Schon wieder eine Neue

  • Hallo zusammen,

    ich bin Mitte 30 und die letzten Monaten kommt mir die Erkenntnis, dass ich echt ein Problem mit Alkohol habe.
    Ich bin recht schüchtern und habe, als ich noch jung war nur beim Weggehen getrunken, vielleicht so alle 1-3 Monate einen Rausch. Mit Alkohol war ich halt einfach entspannt und viel redseliger.
    Auf den Gedanken, Alkohol zum Stressabbau zu trinken, bin ich erst viel später gekommen. Ich habe 2012 einen Job angenommen, bei dem ich gut verdiene, aber auch viel Verantwortung trage und extrem viel mit Menschen zu tun habe. So ab 2013/2014 habe ich dann gemerkt, dass ab und an (alle zwei Wochen) so ein kleiner Rausch entspannend wirken kann und ich dann alles nicht mehr so tragisch sehe. Damals hat sich das noch in Grenzen gehalten, denn ich hab es schon nach zwei Bierchen "gemerkt" und bin dann ins Bett gefallen. Manchmal kam noch ein drittes dazu und dann war ich echt ziemlich besoffen. Leider hat sich das nun stetig gesteigert. Wir haben sehr starke familiäre Probleme, die sich leider auch nicht abstellen lassen. Also habe ich ca. einmal die Woche drei Bier hintereinander getrunken. Das war m.M. noch voll ok. Aber ich hatte keine Woche, wo ich nichts getrunken habe.

    Anfang diesen Jahres wurde es schnell mehr, denn familiäre Probleme wurden seeeehr heftig (lassen sich leider nicht abstellen) und ein weiteres Problem kam hinzu. Außerdem war Home Office wegen Corona auch nicht sonderlich förderlich. :-\ Tja, und jetzt reichen mir drei Bier nicht mehr, sondern ich brauche vier (ein paar Mal bereits fünf) um einen vernünftigen Rauschzustand herzustellen und derzeit mache ich das alle 5-6 Tage, eine ganze Woche halte ich nicht mehr durch. Zwischendurch denke ich leider oft an Alk und jedesmal wenn es heftige Probleme gibt, dann würde ich gerne sofort Bier trinken. An den Job habe ich mich gewohnt, es sind eher familiäre Dinge.

    Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt noch was machen kann. Wenn ich weiter Probleme mit Alk bekämpfe, dann wird es immer mehr und öfters und dann kann ich mich definitiv Alkoholikerin nennen.

    Leider trinken auch mein Vater und Bruder die letzten Jahre täglich ihre Bierchen, weil die Probleme riesig sind. Beide haben vorher auch nur mal am Wochenende was getrunken und auf das ganze Jahr gesehen nicht so viel.

    Ich weiß aber, dass ich irgendwann in meinem Job Schwierigkeiten bekomme, wenn ich so weiter mache und es muss doch echt was anders als Alk geben, wenn man mal Probleme vergessen will. Ich trinke nur heimlich und alleine. Beim Weggehen trinke ich mittlerweile wenig bis gar nichts, da ich weiß, dass ich die Schwelle nicht erkenne und dann völlig besoffen bin.


    Was kann ich tun?
    An die AA habe ich schon gedacht, weiß aber nicht, ob ich da richtig bin. Kennt ihr die Onlinemeeting? Gibt es andere SHG? Oder lachen die mich da aus, weil es evtl. noch nicht so schlimm ist?
    Ich habe auch schon daran gedacht, dass ich eigenständig versuche das Ganze bleiben zu lassen. Wenn ich aber realistisch denke, dann weiß ich, dass ich das bei den Haufen an Problemen niemals alleine schaffe.

    Danke schon mal! :)

    LG Cantanda

  • Guten Morgen Cantanda,

    ich finde es gut, dass Du es erst gar nicht so weit kommen lassen willst, das Du wirklich komplett abhängig wirst.
    Ich möchte Dir etwas schreiben, was Dir helfen könnte, aber es fällt mit zugegebererweise schwer, denn ich habe ganz andere Mengen getrunken und es fällt mir ein bisschen schwer, mich da hineinzuversetzen.

    Aber ich versuchs mal.

    Es könnte sein, das bei Dir der Alkohol wirklich noch nicht das Hauptproblem ist, sondern

    das

    Zitat

    Ich bin recht schüchtern .... Mit Alkohol war ich halt einfach entspannt und viel redseliger.

    und das

    Zitat

    Probleme mit Alk bekämpfe

    Da würde ich vermutlich ansetzen, an meiner Schüchternheit arbeiten und einen anderen Umgang mit Problemen lernen. Und dazu würde ich mir möglicherweise keine Alkoholikergruppe, sondern vieleicht eine andere Freizeitbeschäftigung, wo man auch mit anderen etwas zusammen macht und redet und sich dabei auch entspannt. Es gibt oft Gesprächsgruppen für "normale" Leute, ich kenne hier bei mir einen Gesprächskreis, wo man sich alle paar Wochen trifft und darüber redet, was einen so umtreibt, da ist der Alkohol nicht das Hauptthema, aber es sind auch Leute dabei, die nichts trinken.
    Wichtig wäre natürlich auch, das es kein Verein ist, wo der gemeinsame Umtrunk bei gemeinsamen Unternehmungen nicht zum Standard gehört. Oft bleiben dann tatsächlich nur Alkohol-Selbsthilfegruppen.

    Vielleicht hast Du ja auch sonst Interessen oder ein Hobbby, was Du mit anderen gemeinsam für Dich alkoholfrei ausbauen könntest.
    Das hilft sehr oft, die Probleme dann mit einen größeren Abstand zu sehen und zumindest ist man da ja auch mal draussen und weg davon. Natürlich auch nur eine Zeit lang, aber Alkohol löst die Probleme ja auch nicht, sondern Du verdrängst sie ja weil sie nicht lösbar sind, wie Du schreibst.

    Ja, da geht Dir vielleicht Deine Schüchternheit im Weg um, aber das Problem hättest Du auch in einer Alkoholikergruppe.
    Eventuell würde da auch ein guter Coach oder ein Psychotherapeut helfen können. Psychotherapeuten haben nur oft sehr lange Wartetzeiten.

    Ich meine, der Punkt, wenn ich das richtig verstehe, ist ja der, dass Du für Deine Probleme keine Lösung weisst, und weil Du so schüchtern bist, gehst Du damit nicht "raus" und redest mit jemandem darüber, sondern vergräbst Dich und trinkst heimlich im stillen Kämmerlein. Und das im Grunde, weil das für Dich einfacher ist, als aktiv etwas zu tun.

    Mal noch eine Verständnisfrage für mich:
    Kämpfst Du oft gegen den Drang zu trinken, musst du Dich täglich oder öfter beherrschen, nicht mehr zu trinken, ober kommt das Bedürfnis zu trinken denn auch nur an den Tagen, an denen Du dann trinkst?
    Für mich macht das einen Unterschied, denn es ist natürlich etwas anderes, wenn Du dauernd am kämpfen bist, als wenn Du nur diese einzelnen Tage überwinden müsstest.
    (Bei mir war es lange so, wenn ich einen Vollrausch hatte, hatte ich am nächsten Tag erst mal genug, musste erst mal wieder richtig fit werden. Hatte dann mehrere Tage keinen Gedanken an Alkohol bis sich der Druck dann wieder aufbaute. Und dann hab ich dem Druck nachgegeben. Bei anderen scheint es so zu sein, dass sie sich jeden Moment mit dem Druck beschäftigen müssen.)

    Und klar, DAS Grundding ist bei Dir nicht so viel anders als bei jedem Anderen. Wenn der Durst kommt, dann muss man sich natürlich beherrschen, sich sagen, Nein, es gibt jetzt nichts, ich mache jetzt etwas Anderes als zu trinken. Denn die Gewohnheit muss natürlich erst mal durchbrochen weden. Und man sollte dann tatsächlich auch etwas Anderes machen und eben nicht nur abwarten, bis es vorbei geht. Das macht es auf jeden Fall einfacher.

    Gruß Susanne

  • Hallo Cantanda,

    herzlich Willkommen hier bei uns im Forum.

    Ich stelle mich ganz kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und lebe jetzt schon länger ohne Alkohol. Ich trank über 10 Jahre abhängig, die meiste Zeit davon heimlich, von meinem Umfeld unbemerkt.

    Jetzt einfach mal meine Gedanken zu Deinem Post.

    Erst mal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du Dein Trinkverhalten unter die Lupe nimmst. Was Du da so von Dir schreibst deutet zumindest auf Alkoholmissbrauch hin. In wieweit Du bereits süchtig bist wird Dir niemand verbindlich sagen können. Das wirst Du sozusagen selbst herausfinden müssen bzw. Du wirst es merken, wenn Du jetzt nicht mehr trinken willst. Denn wenn Du bereits abhängig sein solltest, dann wird Dir das aller Voraussicht nach nicht so einfach gelingen. Aber das ist jetzt natürlich reine Spekulation.

    Was bei Dir gerade passiert ist etwas, was man immer wieder beobachten kann bzw. was ich selbst schon häufig von Alkoholikern erzählt bekommen habe. Also von trockenen Alkoholikern die darüber berichtet haben, wie sie in die Sucht gerutscht sind. Und ich selbst habe diese Erfahrung auch gemacht. Viele nutzen den Alkohol nämlich erst mal "nur" um ähnliches zu erreichen wie Du. Locker werden, entspannen, nicht so viel nachdenken müssen, etc. Die Gründe sind ja vielfältig und der Alkohol ist da ja zunächst auch mal ein gutes Hilfsmittel, man könnte auch sagen ein Schmiermittel das die Gesellschaft entspannt und zusammen hält.

    Wenn das ab und an mal passiert, da will ich mal nicht päpstlicher sein als der Papst, ist das ja auch kein Problem. Zum Problem wird es erst, wenn eine gewisse Regelmäßigkeit dazu kommt und wenn der Einsatz von Alkohol dann mehr und mehr bewusst entschieden wird. Wenn man sich also der Wirkung nicht nur bewusst ist sondern sie aktiv auch haben möchte. Auf Knopfdruck sozusagen. Unser Hirn speichert das alles ab und lernt sozusagen, wozu das Zeug "gut" ist, es weiß, wenn ich dieses Gefühl xy haben möchte, dann brauche ich nur zu trinken. Und so beginnt dann langsam die Sucht.

    Nun gibt es sehr viele Menschen, die sehr lange und sogar teilweise sehr viel trinken ohne bereits süchtig zu sein. Eine Formel mit 100%iger Gültigkeit wann jemand süchtig ist oder eben noch nicht, die gibt es nicht. Was aber immer wieder zu beobachten ist, ist, dass jene, die bereits Alkoholmissbrauch betrieben haben (ihn also bewusst eingesetzt haben), in schwierigen Situationen, schwierigen Lebensphasen, etc. dann richtig in die Sucht abrutschen.

    So aus der Ferne gesagt könnte ich mir vorstellen, dass Du im Moment genau an dem Punkt stehst. Du hast über Jahre die "positiven" Seiten des Alkoholkonsums erfahren, hast diese auch für Dich genutzt, warst jedoch meist im verträglichen Rahmen unterwegs. Ab und an mal ein Rausch, aber im Grunde hattest Du es ganz gut im Griff und auch die Menge war noch einigermaßen vertretbar. Wenngleich auch diese Mengen mit risikoarmen Konsum nicht zu tun hatten. Aber ok, so wie Du schreibst warst Du genauso unterwegs wie Millionen andere auch.

    Jetzt allerdings hat sich die Situation verändert. Jetzt aber sind plötzlich große familiäre Probleme da und, wie Du schreibst, noch ein paar andere extra oben drauf. Und jetzt machst Du eben genau das, was viele tun die den Alkohol auch schon vorher als Hilfmittel genutzt haben: Du nimmst ihn her um was auch immer damit zu erreichen. Abschalten, entspannen, vergessen, ne Auszeit haben, etc. Du wirst es selbst am besten wissen.

    Und das ist jetzt genau das Fatale. So rutscht man in die Sucht. Die ersten Anzeichen dafür kannst Du ja bereits sehen (und Du siehst ja glücklicherweise auch sonst wärst Du nicht hier), also häufigeres Trinken und auch größere Mengen um die gewünschte Reaktion zu erreichen.

    Deshalb ist es wirklich sehr sehr gut, dass Du JETZT etwas dagegen unternehmen willst. Wenn Du nichts tust, dann ist Deine weitere Alkoholkarriere vorgezeichnet. Es wird regelmäßiger, es wird mehr, Deine Persönlichkeit wird sich langsam verändern und Du rutscht immer tiefer hinein in den Sumpf.

    Was wäre jetzt also zu tun? Ich kann Dir hier jetzt nur sagen was ich mir denke. Ich würde an Deiner Stelle erst mal den "Genuss" von Alkohol absolut und kategorisch ausschließen. Ich würde mir sagen: Egal was kommt, egal wie schlimm es wird, ich trinke keinen Alkohol mehr. Auch nicht ein klein wenig. Gar nichts mehr.

    Nun hast Du ja aber auch geschrieben, dass Du der Meinung bist, dass Du das ohne Hilfe nicht schaffen wirst. Ich finde es übrigens sehr gut, dass Du Dich hier so genau reflektierst. Viele machen das umgekehrt und sagen: Ich probiere es erst mal ohne Hilfe, wird schon klappen.

    Und ich denke auch, dass Du Hilfe sehr gut brauchen kannst. Die Frage ist nur, welche Art von Hilfe und wofür eigentlich. Das kann ich Dir natürlich nicht beantworten denn 1. bin ich kein Arzt oder Psychologe und 2. weiß ich überhaupt nicht was bei Dir genau los ist. Mir scheint es aber so, dass Du mit einer bestimmten Situation nicht umgehen kannst. Ich weiß nicht was es ist aber ich denke mir, der Alkohol wird Dir nur eine Auszeit verschaffen, jedoch Dein eigentliches Problem nicht lösen. Denn der Alkohol löst nie Probleme, er schafft auf die Länge gesehen nur Neue die man ohne gar nicht hätte. D. h. also, eigentlich bräuchtest Du jemanden, der Dir dabei hilft Deine aktuelle Situation zu verarbeiten. Jemand der Dir "lernt", wie Du damit umgehen kannst, wie Du trotz dieser Situation zur Ruhe kommen kannst, wie Du trotz dieser Situation zu einer Entspannung / Erholung kommen kannst. Die wir ja alle brauchen um unsere Akkus wieder aufzuladen.

    Ein Psychlologe wäre hier vielleicht der richtige Ansprechpartner. Vielleicht könnte auch ein guter Freund, eine Freundin helfen. Ich kenne Deine Situation nicht deshalb ist es schwer hier etwas zu sagen. Möglicherweise gibt es für Dein Problem auch eine Selbsthilfegruppe. Und damit meine ich jetzt nicht Dein Alkoholproblem sondern das was da in Deiner Familie gerade passiert. Ich weiß es ja nicht.

    Was die AA betrifft: Ich glaube nicht, dass man Dich dort auslachen würde. Kann ich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen. Ich weiß nur nicht, ob Du aktuell dort richtig aufgehoben bist. Wenn Du tatsächlich Alkohlikerin bist, dann bist Du dort sicher richtig (oder bei einer anderen SHG). Es könnte aber auch gut sein, dass Du einfach erst mal Hilfe brauchst um Deine familiären Konflikte verarbeiten zu können, denn zu lösen sind sie ja Deinen Angaben nach nicht.

    Vielleicht probierst Du es mal so, dass Du Dir vornimmst bis auf weiteres keinen Alkohol mehr zu trinken. Also eine bewusste Entscheidung gegen das Zeug. Und suchst Dir aber unbedingt gleichzeitig Hilfe im Bezug auf Deine familiäre Situation. Also jemanden mit dem Du darüber sprechen kannst, dem Du Dinge anvertrauen kannst, der Dir hier weiter helfen kann. Auch wenn dieser Mensch die eigentlichen Probleme in der Familie nicht lösen kann. Vielleicht brauchst auch einfach jemanden damit Du nicht alleine da stehst, mit dem Du Entscheidungen und mögliche Wege diskutieren kannst. Vielleicht gibt es ja eine Lösung für Dich, wenn Du lernen könntest Dich besser abzugrenzen, wenn Du lernen könntest Dich auf Dich und Dein Leben zu konzentrieren. Also auf das, was DU SELBST in der Hand hast und DU SELBST beeinflussen kannst. Vielleicht musst der lernen zu akzeptieren, dass es Dinge gibt die man nicht in der Hand hat und die man selbst überhaupt nicht beeinflussen oder steuern kann. Schon wieder ganz viel Spekulation von mir....

    Versuchs doch mal mit dem kompletten Alkoholverzicht und dann wirst Du selbst sehen wie es Dir damit geht. Ob es Dir leicht fällt auf Alkohol zu verzichten, ob Du es überhaupt schaffst oder ob Du weiter trinkst, es sogar weiter steigerst, etc. Wenn letzteres passiert, dann weißt Du was die Uhr geschlagen hat. Und dann ist ein Gang zur SHG selbstverständlich eine gute Option. Aber dann wäre es auch anzuraten, eine Suchtberatung, einen Arzt aufzusuchen. Denn dann geht es wirklich ums Eingemachte.

    Du hast vielleicht gemerkt, dass es mir nicht so leicht gefallen ist die richtigen Worte für Dich zu finden. Das liegt wohl daran, dass mir Deine genaue Situation nicht richtig klar ist. Aber ich hoffe trotzdem, dass ein paar Denkanstösse für Dich dabei waren.

    Wenn Du Fragen hast, dann einfach her damit. Ansonsten wünsche ich Dir einen guten Austausch hier im Forum und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Deine Probleme ganz schnell in den Griff bekommst.

    LG
    gerchla

  • Hallo, Cantanda, und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 57, Alkoholiker, nach mehreren Anläufen nun seit etlichen Jahren abstinent/trocken (und das auch noch zufrieden :D ) und auch einige Jahre in der Suchtselbsthilfe unterwegs.

    Auch ich finde es super, dass Du Dir bereits jetzt Gedanken über Deinen Alkoholkonsum machst und daran etwas ändern möchtest, bevor Du endgültig in der Suchtspirale hängst 44.

    Zitat

    An die AA habe ich schon gedacht, weiß aber nicht, ob ich da richtig bin. Kennt ihr die Onlinemeeting? Gibt es andere SHG? Oder lachen die mich da aus, weil es evtl. noch nicht so schlimm ist?

    Nun, es gibt außer den AA noch sehr viele ander SHG der unterschiedlichsten Coleur: die AA sind ja Monolog-Gruppen, es gibt auch Dialog-Gruppen. Dann gibt es (von Therapeuten) angeleitete Gruppen und es gibt reine Betroffenen-Gruppen. Es gibt konfessionelle Gruppen und konfessionzlose Gruppen. Und es gibt jede Menge Mischformen.
    Es ist im Prinzip wie bei Star-Bucks, wenn Du einen Kaffee willst ...

    Die Gruppe, für die ICH mich damals z.Bsp. entschieden habe (nachdem ich mir zuvor viele - u.a. auch die AA - angeschaut habe) und die ich auch später jahrelang geleitet habe, war eine konfessionzlose/kofenssionzübergreifende Betroffenen-Dialoggruppe, die auch Angehörige besuchen konnten - kurz, für Alkoholabhängige, deren Angehörige und alle Menschen, die an einem alkoholfreien Leben interessiert sind.
    Und es sind tatsächlich auch Menschen gekommen, die sich wie Du Gedanken über ihren Konsum gemacht haben.

    Und NATÜRLICH haben wir sie NICHT ausgelacht - denn wer wenn nicht wir Betroffenen wissen, wohin Alkoholmissbrauch und letztendlich Alkoholsucht führen (können) und wie schei...benhonigschwer es ist, da wieder rauszukommen.

    Schau einfach mal, welche SHG bei Dir vor Ort so existieren und schau sie Dir mal an. Dem Einen liegt das Monolog-Konzept, dem Anderen eher der Dialog. Es liegt aber auch an der Chemie der Gruppe - alles muss passen. Wenn mehrere Gruppen da sind, schau Dir auch mehrere an - ist mein Vorschlag/Rat.
    Übrigens: Bei den Monolog-Gruppen wie AA findet der Dialog meist im Anschluß statt ;)

    Auf einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Susanne,

    vielen Dank für Deine ausführlichen Antwort und die guten Denkanstöße! :)

    So ein Gesprächskreis ist eine gute Idee, leider lebe ich auf dem Land und hier ist es eher schwierig.
    Aber ich merke auch, dass ich mich die letzten 1-2 Jahre mehr "eingrabe" und zu wenig mit meinen Freunden mache. Vielleicht verstärkt das eher den Druck bzgl Alkohol (oder ziemlich wahrscheinlich)? Es ist nur so, dass die Probleme mit meiner Familie (nur mit zwei Pers.) m.M. nach ziemlich assi und krass sind und ich nicht ständig über solche Dinge mit Freunden sprechen möchte. Ich spreche schon darüber, aber nicht sonderlich viel. Ich bin auch wieder introvertierter geworden, da ich ja nicht ständig über meine Probleme sprechen möchte, aber auch ehrlich gesagt wenig erlebe, da ich ja viel weniger unternehme als noch vor wenigen Jahren. Wenn man wenig erlebt, dann kann man auch nicht viel erzählen und wird noch introvertierter.

    Ja, die Wartezeiten bei Psychotherapeuten sind :o


    Mal noch eine Verständnisfrage für mich:
    Kämpfst Du oft gegen den Drang zu trinken, musst du Dich täglich oder öfter beherrschen, nicht mehr zu trinken, ober kommt das Bedürfnis zu trinken denn auch nur an den Tagen, an denen Du dann trinkst?
    Für mich macht das einen Unterschied, denn es ist natürlich etwas anderes, wenn Du dauernd am kämpfen bist, als wenn Du nur diese einzelnen Tage überwinden müsstest.
    (Bei mir war es lange so, wenn ich einen Vollrausch hatte, hatte ich am nächsten Tag erst mal genug, musste erst mal wieder richtig fit werden. Hatte dann mehrere Tage keinen Gedanken an Alkohol bis sich der Druck dann wieder aufbaute. Und dann hab ich dem Druck nachgegeben. Bei anderen scheint es so zu sein, dass sie sich jeden Moment mit dem Druck beschäftigen müssen.)

    ##


    Hm, seit disem Jahr denke ich bereits am zweiten Tag danach an Alkohol und würde gerne was trinken. Ich plane auch den Rausch momentan etwas, denn ich möchte nicht zu oft trinken und freue mich dann schon darauf. Letztes Jahr war es noch nicht so, da war es eher spontanes Trinken, so a la "puh, jetzt brauch ich dringend was zum Abschalten, weil grad alles wieder übel ist". Da war es dann einmal die Woche, evtl. schon nach 5 Tagen oder aber auch mal nach 8 Tagen. Ich merke also, dass sich etwas verändert hat und das macht mir Sorgen.

  • Nun, es gibt außer den AA noch sehr viele ander SHG der unterschiedlichsten Coleur: die AA sind ja Monolog-Gruppen, es gibt auch Dialog-Gruppen. Dann gibt es (von Therapeuten) angeleitete Gruppen und es gibt reine Betroffenen-Gruppen. Es gibt konfessionelle Gruppen und konfessionzlose Gruppen. Und es gibt jede Menge Mischformen.
    Es ist im Prinzip wie bei Star-Bucks, wenn Du einen Kaffee willst ...

    Die Gruppe, für die ICH mich damals z.Bsp. entschieden habe (nachdem ich mir zuvor viele - u.a. auch die AA - angeschaut habe) und die ich auch später jahrelang geleitet habe, war eine konfessionzlose/kofenssionzübergreifende Betroffenen-Dialoggruppe, die auch Angehörige besuchen konnten - kurz, für Alkoholabhängige, deren Angehörige und alle Menschen, die an einem alkoholfreien Leben interessiert sind.
    Und es sind tatsächlich auch Menschen gekommen, die sich wie Du Gedanken über ihren Konsum gemacht haben.

    Und NATÜRLICH haben wir sie NICHT ausgelacht - denn wer wenn nicht wir Betroffenen wissen, wohin Alkoholmissbrauch und letztendlich Alkoholsucht führen (können) und wie schei...benhonigschwer es ist, da wieder rauszukommen.

    Schau einfach mal, welche SHG bei Dir vor Ort so existieren und schau sie Dir mal an. Dem Einen liegt das Monolog-Konzept, dem Anderen eher der Dialog. Es liegt aber auch an der Chemie der Gruppe - alles muss passen. Wenn mehrere Gruppen da sind, schau Dir auch mehrere an - ist mein Vorschlag/Rat.
    Übrigens: Bei den Monolog-Gruppen wie AA findet der Dialog meist im Anschluß statt ;)

    Hallo Greenfox,

    auch Dir vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort! :)

    Das mit den gemischten SHG wusste ich gar nicht, das hört sich sehr interessant an! Da werde ich definitiv mal anfragen! Monolog hört sich nicht so interessant an wie Dialog..

  • Vielleicht probierst Du es mal so, dass Du Dir vornimmst bis auf weiteres keinen Alkohol mehr zu trinken. Also eine bewusste Entscheidung gegen das Zeug. Und suchst Dir aber unbedingt gleichzeitig Hilfe im Bezug auf Deine familiäre Situation. Also jemanden mit dem Du darüber sprechen kannst, dem Du Dinge anvertrauen kannst, der Dir hier weiter helfen kann. Auch wenn dieser Mensch die eigentlichen Probleme in der Familie nicht lösen kann. Vielleicht brauchst auch einfach jemanden damit Du nicht alleine da stehst, mit dem Du Entscheidungen und mögliche Wege diskutieren kannst. Vielleicht gibt es ja eine Lösung für Dich, wenn Du lernen könntest Dich besser abzugrenzen, wenn Du lernen könntest Dich auf Dich und Dein Leben zu konzentrieren. Also auf das, was DU SELBST in der Hand hast und DU SELBST beeinflussen kannst. Vielleicht musst der lernen zu akzeptieren, dass es Dinge gibt die man nicht in der Hand hat und die man selbst überhaupt nicht beeinflussen oder steuern kann. Schon wieder ganz viel Spekulation von mir....

    Versuchs doch mal mit dem kompletten Alkoholverzicht und dann wirst Du selbst sehen wie es Dir damit geht. Ob es Dir leicht fällt auf Alkohol zu verzichten, ob Du es überhaupt schaffst oder ob Du weiter trinkst, es sogar weiter steigerst, etc. Wenn letzteres passiert, dann weißt Du was die Uhr geschlagen hat. Und dann ist ein Gang zur SHG selbstverständlich eine gute Option. Aber dann wäre es auch anzuraten, eine Suchtberatung, einen Arzt aufzusuchen. Denn dann geht es wirklich ums Eingemachte.

    Du hast vielleicht gemerkt, dass es mir nicht so leicht gefallen ist die richtigen Worte für Dich zu finden. Das liegt wohl daran, dass mir Deine genaue Situation nicht richtig klar ist. Aber ich hoffe trotzdem, dass ein paar Denkanstösse für Dich dabei waren.

    Hallo Gerchla,

    zunächst finde ich es echt toll wie sehr Du versucht hast meine Situation zu beleuchten und Hilfestellung zu geben! Ich finde es auch schön, dass Du noch mal von Deinen Erfahrungen mit anderen Trinkenden erzählst wie sie wirklich in die Sucht geraten sind.
    Es war mit aber gar nicht bewusst, dass es Leute gibt, die regelmäßig viel konsumieren und nicht süchtig sind. Ich gehöre da bestimmt nicht dazu, denn ich bin schon so ein Suchtmensch. Da bin ich mir schon bewusst drüber.
    Auch wenn ich hier nur wenige Dinge angsprochen habe, Deine "Spekulationen" treffen wohl zu einem Großteil zu.
    Ja, und ich gebe zu, dass es mir natürlich große Angst macht auf den Alkohol zu verzichten, denn er ist ja mein "Abschaltmittel". Aber es ist bestimmt richtig, dass ich nicht nur den Alk weglassen sollte, sondern auch den Grund für das Trinken angehen sollte. Auch dass ich nicht alles beeinflussen kann ist noch mal ein wichtiger Hinweis von Dir. Man möchte alles gut machen, aber manchmal passieren eben Dinge, die dann eben so sind und die man akzeptieren muss.
    Vielleicht schaffe ich es jetzt noch das Ruder rumzureißen.
    Ein Therapeut scheidet aus einigen Gründen für mich aus (Wartezeit, Probleme mit der KK, usw.). Mit Freunden spreche ich schon darüber, aber die müsste ich ja fast wöchentlich mit meinen Problemen "zumüllen". Vielleicht finde ich doch noch eine SHG für meine Probleme. Ich sollte wohl auch bereit sein dafür ein Stück in die Stadt rein zu fahren, lebe ja auf dem Land.

    Ich habe noch eine Frage: Die letzten Tage hat mir die Leber weh getan bzw. ich hatte ein leichtes Stechen im Oberbauch. Könnte das mit meinem Konsum zusammenhängen? Ich habe am Dienstag getrunken, heute (also Freitag) ist es weg.


    Noch mal danke an alle, denn hier schreiben viele ihre Probleme und ihr versucht immer geduldig Hilfestellung zu geben!

  • Monolog hört sich nicht so interessant an wie Dialog..

    Einspruch: HÖRENSAGEN! ;)

    Stimmt, es hört sich nicht so interessant an. Aber man sollte es nicht vom Hörensagen beurteilen, sondern einfach mal selber hingehen und dann selbst beurteilen.
    Wobei es FÜR MICH im Endeffekt nicht das Richtige war, auch wenn ich Vieles von den AA gut finde und für mich übernommen habe.

    Im Übrigen möchte ich Dir noch unsere Linksammlung und unsere Bücherecke empfehlen - dort findest Du noch sehr viele weitergehende Informationen.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Cantanda,

    es ist gut, dass Du Dir Gedanken über Deinen Alkoholkonsum machst.

    Vielleicht ist es wirklich zuviel für Deinen Körper. Warst Du schon mal bei D/einem Hausarzt?

    Der Druck im Oberbauch kann auch andere Ursachen haben. Lass Dich doch einfach mal
    durchchecken! Und dann kannst Du dort auch erwähnen, dass Du zuviel Alkohol trinkst.

    Nimm das Stechen im Oberbauch bitte ernst, auch wenn es nur ab und an auftritt!

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Hallo Elly,

    danke für Deinen Beitrag!

    Hm, bin alles andere als eine Rossnatur. War aber noch nicht beim Hausarzt. Der Magen ist es bstimmt nicht. Habe das aber echt erst seit kurzem und es ist phasenweise. Ich werde es jetzt mal beobachten und dann ggf. zum Arzt gehen.

    LG Cantanda

  • Hallo Cantanda,

    Zitat

    Ich habe noch eine Frage: Die letzten Tage hat mir die Leber weh getan bzw. ich hatte ein leichtes Stechen im Oberbauch. Könnte das mit meinem Konsum zusammenhängen?

    Du solltest natürlich unbedingt zum Arzt gehen um das abchecken zu lassen. Es kann selbstverständlich andere Ursachen haben, muss nicht am Alkohol liegen. Darum wäre es echt wichtig das checken zu lassen.

    Unabhängig davon kann ich Dir von meinen Erfahrungen berichten: Ich hatte in der letzten Phase meiner Sucht genau solche Probleme. Mal schlimmer, mal etwas weniger schlimm. Ich konnte teilweise überhaupt nicht mehr auf dem Bauch liegen. Das verursachte mir starkte Schmerzen. Besonders schlimm war es, wenn die "Unterlage" hart war, also z. B. wenn ich im Urlaub am Strand lag. Da ging nur noch die Rückenlage.

    Ich ging nie zum Arzt, ich habe das nie abchecken lassen. Ich wusste zu dieser Zeit ja bereits ganz genau was die Uhr geschlagen hatte und ich hatte eine Wahnsinnsangst vor Ärzten. Die mir z.B. Blut abnehmen und mir dann an Kopf sagen, dass ich ein Alkoholproblem habe oder das meine Leber im Eimer ist. Ich war dann irgendwann so weit, dass ich bereit war mit dem Alkohol unter zu gehen. Nach dem Motto: Wenn ich mich tot saufe, dann saufe ich mich halt tot - ich sah keinerlei Perspektive und mir war das dann irgendwann einfach egal.

    Glücklicherweise ging die Geschichte ja gut aus meine Beschwerden verschwanden ganz schnell, sozusagen regelrecht unbemerkt nachdem ich mit dem Trinken aufgehört hatte. Ich hatte ja leider kalt entzogen und bin erst später zum Arzt. Meine Werte waren da natürlich noch nicht gut aber ich erinnere mich nicht mehr daran, dass ich da noch diese Probleme gehabt hätte.

    Heute passt alles und ich bin total froh und dankbar, dass ich körperlich unbeschadet aus dieser Zeit heraus gekommen bin. Ich habe viele gesprochen die dieses Glück nicht hatten.

    Lass es abchecken. Solltest Du die Diagnose bekommen das es mit Alkoholkonsum zusammen hängen könnte, dann ist das für Dich nochmal ein Zeichen in welche Richtung Du gehen solltest.

    LG
    Gerchla

  • ok, danke für Deine Beschreibungen. Ich habe das jetzt so seit den letzten drei Wochen. Es ist aber nicht wirklich schlimm oder schmerzhaft, ist halt so ein Ziehen. Falls es die nächsten 3-4 Wochen nicht besser wird, dann werde ich das definitiv beim Arzt checken lassen.


  • Ich habe das jetzt so seit den letzten drei Wochen. Es ist aber nicht wirklich schlimm oder schmerzhaft, ist halt so ein Ziehen. Falls es die nächsten 3-4 Wochen nicht besser wird, dann werde ich das definitiv beim Arzt checken lassen.

    Kannst doch auch noch 3-4 Jahre warten und es dann definitiv vielleicht mal begutachten lassen - vielleicht hat sich das mit dem Arzt bis dahin auch von alleine erledigt ... :sorry: :klugsch:

    Man kann auch warten, ob sich eine Sucht von alleine verflüchtigt oder ob die Sonne wirklich zur Nova wird ...

    Besser ist es allerdings, selbst aktiv zu werden. Vor allem für die eigene Gesundheit.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Cantanda,

    für mich deuten deine Schilderungen bereits auf eine psychische Abhängigkeit hin. Lass den Alkohol für drei Monate weg und schau, wie viel mehr Kraft du dadurch erhälst, um mit den Widrigkeiten deines Lebens besser zurecht zu kommen.

    Alkohol ist eine Substanz die körperlich und seelisch abhängig macht. Wenn du ihn weiter konsumierst, werden sich deine Schwierigkeiten in jeder Hinsicht vergrößern. Daher rate ich dir zur Abstinenz.

    LG Toni

  • Hallo Cantanda,

    wie geht es Dir derzeit?

    Hast Du etwas verändern können und geht es Dir nun besser?

    LG Elly

    Das Leben ist nicht immer einfach, aber eindeutig einfacher ohne Alkohol zu bewältigen!

  • Kannst doch auch noch 3-4 Jahre warten und es dann definitiv vielleicht mal begutachten lassen - vielleicht hat sich das mit dem Arzt bis dahin auch von alleine erledigt ... :sorry: :klugsch:

    Man kann auch warten, ob sich eine Sucht von alleine verflüchtigt oder ob die Sonne wirklich zur Nova wird ...

    Besser ist es allerdings, selbst aktiv zu werden. Vor allem für die eigene Gesundheit.

    Hallo Greenfox,

    danke für Deine Antwort! Prinzipiell hast Du natürlich recht. Es war nur nicht wirklich schlimm und deshalb dachte ich mir: Lieber mal abwarten, evtl. wird es besser bzw. ich weiß ja ned genau was das ist. Ich habe es nun seit mind. einer Woche nicht mehr und bin natürlich froh... Ich glaube nun, dass es evtl. die Gallenblase war...


  • Hallo Cantanda,

    für mich deuten deine Schilderungen bereits auf eine psychische Abhängigkeit hin. Lass den Alkohol für drei Monate weg und schau, wie viel mehr Kraft du dadurch erhälst, um mit den Widrigkeiten deines Lebens besser zurecht zu kommen.

    Alkohol ist eine Substanz die körperlich und seelisch abhängig macht. Wenn du ihn weiter konsumierst, werden sich deine Schwierigkeiten in jeder Hinsicht vergrößern. Daher rate ich dir zur Abstinenz.

    LG Toni

    Hallo Toni,

    danke für deine Antwort! :)
    Ja, es ist sicherlich eine psychische Sache aufgrund der vielen Probleme,die ich kurzzeitig ausschalten möchte. Momentan geht es mir besser und ich konsumiere etwas sachter... ABER: Ich weiß, dass ich ein Problem habe, auch wenn das nur einmal die Woche einen Rausch mit z.B.max. 4 Bier bedeutet. Ist dennoch ja eine Abhängigkeit irgendwie :(
    Ich versuche nun oft Sport zu machen, was schon hilft. Zudem muss ich aufgrund meines Jobs wirklich "da" sein und kann nicht zu oft trinken... Gott sei Dank! Ich hatte lange Zeit eine Essstörung, die derzeit "ruht", bin also demzufolge schon ein labiler Mensch. Der Alkohol trat wohl an die Stelle der Essstörung, vermute ich mal...Ich habe mich informiert und eine SHG in der Nähe gefunden, die sich mit Sucht im Allgemeinen beschäftigt. Ich werde mich dort (hoffentlich!!!) anmelden, denn ich weiß, dass ich einfach mal Leute brauche mit denen ich ganz offen reden kann und mich nicht schämen muss. Gut ist, dass ich Freunde habe, die Alkohol nicht so geil finden und sehr wenig konsumieren. Leider mache ich das deshalb auch eher heimlich.
    Den kompletten Alkoholverzicht habe ich derzeit nicht geschafft, aber ich habe reduziert und konsumiere nun in längeren Abschnitten (viele von euch werden nun lachen verständlicherweise!!!).

    LG Cantanda


  • Hallo Cantanda,

    wie geht es Dir derzeit?

    Hast Du etwas verändern können und geht es Dir nun besser?

    LG Elly

    Liebe Elly,

    danke für Deine Antwort! Ich habe viele Dinge in der Antwort an Toni geschrieben und da kann man gut ablesen, wie es gerade läuft...Gerade läuft es besser, aber ein Konsumverzicht ist derzeit noch nicht eingetreten bei mir... ich muss mich gleich mal bei der SHG anmelden... das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
    Ich habe zwar einige Freunde, die Alk eher sch..finden, aber aufgrund der krassen familiären Situation trinken mein Vater und mein Bruder grad viel und das sind anderen Dimensionen, die mich leicht schocken. Mein Vater hat vor fünf Jahren noch fast nichts getrunken (ein Kasten Bier hat über einen Monat gereicht) und nun ist er bei 4-5 Bier am Tag.... heftig! :o
    Faziti ist für mich aber: Es geht grad besser, aber ich muss was tun!
    LG Cantanda


  • Ich werde mich dort (hoffentlich!!!) anmelden, denn ich weiß, dass ich einfach mal Leute brauche mit denen ich ganz offen reden kann und mich nicht schämen muss.


    ich muss mich gleich mal bei der SHG anmelden... das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
    ...
    Faziti ist für mich aber: Es geht grad besser, aber ich muss was tun!

    Sorry, aber wenn ich Dich so lese, dann gehe ich davon aus, dass Du einen Eier-Großhandel hast …

    Denn so, wie Du hier rumeierst, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Merkst Du eigentlich, dass Du Dir selbst die Hucke vollspinnst??

    Eigentlich müsste ich, wenn ich denn mal wollte, aber nur eventuell und vielleicht - wenn denn Ostern und Weihnachten mit Pflaumenpfingsten zusammenfallen - mal überlegen, ob ich IRGENDWANN was machen könnte

    Liest Du Dir eigentlich mal selber durch, was Du so schreibst? Oder lies mal diesen Faden hier von Anfang an und tu dabei so, als würdest Du nicht wissen, dass es von Dir ist ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Cantanda,

    du schreibst:

    ...den kompletten Alkoholverzicht habe ich derzeit nicht geschafft, aber ich habe reduziert und konsumiere nun in längeren Abschnitten (viele von euch werden nun lachen verständlicherweise!!!)...

    Darüber lacht hier niemand. Der Versuch problematisches Trinkverhalten durch reduzierten Konsum in den Griff zu bekommen, ist wohl für jeden hier, mehr oder weniger, bekannt. Und das ist das tückische an diesem Suchtstoff: er gaukelt einem vor, dass ein bisschen schon ok sei, vor allem wenn man ansonsten gesund lebt. Das Leben ist kurz und anstrengend und ein bisschen Genuss ist ja wohl hin oder wieder erlaubt. Die meisten schaffen es auch, trotz gelegentlichen, oftmals missbräuchlichen Konsums, ein funktionierendes Leben zu leben. Aber der Preis ist hoch. Alkohol ist ein Depressivum. Das heißt, auch bei moderatem Konsum, legt sich schon ein leichter, grauer Schleier über dein Leben. Man merkt ihn oftmals kaum, ist aber der Meinung, dass man Alkohol, die Ursache dieser leichten Melancholie, benötigt, um diesen Schleier wenigstens gelegentlich wegzuziehen. Um mal wieder mal richtig herzhaft lachen zu können, trotz der ganzen Widrigkeiten des alltäglichen Lebens. Fieses Teil dieser Stoff. Er macht uns vor, dass wir ihn, die Ursache unserer Niedergeschlagenheit, benötigen, um diese negative Wirkung zu beseitigen, die er überhaupt erst verursacht hat. Das ist perfide!

    Einige Leute die ich kenne, stellten nach einigen Wochen der Abstinenz, nicht selten überrascht, fest, dass sie plötzlich wieder über Witze lachen konnten. Oder über eine lustige Szene in einem Film. Und zwar nüchtern. Was schon lange nicht mehr der Fall war.

    Natürlich ist Abstinenz nicht in jedem Fall ein Garant dafür, dass man sein Depression los wird. Oder automatisch glücklich wird, mit einem Gefühl des inneren Friedens. ABER: Ohne Abstinenz wirst du diesen Zustand nur sehr schwer erreichen können!

    LG Toni

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