Ich bin neu

  • Dieses "Du bist halt eigenartig" hat mir schon einen Stich versetzt. Klar, alte Verletzung!
    Und ich will darüber lächeln (und sagen ): Ja, genau, das bin ich. Ohne Wertung, ohne dass es mich trifft.


  • Dieses "Du bist halt eigenartig" hat mir schon einen Stich versetzt. Klar, alte Verletzung!
    Und ich will darüber lächeln (und sagen ): Ja, genau, das bin ich. Ohne Wertung, ohne dass es mich trifft.

    UNd genau das ist die Aufgabe, da hin zu kommen, dass es mich nicht mehr verletzt

  • Du gehst sehr hart mit dir ins Gericht. Du warst eine abhängige Mutter, eine , die es zu diesem Zeitpunkt nicht anders gekonnt hat.
    Ich wünsche dir für dich , dass du zu dir selbst auch ein gutes Mitgefühl aufbringen kannst.

    Jetzt wollte ich doch mal wissen, ob ich zitieren nicht doch hinkriege ;)

    Ich finde, das hat nichts mit hart ins Gericht gehen zu tun, sondern eher mit "das war so". Ich bin im reinen mit mir. Was nicht heißt, dass ich nicht meine heutigen Unzulänglichkeiten wahrnehme. Und tatsächlich auch manchmal die meiner Kinder. Sind ja auch keine Übermenschen. Wie auch?

    Ich geißel mich nicht. Und ich werte und will auch nicht (mehr) meine Mutter mit meinem Rückzug "bestrafen". Nach vielen Versuchen der erfolglosen Verständigung habe ich unsere Beziehung beendet. So wie ich auch die Beziehungen zu meinen süchtigen Partnern beendete. Ganz egoistisch im guten Sinn.

  • Jetzt wollte ich doch mal wissen, ob ich zitieren nicht doch hinkriege ;)

    Ich finde, das hat nichts mit hart ins Gericht gehen zu tun, sondern eher mit "das war so". Ich bin im reinen mit mir. Was nicht heißt, dass ich nicht meine heutigen Unzulänglichkeiten wahrnehme. Und tatsächlich auch manchmal die meiner Kinder. Sind ja auch keine Übermenschen. Wie auch?

    Ich geißel mich nicht. Und ich werte und will auch nicht (mehr) meine Mutter mit meinem Rückzug "bestrafen". Nach vielen Versuchen der erfolglosen Verständigung habe ich unsere Beziehung beendet. So wie ich auch die Beziehungen zu meinen süchtigen Partnern beendete. Ganz egoistisch im guten Sinn.

    Dann hab ich das falsch interpretiert.
    Ich dachte ,du machst dir selbst noch Vorwürfe.
    Es freut mich ,dass du mit dir im Reinen bist.
    LG
    Orangina

  • Evtl. fiel es mir "leichter", weil meine Mutter abhängig blieb.

    Ist bei deiner Mutter Sucht auch ein Thema? Oder vermutest (oder weißt sogar) andere Gründe für ihr verletzendes Verhalten dir gegenüber?


  • Dieses "Du bist halt eigenartig" hat mir schon einen Stich versetzt. Klar, alte Verletzung!
    Und ich will darüber lächeln (und sagen ): Ja, genau, das bin ich. Ohne Wertung, ohne dass es mich trifft.

    Ich frag mal ganz direkt, weil da vielleicht ein Ansatz liegt:

    Möchtest du denn so „un-eigenartig“ wie deine Mutter sein?

    Oder möchtest du viel lieber ganz anders sein als sie?

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Evtl. fiel es mir "leichter", weil meine Mutter abhängig blieb.

    Ist bei deiner Mutter Sucht auch ein Thema? Oder vermutest (oder weißt sogar) andere Gründe für ihr verletzendes Verhalten dir gegenüber?

    Nein meine Mutter ist nicht abhängig von irgendwelchen Substanzen.
    Warum sie so ist sind nur Spekulationen.
    Erklärung dafür habe ich keine konkreten.
    Ich nehme mal an ,dass sie sehr viel "braucht " und sie versucht dies über Beziehungen zu bekommen.
    Sie braucht Kontrolle über andere.
    Wenn ich Ihre Herkunftsfamilie betrachte,so gab es sehr viele Verluste (Krieg) ...sie selbst hatte ein ganz schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter.

  • @ichso.
    P.s .

    Du hast also nach wie vor keinen Kontakt mehr zu deiner Mutter.
    Weisst du denn ,ob sie noch süchtig ist ?

  • Ich frag mal ganz direkt, weil da vielleicht ein Ansatz liegt:

    Möchtest du denn so „un-eigenartig“ wie deine Mutter sein?

    Oder möchtest du viel lieber ganz anders sein als sie?

    Weder noch.
    Es geht eher darum ,dass ich in dieser Aussage von ihr eine Ablehnung erfahre.
    "Du bist anders"...Also bin ich nicht mehr zugehörig.

  • @ AmSee:
    Es geht eher um das nicht akzeptiert werden,nur weil ich aus ihrer Sicht anders ,also eigenartig (komisch, befremdlich) bin.


  • @ AmSee:
    Es geht eher um das nicht akzeptiert werden,nur weil ich aus ihrer Sicht anders ,also eigenartig (komisch, befremdlich) bin.

    Mir ist bewusst, dass es im Grunde um dieses Bedürfnis geht.
    Versuch dich trotzdem mal ganz auf die Frage einzulassen.

    Mein Gedanke ist folgender: Wenn du, die Erwachsene, weiß, was du willst und was du nicht willst und du dich schließlich gänzlich genau so annehmen kannst, wie du nämlich bist, dann bist genau du diejenige, die Kontakt zu dem verletzten, abgelehnten Inneren Ich aufnehmen kann und ihm die Anerkennung zukommen lassen kann, die ihm gefehlt hat.

    Wenn sich der Kreis damit sozusagen schließt, wirst du nicht mehr so davon abhängig sein, Anerkennung von deiner Mutter zu bekommen.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.


  • Sowas wie : Ich mag nicht, wenn du dich in mein Leben einmischst oder: wenn du mit mir weiterhin Kontakt haben willst, dann...
    Meinst du so etwas ? Nein, das habe ich ihr noch nie gesagt.

    Das hab ich irgendwann mal gesagt, als sie überraschend eines Tages in meine Studentenbude kam und ungefragt das Aufräumen anfing. Da hab ich sie rausgeschmissen. Schon ein paar Jahrzehnte her.

    Zuletzt - vor 10 Jahren - hab ihr gesagt, dass ich über 50 bin und es völlig ausgeschlossen ist, dass ich mir von ihr sagen lasse, wie ich zu sein habe. Ich machs nicht, fertig.
    Ihr Argument war lebenslang, dass sie sich nicht ändern will und kann (der Supersatz: eine Mutter bleibt immer eine Mutter, als Argument, dass man nicht von seinen Kindern lassen kann, Besitzdenken. MEIN Kind. Auch das ist Narzissmus, die Kinder als Verlängerung des eigenen Ego, samt der Enttäuschung, das die dann trotzdem "eigen" werden)...das hab ich ihr dann halt aufs Brot geschmiert. Weil ich genau an dem Punkt nämlich ganz genau so bin wie sie. Genau so stur, genau so hart, genau so unwillig. Und komisch, da werde ich ganz leise.

    Ich hab nicht argumentiert, sondern ihr in der Sache keine Chance gelassen. Ansonsten gibt es zwischen uns eine Menge Unterschiede, wir haben uns drauf geeinigt, dass das eben so ist. Fast wie unter Erwachsenen, nicht wahr?
    Wir haben uns auch darauf geeinigt, dass in der Regel ich anrufe, wenn es für mich passt. Es kommt zwar vor, dass es was Wichtiges gibt, das ist schon OK, wenn sie da anruft. Aber wir reden auch kaum mehr über "weltanschauliche Dinge", weil wir uns beide auch gar nicht mehr streiten wollen.

    Ja, und ich habe es verziehen. Ich habs auch meinem Vater verziehen. Und letztlich war das gut für mich. Ich bin auch mit mir im Reinen.

    Gruß Susanne


  • @ichso.
    P.s .

    Du hast also nach wie vor keinen Kontakt mehr zu deiner Mutter.
    Weisst du denn ,ob sie noch süchtig ist ?

    Ja, ich weiß es über meine Kinder, die ab und zu von der Oma erzählen. Sie säuft nicht mehr so extrem wie in meiner Jugend, aber als ich sie noch wöchentlich anrief, ging es immer um irgendwelche Feiereien :(

    Und wie Susanne das mit über 50 mit ihrer Mutter erlebte, so habe ich eine große Schwester, die mir, als ich selbst schon Großmutter war, erklären wollte, wie Leben geht. Alter! Das ist also auch so ein Verwandschaftsmischmasch aus unangenehmen Schwestern, meiner Mutter, einem Missbrauchs-Onkel - die ich sozusagen damals alle auf einen Streich aus meinem Leben verbannte.

    Ich habe das große Glück, dass ein Teil meiner politischen Freundinnen hier in etwa im Alter meiner Mutter sind. Und da hole ich mir bei Bedarf immer mal ein Töpfchen Mutterliebe. Ist wesentlich entspannter ;) Und so kann ich das den Jüngeren auch hin und wieder zukommen lassen. Sozusagen Wahlverwandtschaften ♡

  • Liebe AmSee

    Ich hab mein Geschriebenes noch mal zitiert.
    Das ist das ,was ich am 21. 2. geschrieben habe und soll sich auf das beziehen, was du mir vorhin geschrieben hast.
    Ich weiß, dass es um das verletzte innere Kind geht.

  • Susanne

    Ja das klingt gut UND auf Augenhöhe, wie du das mit Deiner Mutter geregelt hast.
    Wie es eben unter Erwachsenen geregelt wird 44.

  • Ja, ich weiß es über meine Kinder, die ab und zu von der Oma erzählen. Sie säuft nicht mehr so extrem wie in meiner Jugend, aber als ich sie noch wöchentlich anrief, ging es immer um irgendwelche Feiereien :(

    Und wie Susanne das mit über 50 mit ihrer Mutter erlebte, so habe ich eine große Schwester, die mir, als ich selbst schon Großmutter war, erklären wollte, wie Leben geht. Alter! Das ist also auch so ein Verwandschaftsmischmasch aus unangenehmen Schwestern, meiner Mutter, einem Missbrauchs-Onkel - die ich sozusagen damals alle auf einen Streich aus meinem Leben verbannte.

    Ich habe das große Glück, dass ein Teil meiner politischen Freundinnen hier in etwa im Alter meiner Mutter sind. Und da hole ich mir bei Bedarf immer mal ein Töpfchen Mutterliebe. Ist wesentlich entspannter ;) Und so kann ich das den Jüngeren auch hin und wieder zukommen lassen. Sozusagen Wahlverwandtschaften ♡

    Ja,ja den anderen erklären wollen, wie das Leben geht oder wie Susanne schon geschrieben hat : die Kinder als Eigentum betrachten..
    Toll,dass du dich davon befreit hast.
    Das beeindruckt mich schon sehr.

    Es ist immer spannend zu lesen ,wie es in anderen Familien zugeht...

    Susanne,Du und AmSee ihr habt mir hier sehr wertvolle Impulse und Gedankenanstöße gegeben.

    Danke !

  • Hallo zusammen

    Ich war gestern das erste mal seit langer langer Zeit mal wieder in einer größeren Gesellschaft (60 Leute).
    Bei der Feier gab es Sektempfang und das volle Programm mit Essen und reichlich Alkohol.
    Mir ist das erst dort bei dem Fest bewusst geworden, dass reichlich getrunken wird.
    Vorher hab ich mir keine Gedanken dazu gemacht.

    Während ich mit Wasser meine Gläser füllte ,tranken alle an meinem Tisch Alkohol, teils reichlich.
    Es war für mich unangenehm zu beobachten, wie laut sie wurden und wie viel Blödsinn geredet wurde.

    Es war für die anderen kein Thema, dass ich nichts alkoholisches getrunken habe.
    Allerdings wurde ich anfangs gefragt, ob ich nicht wenigstens einen Sekt haben möchte.
    Ich befand mich in einer Runde ,die von meiner Problematik nichts wissen.
    Dass ich 1,5 Jahre keinen Alkohol trinke ,weiß nur eine Person, die auf dem Fest war.

    Für mich war die Situation gestern in keiner Minute kritisch oder gefährlich, mich hat das nicht angetriggert im Sinne von : ich würde jetzt auch gerne ein Glas Wein trinken.
    Bemerkenswert finde ich aber ,dass ich festgestellt habe ,wie viel getrunken wurde und wie selbstverständlich.
    Teils hat es mich richtig abgestoßen.

    Für mich war es eine interessante Erfahrung, zumal ich das erste mal in solch einer Situation war,seit ich nicht mehr trinke.
    (In solch einem großen Rahmen).
    Ich bin recht früh nach Hause gegangen.

    Wie schön ,dass ich heute keinen Kater habe;-)

    LG Orangina

  • Hallo
    Orangina
    Ja irgendwann stellt man fest, wenn alle Saufen, und man selber nicht, man gehört nicht dazu.
    Oder anders gesagt.es bringt einem nichts dabei zu sein.es wird langweilig, und man geht dann einfach nach Hause.
    Schön das du es geschafft hast.
    Lg
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hallo Orangina! :blumen2:

    Schon eine interessante Beobachtung, die du da gestern gemacht hast, nicht wahr?

    Mir geht’s übrigens ganz ähnlich, wenn ich in Gesellschaften bin, wobei ich noch nicht wieder auf einer richtig großen war. Allein die Gesellschaften, die ich besucht habe, zeigten ein ähnliches Bild.


    Bemerkenswert finde ich aber ,dass ich festgestellt habe ,wie viel getrunken wurde und wie selbstverständlich.
    Teils hat es mich richtig abgestoßen.

    Ja, ich find‘s auch mitunter ziemlich unangenehm, denke mir aber auch so meinen Teil, schmunzel ein wenig in mich hinein und bedaure diese Menschen ein wenig, weil ihnen gar nicht bewusst zu sein scheint, was sie sich da eigentlich reinschütten und sich damit antun.
    Bei all dem bin oder fühle ich mich nicht überheblich, dass ich ja auch sooo schlau bin und diesen Blödsinn nicht mehr mitmache, denn das ist meine Sache nicht und gestehe ich mir auch nicht zu, sondern ich bin für mich selbst froh, diesem und der damit verbundenen Gehirnwäsche entkommen zu sein.
    Und wenn’s mir zu bunt wird, dann setze ich mich in mein Auto oder steige auf mein Fahrrad, weil ICH ja jederzeit keine Promille intus habe bin und - im Gegensatz zu früher und zu manch anderem auf solchen Feiern - noch FAHREN KANN. laugh2


    Wie schön ,dass ich heute keinen Kater habe;-)

    44.
    Schönes Gefühl, nech? :sun:
    Genieße ich immer mal wieder ganz besonders.

    Liebe Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • @ Daun
    So etwas wie Langeweile habe ich auch empfunden bei der Feier und ein "es ist schöner ,jetzt heim zu gehen ".
    Ich merke ,dass ich meine Grenzen früher wahrnehme
    Früher hätte ich mitgetrunken und trotzdem hätte ich mich gelangweilt.
    Das Trinken aber hätte mich künstlich bei Laune gehalten.
    LG Orangina

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