Ich muss mein Leben retten

  • Hallo zusammen,

    ich bin männlich, 39 Jahre alt und berufstätig. Ich trinke täglich und muss jetzt noch die Kurve kriegen, sonst ist alles verloren.

    Heute morgen bin ich verblüfft auf dem Boden im Wohnzimmer aufgewacht. Ich hätte längst bei der Arbeit sein müssen. Ich konnte mich nicht erinnern was ich noch letzten Abend gemacht habe. Das Gefühl gar nicht geschlafen zu haben, keine Ahnung wo die blauen Flecken her kommen, den ganzen Tag kaputt auf der Arbeit, depressiv, Angst. Nach der Arbeit habe ich versucht nichts zu trinken und die Garage aufgeräumt. Ich fand leere Bierdosen die ich vor 4-5 Jahren irgendwo versteckt hatte. Ich denke wenn man sich nicht mehr erinnern kann und ein Versteck nach 4 Jahren wiederfindet, dann ist das mehr als bedenklich, denn ich finde ständig irgendwo was und kann mich nicht mehr erinnern.

    Ich fing mit 27 Jahren an täglich zu trinken. Damals trennten sich meine Freundin und ich. Bis dahin hatten mir 2-3 mal die Woche 2 Flaschen Bier gereicht. Das war Ok. Bei 3 Flaschen Bier war ich schon gut angetrunken, wenn ich mal überhaupt noch die dritte Flasche trank. Ich hatte nie verlangen danach mehr zu trinken. Alkohol war voll unter Kontrolle.

    Aber vor etwas mehr als 10 Jahren wurde es schnell 1-2 Flaschen Wein am Abend, oder 4-5 Bier. Die ersten Jahre war das ein riesen Spass. Ich fühlte mich richtig gut während des Alkohol Konsums, war aktiv, erledigte viele Sachen mit viel Kommunikationsfreudigkeit, Telefonierte gerne und lang, gute Laune etc. die übliche "medizinische" Wirkung des Alkohols.
    In den letzen 5 Jahren wurde es zunehmend anders. Ich kam spät zur Arbeit, verlor den Job. Verlor den Führerschein. Verlor Freunde und Bekannte, verlor den Respekt und das Ansehen, meinen sozialen Status, verlor mein Selbstbewusstsein. Verlor Geld im Suff.

    In zwei Wochen fange ich einen neuen Job an. Meine Frau ist NOCH bei mir. Ich kann noch die Kurve kriegen bevor ich alles verliere.
    Ich kann es noch schaffen bevor es nichts mehr zu verlieren gibt.

    Vor 1 Jahr war ich beim Psychologen. Der hat mich überhaupt nicht ernst genommen. Der meinte ich hätte doch studiert und einen Job und alles, offenbar stelle ich mich nur an, er könne mir keinen Termin mehr geben. Dann war ich bei Caritas und dort das gleiche, mir würde es doch gut gehen, andere hätten viel schlimmere Probleme. Mein Hausarzt hat mich auch nicht ernst genommen, ich sei jung und fit und hätte alles, alles ok. Trotz GGT Leberwert von über 600. Niemand nimmt mich ernst, weil man es mir nicht ansieht und ich noch nicht völlig am Boden bin.

    An diesem Wochenende will ich es mit kaltem Entzug versuchen. Ich hoffe jemand kann mich ein bißchen dabei begleiten. Ich bin gar nicht so stark wie alle denken.

    Mal sehen ob es klappt. Wenn es nicht klappt habe bald nichts mehr zum retten. Ich hoffe ich schaffe das endlich.

    Liebe Grüße
    Gordon

  • Hallo Gordon,

    Zitat

    Ich muss mein Leben retten

    Warum?

    Wer entscheidet, ob du das „musst“?

    Das Gute (und Entscheidende) ist doch, dass du es kannst, wenn du es willst.

    Kalter Entzug ist aber eher das Gegenteil, oder?

    Wenn du dein Leben retten willst, dann sprich erneut mit einem Arzt und mache eine stationäre Entgiftung. In einer Suchtberatung könntest du anrufen und dir vielleicht einen Arzt nennen lassen, der sich besser mit Alkoholabhängigkeit auskennt.

    Du kannst auch hier im Forum lesen, da findest du noch viele Hinweise und Tipps, die dir vielleicht helfen, den Einstieg in den Ausstieg zu schaffen.

    Alles Gute dir!

    Camina

  • "Kalter Entzug ist aber eher das Gegenteil, oder?"

    Hallo Camina1969,

    ich dachte ich versuche es zu Hause und schaue mal wie schlimm die Entzugserscheinungen sind. Wenn ich es nicht selber schaffe muss ich dann wohl andere Maßnahmen ergreifen. Aber erstmal am WE versuchen es selber zu schaffen.

    Ich "muss" und ich "will", das "will" wird aber immer schwächer im Laufe des Tages.

  • Hallo Gordon,

    ich bin auch neu hier und versuche auch gerade mich vom Alk alleine runter zu bringen. Ich bin 33, Alkohol und Drogenabhängig wobei Drogen für mich eigentlich nicht mehr in Frage kommen. Hab drei Ambulanten Therapien gemacht aber war immer wieder rückfällig. Wie auch jetzt.


    Vor 1 Jahr war ich beim Psychologen. Der hat mich überhaupt nicht ernst genommen. Der meinte ich hätte doch studiert und einen Job und alles, offenbar stelle ich mich nur an, er könne mir keinen Termin mehr geben. Dann war ich bei Caritas und dort das gleiche, mir würde es doch gut gehen, andere hätten viel schlimmere Probleme. Mein Hausarzt hat mich auch nicht ernst genommen, ich sei jung und fit und hätte alles, alles ok. Trotz GGT Leberwert von über 600. Niemand nimmt mich ernst, weil man es mir nicht ansieht und ich noch nicht völlig am Boden bin.

    Dass dich niemand ernst nimmt finde ich sehr schade. Ich hatte anfangs, bei meiner Suche nach Therapie oder Hilfemöglichkeiten auch einige Rückschläge erlebt.
    Man muss halt ein bisschen suchen und nach meinen Erfahrungen hat auch nicht jeder Arzt ein Verständnis für Sucht und nicht jeder Psychologe ist kompetent. Ich war vor drei Jahren bei einem Psychologen der mir erzählt hat dass er Alkoholiker sei aber kontrolliert trinkt. Das waren im Rahmen der Behandlung die komplett falschen Signale für mich. Saufen is doch OK auch wenn ich krank bin.

    Ich bin aktuell auch auf der Suche nach Hilfe weil meine alte Anlaufstelle mich nicht mehr behandeln will. Habe jetzt morgen auch einen Termin bei der Caritas. Mal sehen wie das wird. Aber wenn es nicht zielführend ist geht es weiter zur nächsten Stelle. Das Angebot für Suchterkranke ist eigentlich riesig, wie ich finde.

    Du solltest dich allerdings keines falls davon entmutigen lassen und dein Ziel nicht aus den Augen verlieren.

  • Hallo, Gordon, und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Erst einmal kurz zu mir: Ich bin m, 57, Alkoholiker und nun nach mehreren Anläufen seit 12 Jahren trocken und auch schon ein paar Jahre in der Suchtselbsthilfe unterwegs.

    Ich hatte auch einmal eine Hausärztin, die mir, nachdem ich ihr erzählte, dass ich Alkoholiker bin, sagte, dass es doch wohl nicht so schlimm sei. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass sie sich erst einmal zu dem Thema informieren solle und ich mir einen kompetenten Arzt suchen werde. Was ich dann auch tat.
    Denn immerhin geht es um MEINE Gesundheit.

    Mein nächste Ärztin nahm mich ernst und begleitete mich dann über meine Therapie und durch meine Rückfälle - und bis vor Kurzem auch durch meine Trockenheit (bin jetzt allerdings umgezogen).

    Du scheinst Dir über Deine Situation und Deinen Status im Klaren zu sein und willst es ändern. Gut so 44.
    Aber ein kalter Entzug kann kreuzgefährlich - sprich: tödlich - werden. Wohlgemerkt: KANN

    In welcher Ecke wohnst Du? Hast Du schon mal geschaut, ob Ihr ein Krankenhaus in der Nähe habt, die Entgiftungen durchführen, eine Suchtklinik? Schau dort mal vorbei und sprich dort mit einem Arzt.
    Unabhängig davon, dass ein kalter Entzug gefährlich ist, ist dieser auch nicht mal eben an einem Wochenende durchgezogen - da brauchst Du schon eine Woche für! Zum Einen für den Entzug und zum Anderen zur Erholung.

    Und wenn Du es schon zu Hause durchziehen willst - hast Du mit Deiner Frau darüber gesprochen? Ist sie die ganze Zeit bei Dir? Das wäre ultra-wichtig! Wenn ja - weiss sie/weisst Du, was da auf Dich zukommt (Entzugserscheinungen)??

    Schau doch mal in unsere Linksammlung - hier findest Du eine Menge weiterführende Infos und Links. Hier kannst Du auch mal nach Suchtberatungen in Deiner Nähe suchen und, und, und …

    Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Erfolg und einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Gordon,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.

    Ich stelle mich kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und lebe jetzt schon lange ohne Alkohol. Davor trank ich über 10 Jahre abhängig, hatte zu dieser Zeit Frau und zwei Kinder, die mich sozusagen durch diese Zeit "begleiten durften".

    Meine Gedanken zu Deinem Post:

    Du beschreibst wunderbar wie sich so eine Sucht klassischerweise entwickelt. Vieles von dem was Du schreibst habe ich ähnlich erlebt. Die Anfangsphase beispielsweise, wo ich zwar schon süchtig war (es aber nicht kapierte) und wo ich noch wunderbar funktionierte, ja wo mir der Alkohol sogar ein ums andere mal richtig "half". Wie Du schreibst machte er mich lustig, gesprächig, witzig, gesellig und sicher noch einiges mehr. Ja, das kann er halt, der Alkohol. Und das macht ihn ja auch so brandgefährlich.

    Ich trank die meiste Zeit komplett heimlich, insofern lassen sich unsere "Karrieren" sicher nicht richtig vergleichen. Der Punkt an dem Du jetzt bist, den hatte ich aber auch. Mehrfach möchte ich sogar sagen. Das war aber leider noch lange nicht der Punkt, an dem ich es dann geschafft habe aufzuhören. Da musste ich dann schon noch ein wenig tiefer sinken, wobei ich damit meine psychische Verfassung meine.

    Also, ich konnte es erst schaffen, als ich bereit war wirklich ALLES für ein Leben ohne Alkohol zu tun. Vorher wurden daraus nur Trinkpausen. Als ich bereit war alles zu tun, also auch z. B. eine Therapie anzutreten, mich vor allen Menschen die mir wichtig waren zu outen, zum Arzt zu gehen, zur Beratung zu gehen, in eine SHG zu gehen und einfach ALLES dafür zu tun um diese Sucht zu überwinden. Da hat es dann auch geklappt.

    Ohne klassische Therapie bei mir, aber mit viel Hilfe von unterschiedlichen Menschen. Therapeuten, ein sehr guter Freund, ein Mönch, Menschen aus meiner damaligen SHG.

    Zum Thema kalter Entzug schreibe ich jetzt mal nichts. Da hat Dir Greenfox ja bereits alles gesagt und ich kann Dir nur raten das ernst zu nehmen.

    Ich finde Du hast jetzt eine sehr große Chance. Du stehst an einem Punkt wo Du erkannt hast, dass es so nicht weiter gehen kann. Wichtig ist jetzt aus meiner Sicht, dass das alles nicht verpufft. Wie es bei mir häufiger passiert ist. Und es verpufft dann nicht, wenn Du Nägel mit Köpfen machst, wenn Du Dir Deine Hintertürchen schließt und wenn Du offensiv mit Deiner Krankheit umgehst und Dir unbedingt Hilfe suchst.

    Und wenn Du da jetzt bereits auf Menschen getroffen bist, die Dich Deiner Meinung nach nicht ernst genommen haben, dann such Dir andere. Mir ging es teilweise auch so. Meinen ersten Therapeuten empfand ich als Katastrophe. Ich dachte mir: Der hat ja überhaupt keine Ahnung wie es mir gerade geht und wie er mir helfen kann. Und mir war aber sofort klar: Dann werde ich jemand anderen finden, ich werde andere Wege finden (übrigens: Heute verstehe ich sogar was mir dieser Psychologe damals sagen wollte).

    Und so kam ich zu einem Mönch, der mit der ganzen Sache eigentlich erst mal gar nichts zu tun hatte. Das war einfach ein Mensch, den ich Jahre vorher mal zufällig getroffen hatte (da war ich sicher nicht nüchtern) und der mir sehr sehr imponiert hatte. Weil er so eine Ruhe und Zufriedenheit ausgestrahlt hat und ich mir trotz, ich weiß nicht wie vielen Promille, dachte: So wäre ich auch gerne, was für ein faszinierender Mensch.

    Ich weiß noch wie ich aus einer Sitzung mit besagtem Therapeuten heraus ging, ganz verzweifelt war und mir plötzlich dachte: Der Mönch damals, mit dem würde ich gerne mal reden.

    Tja, war einiges an Rechercheaufwand bis ich ihn dann aufgetrieben hat, ich wusste ja keinen Namen, kannte nur die Abtei. Aber ich habe mich dann durchgefragt, durchtelefoniert und er war auch noch bereit mit mir zu sprechen. Dabei war er eigentlich gar nicht in der Seelsorge tätig und man wollte mir auch jemand anderen vermitteln. Aber ich wollte nur ihn.

    Tja, es folgten wirklich zahlreiche Gespräche und er half mir durch die schlimmste Zeit und prägte mich, bis heute. Ach übrigens, ich hatte damals wirklich überhaupt nichts mit Religion oder Glauben am Hut. Und darum ging es auch nie. Aber ich spürte einfach, dass dieser Mensch jemand ist, der mich erreichen kann. Und so war es auch.

    Was will ich sagen? Du bist für Dich verantwortlich. Nicht irgend ein Arzt, nicht irgendein Berater, nicht irgendein Therapeut. Du allein trägst die Verantwortung für Dein Leben. Das bedeutet um Himmels Willen nicht, dass Du deshalb keine Hilfe von besagten Menschen annehmen sollst. Im Gegenteil, es bedeutet dass Du aktiv nach Menschen, nach Hilfe suchst, die Dich dann auch weiterbringt. Und es bedeutet, dass Du nicht aufgibst oder darüber jammerst, dass Dich ja niemand versteht.

    Ich bin sicher das es da draußen viele Menschen gibt, die Dich verstehen werden und die Dir helfen können. Finden musst Du sie selbst und Du musst dann natürlich auch bereit sein Dir helfen zu lassen.

    Also, wenn Du wirklich da raus willst, dann mach' jetzt Nägel mit Köpfen. Geh es richtig an, das volle Programm. Erst mal alles was Du bekommen kannst und dann wirst Du selbst merken, was Dich dauerhaft weiterbringt und was nicht. Bei mir haben sich die Hilfen im Laufe der Zeit verändert. Am Anfang spielte z. B. meine SHG eine wichtige und zentrale Rolle, später tat sie mir nicht mehr gut und nach und nach wurde der besagte Mönch immer wichtiger. Ein anderer Therapeut auch das Seine beigetragen. Ein guter Freund ebenfalls. Jeder zu seiner Zeit und zu unterschiedlichen Themen.

    Ich brauchte etwa ein Jahr bist ich mit dem Gröbsten durch war. Innerhalb dieses Jahres hat sich mein Leben und auch mein Umfeld massiv verändert. Bis heute bin ich wirklich quasi täglich mit mir und meinem Leben beschäftig. Aber ganz anders als in der akuten Zeit. Heute profitiere ich von den Erfahrungen die als nasser Alkoholiker gemacht habe. Sie sorgen dafür, dass ich jeden Tag eine große Dankbarkeit darüber verspüre, dass ich jetzt so ein wunderbares, selbst bestimmtes Leben führen darf.

    Alles Gute und einen guten Austausch hier im Forum wünsche ich Dir.

    LG
    gerchla

  • Hallo!

    Lass die Finger vom kalten Entzug. Der kann zu Krampfanfällen führen, die womöglich tödlich enden.

    Daher mach zuerst einen Termin bei einem anderen Arzt aus, mit dem letzten bist Du ja nicht klar gekommen.

    Vielleicht versuchst Du es mal mit einer Ärztin. Damen haben oftmals etwas mehr Fingerspitzengefühl und Emphatie.

    Ein ärztlich begleiteter Entzug geht in geeigneten Fällen auch ambulant. Aber das entscheidet der Doc.

    Und mit ihm/ihr besprichst Du die weitere Vorgehensweise.

    Und schau mal in die Literatur: https://alkoholforum.de//index.php?topic=1715.0

    Alk von Borowiak kann ich wärmstens empfehlen.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Hallo liebe Freunde,

    vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die Hinweise,

    Es ist schön zu wissen nicht alleine zu sein.

    Vielen Dank für die Unterstützung, es hilft mir wirklich sehr.

    Ich bin schwer psychisch abhängig vom Alkohol. Aber weniger körperlich. Ich habe schon hin und wieder auch keinen Alkohol getrunken und hatte kaum Entzugserscheinungen. Ich fühle mich körperlich sofort viel besser wenn ich nichts trinke, deswegen versuche ich es dieses Wochenende noch mal zu Hause. Meine Frau weiß bescheid und ist vorbereitet, wir sind vorbereitet. Wir sind in der Stadt und die Klinik und Hilfsmöglichkeiten sind nahe.

    Wenn ich merke dass ich schwere Entzugserscheinungen habe lasse ich mich einweisen. Ich hoffe ich schaffe es noch aus eigener kraft.

    Ich denke mein Problem ist es nicht körperlich Abhängig zu sein, sondern langfristig die psychische Abhängigkeit zu überstehen.
    Ich rechne nicht damit, das das Aufhören an sich schwer ist, sondern das dauerhafte durchhalten.

    Deswegen danke ich besonders für den Tipp eine SHG zu suchen, oder vielleicht regelmäßig die AA. Das "nicht wieder anfangen" wird sehr schwer für mich. Ich denke nach ein paar Tagen kommt die Phase wo ich denke, alles gut, du hast bewiesen dass du nicht süchtig bist, heute trinkst du mal endlich wieder und morgen nicht mehr. Das muss ich vermeiden.

    Morgen geht es los. Ich bin sehr entschlossen. Aber wie entschlossen bin ich wenn ich 3 Tage nichts getrunken habe und mich grossartig fühle und jetzt nur ein Glässchen trinken? Nur ein Bier...Wie normale Leute. Ich trinke nur ein Bier, nur ein Glas...und dann geht es wieder los.

    Ich habe Angst davor, morgen nicht der zu sein, der ich heute bin. Mein Problem mit Alkohol ist extrem psychisch, nicht körperlich.

    Also eigentlich geht es jetzt schon los. Ich trinke ja schon nichts mehr.

    Wie war das bei euch? Sind die ersten Tage wirklich so schlimm?

    Liebe Grüße
    Gordon

  • Ich habe schon hin und wieder auch keinen Alkohol getrunken und hatte kaum Entzugserscheinungen.

    Wenn ich merke dass ich schwere Entzugserscheinungen habe lasse ich mich einweisen. Ich hoffe ich schaffe es noch aus eigener kraft.

    Da Du ja meinst, es besser zu wissen als der Rest der Welt, drücke ich Dir alle Daumen!

    Ein Gruppenfreund hatte - ich möchte es trotzdem mal so nebenbei erwähnen - von jetzt auf gleich einen Krampfanfall, der völlig ohne jegliche Vorwarnung kam und wo er froh sein konnte, dass es zwar auf der Straße, aber nur auf dem Gehweg passierte und dort sofort Hilfe da war. Ansonsten hätte er sich nie wieder Gedanken darüber machen brauchen, ob und wie gefährlich ein kalter Entzug ist.
    Er hatte übrigens auch zwischendurch ab und zu alkoholfreie Tage und zu diesem Zeitpunkt etwa 30 Stunden keinen Alkohol getrunken gehabt ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

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