• Irgendwann muß es doch mal einen klick in der Birne geben.

    So von ganz alleine passiert das nicht...Du wirst sehr wahrscheinlich nicht einfach eines Morgens aufwachen und dann erlöst sein oder plötzlich für immer aufhören können. Bei einigen ist das wirklich so ungefähr geschehen, ich würde aber nicht meine ganze Strategie darauf auslegen dass es bei dir auch so ist.

    Solange du weiter trinkst, auch nur kleinste Mengen, hältst du deine Sucht am Leben und sie wird immer wieder an überhand gewinnen. Das ist nun mal so. Hast das doch sicher nach 35 Jahren Trinken auch schon gemerkt oder?

    Als ich wirklich wirklich aufhören wollte war das ein sehr rationaler Entschluss aber bestimmt war auch ein sogenannter Leidensdruck gross genug um Änderungen beizuführen. Vielleicht ist bei dir die Schmerzgrenze einfach noch nicht erreicht? Vielleicht musst du noch paar Monate oder Jahre weiter trinken bis es dir wirklich schlecht genug geht um aufhören zu wollen? Das ist ja nicht selten so, man will ja eigentlich schon aber so richtig auch nicht... Falls du bereit sein solltest für den Ausstieg aus der Sucht hilft nur knallharte Konsequenz, ohne Wenn und Aber, ohne Hintertüren, ohne Ausnahmen...alles andere ist erfolglose Rumeierei.

    Ich habe damals radikal mein Leben geändert, denn die Zukunft sah nicht mehr rosig aus. Und ich bin immer noch bereit alles für meine Abstinenz zu tun, sämtliche Hilfe annehmen, es geht um Priorität, es geht um mich und mein Leben.

    Vielleicht solltest Du dir auch mal richtig Gedanken machen wo du hin willst und wie dein Leben in einem Monat, einem Jahr und einem Jahrzehnt aussehen soll? Wenn du konkret weisst wo du hin willst gibt es auch ein „wie“. Die Krankheit Alkoholismus ist zu „gross“, zu kompliziert als dass sie halbherzige Aufhörversuche ernst nehmen würde. Ich rate dir die auch reale Hilfe zu suchen, alleine schafft es kaum jemand.

    Lg
    Rina

  • Hallo Heinmück,

    vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt um mal in Dich hinein zu hören und Dich zu fragen, was Du eigentlich genau willst. Und was Du noch so vor hast im Leben. Nach diesem verrückten Jahr und dem kurz bevor stehenden neuen Jahr wäre es doch ein guter Zeitpunkt erst mal zurück zu blicken um dann auch mal zu überlegen, wie es in Zunkunft weiter gehen könnte / sollte.

    Egal welche Ziele Du vielleicht noch hast, mit einer aktiven Alkoholsucht im Gepäck wirst Du nichts richtig umsetzen können, zumindest nicht jene Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben. Also wäre es doch erst mal das wichtigste diese Sucht zum Stillstand zu bringen, damit Du wieder frei wirst im Hirn und wieder die Perspektive bekommst, Dein Leben selbst zu steuern und nicht durch den Alkohol steuern zu lassen.

    Ich meine, Du hast jetzt versucht kontrolliert zu trinken. 3 kleine Bier hast Du jetzt längere Zeit jeden Abend getrunken. Warum überhaupt? Warum hast Du Dich an diese 3 kleinen Bier so festgekrallt? Was haben sie Dir gegeben? Offenbar nicht genug, oder warum hast Du dann diese 10 Bier getrunken? Also warum hast Du diese 3 dann überhaupt getrunken und nicht einfach komplett verzichtet? Ist die Wirkung dieser 3 kleinen Biere so groß und so wichtig, dass Du unbedingt trinken musst?

    Vielleicht kannst Du Dir diese Fragen mal beantworten. Ich kann Rina nur voll zustimmen: Du hast nichts anderes gemacht als Deine Sucht am Leben gehalten. Bis sie jetzt dann irgendwann mal wieder gesagt hat: Jetzt will ich aber mal wieder richtig zuschlagen.

    Du könntest längst frei sein. Du könntest längst zu jenen gehören, die ihre Tage ohne Alkohol zählen. Um dann irgendwann zu jenen zu gehören, die die Wochen, die Monate und irgendwann die Jahre zählen. Und sich rückblickend fragen, warum sie es jemals zugelassen haben, dass der Alkohol ihr Leben dominiert hat.

    Von dieser Sucht wegzukommen ist nicht einfach. Ich denke, diese Erfahrung hast Du ja selbst bereits gemacht. Darum kann ich Dir nur sagen: Wenn Du es möchtest (willst Du das überhaupt wirklich?), dann mache es richtig und mit allen Konsequenzen. Geh zum Arzt, lass Dich beraten und hole Dir alles an Hilfe was Du bekommen kannst. Und dann mache es richtig!

    Aber das funktioniert nur, wenn Du das auch wirklich möchtest. Alternativ kannst Du natürlich versuchen weiterhin 3 Bier zu trinken, wenn diese Dir die Befriedigung bringen, die Du Dir von ihnen erhoffst. Oder auch einfach richtig saufen, so dass Deine Sucht auch richtig befriedigt wird. Du entscheidest über Dein Leben, Du ganz allein.

    Wenn Du von der Sucht weg willst, wovon Du im Nachhinein ganz sicher sagen würdest, dass es die einzig richtige Entscheidung war, dann mache es richtig. Ein bisschen aufhören funktionert nicht und Du wirst immer wieder und immer weiter zurück geworfen.

    Alles Gute für Dich. Ich wünsche Dir, dass Du die richtigen Entscheidungen für Dich treffen kannst und natürlich auch eine schönes Weihnachtsfest.

    LG
    gerchla

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