Exfreund Alkoholiker

  • Liebe Sunrise,

    danke für das schöne Kompliment!

    Zitat von “Sunrise“

    Auch wenn ihr zwei viel Erfahrung habt, muss ich immer wieder den Kopf darüber schütteln


    Als was mich anbetrifft: Beim Kopfschütteln bist Du nicht allein! Wenn ich an meine nasse Phasen zurückdenke, dann kann ich über mich auch nur den Kopf schütteln.
    Und wenn ich dann schreibe, dass ich dieses Verhalten verstehe, weil ich eben mal ein richtig nasser Alkoholiker war, dann heißt das nicht, dass ich dafür aus heutiger Sicht „Verständnis“ habe. Ich drücke dann nur damit aus, dass ich halt weiß, wie die Sucht wirkt und funktioniert.
    Ich glaube, die Zwänge der Sucht sind weit weg von allem, was wir Menschen verstandesmäßig begreifen können.

    Zitat von “Sunrise“

    Ich hoffe so sehr dass ich es schaffe diesen Weg bis zum Ende zu gehen um wieder frei zu sein.


    Klar schaffst Du das! Aber Du musst halt viel für Dich selbst tun! Genauso wenig wie die Sucht, erledigt sich die Co-Abhängigkeit von alleine.

    Zitat von “Sunrise“

    Manchmal habe ich furchtbare Angst und Alpträume, dass ich es nicht bewältigen kann, dass mir zu viel Kraft geraubt wurde, dass mein Expartner mich zu schwach gemacht hat um es zu schaffen.

    Da fällt mir spontan mal wieder „mein Lebensmotto“ zur Wegbegleitung ein:

    „Du bist wundervoll,
    so wie Du bist.
    Versuche nicht,
    jemand anders zu sein.“
    Das, wonach Du suchst, ist bereits da, in Dir.
    Es liegt nicht außerhalb Deiner selbst. Du bist bereits, was Du werden möchtest.
    Und Du bist wundervoll, so wie Du bist.
    Du musst daher nicht in die Zukunft gehen, um zu werden, was Du sein willst.
    Alles, wonach Du suchst, ist schon da, im Hier und Jetzt!


    (Thich Nhat Hanh aus: „Sei liebevoll umarmt – Achtsamkeit leben jeden Tag“


    Das, wonach Du suchst, ist bereits da, in Dir!
    Du hast es nur lange Zeit zugelassen, dass Du es nicht mehr wahrnehmen konntest. Aber es ist da! Hättest Du keine Stärke und Kraft, wärst Du jetzt nicht auf einem guten Weg raus aus der Co-Abhängigkeit. Du hättest dann gar nicht erkannt, wie tief Du drin steckst.
    Wirklich „schwache“ Betroffene haben keine Angst davor, schwach zu sein. Schwach ist bei ihnen ein Zustand, den sie einfach hinnehmen, weil sie es nicht anders kennen.

    Zitat von “Sunrise“

    Ich würde mir wünschen einmal so fühlen zu können ehrliches echtes Mitleid oder echte Freude.


    Warum wünschst Du Dir „Mitleid“? Du bist raus aus dem Suchtkreislauf! Da musst Du meines Erachtens jetzt nicht mit-leiden oder etwas bedauern.
    Und echte Freude zu Deinem Leben wird nach und nach kommen. Fähig bist Du dazu allemal. Es muss nur „wachgekitzelt“ werden.

    Ich verstehe Dich bei dieser Rückschau. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es zwar durchaus gut sein kann, wenn Du irgendwann zurückblickst, wenn Du stabil bist und Dich komplett losgelöst hast, um Dich daran orientieren zu können, wo Du dann heute stehst, aber ansonsten tut die Rückschau auf das Verlorene in Deiner Situation nicht gut. Vor allem aber bringt sie nichts.
    Viel wichtiger ist nach vorn zu schauen.
    Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo Du auch darüber „den Kopf schüttelst“: Wie lange Du Dich von dieser Situation gefangen nehmen lassen hast.

    Zitat von “Sunrise“

    [list type=decimal][li]Ob ich jemals sagen kann dass jeder Mensch ein Recht darauf hat so zu Leben wie er es für richtig hält (bezogen auf eine Suchterkrankung), kann ich mir derzeit nicht vorstellen aber vielleicht ändert sich auch diese Sichtweise irgendwann einmal.[/li]
    [li] Vor allem deshalb weil der Alkohol das Leben so vieler Mitmenschen beträchtlich schädigt und nicht nur sich und sein Leben. Es wird immer "Coabhängige"- Mitmenschen geben die schreckliches durchleben müsse. Ich finde das "Coabhängiges"-Verhalten ein einfaches menschliches, liebendes Verhalten ist. Eine positive Charaktereigenschaft. [/li][/list]

    Ich habe das mal in 2 Abschnitte unterteilt. Weil das sind ja auch zwei ganz verschiedene Dinge.
    1. Natürlich hat jeder Mensch das Recht auf sein Leben, und darauf, wie er es für sich leben und einrichten möchte.
    Und wenn sich jemand dazu entschlossen hat, sich tot zu saufen, dann darf er das.

    Sucht ist sehr egoistisch und hat narzisstische Züge. Alkoholiker haben zuallererst die primäre Befriedigung ihrer Sucht im Kopf. Sie können, weil sie halt alkoholkrank sind, nicht anders denken und fühlen. Das ist ja das Teuflische an der Sucht. Dazu diese krankhaften, narzisstischen Züge: Ich bin ja so lieb, so nett, so toll, und ich tue, wenn ich saufe, keiner Fliege was zuleide. Und das, obwohl die Sucht jeden Menschen hässlich, unleidlich und gefühllos macht, und den Mitmenschen der Süchtigen schaden.
    (Sehr ähnlich Verhaltensweisen haben im Übrigen auch Co’s)

    Jemand, der süchtig geworden ist (und im günstigsten Fall erst während seiner Sucht eine Partnerin kennenlernt), der sollte eigentlich so ehrlich sein, und gleich zur Partnerin sagen: Du, ich mag Dich zwar, und ich bin gern mit Dir zusammen. Aber meine Sucht kommt immer zuerst und lange vor Dir an die Reihe. Erst wenn ich meine Sucht befriedigt habe, dann – vielleicht – bleibt Zeit und Raum für Dich. Und meistens, weil meine Sucht so viel Zeit für sich beansprucht, musst Du mich zusammen mit meiner Sucht teilen. Wenn sie ruft, bist Du abgemeldet.
    Aber das kann ein Süchtiger nicht sagen. Weil die Sucht sich in aller Regel tarnt, versteckt, und von der Heimlichkeit lebt. Besonders von Täuschung!

    2. Und hier kommt dann der 2. Abschnitt Deiner Gedankengänge.
    Aus erlebter Eigenerfahrung kann ich jeder Frau und jedem Mann, die alkoholkranke Menschen kennenlernen, nur empfehlen: Geht mit denen erst zusammen, wenn sie ihre Sucht zum Stillstand gebracht haben! Lasst Ihr Euch trotzdem, schon während der aktiven Sucht auf ein Zusammensein ein, dann werdet Ihr durch die Sucht furchtbar mit-leiden müssen. Ihr werdet nach und nach Eure Stärke verlieren und Euer Eigenleben aufgeben, weil die Sucht viel, viel stärker ist, als alles, was Ihr bislang kennengelernt habt. (Das hast Du, Sunrise, genauso miterlebt.)
    Die Sucht und der Alkoholiker sind so raffiniert, dass sie Euch sogar damit ködern, Ihr könntet die Chance haben, gegen die Sucht Eures Partners etwas tun zu können. Oder, wegen Euch würde die Sucht verschwinden, und Euch Platz machen.
    Derb ausgedrückt: Alles bullshit! Die Sucht Eures Partners wird Euch genauso platt machen, wie ihn, und am Ende seid Ihr – durch Eure Co-Abhängigkeit – genauso hilflos, krank und am Ende, wie er, wenn er sie nicht selbst zum Stillstand bringen kann.

    Wenn Du schon länger mit einem Menschen zusammen bist, der dann eine Sucht entwickelt, dann ist es völlig normal, dass man aus Liebe und Menschlichkeit nicht gleich die Flinte ins Korn wirft. Oft sind ja auch noch gemeinsame Kinder involviert und gemeinsame Anschaffungen im Spiel.
    Du kannst dann, wenn Du zu Deinem Glück die Sucht erkannt hast, mit Hilfe (Suchtberatung, Selbsthilfegruppen, Programmen, wie Craft (Caritas)) trotz Zusammenlebens für Dich einen trotz der Sucht des Partners begehbaren Weg beschreiten. Aber, und das gehört m. E. immer dazu gesagt, dieser Weg wird sehr, sehr schwer zu gehen sein, und er ist weit ab von dem, was „normale, nicht suchtkranke Menschen“ unter einem „normalen Lebensweg“ verstehen.
    Genau betrachtet kann man wahrscheinlich sogar sagen: So schlimm eine Trennung ist, so brutal die Umbrüche dann in Deinem, und ggf. im Leben Eurer Kinder sein werden, wenn Du Dich trennst, und selbst dann, wenn Du wieder bei „Null“ anfangen musst – wenn Dein Partner seine Sucht nicht zum Stillstand bringen kann, dann wird Dein Leben bis zum bitteren Ende (Tod) der blanke Horror werden.
    Eine Entscheidung zu treffen, bleibe ich trotzdem bei ihm, weil ich ja so menschlich und lieb bin, diese Recht hast Du genauso, wie Dein Partner das Recht hat, sich tot zu saufen.

    ….
    Ich habe diese Zeilen eben nochmal überflogen. Sie lesen sich sehr pathetisch und dramatisch. Aber weil ich am Wochenende ein sehr langes Telefonat mit einem Ehemann und Vater zweier Kinder führte, dessen Ehefrau seit einigen Jahren schwer alkoholkrank ist, sind die Zeilen der Realität geschuldet.
    ….

    Du hast bestimmt sehr positive Charaktereigenschaften, Sunrise!
    Und ganz sicher gibt es Menschen, die sich ob dieser Charaktereigenschaften erfreuen – und von Herzen bereit sind, Dir auch viel von ihren guten Eigenschaften zurückzugeben.
    Wenn Du hier „co-abhängiges Verhalten als eine positive Charaktereigenschaft sehen möchtest, dann irrst Du Dich aber gewaltig.
    Zusammenhalt, Liebe, sich in schwierigen Situationen beizustehen, füreinander da sein … das ist positiv und wünschenswert in einer Partnerschaft und Familie.
    In einer durch die Sucht beschädigten Familie und Partnerschaft hat sich aber der Süchtige aus dem Pakt verabschiedet – und geht eben primär den Weg seiner Sucht. Ohne Rücksicht auf Verluste.
    Lies Dir vielleicht noch einmal das hier durch.
    An Co-Abhängigkeit ist genauso wenig Positives, wie an der Sucht!

  • Hallo Tyrion
    Ich habe mir deine Lebensgeschichte durchgelesen.
    Was du mir mit deiner Antwort allerdings sagen willst habe ich leider nicht ganz verstanden.

    Zitat: "Sie hätte nichts mitmachen müssen, wenn sie nicht gewollt hätte."
    Es hat mich niemand dazu gezwungen 8 Jahre in einer Beziehung mit einem Alkoholiker zu bleiben. Nur so einfach und gerade herab gebrochen wie du mir schreibst, ist das Leben nicht und wird es auch nie sein. Mein ExPartner war noch nicht so schwer abhängig als wir uns kennengelernt haben. Seine Sucht hat sich langsam im Laufe der Jahre schleichend entwickelt.

    Zitat: "Und ich muss mir sicherlich nicht vorwerfen, dass ich ihr x-mal versprochen hätte, dass ich aufhöre"
    Mein Partner hat mir tausendemale, teils unter Tränen geschworen er würde ab heute weniger trinken, es tue im Leid. Ich habe ihm immer wieder eine neue Chance gegeben. Immer wieder daran geglaubt.

    Eine Beziehung mit einem Trinkenden und einem Nicht Trinkenden Partner als Interessenskonflikt gleichzustellen mit einer will Kinder und der andere nicht, ist meiner Meinung nach zu einfach. So läuft der Hase nicht. Vielleicht hätten wir eine gemeinsame Zukunft gehabt, wenn mein Partner nicht abhängig geworden wäre. Vielleicht auch nicht. Wir werden es nicht mehr herausfinden.

    Zitat "Was ich gar nicht mag, sind Leute, die glauben, welches Leben besser für mich wäre. Wer sagt Dir denn, das Du schlauer bist als Dein Ex?"
    Ich habe nie behauptet schlauer als mein Ex zu sein.
    Ich habe meinen Partner geliebt und mein Partner hat auch mich geliebt. Wir waren anfangs sehr glücklich hatten viele Pläne. Nur hat die Sucht alles dahin gerafft. Liebe, Pläne, Familien, Freundschaften, Arbeit, Vertrauen...
    Gruß Sunrise

  • Hallo Tyrion
    es freut mich zwar dass du mir gerne helfen möchtest, nur leider kann ich mit deinen Antworten nicht so gut umgehen. Mir kommt vor du verstehst mich leider nicht so gut und ich habe das Gefühl ich müsste mich rechtfertigen und weiß aber nicht wofür.

    Ich versuche nicht meinen Ex gegen seinen Willen aus seiner Sucht zu zwingen, auch nicht versuche ich schlauer zu sein als er.
    Ich versuche gerade mich aus diesem Suchtkreislauf zu befreien. Mich nur mehr auf MICH zu konzentrieren. und vorallem zu akzeptieren das ich (und auch kein anderer) jemals etwas daran ändern hätte können. Was mir dabei glaub ich nicht sehr hilfreich ist, ist darüber nachzudenken dass sich langjährige Beziehungen auch ohne Alkohol verändern und man dann daran arbeiten muss.
    Ich hatte einige gemeinsame Interessen mit meinem ehem. Partner, sonst hätten wir kaum 8 Jahre eine Beziehung geführt. Wenn du allerdings Bier kaufen, Bier trinken, Bier entsorgen, Bier kaufen bored013 als mittlerweile fast einziges Interesse von ihm und somit mein nicht Interesse daran als einfachen Interessenskonflikt sehen willst dann gebe ich dir Recht.
    Du vertritts viele Meinungen die für mich nur auf "normale, gesunde" Beziehungen zutreffen. Nach meinen Erfahrungen kann ich aber sagen eine Beziehung mit einem Trinkenden Partner kann man nicht mit normalen Beziehungen vergleichen. (das hat mir vor kurzem auch Dietmar oder Gerchla versucht zu erklären, und genau so ist es auch, für mich) Da liegen Welten dazwischen.

    Zitat: "Hat sich halt geändert"
    Du brichst die Dinge für mich zu einfach runter. So läufts im Leben nicht. Bei mir zumindest nicht.

    Ich weiß nicht warum aber beim Schreiben dieser Antwort an dich fühle ich mich ähnlich wie wenn ich mit meinen Freunden und meiner Familie ( die mir gerne und jederzeit zuhören aber null plan von einer Sucht und was sie mit dem Süchtigen und dem Partner/innen anrichtet haben) über dieses Thema versuche zu sprechen. Nicht sehr verstanden und das Gefühl mich verteidigen zu müssen. Aber ich weiß auch dass ich im Moment sehr empfindlich bin. Versteh mich bitte nicht falsch, du weist bestimmt von was du sprichst. und Vielen Dank das du versuchst mir deine Meinungen und Erfahrungen näher zubringen.

    Liebe grüße sunrise

  • Liebe Sunrise,

    ich möchte mich in die m. E. völlig unnütze und unnötige Erklär-Diskussion nur insofern einmischen, als dass ich Dir schreiben möchte: In Deiner Situation ist es vor allem wichtig, dass Du Dich ganz auf Dich selbst konzentrierst, und nicht auf die Probleme Deines Ex.
    (Abgesehen davon, dass jeder Beitrag, dem man noch x-Erklärungsversuche nachschieben muss, inhaltlich nur Schrott ist.)

    Ganz falsch läuft etwas bei der Hilfe und Selbsthilfe für co-abhängig Erkrankte, wenn ihnen das Gefühl vermittelt werden soll, sie trügen Schuld an der Entwicklung.
    Nicht umsonst gibt es für Angehörige von Suchtkranken eigene, separate Selbsthilfegruppen, weil in der Bearbeitung der Problematiken eklatante Kontroversen zwischen Suchtkranken und Angehörigen zutage kommen könne, die eher kontraproduktiv und schädlich sind.

    Worum es jetzt bei Dir geht, das ist, dass Du Dich selbst wieder als eigenständiger Mensch wahrnehmen kannst.
    Dabei sollte es für Dich – hoffentlich irgendwann – überhaupt keine Rolle spielen, ob, wie und weshalb sich die vergangene Beziehung „durch was“ verändert hat. Weil das steht ja unbestritten fest: In aller erster Linie war dafür die Sucht und ihre Verleugnung durch Deinen Ex verantwortlich.

    Zitat von “Sunrise“

    und ich habe das Gefühl ich müsste mich rechtfertigen und weiß aber nicht wofür.


    Zu Recht! Genauso läuft die permanente subtile Verantwortungsverschiebung von Süchtigen ab!

    Also jedenfalls: Du kannst mächtig stolz und froh darüber sein, dass Du Dich jetzt um Dich kümmerst und Dir, sei es hier übers Forum oder über andere adäquate Institutionen, Hilfe holst.

  • ... ich möchte mich in die m. E. völlig unnütze und unnötige Erklär-Diskussion ...
    (Abgesehen davon, dass jeder Beitrag, dem man noch x-Erklärungsversuche nachschieben muss, inhaltlich nur Schrott ist.)

    @Dietmar: ICH finde es nicht nur uncool, sondern auch überheblich, andere User und/oder Beiträge niederzumachen, nur weil sie nicht Deinem vermeintlichen intellektuellen Niveau entsprechen! Damit schraubst Du Dein eigenes Niveau selbst unter Normal-Null ... :-\

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Bringen wir es auf den Punkt:
    Wenn Dir das Niveau, dass sich in letzter Zeit hier in Anlehnung an andere Foren eingeschlichen hat, lieber ist,
    dann wird es Zeit Goodbye zu sagen. Jedenfalls für mich.

  • Liebe Sunrise,

    ich will mal versuchen auf ein paar Gedanken von Dir einzugehen. Dir meine Sicht dazu schildern.

    Zitat

    Manchmal habe ich furchtbare Angst und Alpträume, dass ich es nicht bewältigen kann, dass mir zu viel Kraft geraubt wurde, dass mein Expartner mich zu schwach gemacht hat um es zu schaffen.


    Ich kenne jemanden, den ich vor vielen Jahren als einen selbstbewusten Menschen kennengelernt hatte. Dieser Mensch hatte einen guten Job, den er viele Jahre schon ausübte, er pflegte ein aktives Freizeitverhalten war wiitzig und ich hätte gesagt: Prima, alles im Griff, läuft....

    Dieser Mensch, der mir jetzt nicht sonderlich nahe steht meine Wege aber trotzdem ab und an kreuzt, verlor irgendwann seinen Arbeitsplatz. Er konnte nichts dafür, seine Firma ging pleite. Was folgte, waren eine Vielzahl unterschiedlicher Job's mit teils (auf dem Papier) tollen Aussichten und Versprechungen (die dann aber nicht eingehalten wurden), immer wieder Firmenpleiten (leider eine schwierige Branche), Mobbing am Arbeitsplatz und andere dirverse Probleme.

    Wie gesagt, vor dieser Zeit war alles prima, lange Jahre prima.

    Nach und nach verlor dieser Mensch sein Selbstbewusstsein, ich würde auch sagen, seine Selbstachtung. Er war nicht einem trinkenden Alkoholiker zusammen, nein, er verlor sein Selbstbewusstsein weil er immer wieder gescheitert war, wieder und wieder gescheitert, im Job. Wobei, soweit ich das beurteilen kann, er meist überhaupt nichts dafür konnte. Trotzdem war er nach jeder Kündigung ein Stück kleiner, egal ob die Firma pleite ging oder er gekündigt hat. Irgendwann wurde er darüber auch krank. Körperlich, auch psychisch würde ich meinen.

    Was will ich Dir jetzt damit sagen? Ich will Dir damit sagen, dass das was Du erlebt hast an niemanden einfach so spurlos vorüber gehen würde. Du hast das so erlebt, viele Versprechungen, aufkeimende Hoffnung, erneutes Scheitern, wieder und wieder. Und jedes mal wurdest Du ein Stück kleiner. Jeder, der ständig eins übergezogen bekommt, egal von wem und aus welchem Grund, läuft Gefahr an Selbstbewusstsein zu verlieren. Wenn er/sie nicht rechtzeitig gegensteuert, wenn er / sie nicht gelernt hat, auf sich zu achten. Aber das kann nicht jeder und ich wage jetzt mal zu sagen, dass man letztlich wahrscheinlich jeden Menschen irgendwann brechen kann.

    Du stehst jetzt vor dem Trümmerhaufen Deines bisherigen Lebens (zumindest bezogen auf Deine Beziehung) und fühlst Dich winzig. Hast Angst es nicht zu schaffen. Ok, ich würde sagen das ist ein Stück weit nachvollziehbar.

    Ich weiß, dass es Dir jetzt nichts hilft, wenn ich Dir sage, Du hättest schon viel früher ganz anders reagieren sollen. Du hättest viel früher Deine Interessen durchsetzen sollen, viel früher den Absprung wagen sollen, Deinen Partner viel früher fallen lassen usw. Du hast es nicht, Du konntest es nicht, Deine Persönlichkeit ließ es nicht zu. Es ist wie es ist. Du bist in eine Co-Abhängigkeit gerutscht..... Warum das so ist, daran wirst Du arbeiten müssen.

    Das hier jedenfalls...

    Zitat

    Ich finde das "Coabhängiges"-Verhalten ein einfaches menschliches, liebendes Verhalten ist. Eine positive Charaktereigenschaft.


    ... halte ich für falsch! Also den letzten Teil davon zumindest. Ich stimme Dir zu, dass ein menschliches, ein empathisches, ein liebendes Verhalten eine positive Charaktereigenschaft ist. In Kombination mit Selbstaufgabe ist sie allerdings nicht positiv sondern fatal! Menschlich sein, lieben, helfen wollen, alles prima. Aber man kann anderen nur helfen, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Nur wenn man selbst ganz klar und stark ist, ist man wirklich in der Lage anderen auch zu helfen. Wenn man sich selbst aufgibt und sein ganzes Denken und Handeln auch einen anderen Menschen konzentiert und sich selbst und die eigenen so wichtigen Bedürfnisse aus den Augen verliert, dann wird man krank. Und wenn man krank ist, kann man niemanden mehr helfen, dann braucht man selbst Hilfe.

    Und, damit ich nicht falsch verstanden werde, es geht mir nicht darum einen lieben Menschen mal zu helfen, durch eine schwere Zeit vielleicht, obwohl es einem selbst gerade nicht so gut geht. Nein, es geht mir darum zu versuchen einen Menschen zu helfen, der das gar nicht will. Der diese Hilfe immer wieder mit Füßen tritt um dann angekrochen zu kommen um sie wieder zu erbetteln. Verstehst Du, das ist etwas anderes als z. B. seinen Vater / seine Mutter zu pflegen. Wobei man sicher auch hier an Grenzen stoßen kann und auch hier darauf achten muss wo man selbst bleibt. Aber, wenn man versucht einen Alkoholiker trocken zu legen, der es eben nicht will, der außer Versprechungen nichts tut, dann ist das eine ganz gefährliche Sache. Und da bist Du hinein gerutscht und das hat nichts mit positiver Charaktereigenschaft zu tun. Genausowenig wie es eine negative Charaktereigenschaft gewesen wäre, wenn Du nach dem 2. gebrochenen Versprechen Deines Partner Deine Sachen gepackt hättest (oder Alternativ ihn hinaus geschmissen hättest).

    Das musst Du verstehen, wirklich verstehen. Dann kommst Du ein Stück weiter. Und Du musst verstehen, dass DU der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist. DU allein, erst kommst DU, dann kommt erst mal lange nichts. Das ist Egoismus, aber, wenn Du es richtig machst, ein sehr gesunder. Denn das beudetet nicht, dass nur noch nach dem Motto "ich zuerst" lebst, sondern es bedeutet, dass Du nur noch Dinge tust und zulässt, die Dir nicht schaden. Die Dir idealerweise sogar gut tun. Das schließt auch nicht aus, dass Du für andere da bist, hilfst, Empathie zeigst usw. Aber erst mal musst Du mit Dir selbst klar kommen, vorher geht nix. Verstehst Du was ich sagen möchte.

    Aktuell kümmerst Du Dich eben nicht um Dich. Es dreht sich alles noch im Deinen EX. Was er Dir angetan hat, wie es ihm jetzt geht, ob er glücklich ist mit einer Neuen, wie Du Dich fühlen würdest wenn er wegen ihr jetzt zum Trinken aufhören wurde usw. usf. Das hilft Dir leider gar nix! Es ist normal, dass das so ist. Aber genau das musst Du überwinden. DU bist jetzt dran. Lass Deinen EX sein Leben, die Leute die Dich nach ihm Fragen, lass sie abtropfen. Sollen sie ihn selbst fragen. DU bist jetzt wichtig. Nur DU. Vieleicht braucht es einen Psychologen o. ä. mit dem Du mal über sowas sprechen kannst? Schau, ich hatte das auch. Also ich bin Alkoholiker, die andere Seite, aber im Grunde ist das nicht so weit auseinander. Bei mir waren es dann halt meine Schuldgefühle, um die sich immer wieder alles drehte. Und ich merkte, solange sich dieser Kreisel dreht in meinem Kopf, werde ich nicht abschließen können, kein neues Leben beginnen können.

    So ist das bei Dir auch!

    Also, ich glaube nicht, dass es Dir etwas bringt in "hätte, wäre, könnte, warum und warum nicht und was wenn" herum zu kreiseln. Irgendwann musst Du damit abschließen. Aufarbeiten ggf. mit Hilfe, und neu anfangen. In Deinem Fall liegt da ja quasi noch ein komplettes Leben vor Dir! Hallo? Das sollte doch jetzt nach Deinen Regeln verlaufen, oder?

    Alles Gute wünsche ich Dir. Ich hoffe ich bin ich zu energisch, aber Deine Geschichte bewegt mich eben und ich würde mich echt für Dich freuen, wenn Du da schnell raus kommen würdest.

    LG
    gerchla

  • Lieber Dietmar.
    zuerst einmal danke für das Zitat zur Wegbegleitung, das ist sehr schön.

    Du kannst dich jederzeit gerne in meine Diskussionen einmischen. Ich weiß manchmal nicht wie ich Dinge richtig formulieren soll. Ich empfinde jedenfalls genau so wie du schreibst:
    ZITAT : "In aller erster Linie war dafür die Sucht und ihre Verleugnung durch Deinen Ex verantwortlich."
    Das Gegenteil habe ich mir Jahre lang schön geredet was auch ein Grund dafür ist wieso ich jetzt in dieser Lage bin. Ich habe zulange Sachen die falsch gelaufen sind auf MICH selbst als Fehler projiziert oder als "wird schon normal sein", "vielleicht trinkt er wegen mir?", "wieso reicht meine Liebe nicht aus damit er aufhört ?" hinausgeredet und eben NICHT auf eine Suchterkrankung. Ich habe immer alles persönlich genommen und es ging immer direkt ins Herz.
    Doch es war immer die Sucht! und das meine ich gar nicht unbedingt nur anklagend, bösartig oder Schuld abschiebend auf meinen Ex.

    @Tyrion: ich möchte dich nicht beleidigen und es ist sicher nicht böse von dir gemeint was du mir schreibst aber Verantwortungsverschiebung ist auch genau das Wort das ich suche. Hatten wir Streit wurde immer nur mir die Verantwortung zugeschoben. Aber Du machst...Du tust... Du Du Du …..Probleme und ständigen Streit gab es nur wegen des Alkohols. Laut mir. Laut ihm ging es dabei klarerweise nie um Alkohol. Er hat ja kein Problem mit Alkohol. Ich habe mich oft, zu oft soweit unterbuttern lassen dass ich zum Ende hin wirklich geglaubt habe ich habe Schuld und an meiner eigenen Wahrnehmung gezweifelt.

    @Dietmar über die 2 anderen Absätze zur Coabhängigkeit in deiner vorherigen Nachricht möchte ich noch ein wenig nachdenken bevor ich antworte, aber vielen Dank dafür :)

    Liebe Grüße Sunrise

  • An euch alle:

    Ich wollte auf gar keinen Fall Streit hier im Forum auslösen.

    Tyrion ich sage es nochmals es war nicht als Angriff gemeint und vielen Dank dafür dass du versucht hast mir deine Einstellungen mitzuteilen. Ich muss diese Einstellungen und Sichtweisen nicht teilen. Jeder hat und geht seinen eigenen Weg. Dieses Forum sollte ja dem Austausch verschiedener Meinungen und Erfahrungen dienen, somit sollte auch jeder seine Meinung vertreten können ohne dafür angegriffen zu werden.

    Dietmar und Gerchla ich danke euch dafür dass ihr mir immer mit Rat zur Seite stehst. Mir haben eure Antworten bis jetzt immer sehr gut geholfen und mich sehr aufgebaut und unterstützt.

    Gruß sunrise

  • Lieber Gerchla.
    danke für deine Antwort.

    ZITAT: "Du hast das so erlebt, viele Versprechungen, aufkeimende Hoffnung, erneutes Scheitern, wieder und wieder. Und jedes mal wurdest Du ein Stück kleiner."
    "Du stehst jetzt vor dem Trümmerhaufen Deines bisherigen Lebens (zumindest bezogen auf Deine Beziehung) und fühlst Dich winzig."
    Genau so fühle ich mich. Winzig. Allein. Gedemütigt.
    Ich weiß dass ich viel früher etwas unternehmen hätte sollen und obwohl mir während der Jahre nicht immer bewusst war dass es sich um eine Suchtkrankheit handelt, wusste ich immer dass ich gehen muss. Bin ich auch manchmal aber nie lange, nie richtig, nie echt. Wie du schreibst ich konnte es nicht. Ich habe es nicht geschafft und weiß genau wenn ich früher gegangen wäre, wäre mir soviel Leid erspart geblieben. Da sind wir wieder bei Hätte, wäre …..

    an DIETMAR und GERCHLA:
    Ich habe mich unglücklich formuliert mit Coabhängigkeit ist eine positive Charaktereigenschaft. Was ich damit sagen wollte ist, dass für mich das Wort Coabhängigkeit manchmal auch als Vorwurf rüber kommt. Ich hätte nie solche Verhaltensweisen entwickelt hätte mein Partner kein Alkoholproblem gehabt. Ich weiß nicht genau ob ihr so versteht was ich meine. Ich werde noch darüber nachdenken wie ich es besser formulieren kann.

    ZITAT: "Du musst verstehen, dass DU der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist." Das versuche ich gerade zu lernen. Viele Tipps von euch habe mir dabei schon geholfen. Ich versuche mich bewusst zu fragen: Will ich das jetzt und tut mir das gut. Es ist mir schon einige Male erfolgreich gelungen.

    @ Dietmar ZITAT : "Ich habe diese Zeilen eben nochmal überflogen. Sie lesen sich sehr pathetisch und dramatisch"
    Ich finde nicht dass diese Zeilen pathetisch und dramatisch klingen. Für mich entsprechen sie der Realität. Ich kann hier ja nicht immer ganz offen schreiben was ich alles erlebt habe weil ich es nicht öffentlich für jeden sichtbar schreiben möchte....der blanke Horror klingt dramatisch...aber nur für Menschen die nicht dabei waren.... Sucht zerstört und vernichtet.... ;(

    Lieber Gerchla dass dich meine Geschichte bewegt und du dich echt freuen würdest, bewegt mich. :) Vielen Dank!

    Grüße Sunrise
    Ich hoffe darauf dass ihr mir weiterhin antwortet und es nicht Zeit ist Goodbye zusagen lieber Dietmar ich habe es dir schon mehrfach geschrieben ihr leistet ganz wichtige Arbeit hier im Forum!

  • Ich kann hier ja nicht immer ganz offen schreiben was ich alles erlebt habe weil ich es nicht öffentlich für jeden sichtbar schreiben möchte...

    Dem kann abgeholfen werden ;)

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo liebe Sunrise,

    ich bin ebenfalls Angehörige (Tochter aus suchtgeprägtem Elternhaus) und setze
    mich auch deshalb schon lange mit dem Begriff "Co-Abhängigkeit" auseinander.
    Deshalb hat mich diese Stelle in Deinem Beitrag sehr angesprochen:

    Ich habe mich unglücklich formuliert mit Coabhängigkeit ist eine positive Charaktereigenschaft. Was ich damit sagen wollte ist, dass für mich das Wort Coabhängigkeit manchmal auch als Vorwurf rüber kommt. Ich hätte nie solche Verhaltensweisen entwickelt hätte mein Partner kein Alkoholproblem gehabt.

    Ich glaube, zu verstehen, wie Du das meinen könntest. Gerade in offenen Meetings der AA
    bekam ich oft mit, dass co-abhängige Partner für einen Alkoholiker selbst ein "Hindernis"
    auf dem Weg des Trockenwerdens sein können. - Dieses Thema hat so viele eingebaute
    Dreh- und Angelpunkte. Mich als co-abhängig aufgewachsenes Kind suchtkranker Eltern
    hat das oft völlig verwirrt. Es klingt wirklich sehr leicht wie: "Du bist aber auch nicht ohne."

    Toll. :( Davon konnte ich mir kein besseres Leben "kaufen". Wieder fühlte ich mich für
    etwas schuldig, mein Verhalten also (?), das ich ohne eigene Not nie an den Tag gelegt hätte.
    Und der Berg von Dingen, für die ich mich bereits selbst (ganz unnötig!) verantwortlich
    fühlte, wuchs also weiter. - Ohne ein gutes und durch und durch wohlwollendes "Geländer"
    in Form von Therapie und SHG zum Thema "Sucht"/Co-Abhängigkeit hätte ich das niemals
    zu meinen eigenen Gunsten aufdröseln können.

    Wie Du schon selbst schreibst: Solche Verhaltensweisen (Gegenüber kontrollieren wollen,
    auf Strategien sinnen, wie man sie/ihn irgendwie zu Einsicht oder Bereitschaft bekommt,
    sich zu öffnen, ehrlich mit Gefühlen und Aussagen umzugehen, ... usw.) entstehen ja tat-
    sächlich überhaupt erst aufgrund der Suchterkrankung des Süchtigen.

    Erst als ich emotional wieder einigermaßen beim Verstehen und Annehmen meiner selbst
    angekommen war, konnte ich die "Architektur" des süchtigen Kreiselns um Stoff oder
    suchtgefangenes Gegenüber mit dem dafür nötigen Abstand langsam verstehen.

    Entlastend war für mich die "Erlaubnis", all meine Versuche der Einflussnahme, egal auf
    wen (meine Mutter oder mich selbst), so auch haben zu dürfen. Als Zeichen meiner eigenen
    Gefangenheit im System Sucht. - Es klingt paradox. Aber ehe mir dieses Verständnis nicht
    zuteil wurde und ich mich also immer noch allein in diesem Kampf (gegen die Sucht und
    emotionale Nichtverfügbarkeit des Süchtigen) fühlte, konnte ich in solchen Hinweisen zu
    meinem eigenen Anteil (?!) nichts anderes begreifen als einen weiteren Vorwurf.

    Für meinen Therapeuten war es teils völlig unmöglich, mir meinen Anteil auf eine Art er-
    kennbar werden zu lassen, die ich nicht "gegen mich" bezog. Ich wollte ja längst alles
    "schaffen", richtig machen, "damit" endlich meine Familie, ich selbst, wenigstens irgend-
    was in Ordnung wäre. Wenn er dann also mal deutlich wurde, heißt: lauter oder unerbitt-
    licher als sonst, war ich zutiefst geknickt. - Später sauer auf ihn, fühlte mich völlig nicht-
    gesehen in meinem Kummer. (Der war jetzt also auch noch unzufrieden mit mir. :-[ )

    Dieses "Sie kreiseln aber auch tüchtig mit in dem Geschehen dort!" konnte ich schon von
    einer Therapeutin 15 Jahre früher nicht hören. Es fühlte sich genau so an, wie Du es hier
    auch formulierst: Natürlich will ich, dass sich etwas ändert. Sonst würde ich ja nicht dran
    hängen, mich so anstrengen. Wäre es mir egal, müsste ich nicht kreiseln. Wieso versteht
    die (später: der) MEINE Not nicht?

    Beide hatten meine Not und Überforderung längst mitbekommen. Aber mich zu erreichen,
    ohne dass ich mit dem co-abhängig zerlegten Ohr ("ich weiß, ich bin schuld") zur Verfügung
    stand und sofort dagegen aufbegehrte, hat nur durch treue und gleichbleibende Liebe zu mir
    als Klientin geklappt. Ich brauchte soviel Bestätigung, dass mit meinen Wünschen alles völlig
    normal und berechtigt ist, um genug Vertrauen in die Zugewandtheit meines Therapeuten zu
    gewinnen. Dass er also auf meiner Seite steht, auch wenn er so "unangenehm" wird. (Weil
    ich aus dem angeschlagenen Teil meiner Seele zuhörte, nicht mit dem berechtigten, der erst
    später nachzog, als mein Verständnis/Mitgefühl meiner eigenen Erkrankung und Aushöhlung
    gegenüber wuchs.)

    Das waren in manchen Stunden gefühlte Nanometer, die ich nur voran kam. Aber gerade mein
    Groll, wenn ich mich missverstanden fühlte - und den Mut hatte, das zurückzumelden! - half
    mir (und dem Therapeuten), dort abgeholt werden zu können, wo ich noch stand: In meinem
    (unnötigen) Perfektionismus, meiner Selbstanklage, meinem völlig überentwickelten und frucht-
    losen Verantwortungsgefühl (immer "richtig" sein zu müssen).

    Dahinter steckte der Versuch einer Hoffnung, alle mir wichtigen Dinge kontrollieren zu können:
    Wenn ich es nur richtig machte/wusste/einsah/formulieren konnte, ... DANN würde sich alles
    (wie gewünscht und ersehnt) ändern. Beim anderen, bei mir selbst, völlig egal. Es lag aber an
    MIR und meiner Anstrengung/Leistungsbereitschaft, davon war ich felsenfest (und im Fall "Sucht"
    leider zu meinen Ungunsten!) überzeugt.

    Glücklicherweise drang dann in der zweiten Therapie irgendwann Stück für Stück die eigene
    Erkenntnis zu mir durch, dass ich längst OK und in eben all diesen Wünschen berechtigt war!
    Dass meine Mama nicht mehr trinken müsste, ... dass ich mich meinem eigenen Leben zuwen-
    den wollte, ... das sind ganz natürliche Wünsche. Ich erhöhte den Druck auf mich selbst ganz
    unnötigerweise, indem ich das an den Erfolg meiner Retter-Bemühungen band und daraus einen
    Knoten machte: Erst wenn ... , dann könnnte auch ich frei sein, eigene Entscheidungen treffen,
    unabhängig denken, fühlen, handeln.

    Diesen Knoten konnte ich nur auflösen, indem ich auf meine eigenen Gedanken VERZICHTETE,
    wie es dabei wohl dem anderen ginge. Oder auf welchem Wege er/sie dann zurecht käme. Was
    ich falsch gemacht hatte, dass ich erfolglos in einem Bemühen blieb. - Das alles verblasste, je
    mehr ich auf die Spur fand, was mir selbst jetzt gut tun würde. Worauf ich selbst so richtig sauer
    war. Worum ich mich betrogen fühlte. Wovon ich so richtig den Kanal voll hatte. - Wut! Die kam
    auf einmal hervor. Und damit auch ganz langsam der Schmerz, die Anspannung, das Loslassen,
    der Spannungsabfall, ganz viel Trauerarbeit. Ich war endlich mit Kopf und Gefühl ganz auf meiner
    Seite angekommen. Endlich konnte ich die erlebten Verluste zu mir nehmen und durch fühlen.
    Dafür fand ich in meiner Therapie und bei den Weggefährten in der SHG den nötigen Rückhalt.
    Das war härteste Arbeit. Ich war ja völlig ungeübt darin, meine eigenen Gefühle anzunehmen.

    Ich war auf meiner eigenen Seite angekommen! - Wenn ich jetzt sagen sollte, wie das geht,
    fiele mir nur ein: Durchs Fühlen meiner eigenen Trauer, Schmerzen, Verluste und der Wut
    über jahrelange Grenzverletzungen in meinem eigenen Leben. Durch andere, aber auch durch
    völlig idiotische "Vorgaben" (Leisten, Funktionieren, Gefühle abstellen), die ich übernommen
    habe, weil das Wissen, dass ich längst genüge, noch nicht in mir wurzeln konnte.

    Vielleicht hat es so lange gedauert, eben WEIL mich meine co-abhängige Verstrickung ja immer
    denken ließ: ERST müssen die Dinge, meine Eltern, meine Mama, in Ordnung kommen, DANN
    dürfte auch ich "vorkommen" in meinem eigenen Innern. - Das war nicht bewusst, es ist hier
    nur der Versuch, zu formulieren, wie mein Denken durch das Suchtgefüge und meine innere
    Anpassung darauf, deformiert war. - Es hielt mich auf Abstand zu mir selbst! Ich koppelte ja
    meine eigenen Angelegenheiten incl. meiner Freiheit, immer an die kranken Lebensbedingungen,
    die das System "Sucht" in meiner Familie und in mir noch übrig ließ. Das konnte nicht gehen.

    ... und so verstehe ich die Versuche von Außenstehenden heute, mich "da möglichst schnell
    raus kriegen zu wollen". Mit "schnell" war da nichts zu machen. ;) Aber mit Besinnung auf
    mein eigenes Unwohlsein, meine Erschöpfung, Verzweiflung und langsam auch die Wut, ...
    da konnte etwas in Gang kommen. (Deshalb ging ich damals ursprünglich in die Therapie.)

    Das war jetzt viel Text. Ich hoffe, nicht zuviel, hier in Deinem Faden. Ich fühle mich mit Deinem
    inneren Standort verbunden. Deshalb entstand mein Wunsch, Dir vielleicht etwas Mut machen
    zu können, wenn Du siehst, dass Du damit nicht allein bist. Dass ich diese innere Bedrängnis
    mit Dir teilen kann und sie auch kenne. Ich nehme Dich als sehr klar wahr und mache mir
    überhaupt keine Sorgen, dass Du in Deinem eigenen Tempo den Weg gehst, der Dich aus der
    Verstrickung heraus führen wird.

    Liebe Grüße und allen Mut der Welt, weiterhin Deiner eigenen Wahrnehmung zu vertrauen,
    das wünsche ich Dir! :)

    Wolfsfrau

  • Liebe Sunrise,

    ich freue mich wirklich sehr darüber, dass Dich meine Ausführungen hier weiter bringen.

    Und natürlich gibt es gleich wieder etwas, was ich Dir schreiben möchte. Nämlich hierzu:

    Zitat


    Ich wollte auf gar keinen Fall Streit hier im Forum auslösen.


    Wie kommst Du denn darauf, dass Du für einen Streit im Forum verantwortlich sein könntest? Das ist hier Dein Thread in dem Du über Deine Situation schreibst. Du hast von unterschiedlichen Schreibern Rückmeldungen bekommen. Mit der Rückmeldung eines Schreibers konntest Du für Dich nicht so richtig etwas anfangen, bzw. hast nicht genau verstanden was er damit meint. Und ganz normal, wie man das halt so tut, hast Du nachgefragt. Auch die erneute Rückmeldung war nicht das, was Dich irgendwie weitergebracht hätte. Was Du auch kommuniziert hast.

    Soweit, so normal, würde ich mal sagen. Für die daraus folgende Diskussion bist nicht Du verantwortlich. Ich meine, Du suchst hier Hilfe, nichts anderes tust Du. Diese Diskussion hätte in jedem anderem Thread auch entstehen können. Sie liegt nicht in Deiner Verantwortung.

    Ich schreibe Dir das, weil das erste was ich mir gedacht habe als ich das von Dir gelesen habe, war: Jetzt zieht sie sich diesen Schuh an - typisches Verhalten eines Co.

    Versuch das mal zu übertragen auf Deine Zeit mit Deinem Partner. Wie oft hast Du Dir da den Schuh für etwas angezogen, wofür Du gar nicht verantwortlich warst? Ich vermute mal das ist ständig passiert. Und noch heute, ziehst Du Dir diverse Schuhe an (im Bezug auf Deinen EX) anstatt zu sagen: Stopp!

    Aus Deinen Post geht auch Dein großer Wunsch hervor, es recht machen zu wollen, niemanden verletzten zu wollen, niemanden an den Karren fahren zu wollen usw. Das ist in einem bestimmten Maße eine positive Eigenschaft, eine gute Sache. Solange Du das aus einer Position der Stärke, des Selbstbewuststeins heraus tust. Wenn Du es tust, weil Du zweifelslt, weil Du unsicher bist, weil Du Dich klein fühlst, als diejenige empfinden, die schon wieder mal alles falsch macht, dann ist das SCHLECHT.

    Manchmal kann es auch gut sein, Dinge einfach stehen zu lassen. Unkommentiert. Manchmal kann es eine Stärke sein, sich nur mit den Dingen zu beschäftigen, von denen man das Gefühl hat, sie bringen einen weiter, sie helfen einen. Und andere Dinge einfach zu ignorieren. Natürlich sollte man über jeden Input nachdenken. Aber Du bist doch ein eigenständiger Mensch mit sicherlich einem Gefühl dafür, was Dich weiter bringt und was nicht. Du solltest Dich mit dem beschäftigen, was Du für sinnvoll hälst und wovon Du glaubst profitieren zu könnnen. Immer bezogen auf den Grund, weshalb Du eigentlich hier bist: Eine Klärung / Verbesserung Deiner Situation in Bezug auf Deinen Ex-Partner.

    Das muss doch das sein worum es hier für Dich geht. Und nur das was Dir hier weiterhilft ist das für Dich wertvolle an diesem Forum. Alles andere verbraucht doch nur Energie die Du aktuell wahrscheinlich nicht im Übermaß hast. Deshalb: bleib bei Dir, was Du willst ist wichtig. Wenn andere hier diskutieren, dann dürfen die das gerne tun. Jedoch ist das nicht Deine Diskussion, zumindest dann nicht, wenn sie Dich Deinem Ziel (also dem Grund weshalb Du hier bist) nicht näher bringt.

    Vielleicht noch soviel und kurz von mir. Ich tausche mich hier nun mit den Menschen aus, von ich denke das sie meinen Zielen entsprechen oder mich in der Erreichung meiner Ziele weiterbringen. Ein Ziel von mir, anderen Betroffen (auch Angehörigen) zu helfen. Aber nur, wenn ich aufgrund der Schreibweise einen Betroffenen das Gefühl habe, ich könnte etwas erreichen, dann kommuniziere ich auch mit ihm / ihr. Wenn ich dieses Gefühl nicht habe, dann mische ich mich in diese Threads gar nicht ein, nehme auch keine Stellung zu deren Posts. Denn, da ist mir dann meine Zeit zu wertvoll.

    Ein weiteres Ziel von mir ist, mich hier mit Menschen auszutauschen, die gar kein akutes Problem mehr aber, von deren Erfahrung ich aber für mein eigenes Leben profitieren könnte. Und auch hier selektiere ich, wer meinem Ziel entspricht und wer nicht. Wenn ich das Gefühl habe, ein Schreiber bringt mich mit seinen Erfahrungen /Ansichten usw. nicht weiter, dann kommuniziere ich nicht mit ihm / ihr. Warum sollte ich das tun. Auch hier ist mir meine Zeit viel zu wertvoll. Ist es nicht im "richtigen" Leben auch so? Ich glaube es sollte so sein, zumindest dann, wenn man es selbst in der Hand hat.

    Im Berufsleben kann das manchmal anders sein, privat jedoch bin ich der Meinung, kann man das sehr gut steuer.

    Und da bin ich dann wieder bei: Du entscheidest über Dein Leben, Dein Denken, Dein Handeln.

    Alles Gute weiterhin.

    LG
    gerchla


  • Ich schreibe Dir das, weil das erste was ich mir gedacht habe als ich das von Dir gelesen habe, war: Jetzt zieht sie sich diesen Schuh an - typisches Verhalten eines Co.
    ...

    Vielleicht noch soviel und kurz von mir. Ich tausche mich hier nun mit den Menschen aus, von ich denke das sie meinen Zielen entsprechen oder mich in der Erreichung meiner Ziele weiterbringen. Ein Ziel von mir, anderen Betroffen (auch Angehörigen) zu helfen. Aber nur, wenn ich aufgrund der Schreibweise einen Betroffenen das Gefühl habe, ich könnte etwas erreichen, dann kommuniziere ich auch mit ihm / ihr. Wenn ich dieses Gefühl nicht habe, dann mische ich mich in diese Threads gar nicht ein, nehme auch keine Stellung zu deren Posts. Denn, da ist mir dann meine Zeit zu wertvoll.

    Ein weiteres Ziel von mir ist, mich hier mit Menschen auszutauschen, die gar kein akutes Problem mehr aber, von deren Erfahrung ich aber für mein eigenes Leben profitieren könnte. Und auch hier selektiere ich, wer meinem Ziel entspricht und wer nicht. Wenn ich das Gefühl habe, ein Schreiber bringt mich mit seinen Erfahrungen /Ansichten usw. nicht weiter, dann kommuniziere ich nicht mit ihm / ihr. Warum sollte ich das tun. Auch hier ist mir meine Zeit viel zu wertvoll. Ist es nicht im "richtigen" Leben auch so? Ich glaube es sollte so sein, zumindest dann, wenn man es selbst in der Hand hat.

    Manchmal wünschte ich, mich so gut ausdrücken zu können wie Gerchla: Einfach mal wieder auf den Punkt gebracht!
    Aber leider liegt es auch in meinem Naturell, manchmal meinen Senf in Threads dazuzugeben, obwohl ich mir die Zeit sparen könnte bzw. sollte ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Manchmal wünschte ich, mich so gut ausdrücken zu können wie Gerchla: Einfach mal wieder auf den Punkt gebracht!
    Aber leider liegt es auch in meinem Naturell, manchmal meinen Senf in Threads dazuzugeben, obwohl ich mir die Zeit sparen könnte bzw. sollte ...

    Hallo lieber Gerchla, hallo lieber Greenfox
    ihr beide seit wirklich top (jetzt geb ich euch auch mal ein Smiley) 44. Danke!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende an alle von Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Hallo liebes Forum
    Ich habe mich nun länger nicht mehr gemeldet, da ich leider aufgrund meiner Erkrankung (in meinem Anfangspost schon einmal erwähnt) in den letzten Wochen einiges um die Ohren hatte. Dies beschäftigt mich zusätzlich sehr.

    Liebe Wolfsfrau vielen Dank für deine ausführliche Schilderung und Einsicht in dein Erlebtes/Gefühltes. Ich glaube du verstehst sehr gut was ich sagen wollte.

    @ Dietmar und Gerchla
    Ich verstehe sehr wohl dass ein liebendes, empathisches Verhalten nur in einer normalen gesunden Beziehung etwas positives ist und verbunden mit "Selbstaufgabe" krank macht. Ich weiß auch dass ich jetzt krank bin. Am Anfang meiner Beziehung war ich ein gesunder Mensch der mit sich selbst im Reinen war. Da ich allerdings erst 16 Jahre alt war, hatte ich bestimmt keine gefestigte starke Persönlichkeit.
    Während der Beziehung habe ich diese Selbstaufgabe nicht bewusst wahrgenommen. Erst jetzt werden mir diese verheerenden Ausmaße Schritt für Schritt bewusst.
    Ich habe ganz bestimmt SEHR viele dieser ungesunden Verhaltensweisen NUR aufgrund der Situation entwickelt.

    Meine Gedanken zur Coabhängigkeitsthematik sind noch immer nicht vollkommen entwirrt und ich werde mir nochmals Zeit nehmen, um genauer darüber nachzudenken wie ich mich am besten formulieren kann.

    ZITAT: "...dass co-abhängige Partner für einen Alkoholiker selbst ein "Hindernis"
    auf dem Weg des Trockenwerdens sein können"
    Diesen Schuh ziehe ich mir in meinen schlaflosen Nächten oft an...Diesen Satz habe ich nun schon des Öfteren gelesen und schon sehr viel darüber nachgedacht.
    bored013
    (Wiederholung von oben: )Ich hätte nie Coabhängiges Verhalten entwickelt hätte mein Partner kein Alkoholproblem entwickelt. nixweiss0

    Grüße Sunrise

  • Ich hätte nie Coabhängiges Verhalten entwickelt hätte mein Partner kein Alkoholproblem entwickelt.

    Wer war zuerst da: Das Huhn oder das Ei?

    Oder anders ausgedrückt:

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Liebe Sunrise, :)

    Danke für Deine Zeilen.
    Ich möchte noch was dazu sagen:

    Ich hätte nie Coabhängiges Verhalten entwickelt hätte mein Partner kein Alkoholproblem entwickelt. nixweiss0

    In Deinem Fall halte ich das auch für die nachvollziehbare Reihenfolge.

    Ein "Hindernis" wird der co-abhängige Part durch Verhärtungen im Ringen gegen die Sucht,
    wenn er den Süchtigen immer offensichtlicher zu kontrollieren, bewerten, lenken versucht.
    Abwertung, eigene Enttäuschung, Hilflosigkeit, Erpressungsversuche, ... sowas ist gemeint.
    (Jedenfalls soweit ich das Gebiet überblicke.)

    Ich würde diesen Aspekt für mich umformulieren:
    Indem ich meinen trinkenden Partner - in seiner Sucht - sich selbst überlasse, KANN er über-
    haupt nur die Erfahrung machen, für sein Verhalten (Trinken) allein verantwortlich zu sein.
    (Bliebe ich da und könnte meine Sorge, Ärger o.a. nicht verbergen, wäre das weiterhin ein
    Einfluss, der selbst Auslöser für seine Flucht ins Trinken sein k ö n n t e .)

    Für uns Co-Abhängige ist es sehr wichtig, in Sachen Verantwortung gut zu unterscheiden.
    Nicht ich als Person in meinen berechtigten Gefühlen bin Schuld am Verhalten (incl. Trinken)
    meines Gegenübers. - Allenfalls k a n n mein Verhalten beim anderen etwas auslösen, was
    ihn hindert, beim Trockenwerden selbst im Gleichgewicht bleiben zu können.

    Ich würde das ganz vorwurfsfrei sehen: Lieb gemeint ist das Gegenteil von "gut".
    Wir müssen aufhören, für andere voraus zu denken, oder zu handeln, sonst bleiben WIR auf
    der Strecke. (Und der andere ggf. auch, weil er keine Selbstwirksamkeit entwickeln kann.)

    Tu' was für Dich selbst, ohne Schuldgefühle. Und wenn sie sich wieder anschleichen, betrachte
    sie als alte Bekannte, die neu zum Tanz einladen wollen. - Dankend ablehnen, sich Ruhe gönnen.
    Auch wir müssen den Auslösern für unsere Sorge-Sucht entsagen, wenn wir gesund werden
    wollen. Sag' ich jetzt mal so schlau. ;) Auch das ist ein sehr mühseliger Prozess und immer nur
    für einen Tag, eine Stunde oder einige Minuten bewusst zu gestalten.

    Liebe Grüße und weiterhin die Kraft, die Du für Dich brauchst,
    Wolfsfrau

  • Guten Morgen!
    lieber Greenfox, deine besonders pragmatische Art hat mir gerade eben ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. :D
    Sorry Sunrise, dass ich das hier in deinem Thread erwähne. Alles Liebe dir.
    Gruß britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Liebe Sunrise,

    ich wollte Dir einfach nur sagen, dass ich mich sehr gefreut habe als ich gesehen habe, dass Du wieder geschrieben hast. Und ich wünsche Dir in Bezug auf Deine (andere) Krankheit, die Dich ja auch noch beschäftigt, alles alles Gute.

    Zum Thema Co-Abhängigkeit will gerade mal nichts schreiben. Ich glaube, da hast Du ja jetzt schon ganz viel Input bekommen und Du bist ja gerade noch dabei das alles für Dich zu sortieren und einzuordnen.

    Schön, dass Du hier im Forum wieder aktiv bist. Alles Gute und bis bald mal.

    LG
    gerchla

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