Frischling nimmt jede Hilfe an

  • Hallo Liebe Gemeinde,
    Ich bin gerade zu euch gestoßen ,aus einem leider sehr traurigen Anlass ;(
    Ich bin vor gut 1 Stunde mit meinem Verlobten aus dem Urlaub zurück,und wir haben uns heute morgen sehr sehr heftig gestritten.wir trinken beide schon über 15 Jahre und auch täglich sehr viel.Aber gestern Abend habe ich es mal wieder richtig krachen lassen da waren nur auf meiner Seite:
    1x Sex in the Beach
    1,5 Liter Rose
    2x Jägermeister

    Das schlimme ist , wenn ich über meinen üblichen Tagespegel (1Fl. ROSE und ein kleiner Jäger) trinke , werde ich sehr oft unfassbar zickig,streitsüchtig,laut und am nächsten Tag vergesslich.
    Ich soll wohl über eine Debatte um die wievielte Weinflasche es sich an dem Abend handelt, komplett ausgerastet sein!?
    Ich erinnere mich daran auch noch,also an die kurze Debatte,aber nicht daran das ich eskaliert bin :- :-[
    Naja, und so ist heute morgen ein Streit ausgebrochen,wow. Da ich natürlich auch noch gut Restalkohol in mir hatte, habe ich nachdem mein Verlobtdr mich anbrüllte ,auch nur tief Luft geholt und ihm wirklich alles an den Kopf geschmissen was mir gerade einfiel.Da waren auch sehr schlecht gewählte Worte bei. :- :-[
    An der Versöhnung arbeiten wir noch,ist noch alles zu frisch.Aber mir reicht es ich will das nicht mehr.Ich bin 34 Jahre alt und ich Liebe meinen Mann über alles.
    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken aufzuhören zu trinken,ist halt echt schwer ,wenn man wie ich es so lecker findet.
    Dennoch, ich werde heute anfangen, die halbe Flasche von gestern habe ich schon weggekippt.Ich werde heute Abend zu Saft greifen.
    Dann drückt mir mal die Daumen, ich will raus aus der Spirale.

    Euch allen einen schönen Tag!!!

    Eure

    Roseohje

  • Hallo Roseohje,

    Herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich würde Dir gerne ausführlich schreiben, kann aber nicht da ich zeitlich knapp bin. Ich melde mich morgen nochmal in Ruhe.

    Vorab wollte ich Dir aber unbedingt schreiben, dass das nicht ungefährlich ist was Du da gerade versuchst. Du entziehst kalt, das kann schlimm enden. Darum achte bitte darauf wie es Dir geht. Wenn Du heftigen Entzug bemerkst dann lieber moderat was trinken als einen Krampfanfall zu riskieren.

    Ideal wäre es, wenn Du zum Arzt gehen würdest und dort offen sprichst. Der könnte Dich dann beim Entzug begleiten, notfalls auch medikamentös unterstützen. Ich weiß aber nicht ob Du dazu bereit bist.

    Einfach so aufhören ohne „Plan“ ist ohnehin eine wenig erfolgversprechende Variante. Aber ich will Dich nicht demotivieren und schreibe dazu morgen mehr. Gut, dass Du es angehen möchtest. Wenn Du wirklich aufhören willst, dann gibt es auch einen Weg. Welcher das für Dich sein kann musst Du heraus finden. Und genau dazu ist externe Hilfe extrem hilfreich und wichtig.

    Ich muss weg aber wollte Dir das einfach kurz da lassen.

    Alles Gute

    LG
    Gerchla

    U

  • Hallo Gerchla,

    Danke für deine Nachricht. Es tut gut zu Wissen das es viele viele Andere gibt die auch ein Alkoholproblem haben. Hier ein offenes hilfreiches Ohr zu finden tut sehr gut.
    Ich habe ja Tatsache in den letzten Wochen schon oft mit dem Gedanken gespielt aufzuhören,aber irgendwie fehlte da einfach der zündende Funke.
    Ich bin leider sehr anfällig für Rauschgüter,dass weise ich,aber ich weiss auch das ich es schaffe wenn ich durchhalte.
    Ich habe vor 9 Jahren einen kalten Drogenentzug gemacht ,alleine und habe es geschafft. Aber die ersten 3 Monate waren ganz ganz schlimm.
    Wenn ich sehr müde bin ,also wirklich groggy ,dann kann ich auch nur mit einem Schluck Wein ins Bett gehen und schlafen.Ist aber nur sehr sehr selten der Fall.Aber deshalb hoffe ich das die Entzugserscheinungen nicht so heftig ausfallen,ich habe für den Notfall eine 0,333 ml Cocktail Mixgetränk mit 5,9% da.Aber ich hoffe das ich es nicht brauche.

    Ich bin gerade wirklich nervös, da ich normalerweise in einer halben Stunde den ersten Wein vor mir hätte.
    Hier herrscht eh noch dicke Luft,das macht es jetzt nicht wirklich leichter : :-
    Aber ich Berichte morgen ,wie es gelaufen ist.

    Liebe Grüße

    Roseohje

  • Hallo Roseohje,

    so, hier bin ich wieder. Wie angekündigt.

    Wie ist es Dir denn gestern Abend noch ergangen? Mein Gefühl war, dass Du trinken wirst aber ich hoffe sehr, dass dieses Gefühl falsch war.

    Jetzt stelle ich mich aber mal kurz vor, das habe ich ja gestern aus Zeitmangel nicht gemacht:

    Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und trinke jetzt schon lange keinen Alkohol mehr. Ich trank weit über 10 Jahre abhängig, die meiste Zeit davon heimlich.

    So, jetzt hast Du ein paar Infos von mir. Wenn Du hier im Forum liest wirst Du immer wieder mal über meine Geschichten stolpern. Darum will ich jetzt erst mal nicht weiter ausholen.

    Meine Gedanken zu Deinen Zeilen:

    Zitat

    Ich habe vor 9 Jahren einen kalten Drogenentzug gemacht ,alleine und habe es geschafft.


    Dann "kennst" Du Dich ja quasi schon ein wenig aus. Was Dich aber nicht vor den Gefahren eines kalten Entzugs befreit. Diese können nämlich aus heiterem Himmel kommen. Ich habe schon von Alkoholikern gelesen, die 10 mal kalt entzogen haben, ohne Probleme, und beim 11. Mal wären sie fast hops gegangen. Auch habe ich mich schon mit mehreren Betroffenen ausgetauscht die multitox unterwegs waren. Jeder dieser Menschen hat mir erzählt, dass ihm das Überwinden der Alkoholsucht am schwersten gefallen ist. Auf meine Frage hin, warum denn das so war kam meist die Antwort: weil das Zeug derart in unserer Gesellschaft verankert ist, ein positives Image hat und überall legal und problemlos erhältlich ist.

    Zitat

    Aber mir reicht es ich will das nicht mehr.Ich bin 34 Jahre alt und ich Liebe meinen Mann über alles.


    Es ist toll, dass Du das so über Deinen Mann sagen kannst. Liebe ist etwas ganz großes und hat sehr viel Macht, kann ganz viel bewirken. Allerdings, das muss ich leider und nicht zuletzt auch aus eigener Erfahrung sagen, ist die Sucht stärker. Viel stärker. Und es geht sogar noch weiter, denn die Sucht ist nicht nur stärker als die Liebe, sie zerstört sie auch noch. Sucht ist wie eine Säuere die die Liebe nach und nach auffrist. Es gibt nur eines was die Sucht wirklich stoppen kann. Und das bist Du selbst und Du solltest es idealerweise für Dich selbst tun.

    Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, welche Rolle Dein Mann eigentlich einnimmt. Du schreibst ja, dass ihr BEIDE täglich sehr viel trinkt. Bei Dir kommen halt noch die Ausraster hinzu aber es liest sich jetzt erst mal so für mich, als ob Dein Mann oder Verlobter, ebenfalls ein gewaltiges Alkoholproblem an der Backe hätte. Wie siehst Du es denn, ist er Alkoholiker?

    Und habt Ihr da jetzt auch mal drüber gesprochen? Ich meine darüber, dass Ihr beide sauft und so Euer Leben gemeinsam an die Wand fahrt? Weiß er, dass Du jetzt nicht mehr trinken willst? Oder willst Du es alleine durchziehen (was Dir m. E. nur schwer gelingen wird) und er kann machen was er will? Wie offen seid Ihr beiden dann da bei diesem Thema? Ich meine, es ist schon schwer genug wenn nur ein Partner ein Alkoholproblem hat und aussteigen möchte. Wenn aber alle beide trinken, dann wirds richtig schwer. Wobei ich tatsächlich einen "Fall" kenne, wo das funktioniert hat. Aber da wurde mit offenen Karten gespielt und beide waren von Anfang an in einem Boot unterwegs.

    Zitat

    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken aufzuhören zu trinken,ist halt echt schwer ,wenn man wie ich es so lecker findet.


    Möchtest Du wirklich allen Ernstes sagen, dass Du Dir die Birne wegsäufst weil es so lecker schmeckt? Wenn Du Dich nicht mal mehr daran erinnern kannst was Du getan hast, wie kannst Du dann davon sprechen, dass es so gut schmeckt? Also ehrlich, mir schmeckte, wenn überhaupt, immer nur das erste, vielleicht auch das zweite Glas Bier. Die 10 folgenden trank ich weil ich das musste, nicht weil ich das wollte. Wobei, Bier trank ich eigentlich weil ich besoffen werden wollte und nicht selten habe ich sogar das erste gleich wieder herausgek..zt. Aber beim Wein gab es tatsächlich ein paar Sorten, die mir richtig schmeckten. Aber spätestens nach dem zweiten Glas, als ich noch Gläser benutzte, spielte das keine Rolle mehr. Hauptsache es knallt im Kopf. Also, ich glaube Dir nicht. Das will ich damit sagen. Du trinkst, weil Du süchtig bist. Wenn Du Dir das eingestehen kannst, so richtig meine ich, dann hast Du einen wichtigen Schritt gemacht.

    Wenn ich etwas raten dürfte, ausschließlich unter Einbeziehung meiner eigenen Erfahrungen bei meinem Ausstieg, dann wäre das Folgendes:

    Sprich mit Deinem Mann. Klärt diese Situation, klärt untereinander wo ihr steht und was ihr wollt. Wenn er etwas anderes will als Du, dann musst Du Dein Ding durchziehen wenn Du von dem Zeug wirklich weg willst. Aus meiner Sicht wäre das zunächst ein Besuch beim Arzt. Karten auf den Tisch legen und weiteres Vorgehen besprechen. Eine Suchberatung wäre sicher auch sehr hilfreich. Mit diesen Helfern an der Seite kann dann ein Plan für das weitere Vorgehen entwickelt werden. Therapie, in welcher Form auch immer oder irgendwas anderes. Das alles könntest Du auch mit Deinem Mann machen oder auch er parallel für sich, wenn Ihr diesen Weg gemeinsam gehen wollt. Selbstverständlich könnte auch der Besuch einer SHG sehr hilfreich für Dich/Euch sein, das musst Du selbst heraus finden.

    Was ich glaube das nicht funktioniert ist, dass Du einfach mal so aufhörst. Da kannst Du das Zeug auch wegschütten wie Du willst. Auf Dauer wird das schwierig werden. Nur nichts mehr trinken reicht normalerweise nicht aus. Ich habe jedenfalls noch keinen trokenen Alkoholiker gesprochen bei dem das so funktioniert hätte.

    Zitat

    Dann drückt mir mal die Daumen


    Insofern glaube ich, dass das allein nicht reichen wird. Ich mache es natürlich trotzdem gerne und ich wünsche Dir, dass Du (idealerweise mit Unterstüztung Deines Verlobten) einen Weg finden kannst um von dem Zeug weg zu kommen. Ich meine, Du bist 34 Jahre alt, da hättest Du noch viele schöne Jahre vor Dir, könntest wirklich nochmal neu starten. Alles alles Gute und

    LG
    gerchla

  • Ich dachte gestern erst mal, das Übliche. Nach einem Absturz schwört man sich, nie wieder, und das hält genau so lange wie das Kopfweh oder sonstige direkte Nachwirkungen. Sobald der Haussegen wieder halbwegs gerade hängt und der Katzenjammmer überstanden ist, könnte man doch wieder. Abgesehen davon, dass man als Süchtiger dran arbeitet (arbeiten muss) das nicht so schlimm zu finden.

    Ja, Drogen. Ich dachte auch irgendwann, trinkst Du nur noch, ist leichter beherrschbar und macht weniger gesellschaftliche und juristische Schwierigkeiten. Gibts ja überall, musst Du nicht verstecken, kannst Du jederzeit öffentlich tun. Aber gerade die Einfachheit ist ein Teil des Problems. Denn da musst Du alles, was Dich davon abhalten kann, aus Dir selbst heraus holen.

    Am Alk und den Kippen bin ich hängen geblieben. Und damit aufzuhören, war etwas anderes, als nur eine Sucht gegen die andere zu tauschen.

    Bin mal gespannt, ob hier noch was kommt.

  • Hallo Ihr lieben,
    Erst einmal DANKE für eure Worte!! Es hilft mir sehr auch mit anderen darüber reden zu können.
    Also Gesternabend.... kurz vor 20.15h muss ich zugegeben habe ich feuchte zittrigen Hände bekommen und eine nervige Unruhe schlich sich in mich.Aber ich habe mir einen Maracuja Gingale Mix mit Eiswürfeln und Minze gemacht + einen kleinen Schuss von dem Mix Drink 5,9% in einer 0,33 Fl.Mein Mann hat sein Bier getrunken.
    Ich muss gestehen es ging besser als ich dachte.Schwer wurde es erst richtig als mein Mann den Jäger ansetzte (er hat mich noch gefragt ,ob ich den nicht doch mittrinken will,aber ich bin eisern geblieben).
    Und so ging der Abend da durch.Ich habe bis ich ins Bett ging die eine kl.Fl Mix drink zur Hälfte auf,aber ich konnte einigermaßen gut schlafen.Es geht mir heute auch recht gut,aber mal sehen wie es heute Abend läuft.
    Ich will heute noch ein Stück weiter reduzieren so dass ich bis Ende des Wochenendes auf Null bin.

    Mein Mann weiss das ich aufhören will,aber er hat doch sehr seeehr überrascht geschaut.Aber er findet es gut.Was Ihn angeht ,oh ja mein liebster hat auch ein schweres Alkoholproblem, aber ich kann ihn nicht zwingen mit zu ziehen,dass kenne ich aus eigener Erfahrung.Der Wille muss in einem selbst geweckt sein.Aber ich vielleicht bin ich ja irgendwann der anstoß für ihn nixweiss0.
    Aber ich werde über Ihn nicht jammern oder urteilen.Es geht um MICH! Ich habe mal wieder meine Saufgrenze dermaßen überzogen,ich will dass nicht mehr.Und ja ihr habt recht,ich habe nicht getrunken weil es so lecker war,nein wenn die Lampen angingen kahm immer dieser Gedanke,och läuft ja gut da, geht noch was,.... und zack....die nächste Eskalation.
    Ich bin schwere Alkoholikerin ,dass weiss ich.Aber ich will da raus.
    Ich werde mich auf jeden Fall morgen wieder melden,und über meinen 2 Tag berichten.

    Ich wünsche euch einen tollen Tag
    Eure

    Roseohje

  • Hallo Roseohje,

    da hab ich jetzt aber mal ne Augenbraue hochgezogen, als ich gesehen habe, dass Du wieder geschrieben hast. Ich war innerlich wirklich skeptisch ob Du es nicht doch einfach wieder hinwirfst und weiter Deine Runden drehst.

    Aber es ist schön, dass Du einigermaßen durch den gestrigen Abend gekommen bist. Was ich auch gut finde ist Deine Selbsteinschätzung. Du siehst Dich als schwere Alkoholikern, das ist schon mal nicht schlecht. Also als Grundlage für einen geplanten Ausstieg meine ich.

    Was ich als schwierig einschätze ist Deine private Situation. Dein Mann ist also auch Alkoholiker. Und er trinkt weiter vor Dir. Normalerweise wäre ein wichtiger Schritt, dass Du dafür sorgst, dass Du keinen Alkohol mehr schnell zugänglich hast. Was bedeutet, dass es bei Dir im Haus keinen Alkohol gibt. Das hilft einfach um bei akutem Suchtdruck etwas Zeit zu gewinnen und im Idealfall wieder zur Besinnung zu kommen bevor man die Tankstelle erreicht hat.

    Das kannst Du ja aber bei Dir schon mal komplett knicken. Im Gegenteil, er pfeift sich das Zeug vor Dir rein was ggf. Dein Untergang sein könnte. Wenn er Dich dann noch dazu annimiert wirds noch schwerer. Aber auch wenn Ihr Streit habt, sind die kleinen Problemlöser mit dem Hirschkopf ja jederzeit greifbar.

    Da kann man nur hoffen, dass Du länger abstinent bleiben kannst und dass Du darüber vielleicht etwas "klarer" wirst. Ich hoffe Du bekommst diese Zeit, diese abstinente Zeit die Dir vielleicht dann dazu hilft die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind. Ich glaube es ist wahnsinnig schwer als trockener Alkoholiker mit einem nassen zusammen zu leben, noch schwerer ist es aber mit einem nassen Alkoholiker an der Seite trocken zu werden. Aber vielleicht denke ich gerade auch schon viel zu weit. Eines nach dem anderen.

    Jetzt schau erst mal wie Du voran kommst. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Du Dir Hilfe holen solltest. Ich glaube nicht das es ohne geht, schon gar nicht in Deiner besonderen Situation. Aber das ist natürlich Deine Sache und ich lass diese Bemerkungen jetzt auch.

    Bin gespannt was Du morgen so berichtest.

    LG
    gerchla

  • Hallo Gerchla,

    Ja wie gesagt ich versuche bis zum Ende des Wochenendes gar nichts mehr unerzumixen.Wenn das nicht gelingen sollte, dann gehe ich zum Doc.Aber ich werde es auf jedenfalls versuchen. Wir haben uns ausgesprochen,u d ich habe ihm auch noch mal erklärt warum ich das jetzt mache.Er versteht es,findet es auch gut,will aber selber sich nicht eingrenzen.
    Ist die.So ist es gerade,mit dem Umstandt muss ich mich gerade halt abfinden.
    Aber ich hoffe das ich für mich die Kurve bekomme, bei meinem exzessiven Drogenkonsum damals ,war es auch haarscharf,aber ich habe es geschafft.
    Wie gesagt morgen schreibe ich euch wieder!
    Ach ja.... treffe mich heute mit meiner besten Freundin,wir nehmen das Training wieder auf.Ich denke Ablenkung und jemand vertrauten zum reden kann nicht verkehrt sein.

    Ganz liebe Grüße

    Roseohje

  • Mein Partner hat mit dem Rauchen aufghört und ich habe dann noch ein paar Jahre weiter geraucht. Direkt neben ihm. und als ich dann so weit war, war mir das auch egal, wenn um mich herum andere geraucht haben.
    Genau so beim Alkohol. Als ich mal die Schnauze voll hatte, hatte ich die Schnauze voll. Da tangierte mich das alles nicht mehr, wenn andere getrunken haben.

    Kann also klappen, und wie Du schon schreibst, musst Du da jetzt sowieso durch.

    Beim Suchtdruck gibts mehrere Arten. Das eine ist der unmittelbare Jieper, der einen so überfällt. Das andere sind so Gedanken, wie schön es doch wäre, mal wieder zu trinken.

    Beim direkten Suchtdruck hilft oft, viel alkoholfrei zu trinken. Wasser, Saftschorle. Bei dem, was Du für Rose und Sex on the Beach gezahlt hast, kannst Du Dir auch wirklich gute Säfte leisten, kann richtig lecker sein. Und dann aber ruhig wie beim Wein auch ein, zwei Liter. Eisbecher sind nach meiner Erfahrung auch ganz gut.
    Überhaupt, genug trinken und richtig essen, Mineralstoff- und Vitaminhaushalt, gefüllter Magen, das hilft alles auf die eine oder andere Weise. Abreagieren.

    Und beim Gedanken, wie toll es doch mal wieder wäre...es wäre eben nicht toll, sondern würde ja wieder da hin führen, wegen dem du nun aufhören willst, nämlich zum nächsten Absturz. Also den Gedanken kannst Du gleich abstellen, dieser Fantasie würde ich mich gar nicht groß hingeben.
    An sich gehts ja drum, dass man sich, auch wenn man trinken will, besser fühlen möchte, und das ist eben der Punkt. Was könntest Du tun oder insgesamt ändern, um ohne Alkohol (und überhaupt ohne Betäubung) trotzdem ein befriedigendes Leben zu führen, wo Dir das nicht mehr fehlt. Vor dieser Aufgabe stand wohl so gut wie jeder. Und das muss natürlich auch jeder für sich selbst herausfinden.

  • Und natürlich würde ich damit rechnen, dass das alles erst mal ein bisschen dauert.
    Erst mal der Entzug, wobei der psychische Entzug viel länger dauert als der körperliche. Und noch länger dauern die Änderungen am eigenen Leben. Eher Jahre als Wochen.

    Und oft ist man nach ein paar Wochen oder Monaten euphorisch und denkt, nun hat man es hinter sich, dabei ist man erst mal nur von der Droge (wozu ich Alkohol rechne) runter, aber die eigentliche Arbeit fängt dann erst an. Ziel ist ja nicht, das man nicht mehr will und nicht mehr darf, sondern dass man es wirklich nicht mehr braucht, für nichts. Dass nüchtern leben so selbstverständlich wird wie vorher 10, 20 30 Jahre lang zudröhnen.

  • Guten Morgen Ihr lieben,
    Oke, der zweite Abend ist geschafft.Aber ich muss gestehen gestern Abend gegen 23 Uhr wurde es wirklich hart.Ich bekam neben dieser Unruhe auch komische Gedanken,die eher in richtung Angst gingen.Nach einem kurzen heulkrampf im Bad ,habe ich mich versucht wieder zusammen zureissen,aber dieses furchtbare Gefühl wollte einfach nicht weichen. schwitz.
    Um halb eins war ich endlich im Bett.Die Nacht war ok,ich habe zweimal gemerkt wie ich Muskelkontraktionen i. Den Beinen und Arme bekam, denke aber das es auch auf den Sport gestern zurück zuführen ist.
    Soweit von mir ,zu gestern Tag 2 schwitz.
    Ich bleibe drann!und melde mich spätestens morgen wieder. :)
    Habt einen tollen Tag!

    Eure
    Roseohje

  • Hallo Roseohje

    Auch ein herzliches Willkommen von mir, Rina 39J und seit 15 Monaten alkfrei.

    Wie geht es dir dir heute Abend...Samstagabend ist für viele ja nicht der einfachste Moment trocken zu bleiben...?

    Ich finde es super dass du so motiviert bist und es versuchst. Ich war auch mal lange in so einer Beziehung wo wir beide reichlich becherten, es ging rasant bergab und den Ausstieg schaffte damals weder ich noch er. Was du da also im Alleingang vor hast ist sehr sehr schwierig, nicht unmöglich aber bestimmt nicht der einfachste Weg. Ich konnte erst die Sucht zum stoppen bringen als auch mein Umfeld, mein Zuhause und mein Partner alkfrei wurden. Es war für mich nicht annders machbar als meinen ganzen Lebensstil radikal zu ädern, auch neue Freunde mit neuen Aktivitäten. Mein Mann lebt seit meiner Abbstinenz auch beinahe alkfrei, jedenfalls kosumiert er sehr selten und das in einem Rahmen der für mich ok ist. Würde er sich mehrmals die Woche vor mir seine gewohnte Ladung rein ziehen kann ich mit 100%-iger Sicherheit sagen ich wäre nie auf 15 Monate Abstinenz gekommen...wahrscheinlich nicht mal auf 15 Tage.

    Ich will dich überhaupt nicht entmutigen oder dir sagen du schaffst das so nicht, gar nicht! In meiner SHG hat es eine junge Frau geschafft, sie ist über 3 Jahre trocken und ist immer noch mit ihrem Alkoholkranken Mann zusammen. Sie hat sich aber auch einiges an Hilfe gesucht (SHG, Therapie), wie ich übrigens auch. Und wie harmonisch dann so eine Beziehung dann noch ist kann ich mir zu gut ausmalen...

    Ich möchte dich wirklich in deinem Vorhaben ermutigen und vielleicht findest du ja bald auch den Weg in eine SHG oder Suchtberatung, mit Hilfe ist es wirklich einfacher als so ganz alleine, vor allem in deiner Situation.

    Bleib dran und berichte wie es dir geht, die ersten Tage sind schon hart...statt Tage kannst du auch Stunden zählen, jeder trockene Moment ist ein Erfolg.

    LG
    Rina

  • Guten Morgen Roseohje,

    mache mir ein wenig Gedanken, dass es bei Dir nicht so gelaufen ist wie Du Dir das gewünscht hättest? Falls ja wäre es jetzt wichtig nicht den Kopf hängen zu lassen sondern weiter zu kämpfen.

    Melde Dich doch mal wie die Lage bei Dir aktuell ist. Am liebsten natürlich mit der Nachricht, dass alles gut läuft, aber falls nicht.... siehe oben.

    Wir haben hier ja alle so unsere Erfahrungen gemacht und ein Meister ist hier auch noch nicht vom Himmel gefallen. Würde mich freuen von Dir zu lesen.

    LG
    gerchla

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