Wann hat es bei euch "klick" gemacht?

  • Wann hattet ihr eueren tiefpunkt bzw wann kam bei euch der punkt wo es "klick" gemacht hat :D
    Ich meine damit stop! Ich will nicht mehr saufen!!
    Das würde mich interessieren. Ich muss zur arbeit darum fasse ich mich kurz
    Lg stevie84

  • Dir hat ja auch noch niemand geantwortet.

    Die Antwort ist einerseits einfach, es hat klick gemacht, als ich so weit war.
    Komplizierter heißt es, es war nicht Besonderes passiert, nichts, was ich nicht schon hundertmal erlebt hatte, nur führte die Summe meiner Erfahrungen irgendwann zu der Erkenntnis, das mich Alkohol nicht glücklich macht. Und diese Erkenntnis kam tatsächlich ziemlich plötzlich, als das Maß halt irgendwie voll war und ich es oft genug anders probiert hatte, mit dem (auf Dauer vergeblichen) Bemühen, weniger zu trinken oder Pausen zu machen, damit diese Erkenntnis bis in mein Innerstes vordringen konnte.

    Gruß Susanne

  • Naja, ich weiß nicht was ich darauf antworten kann. Entweder es macht irgendwann Klick oder eben nicht. Schaut man die Statistik an, macht es bei den wenigsten Klick. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Geschenk oder Glück, dass man die Chance bekommt der Sucht zu entkommen. Hat man sie bekommen, darf man undendlich dankbar sein.

    Es macht m. E. auch keinen Sinn erkunden zu wollen, wie es bei anderen zu einem Klick kam, denn bei allen mit denen ich darüber gesprochen habe war es anders. Ich kenne auch Geschichten von trockenen Alkoholikern bei denen es erst mal überhaupt nicht klick gemacht hat. Sondern die quasi "zwangsweise" in eine Therapie gingen, weil es sein "musste", sie wurden unter Druck gesetzt und gaben diesen dann nach. Im Laufe der Therapie sind sie dann langsam, ohne klick, zur Erkenntnis gekommen, dass sich so ein Leben ohne Alkohol durchaus lohnt bzw. für sie alternativlos ist.

    LG
    gerchla


  • Im Laufe der Therapie sind sie dann langsam, ohne klick, zur Erkenntnis gekommen, dass sich so ein Leben ohne Alkohol durchaus lohnt bzw. für sie alternativlos ist.

    Hallo!

    Das war bei mir auch ein Prozess, der einige Zeit in Anspruch nahm. Einerseits wusste ich, dass es so nicht weiter gehen kann, andererseits hatte ich zu Beginn meiner Therapie noch den Gedanken im Hinterkopf, dass irgendwann doch noch mal ein moderater Konsum möglich sei. Bis ich diesen Gedanken aus dem Hirn heraus gearbeitet hatte, das dauerte doch ein paar Monate. Dazu benötigte ich schon die Therapie und einiges an Fachliteratur sowie Infos aus dem I-Net und einem anderen Forum.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Guten abend :)
    Danke für eure antworten :) ja da ist was dran. Bei den anderen macht es klick, bei andere nicht.
    Bei mir war es so, das ich mich gefragt habe: willst du so weiterleben? Willst du noch mehr zeit verschenken? Willst du deine arbeit verlieren? Arbeite in einem gartencenter und habe mich kunden zu tun!! Willst du weiterhin deine gesundheit ruinieren? Willst du weiter weiterhin so aufgedunsen ausschauen? U.v.m.
    Habe mich auch gefragt wie ich mein bisheriges leben weiterhin führen möchte.. wer ich bin wer ich sein will..
    Habe auch schon überlegt warum ich so viel gesoffen habe. Einsamkeit, langeweile, frust abbauen und zum runterkommen bzw stress abbauen.
    Gerchla : deine posts lese ich gerne weil ich es mir echt nicht vorstellen kann wie man so viele jahre heimlich trinken kann. Auch finde ich deine tipps hilfreich 44.

    Susanne : deine posts lese ich auch gerne weil du schreibst was du denkst.
    Lg

  • Wann hat es Klick gemacht?

    Alternativ könnte man auch schreiben:

    - Aha-Effekt
    - Schalter umgelegt
    - Fass zum überlaufen
    - es zu raffen
    -...

    oder wie ich es in meinem Fall immer sage:

    - das Pünktchen auf dem i

    Ich kenne auch Geschichten von trockenen Alkoholikern bei denen es erst mal überhaupt nicht klick gemacht hat. Sondern die quasi "zwangsweise" in eine Therapie gingen, weil es sein "musste", sie wurden unter Druck gesetzt und gaben diesen dann nach. Im Laufe der Therapie sind sie dann langsam, ohne klick, zur Erkenntnis gekommen, dass sich so ein Leben ohne Alkohol durchaus lohnt bzw. für sie alternativlos ist.

    Dem möchte ich entschieden widersprechen. Auch ich kenne Fälle von "zur Therapie gezwungen". Und ich kenne Fälle wo es geklappt hat und die Fälle wo es nicht geklappt hat.

    Und die Fälle wo es geklappt hat, natürlich hat es bei diesen Menschen auch "klick" gemacht, denn sonst hätten sie sich nicht verändert und wären trocken geworden. So wie es bei jedem Menschen "klick" macht, der begreift das er in seinem Leben etwas verändern möchte, will oder gar muss.

    Nun ist dieses Klick-Erlebnis, der Aha-Effekt, dass Pünktchen auf dem i, bei jedem anders, der eine hat es schnell der andere braucht länger. Individuell eben. Genauso individuell wie die Geschichten dazu.

    Und ich glaube Stevie, dass ist das was Du hören möchtest, die individuellen Geschichten dazu, hab ich Recht? ;)

    Du wirst feststellen wie interessant und unspektakulär diese individuellen Geschichten sind. Und Du sollst diese Geschichten haben zum Aha-Erlebnis.

    Hier ist mein Erlebnis:

    Es war das Jahr 2005. Ich war 27 Jahre alt. Da nahm mich ein Freund auf die Seite und setzte mir die "Pistole auf die Brust":

    "Entscheide Dich! Saufen oder unsere Freundschaft. Nur eines von beiden geht. Triff Deine Wahl!"

    Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, es ist kein Spaß mehr, ich muss etwas unternehmen.

    Das war mein Klick-Erlebnis.

    Ich persönlich bezeichne es aber lieber, als "das Pünktchen auf dem i". Warum? Denn seit über einem halben bis dreiviertel Jahr zuvor, kamen mir selbst Zweifel an meiner Lebensweise auf, kritische Stimmen wurden laut. Stimmen die mahnten, aufforderten und auch drohten. Das war das, was ich im Nachhinein als den i-Strich bezeichnete. Das Pünktchen seht oben.


    Ca zwei Wochen nach dem Pünktchen hatte ich im Vollrausch einen Nervenzusammenbruch, der mir nur noch wie eine Bestätigung meiner ganzen Situation und meines Entschlusses vorkam.

    Der Oktober 2005. Ein ganzer Monat zwischen Erkenntnis, Entschluss und der Tat. Am 30. Oktober, ein Sonntag, war mein letzter Rausch vom saufen. Der 31. Oktober markierte mit dem Gang zur SHG (m-)einen Neustart...


    Ironie der Geschichte:

    Der Freund der mir damals drohte die Freundschaft zu kündigen wenn ich nicht zum saufen aufhöre, ist heute nicht mehr mein Freund! Vor ein paar Jahren war ich es der ihm die Freundschaft kündigte, als ich aufgrund von Psychotherapien erkannt habe, diese Therapien waren quasi die Fortsetzung meiner Alkoholtherapie, dass jener Freund zu den Menschen gehört, die mir psychisch nicht gut tun!

  • Hallo proky :)
    Ja du hast es richtig geschrieben. Ich habe mitunter deinen post gelesen wie es bei dir "klick" gemacht hat. ☺ habe die eine oder andere Geschichte hier im forum auch gelesen.

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