Hallo zusammen,
mir ist klar, dass ich selbst wissen muss was für meine Lage stimmig ist, doch wünsche ich mir einfach paar Erfahrungswerte.
Mein bester Freund hat über zwanzig Jahre getrunken und ist seit zwei Jahren trocken. Wir hatten ein paar Jahre keinen Kontakt weil ich mir das nicht mehr mit ansehen konnte. Seit über einem Jahr haben wir wieder Kontakt und wieder eine echt tiefe, offene und wertschätzende Freundschaft. Nun kamen Rückfälle, was ich nicht bewerte. Doch womit ich gar nicht umgehen kann ist, dass er mir dies erst im nachhinein gesagt hat. Ich verstehe es schon, dass es schwer ist dazu zu stehen und was alles an Gedanken kommen kann. Dass er mir paarmal ins Gesicht gelogen hat, geht für mich gar nicht. Wobei ich mir dann denke es war nicht er, sondern die Krankheit.
Doch nun war eine Situation in der er Dinge sagte, die er früher nur betrunken von sich gab und ein Triggerstrudel ging bei mir los. Ich weiß es nicht, ob er getrunken hat oder nicht, doch in mir ging eine Kettenreaktion los, die echt heftig war. Er meint wenn ich ihm nicht vertraue, dann macht eine Freundschaft keinen Sinn. Er ist sehr verletzt und sauer. Er versteht nicht, dass manche Äußerungen einfach triggern und mit seinem Trinkverhalten assoziiert werden. Letztlich weiß nur der "Betroffene" ob er getrunken hat oder nicht... Ich werde nie wissen, ob es eine neue Lüge war.
Seine Äußerung hat mich verletzt, doch ich gebe ihm recht. Ohne Vertrauen bringt eine Freundschaft nichts. Wie geht ihr nach Rückfällen um? Wie schafft ihr es zu vertrauen? Es ist ja nicht so, dass ich mir was aus den Fingern sauge, es sprachen einige Dinge dafür und ich beschuldigte nicht, ich fragte nach. Nun hinterfrage ich die komplette Freundschaft, ob das denn überhaupt möglich ist.
Ich freue mich, wenn ihr mir berichtet, wie ihr mit dem Thema Vertrauen umgeht.