauerhaft von dem Zeug weg zu kommen. Meine längstge Trinkpause betrug überigens fast ein Jahr, da war ich Anfang 30 und bereits süchtig. Wenn auch auf einem, für meine späteren Verhältnisse, niedrigem Niveau. Aber das ist egal, süchtig ist süchtig. Ein lächerliches Biermischgetränk, EIN EINZIGES, brachte mich nach fast einem Jahr ohne Alkohol wieder zurück in die Spur. So schnell hab ich gar nicht schauen können.

    Was also ganz wichtig ist, neben dem erst mal nichts mehr trinken, ist ein Plan für Dich und letztlich dann für Dein Leben. Es fällt mir nicht einfach, so ein Zeugs einem so jungen Menschen wie Dir zu schreiben. Denn das kommt sicher sehr spießig rüber. Schließlich willst Du sicher noch was erleben, willst Spaß haben, auch mal mit Freunden um die Häuser ziehen, etc. Ich wollte das jedenfalls in diesem Alter.

    Ich möchte Dir sagen, dass Du das trotzdem kannst. Wenn ich heute zurück denke, dann hatte ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gar nicht so wenige Menschen die nichts tranken und trotzdem mit uns unterwegs waren, und natürlich auch trotzdem gut drauf waren. Das war auch nie ein Problem, erst später, als ich da langsam rein gerutscht bin, habe ich mich lieber mit Leuten umgeben, die auch was tranken. Weil ich da dann weniger auffiel. Wobei diese Phase bei mir nur kurz war, ich glitt relativ schnell in die heimliche Trinkerei ab.

    Was ich sagen möchte: Versuch Dir darüber klar zu werden, warum Du den Alkohol missbraucht hast. Was er Dir gegeben hat, warum Du ihn eingesetzt hast. Versuche dabei mehr zu ergründen als nur "oberflächliche" Gründe, versuche tiefer zu schauen, ob da irgendwas ist, was grundsätzlich angegangen werden sollte, was verändert werden sollte. Sowas ist nicht ganz einfach und hier ist es nicht das Schlechteste, wenn Du Dir dazu Hilfe von außen holst.

    Wenn Du es schaffst mit Dir und Deinem Leben zufrieden zu sein, wenn Du vor allem mit Dir selbst komplett im Reinen bist, dann verliert der Alkohol seine Bedeutung. Denn eingesetzt hast Du ihn, weil Du etwas verändern wolltest. Was auch immer das letztlich war. Wenn Du aber zufrieden bist, wenn Du klar bist, wenn Du weißt wer Du bist und wer Du sein möchtest und das entweder bereits erreicht hast oder Dich auf den Weg dorthin auf gemacht hast und diesen Prozess bewusst lebst, dann gibt es keinen Grund mehr das Zeug zu konsumieren.

    Du wirst, wenn Du Dich länger mit dem Thema Alkoholsucht beschäftigst, sicher immer wieder auf den Begriff der zufriedenen Abstinenz stossen. Was bedeutet, dass man damit zufrieden ist, keinen Alkohol zu trinken und ihn nicht vermisst. Hat man das erreicht, ist man sozusagen maximal vor Rückfällen geschützt. Wie das funktioniert muss jeder selbst heraus finden und es gibt wie überall sicher unterschiedliche Wege. Meine Sichtweise habe ich Dir weiter oben versucht darzulegen.

    Vielleicht noch ein Gedanke: Für mich ist mein Leben ohne Alkohol auch soetwas wie eine Lebenseinstellung. Ich lebe bewusst und ich lebe bewusst ohne Alkohol. Und wenn mir heute jemand sagen würde, es gibt ne Pille, die mein Suchtgedächtnis löschen könnte und ich könnte dann wieder ganz normal Alkoholkonsumieren, wie jeder andere Mensch ohne Suchtproblematik auch, dann hätte das für mich keine Bedeutung. Ich sage das jetzt wirklich ganz selbstbewusst weil ich es genau so empfinde. Ich möchte gar keinen Alkohol mehr trinken, selbst dann nicht, wenn ich es tatsächlich gefahrlos wieder könnte. Denn mein Leben ist so wie es ist genau richtig. Ich vermisse nichts, schon gar nicht die Wirkung des Alkohols.

    Diese Lebenseinstellung ist vielleicht auch ein wenig vergleichbar mit z. B. einem Vegetarier. Der isst kein Fleisch und vermisst idealerweise auch nichts. Er /oder sie, lebt aus Überzeugung so, weil er/sie das möchte. So sehe ich das heute in Bezug auf Alkohol bei mir auch. Es war aber ein langer Prozess, bei dem ich mich sehr viel mit mir und meinem Leben, meinen Zielen, etc. auseinander gesetzt habe. Das hat mir sehr geholfen heraus zu finden, worauf es (für mich) eigentlich ankommt im Leben.

    So, jetzt wurde es doch wieder sehr pathetisch und ich habe keine Ahnung ob Du damit überhaupt irgendwas anfangen kannst.

    Mach Dir einen Plan, hol Dir alle Hilfe die Du bekommen kannst und schaue, dass Du unbedingt von dem Zeug weg kommst. Dauerhaft. Ansonsten verschenkst Du Dein Leben.

    Alles Gute für Dich und einen guten Austausch hier im Forum wünsche ich Dir.

    LG
    gerchla

  • Hallo Sunny,

    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
    Du hast ja schon eine ganze Menge Antworten erhalten.
    Ich möchte dir daher nur einen Gedanken mitteilen, der
    mir beim Lesen deines Vorstellungsthreads in den Sinn gekommen
    ist und mich an meine Zeit erinnert hat, als ich die ersten Male damit
    begann mir über mein Trinkverhalten Gedanken zu machen und immer wieder
    einmal Wochen, Monate und einmal sogar über ein Jahr keinen Alkohol trank,
    obwohl ich mit Leuten abhing, die Drogen und Alkohol regelmäßig missbräuchlich konsumierten.
    Ich war da ungefähr in deinem Alter.
    Im Rückblick frage ich mich oft, weshalb ich es nie langfristig, oder besser, grundsätzlich schaffte, abstinent zu
    bleiben und mir ist klar geworden, dass das eigentlich kaum gelingen kann, wenn man sich ausschließlich mit
    Leuten umgibt, die sich regelmäßig die Kante geben.

    Wir Menschen sind Herdentiere und neigen deshalb dazu das Verhalten der Mehrheit anzunehmen. Zumindest langfristig. Wir
    wollen dazugehören zur unserer Peergroup. Diesem natürlichen Drang nach Zugehörigkeit zu widerstehen ist kaum möglich. Vor allem
    wenn man noch jung ist, und einem die Leute aus seinem Bekanntenkreis wichtig sind. Wie Gerchla schon schrieb, sind viele in diesem Alter
    der Meinung, dass Alkohol einfach dazu gehört und Spaß macht. Nach einer gewissen Zeit begann ich mich dann immer wieder zu fragen, ob ich
    nicht falsch liege mit meiner Abstinenz, wenn alle anderen kein Problem mit Alkohol und Partymachen haben. Dazu kommt, dass unsere Gesellschaft eine echte Alkoholgesellschaft ist. Jedes gesellschaftliche Ereignis wird mit Alkohol begossen. Sich von dieser generellen Sicht auf dieses Zellgift zu befreien benötigt auch eine Menge Überzeugung und auch Selbstvertrauen. Vertrauen in seine eigen Sicht der Dinge.

    Was dabei sehr unterstützend sein kann, ist es, wenn du dich bewusst mit Leuten umgibst die selbst auch keinen Alkohol trinken. Die findest du natürlich am einfachsten in einer Selbsthiflegruppe. Dadurch lernst du, dass es eben nicht normal ist, Alkohol zu trinken um Spaß zu haben oder um zu entspannen usw.
    Dadurch kann sich der Gruppendruck nicht so einfach entfalten und hilft dir deinen persönlichen Weg in eine zufriedene Abstinenz zu finden.
    Leute die keinen Alkohol trinken, findest du aber auch in allen anderen Lebensbereichen. Sei es im Sport, in der Meditationsgruppe um die Ecke oder im Supermarkt (allerdings weniger in der Alk-Abteilung ;-))
    Also... mein Tipp, wenn ich dir den geben darf... such dir Leute, die ebenfalls abstinent leben.

    Liebe Grüße und viele Erfolg auf deinem Weg in ein suchtmittelfreies Leben

  • Hallo lieber Toni und vor allem Hallo lieber Gerchla,
    Ich möchte mich in aller Form bei euch bedanken.
    Heute habe ich nichts und werde auch nichts trinken.
    Und das heute sogar ganz ohne Suchtdruck und das verdanke ich Menschen wie euch allen.
    Ich danke euch dass ihr eure Lebenserfahrung mit mir geteilt habt und ich bin wirklich beeindruckt.

    Gerchla deinen Text habe ich mir 2 mal durchgelesen aber nicht weil ich es nicht verstanden habe, sondern da es mir wirklich imponiert hat.
    Genauso eine Ansage tut mir gut !
    Du hast (wenn ich so frech du sagen darf :)) recht mit allem was du geschrieben hast und jemandem mit deiner Lebenserfahrung glaube ich jedes einzelne Wort.
    Ich danke dir wirklich sehr und sollte ich einmal in der nächsten Zeit Suchtdruck verspüren, werde ich mir eure bzw. Deinen Text noch einmal durchlesen.
    Ich nehme es mir zu Herzen und danke dir wirklich sehr dass du dir die Zeit genommen hast mir deine Ansicht zu erklären und mir sozusagen damit zu helfen !

    Die Gefahr eines 'Rückfalls' macht mit ziemliche Angst, jedoch hoffe ich das mentale Stärke reichen wird um diesen zu verhindern.

    Und ich denke jetzt mit 25 ist genau der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken wie das weitere Leben OHNE Alkohol auszusehen hat.
    Tatsächlich bin ich aus der Partyphase (Gott sei dank :D) seit ich ausgezogen bin wieder raus.
    Und das wird so bleiben, das ist wohl auch ein Teil meines 'Glücks'.
    Die meisten meiner Freunde oder Menschen die mir wichtig sind trinken fast gar nichts und wenn dann sehr bedacht.
    Das kann auch Glück für mich bedeuten.

    Ich danke euch !!!
    Ich hoffe es geht euch allen weiterhin gut !

    Ganz Liebe Grüße :)

  • Liebe Sunny,

    es freut mich wirklich sehr, dass Du mit meinen Zeilen etwas anfangen kannst / konntest.

    Und es motiviert mich sozusagen, noch auf ein paar Dinge einzugehen, die Du in Deinem letzten Post geschrieben hast. Ich mach' einfach mal.

    Zitat

    Und das heute sogar ganz ohne Suchtdruck und das verdanke ich Menschen wie euch allen.
    Ich danke euch dass ihr eure Lebenserfahrung mit mir geteilt habt und ich bin wirklich beeindruckt.


    Es ist schön zu lesen, dass Du heute bzw. gestern gut durch den Tag gekommen bist. Es ist auch schön zu lesen mit wie viel Zuversicht und Begeisterung Du das jetzt alles angehen möchtest. Es ist gut, dass Du so in diesen Prozess hinein startest, so positiv wie das Deine Zeilen vermuten lassen.

    Und ich möchte jetzt keinesfalls den Spielverderber geben oder den Showstopper. Ich möchte Dir einfach nur sagen, im Grunde wiederholen was ich bereits schrieb, dass es ein langer Weg, ein Prozess ist, wenn man aus dieser Sucht heraus kommen möchte. Es ist schon so, dass es dem einen vielleicht etwas einfacher fällt, dem anderen schwerer. Und leider schaffen es am Ende dann nur sehr wenige dauerhaft weg zu kommen von dem Zeug. Eine sehr individuelle Angelegenheit ist dieser Suchtausstieg, wie auch die Sucht selbst. Ich vergleiche die Alkoholsucht manchmal mit einem Fingerabdruck. Auf den ersten Blick sehen die alle ziemlich ähnlich aus. Jedoch ist es tatsächlich so, dass jeder Fingerabdruck einmalig ist. Und so ist es im Grunde auch mit der dieser Sucht und auch mit dem Ausstieg.

    Natürlich ähneln sich die Wege und die Methoden, dennoch muss jeder einzelne seinen eigenen Weg finden, spätestens dann, wenn er/sie z. B. nach einer Therapie wieder im Alltagsleben zurück ist, wenn die normalen Probleme des Lebens auf einen einprasseln, wenn es Einschläge gibt, also so richtige. Wenn halt das ganz normale Leben um einen herum tobt, man aber nicht mehr die Betäubungsdroge Alkohol zur Verfügung hat bzw. diese nicht mehr nutzen möchte.

    Nun weiß ich nicht, was Du genau vor hast. Ich möchte Dir einfach nur sagen, dass es sehr wichtig ist, dass Du Dir einen Plan machst. Und wenn es irgendwie geht, dann lass Dir dabei helfen. Finde heraus, was hilfreich für Dich ist und vielleicht auch, was Dich nicht weiter bringt. Wenn ich mal wieder kurz von mir berichten darf: Ich ging bereits am ersten Tag ohne Alkohol in eine SHG (ist aktuell etwas schwierig), was mir sehr sehr viel gebracht hat. Ob das ein Format für Dich ist, das weiß ich nicht. Ob Du dort die "richtigen" Menschen triffst, ich weiß es nicht. Das kannst nur Du selbst heraus finden. Suchberatung ist sicher auch ne gute Adresse, wo Du mal vorbei schauen kannst.

    Bei mir war es dann so mit meiner SHG, dass ich nach einiger Zeit merkte, jetzt wirds irgendwie schwierig für mich. Jetzt komme ich nicht mehr weiter, jetzt "bekomme" ich nicht mehr das, was ich eigentlich brauche. Und so "zog" ich weiter, überlegte mir, was mir helfen könnte. Ich hatte z. B. ganz große Probleme mit der Schuld, die ich durch mein Trinken auf mich geladen hatte. Ich spürte, dass ich da "ran" muss, weil ich sonst daran zerbrechen könnte. Mit so einer Problematik hast Du wahrscheinlich überhaupt nichts zu tun, Du hast keine Kinder die Dich im Suff ertragen mussten, Du hast keine Frau /Mann, den Du nach fast 20 Ehejahren verlassen hast. Aber deshalb heißt es noch lange nicht, dass Du nicht andere Dinge hast, die aus Deiner Sicht genauso wichtig, evtl. auch genauso belastend sind, wie das bei mir der Fall war.

    Mir half damals ein Mönch, der über viele Monate mein Begleiter wurde, zu dem ich oft gegangen bin, mit dem ich viele Gespräche geführt habe. So kam ich zurück in die Spur, so wurde mir langsam klar, was ich eigentlich will, wer ich gerne sein möchte. Dazu kam dann noch ein guter Freund, der mir ebenfalls immer zur Seite stand. Als ich das wusste, wer ich gerne sein möchte, wie ich gerne sein möchte, da konnte ich dann auch damit beginnen so zu werden. Dauert alles und ist ein Prozess, ich denke einer, der nie abgeschlossen sein wird. Und das ist, ehrlich gesagt, auch gut so.

    Hast Du eine Vertrauensperson, mit der Du über alles sprechen kannst? Über Deine Sucht, Deine Ängste, Deine Sorgen, alles was Dich belastet.

    Ich will Dir sagen, dass es ganz wichtig ist, dass Du Dich mit den Dingen beschäftigst. Höre nicht nur auf mit dem Trinken sondern beginne gleichzeitig damit , Dich zu entwickeln (in Deinem Tempo). Nach und nach und Schritt für Schritt. Dann kommst Du voran, dann erreichst Du Deine Ziele.

    Warum schreibe ich das jetzt so? Naja, weil ich mir ein bisschen "Sorgen" mache, dass Du das jetzt zu "entspannt" siehst. Kann mir egal sein, könnte ich jetzt sagen, ich kenne Dich ja nicht mal. Aber ich bin ja hier um meine Erfahrungen zu teilen und natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn Du irgendwann mal in ein paar Jahren hier schreiben würdest, dass Du ein zufriedenes Leben ohne Alkohol führst. Darum will ich einfach nochmal schildern, was bei mir damals so wichtig war. Ich wusste das damals auch nicht so richtig, aber heute kann ich da natürlich gut drauf blicken und gut sagen, was mir geholfen hat und was nicht. Und heute weiß ich auch, warum meine Trinkpausen, auch meine lange Trinkpause, gescheitert sind.

    Es waren eben genau die Dinge von denen ich Dir oben geschrieben habe, die ich NICHT gemacht habe. Bei Dir sind vielleicht andere Dinge wichtig, ich will nur Denkanstösse geben.

    Zitat

    Die Gefahr eines 'Rückfalls' macht mit ziemliche Angst, jedoch hoffe ich das mentale Stärke reichen wird um diesen zu verhindern.


    Weißt Du, dass ist auch so ein Satz, der mich dazu bewogen hat, Dir hier nochmal zu schreiben. Klar, die Hoffnung stirbt zuletzt, wie man so schön sagt. Und ich wünsche Dir, dass Deine mentale Kraft ausreicht um ALLES zu erreichen was Du im Leben erreichen möchtest. Bei dieser Sucht ist es aber m. E. und meinen Erfahrungen nach auch sehr wichtig, dass man ein paar Notfallpläne auf Lager hat. Dass Du Dir wirklich einen Plan machst, was Du GENAU machst, wenn z. B. der Druck kommt und immer größer wird.

    Wen Du z. B. anrufen kannst, jemand der über alles genau Bescheid weiß. Dass Du z. B. sofort Deine Laufschuhe anziehst und losjoggst, ohne Geld in der Tasche und erst wieder zurück kommst, wenn Du platt bist. Dass Du erst mal einen Liter Wasser in Dich hineinschüttest, etc. Auch hier gibt es unterschiedliche Tipps und Methoden die helfen, akuten Druck erst mal zu überstehen. Hast Du Dich damit schon beschäftigt? Wenn nein, dann tue es bitte, es hilft Dir im Notfall sehr. Denn wenn Du wieder trinkst, dann stellst Du alles wieder auf Null. Dann geht's, wenns gut läuft, wieder von vorne los und wenns schlecht läuft, gehts mit der Sucht weiter bis Du vielleicht irgendwann doch mal wieder die Kraft hast, einen Ausstieg zu versuchen.

    Zitat

    Und ich denke jetzt mit 25 ist genau der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken wie das weitere Leben OHNE Alkohol auszusehen hat.


    Naja, das ist nett geschrieben. Umso früher, umso besser. Desto mehr Lebenszeit ohne Alkohol bleibt Dir. Desto weniger brauchst Du Angst haben, irgendwann auch mal die körperlichen Folgen des Alkoholkonsums zu spüren zu bekommen.

    Zitat

    Die meisten meiner Freunde oder Menschen die mir wichtig sind trinken fast gar nichts und wenn dann sehr bedacht.
    Das kann auch Glück für mich bedeuten.


    Und das sind dann doch prima Stardbedingungen. Du brauchst Dein Umfeld, Deinen Freundeskreis offenbar nicht grundlegend verändern. Das ist schön und kann es Dir vielleicht auch etwas erleichtern. Das freut mich für Dich.

    So, auch wenn das jetzt vielleicht etwas "schwammig" rüber kam, was ich Dir geschrieben habe. Mir war es wichtig, Dir das nochmal zu schreiben. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du da raus kommst. Mir war einfach nochmal wichtig Dir zu schreiben, dass diese Sucht einfach verdammt mächtig ist, auch verdammt hinterhältig. Du darfst sie NIEMALS unterschätzen. Sie hat unglaublich viele Tricks auf Lager und packt manches davon erst nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren aus und dazu noch völlig unerwartet. Sie lauert immer darauf doch wieder zuschlagen zu können. Und gerade am Anfang ist sie sehr erfinderisch und sehr überzeugend mit ihren Argumenten. Sie kann Dir super erklären, warum Du ja doch keine Alkoholikerin sein kannst und dass Du ruhig mal wieder ein Glas trinken kannst.

    Darauf solltest Du vorbereitet sein und wenn Du dann noch Deinen Weg findest und weißt, wo Du hin möchtest mit Deinem Leben, dann kann das mit einem Leben ohne Alkohol auch wunderbar funktionieren.

    Darf ich abschließend noch fragen, wie es Dir heute geht? Wie es Dir ergangen ist? Ebenfalls alles im grünen Bereich, wie gestern?

    Alles Gute für Dich!

    LG
    gerchla

  • Hallo lieber Gerchla :)
    Vielen Dank das du auf meine Zeilen reagiert hast, das freut mich wirkkich.
    Tatsächlich habe ich mir ein paar Pläne zurechtgelegt... Habe mir ein Laufband besorgt vor einiger Zeit und auf dem Powere ich mich so richtig aus wenn der Druck kommt, allerdings habe ich ein kleines Süßigkeitenschränkchen mit dem ich mich dann etwas belohne :D
    Ich habe eine gute Freundin mit der ich gerne darüber rede, allerdings haben wir leider diese Sache gemeinsam ... Sie wohnt zwar weit weg von mir aber wir telefonieren öfter mal wenn es einen von uns schlecht geht ... Oder der Druck auch mal zu groß wird.
    Heute geht es mir wieder gut :)
    Trocken und gut gelaunt ... Wenn nur jeder Tag so einfach wäre ... Es gibt Momente an denen ich denke .. Ein schlückchen Wein, eine Zigarette ... Entspannter Nachmittag, aber dann verwerfe ich den Gedanken sofort und beschäftige mich mit etwas anderem.
    Ich hoffe dieses empfinden und die Stärke hält noch lange an und unterstützt mich auch in Schweren Tagen.
    Danken für deine Berichte und Zeit die du mir schenkst :)
    Wie geht es dir in letzter Zeit ?

    Liebe Grüße

  • Hallo Sunny
    Du machst zur Zeit alles Richtig

    Erst mal Hast du einen Plan: Gut so,den kannst du auch noch verfeinern oder ausbauen. nicht nur Laufband sondern Draussen das wäre noch mal eine andere Nummer. Damit steigerst du dein Ziel.
    Da siehst du dann,das der Weg nicht immer nur gerade ist,aber du hast ein Ziel,und das ist wichtig,wenn er am Anfang noch schwierig erscheint,aber mit der Zeit fällt es immer Leichter dieses Ziel zu erreichen.
    Mache das mit deinem Laufband jeden Tag,und wenn es nur Kurze Zeit ist,denn du entwickelst eine Regelmäßigkeit Nachhaltig und du hast einen Vorteil,du schaltest unwillkürlich für diese Zeit ab.Du setzt wenn du lange genug Läufst deinen Inneren Speicher auf Null,bzw du füllst einen Anderen Speicher auf,du hast Plötzlich keine Bedürfnisse Mehr sondern bist innerlich zufrieden.
    Ich finde eine sehr gute Idee.
    Und sie Kommt von dir,und nicht von Aussen,das ist schon mal sehr wichtig.
    Ich kann nicht mehr Laufen,sonst hätte ich das sofort wieder angefangen,wie ich den Entschluss gefasst habe Aufzuhören.
    Du hast deine Freundin wo du dich mit Austauschen Kannst.
    Alles Perfekt,finde ich zumindest.
    Jatzt geht es nur darum das alles Nachhaltig Umzusetzen.
    Dafür drehe ich meine Runden ,durch einen schweren Unfall habe ich eine Knieverletzung,die mir ab und an etwas schwierigkeiten bereitet,aber so im Nachhinein,ich habe das Bein Behalten .
    Deine Süßigkeiten sehe es als Belonung für deine Leistung an.Wenn du dich genug ausgepowert hast macht das gar nichts.
    Dadurch füllst du deinen Glücksspeicher ja mit Glückshormonen auf,das gleiche machst du auch mit dem Laufen.
    Also du machst soweit alles Richtig.

    allerdings haben wir leider diese Sache gemeinsam

    Na ja das mit den Alkohol?

    Ich erzähle dir mal eine Storie:
    Vor vielen Jahren ich war schon seit Jahren am Laufen,da sind die Volksläufe aufgekommen,und eine Bekannte von mir hatte mit dem Rauchen aufgehört,und sich auf Süssigkeiten verlagert, die Sogenannte Suchtverlagerung.
    So hat sie innerhalb von ca 1 Jahr 23 Kg zugenommen. Und das bei einer Größe von 1530 mm ,vorher wog sie 45 KG.
    Sie war sehr Unzufrieden und schüttete mir ihr Herz aus.
    Ihr Mann ,auch ein guter Freund von mir trinkt überhaupt nicht,Raucht nicht, schon seit Kindheit an aber trotzdem hatte er Keinen Zugang zu
    ihr, aber sie vertraute mir an,das sie so Unglücklich ist.
    Sie wusste das ich Laufe.
    Also ich habe ihr Vorgeschlagen .......Fange an zu Laufen und du wirst sehen,das wird alles gut.
    Warum war ich mir Sicher.
    Diese Volksläufe waren Mitte der Siebziger Jahre ein Hit.
    Und wenn man Regelmäßig teilgenommen hat dann sah man sich auch öfter Neue Kamen hinzu aber eins viel immer wieder auf,selbst Übergewichtige,die Dabei blieben hatten nach einem Jahr ihre Gewichtsklasse verloren.
    Da zählt es den Inneren Schweinehund schon mal zu überwinden,was ja manchmal leichter ist wie getan.
    Ich hatte das Glück mit jemanden zusammenzulaufen,und wenn das Wetter nicht Mitspielte oder man Keine Lust hatte,dann schob der Eine den Anderen an.
    In diesem Fall Griff ergriff die Bekannte die Idee die ich ihr aufgezeichnet hatte auf motivierte ihren Mann,den aber durch das Essen einiges an Übergewicht hatte auf und sie fingen an.
    Ergebniss:
    Nach einem Jahr waren die 13 KG weg und sie hat 5 Maratons gelaufen.
    Ihr Mann macht heute noch Triallon.
    Du siehst es lohnt sich
    Du füllst deinen Glücksspeicher auf und die Schlimmen Gedanken verschwinden,als wenn alles von dir Abfällt.
    So wie Gelcha von seinem Mönch schreibt so muss jeder seinen Passenden Weg finden um Zufrieden zu werden.
    Ich drücke dir mal die Daumen.
    LG

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Guten Morgen Sunny,

    Zitat

    Wie geht es dir in letzter Zeit ?


    Da Du mir eine Frage gestellt hast möchte ich natürlich auch darauf antworten.

    Die Frage ist sehr allgemein gehalten und ich könnte einfach mit "gut" antworten. Ich weiß nicht, ob Du sie "einfach so" gestellt hast oder ob Du sie auf irgendetwas beziehst, beispielsweise darauf, wie es mir im Bezug auf Alkohol geht oder darauf, wie ich mit der aktuellen Pandemiesituation klar komme. Das sind jetzt die zwei Dinge, die mir gerade so in den Sinn kommen.

    Ich will meine Antwort nicht in die Länge ziehen und Dir einfach sagen:

    Seit ich weiß, was ich eigentlich will in- und mit meinem Leben, spielt der Alkohol für mich keine Rolle mehr. Ich kann mich an keine Situation erinnern, wo ich Sehnsucht oder gar Druck nach dem Zeug gehabt hätte. In meinem Alltag ist er komplett raus. Nun, so ganz stimmt das natürlich nicht, denn ich bin ja hier aktiv und hier spielt er ja eine Rolle, sogar die Hauptrolle. Hier bin ich, weil ich meine Erfahrungen teilen möchte und weil es einer meiner Lebensziele ist, anderen Menschen zu helfen (nicht nur im Bezug auf Suchtausstieg), wenn es mir möglich ist und wenn es Sinn macht. Letzteres bedeutet für mich, dass ich niemanden "meine Hilfe" aufdränge sondern sie anbiete (draußen im "richtigen" Leben), oder meine Meinung zu äußere, wenn es gewünscht wird.

    Speziell hier im Forum bedeutet es, dass ich von mir erzähle, was ich erlebt habe, was ich alles getan habe und wie es mir damit ergangen ist. Wenn jemand etwas für sich mitnehmen kann, super. Wenn nicht, dann ist es eben so.

    Zusammengefasst: Mit dem Alkohol, meiner Trinkervergangenheit und meinem jetzigen Leben ohne Alkohol bin ich im Reinen. Mir geht es sehr gut und ich möchte mich als glücklichen Menschen bezeichnen. Mir fehlt nichts, schon gar nicht der Alkohol.

    Zur Pandemie:
    Ich arbeite in einem Bereich, der von dieser Pandemie schwer getroffen ist und wo aller Voraussicht nach langfristige negative Auswirkungen bleiben werden. Auch wenn diese ganze Geschichte mal vorbei sein sollte. Da ich in der Führungsebene unseres Unternehmens tätig bin habe ich große Verantwortung, auch für andere Menschen, für mein Team. Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um uns einigermaßen gut durch diese Zeit zu bringen und dafür, dass wir für die Zukunft gut aufgestellt sind. Ich habe noch nie so viel gearbeitet wie ich es aktuell tue und ich habe auch noch nie so viel Verantwortung gespürt (beruflich gesehen) wie das aktuell der Fall bei mir ist.

    Trotzdem hadere ich nicht, ich nehme es so wie es ist, denn ich kann das alles nicht verändern. Was ich aber tun kann, ist damit so umzugehen, dass es sowohl mir als auch meinem Team so gut geht, wie es eben aktuell möglich ist. Das ist nicht immer einfach, manchmal gibt es richtig besch....ene Tage aber das Leben (auch das berufliche) besteht eben nicht nur aus tollen Tagen. Diese hatten wir reichlich und ich bin zuversichtlich, dass diese auch wieder kommen werden.

    Zusammengefasst: beruflich sind die Zeiten gerade schwer, trotzdem fühle ich mich "getragen" und in der Lage da gut durch zu kommen. An Alkohol, um mal wieder zum eigentlichen Thema hier im Forum zurück zu kommen, habe bezüglich der "Bewältigung" meiner aktuellen beruflichen Stresssituation zu keiner Millisekunde gedacht.

    Ich bin dankbar, dass es so ist.

    Alles Gute für Dich! Ich hoffe es geht Dir weiter gut und wünsche Dir, dass Du all Deinen Pläne verwirklichen kannst.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla,

    du schriebst: "Zusammengefasst: Mit dem Alkohol, meiner Trinkervergangenheit und meinem jetzigen Leben ohne Alkohol bin ich im Reinen. Mir geht es sehr gut und ich möchte mich als glücklichen Menschen bezeichnen. Mir fehlt nichts, schon gar nicht der Alkohol."

    Wie wunderbar, oder? Es geht mir ziemlich fast genauso - wenn uns das jemand in den ersten Tagen erzählt hätte... "Ja, nee, is klaa..." habe ich wahrscheinlich (noch scham- und schuldzerfressen) damals gedacht.

    Und doch ist es wahr geworden 8) Was für ein Geschenk! Und ein Haufen Arbeit ;)

    Warum ich hauptsächlich jetzt gerade auf deinen (wie soooo oft) sehr guten Post reagiere: Du fühlst dich "getragen". Und sofort habe ich die ersten Zeilen von "Da habe ich dich getragen" von Siegfried Fietz im Ohr. Das (und die anderen guten Lieder auf der CD) hatte ich extra für meine Krebs-OP 2015 gesucht. Also erstmal "nur" den Text, die CD fand ich zufällig. Gestern erst wieder beim Laufen gehört <3

    Weiß gar nicht, ob wir dasselbe meinen, aber ich glaub' schon, lächel...

    Netten Gruß,

    ichso - die interessiert ist, von der weiter nüchternen Sonny zu lesen.

  • @ichso

    Zitat

    Wie wunderbar, oder? Es geht mir ziemlich fast genauso - wenn uns das jemand in den ersten Tagen erzählt hätte... "Ja, nee, is klaa..." habe ich wahrscheinlich (noch scham- und schuldzerfressen) damals gedacht.


    Liebe ichso, das kann ich genaus so uneingeschränkt unterschreiben. NIEMALS, wirklich NIEMALS hätte ich damals gedacht, dass ich da so "heraus" komme. Mir ging es teilweise so schlecht, gerade in Bezug auf die Schuld, dass es wirklich Zeiten gab, wo ich dachte, das bekomme ich bestimmt nicht hin. Nie mehr werde ich eine funktionierende Beziehung zu meinen Kindern aufbauen können, sie werden dauerhaften Schaden nehmen, meine erste Frau wird mich für immer hassen, nie über das hinweg kommen was ich ihr angetan habe und ich werde nie eine "normale" Beziehung zu meiner "alten" Familie haben können. Zum Glück habe ich nicht aufgegeben und auch immer versucht zu zeigen, dass ich ohne Alkohol ein anderer Mensch bin bzw. ein anderer Mensch werden möchte. Gleichzeitig habe ich das Glück gehabt, immer die richtigen Menschen zur richtigen Zeit an meiner Seite zu haben. Ich möchte sagen, dass ich ganz viiiiieeeel Glück gehabt habe, alleine wenn es darum ging die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.

    Das ich heute eine gute Beziehung selbst zu meiner ersten Frau habe, nochmal eine Familie gründen durfte, nochmal Papa wurde und nochmal ein (wunderbares :) ) Kind ins Leben begleiten darf, das wäre absolut unverstellbar gewesen. Dass es jetzt doch so ist, dafür bin ich unglaublich dankbar und diese Dankbarkeit, die verschwindet auch nicht. Ich spüre sie jeden Tag.

    LG
    gerchla

  • Hallo ihr Lieben :)
    Schön dass es euch so weit gut geht.
    Bin weiterhin nüchtern und war heute einkaufen ... Das war immer so ein kleines Handicap schwitz.
    Da hab ich eigentlich immer eine Dose mitgenommen...
    Und heute war es hat kein Problem ... Hab das Gefühl es hat sich wirklich in meinem Kopf etwas verändert.
    Fühlt sich gut an :)

    Vielen Dank für eure Antworten,
    Tut mir wirklich gut 'von euch zu lesen' :)
    Momentan ist auf der Arbeit sehr viel los ... Zwischendrin ziehe in noch um, also es ist alles etwas anstrengend :D
    Lese trotzdem aufmerksam und freue mich über eure Geschichten,
    Danke dafür :)

    Liebe, tolle Grüße

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