Körperliche Veränderungen in der Abstinenz

  • Hallo in die Menge

    Ich dachte, dass meine körperliche Verfassung sich verbessern würde, da ich wieder auf gesunde Ernährung achte, jeden Tag mindestens 1 Stunde im Freien verbringe, und regelmäßig ins Fitnesscenter gehe.

    Jetzt plage ich mich schon seit 2 Wochen mit einer leichten Erkältung rum. Kratzen im Hals, damit verbunden Reizhusten, leicht erhöhte Temperatur, Schlappheit ....
    Sowas kenne ich von mir gar nicht - auch nicht vor meiner Zeit mit Alkohol. Das hat höchstens 3 Tage gedauert, und gut war ....

    Gibt es eine Erklärung dafür ?

    Danke im Voraus
    Emilie

  • Du kannst als trockener Alkoholiker alles kriegen, was Nicht-Alkoholiker auch kriegen können. Du wirst genau so älter und so weiter. Viren interessieren sich nicht dafür ob Du trinkst.

    Klar, ich gucke auch auf meine Fitness. Ich bin körperbehindert und bin das erst nach mehreren Jahren Trockenheit geworden. Wenn ich noch trinken würde, dann würde ich mich wohl viel weniger um meine Gesundheit kümmern, insofern macht das schon einen Unterschied. Aber Grippe und Erkältungen kriege ich trotzdem. Und Pech kannst Du immer haben. Meine Gesamtverfassung ist trotzdem besser, als wenn ich noch trnken würde.

    Zum Teil bin ich, solange ich getrunken habe, sowieso viel "brutaler" mit mir selbst umgegangen, da habe ich dem Körper halt gezeigt, wer "Herr im Hause" ist und da habe ich Krankheitszeichen zum Teil einfach ignoriert. Wenn ich mehr auf mich achte, merke ich das logischerweise auch eher. Und Alkohol ist eh ein Betäubungsmittel, Erkältung, einige Schnäpse drauf, merkst Du nichts mehr und kannst tanzen gehen (solange das eben noch geht).

  • Du kannst als trockener Alkoholiker alles kriegen, was Nicht-Alkoholiker auch kriegen können. Du wirst genau so älter und so weiter. Viren interessieren sich nicht dafür ob Du trinkst.

    ;D :lach: Sehr gut erklärt 44.

    Passt übrigens auch auf alles (Un)Mögliche: Liebeskummer, aber auch Arbeitslosigkeit oder ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke Susanne für deinen Betrag.

    Dass unter Alkohol sämtliche Gefühle abgetötet sind, somit auch Schmerzen ist klar. Und dass es eine große Umstellung für den gesamten Organismus bedeutet wenn der Alkohol weg bleibt auch.

    Vielleicht muss ich auch hier Geduld haben, und nicht erwarten, dass 2 Monate reichen, um die Schäden zu reparieren.....
    Es ist nicht damit getan, die Leberwerte wieder in einen normalen Bereich zu kriegen. Die Zusammenhänge scheinen viel komplexer.

    Vielleicht meldet sich noch ein Mediziner :)

  • Guten Morgen Emilie,

    zwar bin ich kein Mediziner, aber scheinbar sind in diesem Jahr Erkältungskrankheiten besonders hartnäckig.
    In meinem Umfeld (nicht alkoholisch) plagen sich einige mit Erkältungen über mehrere Wochen. Mein Mann hustet seit vier Wochen und fühlt sich schlapp.
    Er war beim Doc. und Bluttest ergab keinen besonderen Befund. Maßnahme: Viel trinken.

    Ich wünsche Dir gute Besserung und viele Grüße
    Ina

  • Huhu Ina

    Danke erstmal für deine Genesungswünsche :)

    Ja, genau das hat mir die Ärztin auch gesagt, dass so beharrliche Erkältungen unterwegs sind. Aber .... von denen blieb ich bisher immer verschont.

    Gute Besserung deinem Mann - lass dich bloß nicht anstecken ;)

    Liebe Grüße
    Emilie

  • Hallo Emilie,

    ich denke mal das dauert ein wenig bis sich die körperliche Verfassung bessert. Vielleicht fällt dir das jetzt auch nur mehr auf, weil du mehr auf dich achtest.
    Außerdem hatte ich den Eindruck, dass bei mir unter Alkoholeinfluss Erkältungssymptome immer gedämpft wurden. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich Alkohol für ein wirksames Erklärungsmittel halte. Die Symptome haben ja ihren Sinn , der "Mist" muss ja raus durch Husten oder Schnupfen, dann kam es nach dem Suff um so dicker, außerdem schwächt ein Suff natürlich auch die Abwehrkräfte.
    Bei mir hat sich zunächst als ich trocken wurde nur die psychische Verfassung gebessert, kein Wunder,denn erst mal habe ich weiter geraucht wie ein Schlot, ab 30 Kippen aufwärts am Tag. Beides auf einen Schlag zu lassen wäre vielleicht doch etwas viel gewesen.
    Gute 2 Jahre nachdem ich trocken geworden bin durfte ich dann auch von Rauchen frei werden. Da war es umkehrt, da hat sich zuerst meine körperliche Verfassung gebessert, die psychische Verfassung hat zugegebener Maßen in dern ersten Wochen dann erst mal einen Knick nach unten gemacht, aber um so besser ist es dann später geworden.
    Ganz im Ernst, seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe (jetzt gute 4 Jahre her) war ich nicht mehr krank. Da habe ich auch angefangen, den Sport weiter auszubauen (Rennen). Am 3.Oktober bin mich meinen ersten offiziellen Halbmarathon (für mich selbst habe ich natürlich vorher schon geprobt) gelaufen und das sogar in einer halbwegs akzeptablen Zeit. Das wäre für mich nicht möglich gewesen wenn ich weiter geraucht hätte. Mit dem Rauchen aufzuhören wäre wiederum bei meinem Alkoholkonsum undenkbar gewesen. Somit ist meine Trockenheit schon die Basis sowohl für meine körperlich als auch für meine psychische Gesundheit.
    Ok das ich mit Dingen die mit Viren und Bakterien zusammenhängen viel weniger Last habe verstehe ich schon. Aber sogar mit Dingen wie Hexenschuss oder so habe ich jetzt mit 52 viel weniger Last als mit 40.
    Also, liebe Emilie, alles braucht seine Zeit und alles hat seine Zeit.
    Aber zunächst mal gute Besserung.
    Liebe Grüße
    Frank


  • Was natürlich nicht heißen soll, dass ich Alkohol für ein wirksames Erklärungsmittel halte.

    ...ohhh Man, wie war das mit dem Freud und seinem Versprechen??! :o nixweiss0 :)
    "Erkältungsmittel" wollte ich natürlich sagen...


    Ahhh Ok, das war die Rechtschreibkorrektur, der sollte man eben nicht blind vertrauen 8)

    "Erkältungsmittel" streicht der an und will es in Erklärungsmittel korrigieren...bin ich blind?! Sieht jemand den Fehler?! oder ist die Korrektur Mist nixweiss0 >:(

  • Hallo Frank

    Lach .... beide Wörter passen doch oder ? ;)

    Danke für deinen ausführlichen Beitrag.

    Wie Recht du hast mit dem Satz
    "Alles braucht seine Zeit, Alles hat seine Zeit"
    Genau den bekomme ich von meinem Kumpel seit Jahren zu hören. Er wird nicht müde, mich zur Geduld zu "ermahnen". Da ging es aber eher um den psychischen Aspekt, welcher ja auch bei mir der Grund war, wieso ich in die Alkoholabhängigkeit geraten bin.

    Ich habe die letzten 3 Jahre meinen Körper geschunden, bewusst, selbstzerstörerisch. Und jetzt ? Jammere ich rum wegen einer harmlosen Erkältung. Etwas so banalem, menschlichem .... Verstehen kann das wohl keiner, mir selber erscheint es surreal, jetzt wo ich darüber schreibe.

    Nikotin .... darauf kann ich noch nicht verzichten. In der Langzeittherapie letztes Jahr wurde das zusätzlich angeboten. Kein Einziger hat es sich zugetraut, auch noch darauf zu verzichten. Die Informationsveranstaltungen waren aber nützlich und aufklärend.

    Respekt, dass du das Laufen schon so weit ausgebaut hast, und dir einen Semi-Marathon zugetraut hast. Ich denke, es ist sehr wichtig für einen Sport treibenden, irgendwann auch ein Erfolgserlebnis zu haben, ein kleines Ziel setzen. Sei es nun bessere Kondition, gute Haltung, Muskelaufbau, bessere Stimmung ... so viele Gründe, Sport zu machen. Natürlich nur, wenn es auch Spaß macht, sonst macht es keinen Sinn.

    Danke für deine Besserungswünsche. Heute ist zumindest die Körpertemperatur wieder normal, so dass ich wahrscheinlich ins Fitnesscenter gehe .... oder auch nicht. Mal schauen, ist noch früh :)

    Liebe Grüße
    Emilie

  • Ich glaube allerdings auch das Erkältungen nüchtern länger und heftiger sind. Oder man hat es unter Alkohol einfacher ertragen und natürlich hat man sich auch nicht wirklich damit befasst wie oft man sich beim Trinken die Nase putzt. Evtl. Hat ja tatsächlich der Alkohol von innen abgetötet.
    Seid drum: ich habe lieber 14 Tage lang rotz als jeden Tag Kopfschmerzen, Zittern, Schweißausbrüche, alkoholausdünstung geschweige von der Unsicherheit durch diesen ganzen Anzeichen gegenüber anderer Menschen

  • Danke GvHF

    Das Zittern habe ich immer noch (liegt aber dann daran, dass ich 1 Tassee Kaffee zuviel getrunken habe), und das Schwitzen hängt definitiv bei mir mit den Wechseljahren zusammen, weil das nicht aufhört. Unangenehm, muss mich jedes Mal umziehen wenn ich vom Spazieren oder "nur" Einkaufen zurück komme.
    Gestern beim meeting habe ich die Frage auch gestellt.
    Ein Mitglied hat mir im Anschluss erzählt, dass er nach jahrzehntelanger Trinkerei, und nach 2 Jahren Trockenheit einen Schlaganfall hatte. Er meinte, dass wir nicht jünger werden, der Alkohol jedes Organ schädigt, und dies mindestens 6 Monate braucht, bis der Körper sich einigermaßen erholt....

    Auf den Weihnachtsmarkt war ich auch kurz. Habe den Sänger zugehört, war fast die Einzige, alle anderen waren mit Glühwein und laut reden beschäftigt....ist mir sonst nicht so aufgefallen...

    Einen schönen 1ten Advent, genießt die Stimmung bewusst und nüchtern :)

    Emilie

  • Hallo Emilie,

    ja, ja, die Lautstärke an Glühweinständen ist wirklich nur im Suff zu ertragen. Deshalb und wegen dem Geruch halte ich auch immer etliche Meter Abstand wenn ich zu dieser Zeit durch die Stadt gehe.
    Ich hoffe, es geht dir wieder gut, so dass du beim Sport wieder voll dabei sein kannst?! Sport ist super, vor allem auch gegen die Sucht. Das gilt für die Alkohol- aber auch für die Zigaretten - sucht. Als ich trocken geworden bin war ich gerade in meiner ca. 8 Jahre dauernden "Sportpause" in meinem Leben. Nach einem Jahr Trockenheit habe ich dann den Sport wieder aufgenommmen. Erst ganz kurze Stecken , 4 bis 5km , dann immer mehr und als ich dann nach einem weiteren Jahr aufgehört habe zu Rauchen bin ich der Sucht regelrecht davon gerannt. Wir könne wirklich von Glück sagen, dass wir Sport machen können. Viele andere - die vielleicht auch nicht mehr getrunken oder mehr geraucht haben als wir - haben ihren Körper durch Alkohol und/oder Zigaretten unumkehrbar geschädigt.
    Das hätte uns auch passieren können, wir hatten einfach nur Glück, so sehe ich das. Das versuche ich mir auch immer wieder vor Augen zu führen...wer weiß, ob ich das Glück ein zweites Mal hätte, wenn ich rückfällig würde. Man soll niemals "Nie" sagen aber einen Rückfall zu Rauchen kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, ich finde schon den Geruch widerlich , jedenfalls von Zigarettenrauch. Aber mir ist schon bewusst, dass ich auch "trockener Raucher" bin. Das "Widerlich finden" könnte sich auch ganz schnell ändern, wenn ich jemals auf die Idee käme es nochmal zu "probieren" und der Sucht wieder Futter geben würde..
    ich habe da in deinem Vorletzen Post so andeutungsweise wahrgenommen, dass du auch damit liebäugelst, irgendwann auch mal Nichtraucherin zu werden?! Das freut mich, denn wie wohl die meisten Menschen, die eine Sucht überwunden haben, habe ich auch ein gewisses "Sendungsbewusstsein" nicht nur in Bezug auf Alkohol, sondern auch in Bezug aufs rauchen...naja, vielleicht übertreibe ich es manchmal. Und du bist ja glaube ich auch noch gar nicht so lange trocken. Wie du auch über das Angebot in deiner Langzeittherapie schreibt, dass es sich kein einziger zugetraut hat. Aber wenn die Baustelle "Baustelle" Alkohol erst mal vernünftig abgeschlossen ist - oder sage wir lieber gut abgesichert, denn endgülitg abschließen kann man das Thema ja nie - dann werden sicher viele von denen , die es sich bislang nicht zugetraut haben, ihre "Zweitsucht" abgehen. Das Rauchen als "Zweitsucht", scheinen die allermeisten Alkoholiker zu haben. Irgendwie sind diese beiden Süchte wohl eng verknüpft.
    Aber es scheint mir auch so, als ob trockene Alkoholiker durchaus bessere Chancen haben vom Rauchen wegzukommen, als Raucher, die in Bezug auf Alkohol "Normalverbraucher" sind. Ich denke zum einen, weil wir ja gelernt haben, mit unsere Suchterkrankung umzugehen und das Erlernte lässt sich dann auch auf eine andere Sucht übertragen.
    Und zum zweiten: wir müssen den "Härtetest" , an dem viel andere Raucher scheitern - nämlich das erste mal als Nichtraucher Alkohol trinken - gar nicht machen.
    Aber wie gesagt, alles hat seine Zeit. Bei mir lagen zwischen dem letzen Schluck und dem letzten Zug 2 Jahre und 2 Monate und ich war damit glaube ich schon recht fix.
    ich wünsche dir noch eine schöne Adventszeit.
    Liebe Grüße
    Frank

  • Danke Frank für deine Zeilen.

    Du hast richtig gelesen. Irgendwann, wenn der Zeitpunkt günstig ist, werde ich auch die Nikotinsucht in Angriff nehmen. Aber .... deswegen kann und will ich mir jetzt noch keinen Druck machen.
    Klar weiß ich um die Vorzüge. Das Hautbild würde sich verbessern, Herz/Kreislauf sowieso. Nun will ich erstmal drauf achten, dass die Dämonen die ich herbeigesehnt habe, sich vielleicht abwenden. Wenn nicht ... dann ist es halt so. Denn Angst habe ich keine, schon lange nicht mehr. Et kütt wie et kütt ...

    Gelaufen bin ich "früher" mit dem Hund im Wald, ich mag es nicht, auf Asphalt zu laufen. Und da ich nie wieder so eine tolle Strecke fand, habe ich es sein lassen und bin nur noch ins Fitnesscenter. Mein aktueller Trainingsplan ist vernünftig aufgebaut, zudem kann ich sämtliche Kurse besuchen die angeboten werden, inkl Wellnessbereich. Über den Winter ist das Top.

    Vorgestern habe ich per Zufall gesehen, dass im Nachbarort Aroha angeboten wird. Ab Januar läuft das, da freue ich mich drauf. Ein weiteres Puzzle Teil in meinem Wochenplan/Lebensplan.

    Sportliche Grüße
    Emilie

  • Nein, Druck sollst du dir keinen machen mit dem Rauchen. Der Zeitpunkt wird auch für dich kommen und du wirst es schaffen, ganz sicher.
    ..sicher, Hautbild, Herz-Kreislauf, Lunge und das Geld was übrig bleibt ist sicher auch ein ganz netter Nebeneffekt.
    Aber weist du, was wirklich toll ist: Wenn ich früh aufwache, was meistens der Fall ist , oder am Wochenende bleibe ich einfach liegen und stehe auf wann ich es will und nicht wann die Sucht es diktiert (um direkt eine zu Rauchen).
    Wenn ich eine längere Bahnreise vor mir habe, nehme ich einfach eine Direktverbindung, ich "muss" nicht mehr drauf achten, mindestens einmal umzusteigen mit möglichst langer Umsteigezeit um zwischendrein meine Raucherpause zu haben, ganz ehrlich so war ich wirklich drauf :( :P :-[
    ...so, jetzt lasse ich dich aber mir diesem Thema in Ruhe :D

    Toll, das du so einen vernünftig aufgebauten Trainingsplan hat. Wäre vielleicht auch was für mich, man wird ja nicht jünger...
    Ich neige nun mal wie bei allen Sachen auf bei Sport zu Übertreibung, sowohl von der Strecke als auch von der Geschwindigkeit her. Immer nach dem Motto "Ganz oder gar nicht", wobei das "Ganz" meist schon das doppelte von "Ganzen" ist. Ich denke, diese Tendenz zum Übertreiben haben viele Alkoholiker, jedenfalls habe ich das auch schon von vielen anderen gehört. Und das ändert sich ja nicht von jetzt auf gleich , nur weil man trocken ist.
    ...Aroha habe ich erst mal nachschauen müssen, na dann viel Spaß!
    Liebe Grüße
    Frank

  • Schon okay Frank, das Thema Rauchen triggert mich nicht :D

    Du bezeichnest es als "Übertreibung", ich sehe es als hoch gesteckte Ziele. Das hast Nichts damit zu tun, ob man Alkohol trinkt oder nicht, das ist eine Charaktereigenschaft. Mein Schwager z.B. hat 1992 am NY Marathon teil genommen, ohne die nötige Vorbereitung, er stand ganz am Anfang seiner Lauf-Karriere. Seine Zeit habe ich nicht mehr im Kopf, aber sie war Top für die kurze Vorbereitungszeit.

    Worin ich gut war.... Abnehmen, Diäten machen. Im Nachhinein habe ich meinem Körper sehr viel Schaden damit zugefügt, damals noch ohne Alkohol. Ich bin nicht zierlich, eher "grob" - das aber gut verteilt :P Egal, schon in der 5ten Klasse war ich die Größte, stach hervor. Alle anderen kleine, zierliche Menschen, dazwischen ich... Beim Sport wurde ich als Letzte gewählt, typisch ....
    Meine erste hard core Diät mit 18, hat mich ein kleines Vermögen gekostet, egal. Dennoch fühlte ich mich nicht schlank, eben weil mein Gesamtgerüst nie in Size Zero passen wird. Das wusste ich damals noch nicht, wollte einfach nur schön schlank sein.
    Danach immer wieder so Blitz Diäten - eine Woche lang gar Nichts gegessen, um am Wochenende in ein outfit zu passen, was eine Kleidergröße ZU KLEIN gekauft war.

    Als ich dann während meiner ersten tiefen Depression 20kg Gewicht verloren habe, konnte ich mich nicht darüber freuen. Ich sah furchtbar aus, die Rippen waren sichtbar, nackt konnte ich mich gar nicht anschauen. Meine frühere Nachbarin - die ich immer wegen ihrem Aussehen beneidet habe - fragte meinen Mann, was ich gemacht hätte, weil ich so dünn bin. Er hat ihr dann gesagt, dass ich krank wäre. Und sie ? "Ach, wieso kann ich nicht krank werden, und abnehmen" Da war diese Frau bei mir unten durch. Nur weil unsere Söhne beste Freunde waren, musste ich sie ab und zu sehen, wenn ich meinen Sohn abgeholt habe, und mein Mann nicht konnte. Bis Heute hege ich etwas wie Hass auf diese Frau.


    Sooo..... sorry, bin jetzt irgendwie in einen flow geraten, lasse es aber stehen. Hat ja was mit körperlicher Veränderung zu tun.


  • Du bezeichnest es als "Übertreibung", ich sehe es als hoch gesteckte Ziele. Das hast Nichts damit zu tun, ob man Alkohol trinkt oder nicht, das ist eine Charaktereigenschaft.


    Hallo liebe Emilie,
    Übertreibung als Charaktereigenschaft? das verstehe ich jetzt nicht.. nixweiss0,

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo Britt,

    Um zu verstehen, musst du die Zeilen von Frank lesen, in denen er das Wort Übertreibung benutzt hat.

    Grüße von Emilie

  • Hallo Emilie,
    ich habe Franks Beitrag schon gelesen. Hat er nicht Recht, wenn er sagt, ein Alkoholiker ist maßlos?
    Ich war es jedenfalls, der Kontrollverlust war nach dem ersten Glas grundsätzlich gegeben. Das ist die Sucht! Diese Übertreibung als Charaktereigenschaft zu bezeichnen halte ich für verfehlt. Denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten: wenn ich es nicht schaffe, den Alkohol stehen zu lassen, wäre ich charakterlos?
    Vielleicht habe ich dich falsch verstanden...
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

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