• Hallo,

    ich bin neu und kämpfe bereits schon lang mit dem Gedanken wie denn meine Zukunft weiter gehen soll und bezeichne mich seit langem auch als Alkoholiker. Erst waren es immer so 4 Bier am Abend, dann 6 und jetzt in dem Monat als ich komplett Urlaub hatte, zählte ich zuletzt früh meine Bierstöpsel..., da waren es plötzlich ganze 10Stück... Am ersten Arbeitstag verspürte ich auch das erste mal ab und an ein leichtes zittern in den Händen. Das war so für mich der Punkt an dem ich etwas machen muss. Seitdem habe ich nichts mehr getrunken. In der ersten Nacht verspürte ich auch gleich die ersten Entzugserscheinungen, sprich schwitzen und starke Schlafstörungen. Ich hatte in über 10 Jahren täglichem Alkoholgenuss schon öfter mal ne Trinkpause von ca 5 Tagen eingelegt, weil ich Tabletten nehmen musste. Danach war es wieder schön... Aber jetzt will ich eigentlich doch für eine längere Zeit ganz damit aufhören. "nie" will ich nicht in den Mund nehmen, denn "sag niemals nie..."

    Was mich jetzt beschäftigt, was passiert wenn ich wieder schwach werde, sprich so nach 1 oder 6 Monaten?- Geht die ganze Sauferei dann von vorne los, oder mache ich an dem Punkt weiter wo ich aufgehört habe?

    Ich will schon allein deswegen damit aufhören, weil ich dann auch viel mehr am Tag packe. Also Zuhaus am Wochenende.

    Ich denke mal ich bin zum Glück noch ne kleine Ecke davon weg komplett abhängig zu sein. Ich meine Tagsüber auf Arbeit ist Alkohol tabu. Wenn dann Abend bis zum Einschlafen. Aber da wurde es immer mehr eben...

    PS: heute ist erst der 6. Abend an dem ich nichts trinke. Maximal nur Tee zum Einschlafen... Ich schaffe das auch, aber ich habe trotzdem irgendwo ein wenig angst das es wieder anders kommen wird.

  • Guten Morgen Dobby,

    willkommen im Forum!


    Ich denke mal ich bin zum Glück noch ne kleine Ecke davon weg komplett abhängig zu sein.


    Ein bisschen schwanger also. Gibt es das?

    So wie Du die Sucht - ich schreibe bewusst "Sucht" - bei Dir beschreibst, den sehr langen Zeitraum, in dem Du sie betrieben hast, die Entzugssymptome und Deine nicht geringen Ängst, würde ich davon ausgehen, dass Du schon mehr, als "nur" ein kleines Alkoholproblem hast.
    Das bedeutet aber nicht, dass Du es nicht so, wie Du es momentan ja machst, fertigbringen kannst, ganz vom Alkohol wegzukommen.
    Es bedeutet aber auch nicht, dass bei erneutem Konsum nicht dieselben Symptome wiederkehren würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann erneut auftreten und dazu noch von Mal zu Mal stärker ist m. E. enorm hoch.

    Ich denke, Du wirst Dich fragen müssen, warum Alkohol für Dich eine so hohe Wertigkeit hat, dass Du Dir ein Leben ohne nicht vorstellen kannst? Weil jemand, der überhaupt kein Problem mit diesem Suchtmittel hat, der lässt halt dann einfach die Finger davon, wenn es damit Probleme gibt, oder?

    Wie oben geschrieben: Ein bisschen schwanger gibt es sowenig, wie ein bisschen abhängig. Entweder man ist es (Entzugssymptome) oder man ist es nicht.

  • Auch von mir ein WILLKOMMEN im Forum!

    Leider muss ich in dieselbe Kerbe hauen wie Dietmar. Ein bisschen schwanger gibt's nicht ...

    Ich hatte in über 10 Jahren täglichem Alkoholgenuss schon öfter mal ne Trinkpause von ca 5 Tagen eingelegt, weil ich Tabletten nehmen musste. Danach war es wieder schön...

    Ach wie schön, dass die Trinkpause endlich vorbei war? Oder wie soll ich das verstehen? Dann wirst Du wohl noch etliche, immer kürzer werdende Trinkpausen brauchen, bevor es bei Dir endgültig "Klick" macht ...

    Ich habe meinen Ausstieg leider auch nicht auf Anhieb geschafft. Die ersten 3 Entgiftungen waren relativ easy - ich bin zu den Terminen dann mit 0,0 o/oo im Krankenhaus aufgeschlagen und habe mich entgiften lassen. Die Entzugserscheinungen hielten sich "in Grenzen". Meine 4. und hoffentlich letzte Entgiftung war allerdings wesentlich heftiger - auch wenn ich wieder mit 0,0 angerückt bin. Aber da ging es mir so beschissen, dass sie mich nicht nur die üblichen 2 Tage zur Beobachtung in der Klapperbox behielten, sondern aus medizinischen Gründen 5 Tage ...

    Es gibt keine allgemeingültigen Aussagen, wie welche Entgiftung abläuft. Aber was ich bei mir bemerkt habe und auch aus vielen Gesprächen (sowohl auf Entgiftungsstationen als auch in SHG) erfahren habe - und damit komme ich auf Deine Frage zurück:

    Was mich jetzt beschäftigt, was passiert wenn ich wieder schwach werde ...?- Geht die ganze Sauferei dann von vorne los, oder mache ich an dem Punkt weiter wo ich aufgehört habe?

    Ich habe mit ein, zwei Bieren wieder angefangen - war aber in kürzester Zeit wieder auf dem alten Level - und darüber hinaus. Und vielen anderen ging es genauso :(

    NIEMAND verbietet Dir, weiter zu trinken - die Entschedung liegt ganz allein bei Dir!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo,

    danke für Eure Antworten :)

    Ich habe vielleicht das ein oder andere nicht so geschrieben, wie ich es gemeint hatte. Mit dem Wörtchen "schön", dass ich nach den 5 Tagen Pause wieder getrunken hatte, war so gemeint das mir die Pause damals schwer fiel, was jetzt zwar auch nicht anders ist, aber ich zumindest damals nicht den Willen hatte weiter zu machen.

    Mit dem "ein bisschen Schwanger" sollte bedeuten das ich nicht soweit bin das ich schon Früh etwas brauche. Für mich bedeutete es zuerst auch, genau wie vielen anderen ebenfalls, das man erst so richtig Alki ist, wenn man nicht mehr ohne kann, sprich den ganzen Tag über seinen Pegel halten muss. Aber ich weis es ja nun besser...
    Ich würde mich irgendwo zwischen dem Alpha und Gamma Trinker bezeichnen. Hatte mich hier im Forum bereits mehrfach wieder erkannt. Ich bin 40... Man könnte mich auch ein emotionales Weich-Trinker-Ei bezeichnen. Das ist glaube DAS wirkliche Problem. Beruflich bin ich ganz gut Erfolgreich, mache gelegentlich etwas Kraftsport, was mir soviel Selbstbewusstsein, im Job verleiht, das ich mit meiner ganzen Arbeit auch ganz gut angesehen bin.
    Aber durchs Trinken, das ich bisher auch recht gut verstecken konnte, hab ich durch so diverse Handlungen doch schon viel auf die Probe gestellt...

  • Für mich bedeutete es zuerst auch, genau wie vielen anderen ebenfalls, das man erst so richtig Alki ist, wenn man nicht mehr ohne kann, sprich den ganzen Tag über seinen Pegel halten muss.

    Und genau deshalb fällt es ja den "Quartals-Trinkern" so schwer, sich als Alkoholiker zu "erkennen/akzeptieren" - denn schließlich können sie ja monatelang auf Alk verzichten ...

    Dogby, ich würde Deine Geschichte gerne hier vom Faden abtrennen und in die "Vorstellung" verschieben - denn da passt es m.E. besser hin - okay?

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Bis heut kein Tropfen getrunken. Und ich bereue das in keinster Weise. Momente in denen ich normal die Hirnzellen getötet hätte, hab ich mehrfach gemeistert. Im Gegenteil, Freunde wollen mit mir etwas trinken und ärgern sich das ich nie möchte. Ich hoffe es dabei auch weiter beibehalten zu können. Denn z.B. kleinere Angstzustände konnte ich bisher der Vergangenheit angehören lassen. :)
    Und die Fitness fällt auch viel leichter...

    Das wollte ich jetzt nur nochmal durch geben.

  • Glückwunsch zu fast 8 Wochen Abstinenz 44.

    Es geht - und Dir gut damit. Und das ist doch die Hauptsache!

    Weiter so.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Oops - wer lesen kann ist klar im Vorteil ;D Muss wohl mal meine Brille putzen ;)

    Um so mehr :heartBalloon:

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!