• Moin,

    ich heiße Peter und komme aus dem schönen Stade.
    Bin seit 35 Jahren ein funktionierender Alkoholiker.
    Von Beruf bin ich Elektrotechniker für Einbruch- und Brandmeldeanlagen.
    Ich trinke pro Tag ca. 3 Liter Bier und am Wochenende auch mal mehr.
    Andere alkoholische Getränke mag ich nicht, nur Bier.
    Meine Leberwerte sind im Rahmen, G-Wert um die 50.
    Ich brauche das Bier um abzuschalten, bzw. um runterzufahren.
    Kann man da nach 35 Jahren nochwas machen?
    Achso, bin 54 Jahre alt.
    Ich leide außerdem unter einer Sozialphobie, macht das Leben auch nicht so einfach.
    Dieses Leiden habe ich seit 1992 und bekomme es nicht so richtig in den Griff.
    Nach einem Bier ist alles gut.


  • Während der Arbeitszeit trinke ich nicht und habe auch kein Verlangen nach Bier.
    Aber danach muß es sein, komisch, 13 Stunden ohne Bier und danach ca. 2 Stunden Bier um zu entspannen.

  • Hallo Peter,

    willkommen bei uns im Forum!

    3 Liter Bier trinkst Du am Tag... Das ist ja schon eine Menge an Flüssigkeit, nicht wahr?

    Was willst Du nun von uns lesen?

    Ich bin in Deinem Alter und trinke seit über 7 Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr.

    Ich sehe diese Trinkmenge, auch wenn es "nur" nach Feierabend ist, als bedenklich an.

    Auch ich habe immer nur abends getrunken, aber die Promille reichten dann auch noch
    für den Rest des nächsten Tages... (Restalkohol) Man kann sich das auch schön reden!

    Sozialphobie, wie meinst Du das? Bist Du in Behandlung?

    Auf Deine Antworten bin ich gespannt..

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Hallo, Peter!

    Erstmal HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin 57, Alkoholiker, nach mehreren Anläufen nun seit 2008 trocken - und damit mehr als glücklich und zufrieden. Es fehlt mir NICHTS (habe mir andere Wege zur Belohnung und Entspannung gesucht).
    Außerdem bin ich schon seit einigen Jahren in der Suchtselbsthilfe unterwegs. Das heisst, ich kann nicht nur auf meine eigenen, höchstpersönlichen Erfahrungen zurückgreifen, sondern auch auf sehr viele Gespräche mit anderen Betroffenen (der unterschiedlichsten "Stadien") und Angehörigen.

    Ich brauche das Bier um abzuschalten, bzw. um runterzufahren.
    Kann man da nach 35 Jahren nochwas machen?

    Yepp - die Antwort lautet eindeutig: JA, DU KANNST!

    Denn etwas machen/unternehmen/verändern kannst nur Du alleine! Aber zum Glück musst Du es nicht alleine tun - es gibt die unterschiedlichsten Hilfsangebote (Suchtberatung, Selbsthilfegruppen, Therapeuten, Therapien. etc), die man annehmen kann ...
    Schau doch mal in unsere Linksammlung. Da haben wir die verschiedensten Angebote und weiterführenden Links eingestellt. Oder unsere ]Bücherecke - auch dort findest Du viele Informationen.

    Und wenn Du Dir die Geschichten deer Menschen hier anschaust wirst Du merken, dass sie einander oft ähneln. Auch Deiner eigenen Geschichte.

    "Ich BRAUCHE den Alkohol, um mich zu entspannen."
    Man, wie oft habe ich das schon gehört, gelesen - und früher selbst gesagt ... Heute weiss ich, dass das Mumpitz ist. Heute.

    "Heute kann er leicht reden" wirst Du Dir wahrscheinlich sagen. Also lies Dich erstmal ein wenig ein.
    Und wenn Du Fragen hast, dann raus damit!

    Auf einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Peter!

    Klares ja zur Frage, ob man was machen kann. Und es funktioniert auch. Ich bin seit mehr als 5 Jahren clean und habe mit knapp 52 mit der Abstinenz begonnen.

    Du bist beileibe kein Einzelfall. Auch in meiner ambulanten Therapie und später auch SHG waren viele Mitstreiter in der Altersgruppe 50+ ;)

    Viele gute Ratschläge hat dir Greenfox schon mitgegegeben.

    Ich bin seinerzeit als erstes zur Suchtberatung.

    Nur lass bitte die Finger vom kalten Entzug. Besprich die nötige Entgiftung bitte vorher mit einem Arzt. Eine Entgiftung funktioniert in geeigneten Fällen auch ambulant. Nicht jeder muss den in einer speziellen Einrichtung durchlaufen.

    Klar, Fragen sind dazu da, gestellt zu werden.


    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Moin,

    schon mal danke für die Antworten.
    Einen Entzug mache ich jeden Montag, nach dem Frühstück geht es mir wieder gut.
    Ich weiß, so kann es nicht bleiben, sonst wäre ich nicht hier.
    Habe eine scheiß Kindheit gehabt, Vater Selbstmord wo ich 11 Jahre alt war und Mutter Alkoholikerin
    mit mindestens 2 Flaschen Korn pro Tag.
    Habe als Kind gefragt wo Papa ist. Die Antwort war "Papa bringt sich gerade um".
    Hat sich aufgehängt.
    Ich habe es trotzdem zu was gebracht, eigenes Haus, abbezahlt, zwei Benz auf dem Hof.
    Drei Ausbildungen gemacht, Elektriker, Techniker und Fahrlehrer (keinem Arzt aufgefallen dass ich Alki bin, alle Werte normal).

  • Einen Entzug mache ich jeden Montag, nach dem Frühstück geht es mir wieder gut.

    Mit Verlaub, aber das ist leider Quatsch. An einem Vormittag hast Du nicht entzogen. Das nimmt schon mehrere Tage in Anspruch.

    Ein kalter Entzug kann zu Krampfanfällen führen, die tödlich enden können. Besprich das mal mit deinem Arzt.

    Du scheinst dich zu überschätzen. Könnte am heute schon getrunkenen Alkohol liegen. Ist übrigens typisch für einen aktiven Alki. ;)

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Einen Entzug mache ich jeden Montag, nach dem Frühstück geht es mir wieder gut.
    Ich weiß, so kann es nicht bleiben, sonst wäre ich nicht hier.

    Sarkasmus pur... Erkennt nicht jeder! ;)

    Peter, Du hast erkannt, dass Du etwas ändern musst! Das ist doch schon ein Schritt
    nach vorn.

    Einige Tipps hast Du zuvor schon bekommen, schau Dich im Forum um und lies Dich ein...

    Überdenke das nochmal am Wochenende und gehe nächste Woche zu einem Arzt,
    wenn Du ernsthaft etwas ändern möchtest. Vom kalten Entzug (d.h. unbegleitet)
    ist dringend abzuraten!

    Wie Du hier lesen kannst, kann man es schaffen ohne Alkohol zu leben, und zwar
    sehr viel besser! Auch Du!

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!


  • Moin,
    ich heiße Peter und komme aus dem schönen Stade.
    Bin seit 35 Jahren ein funktionierender Alkoholiker.
    Ich habe es trotzdem zu was gebracht, eigenes Haus, abbezahlt, zwei Benz auf dem Hof.


    Moin Peter,
    Ich heiße Britt, bin Mitte 50 und abstinente Alkoholikerin.
    Immer wieder lese oder höre ich den Begriff des „funktionierenden Alkoholikers“. Ich habe auch jahrelang geglaubt, dass ich funktioniere. Ich hielt mich für belastbar, finanziell gut aufgestellt guter Job u.sw. Aber wehe mir fehlte das Gefühl von Sicherheit, dann trank ich; wenn ich nicht schlafen konnte, trank ich; wenn ich Angst hatte, trank ich und wenn ich Erfolg hatte, dann trank ich eben auch…tagsüber funktionieren und abends heimlich saufen.
    Ich finde, ein „funktionierender Alkoholiker“ funktioniert letztlich nur aus seiner eigenen Sicht. ICH glaubte nur zu funktionieren und war blind für meine eigene Sucht. Und die Tatsache, dass ich in Job und Alltag immer gut funktionierte, machte die Einsicht nur noch schwerer. Vielleicht ist das auch ein Grund, dass viele den Kampf gegen den Alkohol viel zu spät oder niemals antreten? Spielt es denn eine Rolle, ob man als Süchtiger in einer „gehobenen Position“ funktioniert oder sich regelmäßig unter der Penner-Brücke besäuft? Ich finde nicht. Es ist nichts anderes als Schönreden.
    Was meinst du, bist du als funktionierender Alkoholiker ein "besserer" Alkoholiker als der Alki unter der Brücke?

    Zitat

    Kann man da nach 35 Jahren nochwas machen?


    nixweiss0. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang!
    LG von Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Drei Ausbildungen gemacht, Elektriker, Techniker und Fahrlehrer (keinem Arzt aufgefallen dass ich Alki bin, alle Werte normal).

    Du hast die 4. Ausbildung, die im Übrigen alle Alkoholiker gemacht haben, vergessen: die zu Selbst-Belüger/Selbst-Betrüger. Und die hast Du mit bRavour bestanden.

    Du belügst und betrügst Deine Umwelt nach Strich und Faden - und am meisten Dich selbst. Und niemand merkt es - zumindest Du selbst nicht: Ich brauche den Alkohol ..., ich musste ja ..., meine Eltern/die Anderen/das Wetter/die Popel der Kinder sind schuld ..., Ich mache jeden Montag einen Entzug ;(

    Der erste Schritt: Hör auf, Dich selbst zu belügen! Sieh der Realität ins Auge!

    Und damit meine ich nicht Dein Haus und Deine Autos. Damit meine ich, dass es Dir offenbar beschissen geht - denn sonst würdest Du nicht saufen und damit aufhören wollen, aber nicht aus eigener Kraft können.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Moin,

    habe jetzt ein wenig Zeit um zu schreiben, früher Feierabend gehabt.
    Konnte mich mit meinem alten Passwort nicht mehr einloggen, Fehler aufgetreten.
    (Passwort habe ich nicht vergessen)
    Neues beantragt und nun funktioniert es wieder. nixweiss0
    Jetzt zu meiner Sozialphobie.
    Ich habe immer Versagungsängste, auch beruflich obwohl ich selber weiß dass ich eigentlich Profi bin in meinem Job.
    Ich will immer 110% geben.
    Wenn mir jemand Unbekannter auf die Finger schaut kann ich nichtmal eine Kaffeetasse halten.
    Auch beim programmieren von Anlagen finde ich die Tasten am Notebook vor lauter Zittern nicht wenn
    mir ein für mich Fremder auf die Finger schaut.
    Genauso beim verlöten und verdrahten von Anlagen.
    Bei Kollegen und Auszubildenden die mir auf die Finger schauen ist alles normal.
    Versammlungen mit mehreren unbekannten Menschen meide ich auch da ich mich immer beobachtet fühle.
    Ich weiß, das hört sich evtl. albern an ist aber ganz schön hart für mich den Alltag so zu überstehen.
    Mein Arzt sagt ich sollte mich öfter in solche Situationen begeben, probiere ich ja ist aber ganz schön anstrengend. >:(
    Mir wurde schon mal citalopram verschrieben.
    Habe ich aber wegen den Nebenwirkungen abgesetzt.
    Zittern am ganzem Körper, nachts schwitzen und frieren zugleich und Orientierungslosigkeit.
    Die "leck mich am Arsch"-Nebenwirkung war aber nicht schlecht...
    Achso, mein Zeitplan muß immer stimmen.
    Um die Uhrzeit muß das erledigt und um die andere Uhrzeit der Rest.
    Bevor ich in den Urlaub fahre muß ich 10mal schauen ob ich alles ausgemacht habe, das nervt.
    Will schon lange einen Termin bei einem Psychologen haben, gibt aber Wartezeiten bis zu einem Jahr.
    Stationär würde sofort gehen aber darauf habe ich keine Lust.

  • Jetzt zu meiner Sozialphobie.

    Wenn mir jemand Unbekannter auf die Finger schaut kann ich nichtmal eine Kaffeetasse halten.
    Auch beim programmieren von Anlagen finde ich die Tasten am Notebook vor lauter Zittern nicht wenn
    mir ein für mich Fremder auf die Finger schaut.
    Genauso beim verlöten und verdrahten von Anlagen.

    Zittern am ganzem Körper, nachts schwitzen und frieren zugleich und Orientierungslosigkeit.

    So eine "Sozialphobie" hatte ich auch - bis ich festgestellt habe, dass die sich mit einem (oder zwei+) Schluck ganz gut heilen lies. Waren bei mir also nur Entzugserscheinungen.
    Schon mal DARAN gedacht?

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Moin,

    diese Symtome hatte ich schon während meiner Ausbidung im Jahre 1984.
    Hatte immer Angst irgendwas verkehrt zu machen.
    Wenn ich zum Chef mußte habe ich am ganzen Körper gezittert.
    Damals habe ich noch keinen Alkohol getrunken.

  • Moin,

    hast natürlich recht.
    Alkohol hilft im ersten Moment aber nach dem Abbau von diesem kommt es noch schlimmer.
    War mal Anfang der 90er bei einer Psychologin wegen den Angstzuständen.
    Die erste Frage war ob ich schon mal Sex mit einer Frau hatte.
    Hatte ich natürlich nicht da ich davor Angst hatte. :-[
    Solche Fragen haben mir natürlich nicht geholfen und bin dann nicht mehr dort hingegangen.
    So, genug geschrieben, muß noch Fenster zu Ende putzen und dann noch einkaufen mit Maske. >:(

  • Hallo Peter,

    was dein Alkoholproblem angeht, können die Anderen hier dir sicher bessere Tips dalassen als ich, obwohl sich das Ganze doch erstaunlicherweise sehr ähnelt. Vieles von dem, was die Menschen hier schreiben, kommt mir doch sehr 'bekannt' vor.

    Das, was du beschreibst, kenne ich aber leider nur zu gut, ich weiß, wie das ist, und wie es mich noch heute im Alltag einschränkt. Seit meiner Kindheit war es so, daß ich stets hoffte, niemand würde mich bemerken. In meiner aktiven Zeit habe ich das Ganze dann noch verstärkt. Durch die kurzfristige 'Linderung' wurde es anschließend immer nur noch unerträglicher. Es ist hoffnungslos, mich versteht eh keiner, ich versuch's gar nicht erst. Als ich das Wort 'soziale Ängste' dann irgendwann zum ersten Mal las, wußte ich trotzdem erst nicht, was das sein sollte. Angst wovor? Vor der Gesellschaft? Vor Menschen?
    Nein, beides trifft es nicht komplett. Bei mir ist es wohl offensichtlich die Angst, die Norm nicht zu erfüllen. Oder besser gesagt, die innerliche Angst, daß anderen auffallen könnte, daß ich die Norm nicht erfülle. Wobei ich nichtmal wüßte, wie diese Norm überhaupt aussieht. Ich weiß einfach nicht, 'wie das geht', daher machen mir Menschen Angst, Interaktionen machen mir Angst, irgendwie 'Aufzufallen', egal ob positiv oder negativ, macht mir Angst. Muß ich auf ein Seminar oder ähnliches, komme ich absichtlich ein oder zwei Minuten zu spät, damit ich der Letzte bin, der den Raum betritt, und so vermeiden kann, daß jemand sich neben mich setzt... gegen Smalltalk vor der Tür, falls es doch noch nicht losgeht, helfen Kopfhörer auf den Ohren, selbst wenn die Musik gar nicht an ist.
    Es gibt nichts Schlimmeres, als die peinliche Stille, wenn jemand mit mir ein Gespräch anfängt... die Angst, zu versagen, weil ich nicht weiß, was ich antworten soll. Ich komme mir dumm vor, lächerlich... will einfach nur weglaufen. Ein Raum voller Menschen verursacht bei mir eine kaum erträgliche innere Anspannung. Ich steige nichtmal in den Fahrstuhl ein, wenn schon jemand drin ist.
    Das hat mir im Leben schon viel verbaut. Manchmal scheitern Dinge wie beispielsweise Vorstellungsgespräche schon daran, daß ich es gar nicht erst packe, das Gebäude überhaupt zu betreten.

    Vormittags auf der Arbeit plane ich schon im Kopf, wie ich die Dinge effizient erledige... in welcher Reihenfolge. Das beinhaltet sogar die exakte Dauer eines Waschgangs der Waschmaschine. Ruft dann spontan jemand an, ich solle mal da und da hinkommen, reagiere ich genervt und frustriert, weil es meine sorgfältig getakteten Pläne durchkreuzt. Das streßt mich immens, damit kann ich nur schwer umgehen.

    Ich bin aber kein Perfektionist - ganz im Gegenteil. Ich bin sehr unsicher (auch wenn man das nach außen nicht merkt), und absolut ambitionslos. Worum auch immer es geht, ich traue es mir eh nicht zu. Ich mache Dinge lieber mit mir selbst aus. Steht etwas an, sage ich es niemandem. Wenn es dann nicht klappt, hat es auch niemand mitbekommen. Klingt paradox, aber das nimmt den Druck, den ich mir selbst auferlege. Es führt allerdings auch dazu, daß ich es nicht 'schaffe', mir bei etwas helfen zu lassen. Und wenn das nur jemand wäre, der mir mal sagt "Das kann so doch gar nicht funktionieren, weil..."

    Soziale Ängste und Isolation... das ist ein Teufelskreis. Allein in einem Raum voller Menschen. Pack noch eine Suchterkrankung obendrauf, und du hast eine schier unüberwindbare Mauer. Ich kenne das, mein Leben sah ähnlich aus. Ich mußte also zuallererst lernen, mich selber auszuhalten, damit es mir möglich ist, mich zurückzuziehen, ohne davonzulaufen.
    'Die Angst vor großen Gebäuden', wie meine bessere Hälfte es scherzhaft nennt, ist oftmals eine Einschränkung. Es ist mit der Zeit besser geworden, aber ehrlicherweise nie ganz verschwunden. Ich habe aber gelernt, damit zu leben. Jeder stößt irgendwo an seine Grenzen, meine sind eben 'ungewöhnlich'. Ich kann sie aber weder gewaltsam durchbrechen, noch kann ich sie 'wegmachen' - nur versuchen, sie langsam zu verschieben.
    Das war (und ist) viel Arbeit. Sehr oft fehlt mir da auch tatsächlich die Kraft. Aber Veränderung ist notwendig, wenn ich etwas verbessern möchte - so auch hier.
    Wie sagte einmal jemand zu mir "Well... nothing changes, if nothing changes... mhh?"

    Naja... das war jetzt nicht sehr konstruktiv. Wollte auch nur sagen, daß ich das durchaus nachvollziehen kann.
    Ich muß auch mal einkaufen. Wünsche ein schönes Wochenende.

  • Moin,

    danke für deine Antwort, bin ich also nicht alleine. (und ich dachte schon ich wäre bekloppt)
    Für Außenstehende ist das sehr schwer nachvollziehbar und man hört dann "stell dich nicht so an".
    Wenn ich in der Firma höre "morgen mußt du zu einem neuen Kunden, aber der ist schwierig"
    gibt es eine schlaflose Nacht.
    Bei Altkunden bin ich sehr selbstbewust da die froh sind wenn ich komme und deren Probleme löse.
    Achso, beim Einkaufen war zum Glück nicht viel los da morgen bei uns alle Geschäfte aufhaben. :)

  • Ja, in gewohnten Umgebungen, bei denen ich die 'Dynamik' bereits kenne, fühle ich mich deutlich sicherer. Ich bin ein extremer Gewohnheitsmensch, und nicht zu wissen, was auf mich zukommt, und wie ich damit umgegen soll, macht mich extrem nervös.

    Nein, du bist damit nicht alleine. :)
    Ich dachte auch immer, ich wäre nicht ganz richtig. Ab und an tue ich das heute noch. Bin ich vermutlich auch tatsächlich nicht, aber es gibt sicher Schlimmeres. Und was ist schon 'richtig'? Die Leute sind eben verschieden. Manchmal frage ich mich schon, ob es wirklich für alles immer einen Namen braucht.

    Hier war es recht voll, deshalb versuche ich auch eigentlich, das samstags zu vermeiden. Ging aber leider nicht anders. Und seit etwa einer Woche horten die Leute anscheinend wieder Klopapier, die Regale waren da immernoch komplett leer.
    Manche Dinge, die andere so machen, verstehe ich eben auch nicht.

    Einen schönen Sonntag allerseits.

  • Paul
    das mit den Seminaren kenne ich auch.
    Muß ich regelmäßig hin wegen neuer Hard- und Software.
    Wenn es heißt "um 12:30 gibt es ein Mittagessen" gehen bei mir
    schon die Alarmglocken an.
    Habe dann schon Angst vor der Angst das ich das Besteck nicht halten kann da ich denke ich werde
    beobachtet.
    Gehe dann nicht zum Essen und fahre dann zum Goldenem M.
    Das macht mich richtig wütend, ich will auch so sein wie "normale" Leute und mich darüber freuen das
    es was schönes zu Essen gibt und man braucht ein paar Tage nicht arbeiten sondern nur klugsch... >:(

  • Moin,

    war runter auf drei kleine Bier abends.
    Habe aber jetzt 3 Wochen Resturlaub und bin zur Zeit alleine zu Hause.
    Und was passiert, gestern Abend waren es wieder 10 kleine. >:(
    Irgendwann muß es doch mal einen klick in der Birne geben.
    Bin richtig wütend auf mich selbst. :(

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