Mit meinem Latein am Ende

  • Ja es ist einfach ein Drama.

    Wirklich, ich hatte dann einen kurzen Hoffnungsschimmer, dass er es eingesehen hat.
    Aber gestern Abend dann wieder ein Bier nach dem anderen bis er betrunken war...
    Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass ich mir selber immer wieder Hoffnungen mache, aber dann immer wieder enttäuscht werde.

    Hatte leider noch keine Zeit, mir das Programm durchzulesen, habe es mir aber schon ausgedruckt und es liegt bereit. Denke die nächsten Tage werde ich dazu kommen.

    Ich danke euch allen so fürs Zuhören, irgendwie tut es doch gut, mit anderen, die nicht irgendwie befangen oder involviert sind, zu reden.
    Und gleichzeitig traurig, dass es euch allen genauso geht.

  • Ja, liebe Nicole ich bin bei deinen Aussagen völlig bei dir.

    Mein Mann hat gestern auch nur ein Bier vor mir getrunken.
    Habe heute im Keller gesehen, dass aus der gestern frisch gekauften Kiste 12 Flaschen fehlen!!!
    Irgendwann ist eben bittere Gewissheit, dass er heimlich trinkt. ( wobei ich es ja schon seit 1,5 Jahren weiß....)
    Trotzdem bin ich immer wieder schockiert.
    Und vor allem, ich habe ihm gestern Abend nicht mal angemerkt, dass er soviel intus hat...

    Eigentlich ist Weihnachten das schönste Fest im Jahr.
    Ich habe immer Angst davor.
    Jetzt kommen die ganzen Weihnachtsfeiern für meinen Mann (Betrieb, Betriebsfeuerwehr, Stadtfeuerwehr,Nebenjob....).
    Und natürlich auch damit verbunden die exzessive Sauferei.
    Ich sag es ihm davor nochmals eindringlich.
    Wenn dort irgendwas Vorfälle, dass er mir gegenüber aggressiv wird, kann er sich am nächsten Tag eine neue Bleibe suchen.

    Und das ziehe ich auch durch.
    Ich bin schon an dem Punkt angelangt, wo ich sagen kann: bis hierher und nicht weiter!

    Aber das ist ein langer und beschwerlicher Weg, um an diesen Punkt zu kommen.

    Auch du musst dir diesen Punkt erarbeiten.
    Das geht nur mit viel Stärke.
    Auch wenn ich ihn noch so mag, ich muss an mich und meine Kinder und unsere Zukunft denken.

    Das musst du auch Nicole.

    Wir gehen vor- auch wenn's noch so egoistisch klingt.

  • Hallo Ihr 2,

    wenn ich Euch so lese, wird mir wieder so knall hart klar, wie sehr wir Alkoholiker unser Umfeld doch mit unserer Sucht belasten. Ich weiß es ja eigentlich schon lange, also seit ich trocken bin und dann langsam zu Bewuststein gekommen bin. Aber ich muss doch immer wieder mit Entsetzen fest stellen wie schlimm es eigentlich ist.

    Aber es beschäftigt mich auch immer sehr, wie viel sich die Partner von Alkoholikern gefallen lassen und wie hoch doch die Schmerzgrenze liegt. Ich möchte Euch zurufen: Lasst Euch das doch nicht gefallen! Kämpfen ist ok, ist gut aber lasst Euch bitte nicht so erniedrigen, so mies behandeln- Lasst nicht zu, dass man so abwertend mit Euch um geht. Setzt um Himmels Willen klare Grenzen.

    Bei mir war es ja ein "Sonderfall". Meine Frau hat es wirklich bis zum Outing von mir nicht gewusst. Und da musste ich ihr erst noch all meine heimlichen Verstecke zeigen bis sie mir glaubte. Sie litt aber unter meiner Sucht nicht weniger als Ihr. Sie sah unsere Ehe zerbrechen, versuchte alles Mögliche und musste doch scheitern. Sie wusste aber nicht warum. Ihr wisst es! Macht Euch doch dieses Wissen zu nutze!

    Ich bin gerade wenig sachlich und sehr emtional. Es tut mir einfach so leid, dass Angehörige so leiden müssen und das leider auch oft ohne Aussicht auf Besserung. Niemand hat das Recht das Leben eines anderen derart zu belasten. Es gibt nicht egoistischeres als einen nassen Alkoholiker.

    Ich drück die Daumen, dass Ihr da ganz schnell raus findet.

    LG
    gerchla

  • Liebe Tina, mein Kopf weiß das, aber mein Herz kann das nicht begreifen...

    Bin grad echt so ziemlich down und am Ende.

    Gerchla, ich weiß, dass Gehen das einfachste Wäre, rein technisch, rein praktisch ist es aber alles andere als einfach...

  • ich habe auch schon überlegt, ob ich ihm das hier ausdrucke und vorlege. Vielleicht geht ihm ja dann ein Licht auf???

  • Liebe Nicole, das würde ich nicht tun!
    Jeder reagiert anders.
    Ich schreibe meine Gedanken und Gefühle in eine Art Tagebuch.
    Wenn er wieder so schlimm zu mir war, kann ich es mit Schreiben ganz gut verarbeiten.

    Das Buch habe ich auch mal mit Absicht auf dem Küchentisch liegen gelassen.
    Ich wollte, wie du, dass er es schwarz auf weiß sieht.
    Als ich abends von der Arbeit nach Hause kam,
    War er total betrunken und hat mit mir herum geschrien.
    Ich würde kein gutes Haar an ihm lassen, wäre ungerecht....
    Das war dann der zweite Ausraster, bei dem die Polizei kam.

    Mach irgendwas schönes, wenn es dir gerade so schlecht geht.

    Der Schritt zur Trennung ist der schwerste überhaupt, da hast du Recht.

  • Danke Gerchla für deine Worte.
    Wahrscheinlich hast du schon Recht.
    Aber wenn man auf der anderen Seite steht, ist es eben schwer zu gehen. Bis man im Kopf und natürlich auch sozial soweit ist, ist das ein langer Weg.
    Man kann mit Kindern nicht einfach so gehen.
    Das muss gut organisiert sein.
    Man braucht evtl eine andere Wohnung, Geld...

    Aber ich arbeite daran.
    Weil lange kann ich nicht mehr für uns als Paar kämpfen.
    Da leider auch keine Aussicht auf Änderung besteht.

  • Ich weiß das schon, ich meine das mit der Trennung. Das ist alles andere als einfach. Erst mal muss man sich darüber klar werden ob man sich überhaupt trennen will oder ob es nicht doch noch einen Weg geben könnte. Dann hat man die ganzen anderen Dinge, wie z. B. finanzielle Absicherung, eigene Wohnung, wie geht es überhaupt weiter usw. Und natürlich: was ist mit den Kindern?

    Ihr kennt ja vielleicht meine Geschichte. Ich trennte mich ja nachdem ich trocken wurde oder quasi mit dem Trocken werden. Ich hatte diese Gedanken auch schon in der Endphase meiner Trinkerzeit, jedoch kann man als daueralkoholisierter Mensch weder klar und strukturiert denken, noch ist man in der Lage richtige Entscheidungen zu treffen.

    Als das Trinken dann vorbei war, konnte ich wieder Entscheidungen treffen und musste das auch tun. Es ist die umgekehrte Variante wie bei Euch, also ganz grob gesehen. Ich wurde mir darüber klar, dass ich nicht trocken bleiben kann oder trocken bleiben werde, wenn ich mich nicht trenne. Verrückt oder? Und ich wusste auch, dass mein Leben über kurz oder lang vorbei sein würde, wenn ich wieder oder weiter trinken würde. Also war dann klar: Meine Abstinenz ist das wichtigste, das absolut allerwichtigste in meinem zukünftigen Leben.

    Tja, da war dann aber ja noch meine Frau, die keine böse oder schlechte Frau war und deren Welt ich damit zerstörte. Und da waren dann noch meine von mir über alles geliebten Kinder. Mein großer fast erwachsen und, das war dann nochmal eine ganz andere Hausnummer, meine kleine Tochter. Ein echtes Papakind, trotz meiner Trinkerei hatten wir eine sehr innige Beziehung. Sie traf das was dann folgte auch am meisten.

    Tja, da stand ich nun. Die Tage vergingen, die Entscheidung musste fallen, mein Hirn wurde mangels Alkohol immer klarer, war jedoch noch Monate von dem eines wirklich trockenen Alkoholikers entfernt. Ich zog aus, die Hoffnung das ich wieder zurück kommen könnte war bei meiner Familie groß. Meine Frau wäre bereit gewesen trotz allergrößter und allerschlimmster Vorkommnisse, trotz von mir gebeichteter Betrügereien und Lügerein, den gemeinsamen Weg weiter zu gehen. Meine Tochter hat gefleht. Ich kam nicht zurück, denn ich war sicher, ich würde wieder trinken über kurz oder lang.

    Und mein gerade mal paar Wochen alkoholfreies Hirn sagte mir: Nur eines wäre noch schlimmer für meine Kinder als die jetzige Situationen, nämlich wenn ihr Papa wieder zu trinken beginnen würde. Dann könnten sie ihn beim langsamen Sterben begleiten.

    Ja, diese Trennung und die vielen Monate nach dieser Trennung war nicht einfach. Teilweise waren sie die emotionale Hölle für mich. Hätte ich je einen Grund zum Saufen gehabt (den es aber definitiv nie gibt), dann wäre es zu dieser Zeit gewesen. Mir ging's übelst. Und ich wusste auch, dass es meinen Kindern und auch meiner damaligen Frau mindestens ebenso dreckig ging, mindestens. Durch meine Schuld!

    Ich schreibe Euch das, damit Ihr nicht etwas denkt ich würde mich leicht reden. Übrigens war es besonders am Anfang auch finanziell nicht ganz so einfach. Da war plötzlich der Unterhalt, da waren Schulden die ich in der Saufzeit gemacht hatte die ich zurück zahlen musste und wollte. Da war ein zweites, eigenes neues Leben zu finanzieren. Also alles Dinge, die "halt auch noch so" zu bewältigen sind, neben der emotionalen Ebene.

    Trotzdem ging es mir nach einer gewissen Zeit von Tag zu Tag besser. Sicher lag das auch daran, dass ich nicht mehr trank. Jedoch eben auch daran, dass ich mein Leben geordnet hatte. Meine Emotionen geordnet hatte und wieder damit begann zu LEBEN. Schwer war es, der Umgang mit meiner Kleinen, meiner Frau ins Gesicht zu sehen. Ihr Leiden zu sehen. Aber ich merkte, auch dort wurde es besser.

    Ich will Euch jetzt nicht mit ewigen Details langweilen. Jedenfalls, um zu zeigen das auch alles gut werden kann, habe ich heute eine recht gute Beziehung zu meiner Ex-Frau. Bin wieder verheiratet, habe nochmal eine wunderbare Tochter bekommen und meine beiden anderen Kinder (jetzt Erwachsen und so gut wie) haben eine sehr gute Beziehung zu mir, zu meiner jetzigen Frau und zur kleinen Schwester. Finanziell geht es mir mittlerweile gut und ich bin, ich kann es nicht anders sagen, sehr glücklich.

    Dafür musste ich durch eine nicht einfache Zeit. Und Entscheidungen treffen, die sehr sehr schwer waren.

    Das wollte ich noch sagen.

    LG
    gerchla

  • Danke Gerchla für deine Worte.

    Mit Sicherheit war das eine sehr, sehr schwere Zeit für dich und deine Familie.

    Ich kann nicht sagen, ob eine Trennung als Frau noch schwerer ist.
    Man verdient lang nicht so viel wie der Mann.
    Klar bekommt man Unterhält.
    Aber man ist ja auch plötzlich mit den Kindern allein, muss diese versorgen.
    Das macht ja zum Teil auch noch der Mann.
    Trotzdem ein schwerer, jedoch manchmal auch richtig Schritt-die Trennung.
    So wie man es an deinem Beispiel sehen kann.

    Schön, dass es dir wieder gut geht, und du den richtigen Weg zurück ins Leben gefunden hast.

    Ohne fremde Hilfe schafft es weder der Alkoholiker, noch die Angehörigen.

    Auch die Tipps befolge ich gerne... Selbsthilfegruppe, auch wenn man sich kennt, Beratungsstelle usw.
    Danke dafür!

    LG Tina

  • Ihr Lieben, ich muss gestehen, dass ich beim Lesen Eurer Beiträge mehr als einmal nichts mehr am Bildschirm gesehen habe, weil mir die Tränen in den Augen standen. Es ist leider sehr richtig, dass wir als Abhängige unseren Angehörigen verdammt viel zumuten und auch in meinem Fall weiss ich nicht, warum meine Frau und meine Kinder noch bei mir sind. Ich bin aber sehr dankbar dafür, gerade jetzt, wo ich meine Therapie auf den Weg gebracht habe. Ich kann die Zeit nicht zurück drehen, aber ich kann in Zukunft ein besserer Mensch werden. Bzw. wie es mittlerweile auf meinem Schreibtisch steht, wieder "ein geschätztes Mitglied des Teams". Und ich denke, das kann jeder, der sich nur für diesen Schritt entschließt. Ist nicht einfach, aber machbar.

    Ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, aber ich finde - ja und das sage ich als Abhängiger - eine Trennung im Zweifelsfall die sinnvollere Lösung ist. Bevor man sich selbst ganz kaputt macht, ist es meiner Meinung besser, die Reißleine zu ziehen. Keiner hat einen Junkie an seiner Seite verdient und gerade für Kinder ist das alles sehr schwierig. Ich weiß, wovon ich rede...in dem Fall nicht als Abhängiger, sondern als einstmals betroffenes Kind.

    Haltet die Ohren steif....

  • Hallo Trotzpeter,

    Danke für deine Nachricht.

    Beide Seiten haben es nicht leicht.
    Ich glaube, man kann so etwas als Familie nur zusammen durchstehen, wenn man wie du sagst, ein Team ist.
    Dazu braucht man noch viel Verständnis und Liebe.

    Nur, wenn alles zusammen passt, kann man die Kraft haben, dass alles durchzustehen.
    Respekt vor dir und deiner Familie.

    Schön, dass ihr es geschafft habt bis jetzt.
    Weiterhin alles Liebe und Gute für euch.

    LG Tina

  • Hallo Tina,

    na ja, geschafft habe ich es noch nicht. Ich würde mir wünschen, dass manches schneller gehen würde, aber mein Suchtberater hat mir heute erst wieder gesagt, dass alles seine Zeit braucht. Ich bin leider ein ungeduldiger Mensch :( Auch Dir ganz viel Kraft und alles Liebe.

    Ich freue mich, von Dir zu lesen...
    LG
    Matthias

  • Lieber Matthias,

    ich wünsche dir auch noch viel Kraft und vor allem Geduld auf EUREM weiteren Weg.

    Ihr seid echt stark und ich wünsche euch von Herzen, dass ihr es schafft.

  • Mein Mann hat sich gestern wieder betrunken wie jeden Tag.

    Heute morgen schrieb er mir dann eine Whatsapp, dass er wohl jetzt wirklich Hilfe braucht und ich bei der Beratungsstelle anrufen soll.

    Soll ich das tun? Und meint ihr, dass er es ernst meint? Oder sollte er besser selber da anrufen?

  • Natürlich soll er selber anrufen!
    Das wäre, wenn er es tut, ein erster Schritt in die richtige Richtung ...

  • Ich kann mich da nur anschließen, er muss selbst anrufen.

    Ich weiß jetzt nicht im Detail, wie schlimm es um ihn bestellt ist, aber bei mir war einer der Wendepunkte ein Besuch in der Suchtklinik, Entgiftungsstation. Ich war nur 30 Minuten "zu Besuch" da. Was ich aber da gesehen habe, hat mich entsetzt. Ich bin da wieder rausgegangen und wusste, dass ich dringend was ändern muss. Vielleicht hilft auch bei Deinem Mann solch eine "Schocktherapie".

  • Also so ging es weiter:

    Natürlich hat er NICHT angerufen (und wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich doch daran geglaubt hatte, dass alles besser wird).

    Er hatte mir ja dann auch versprochen, er trinkt ab Samstag nichts mehr, weil am Freitag hat er ja noch Weihnachtsfeier und das sei ja schon lang geplant.
    Demensprechend voll kam er dann auch nach Hause.
    Am Samstag war ich den ganzen Tag nicht daheim, sondern machte einen Wellnesstag mit meinen Schwestern. Meine Tochter war bei der Oma, da ich, wenn sie bei ihm geblieben wäre, keine ruhige Minute gehabt hätte. Als ich dann 20:00 Uhr daheim war, war er wieder voll, nicht bis zum Erbrechen aber angetüdelt.
    Als ich ihn fragte, was das solle, warum er jetzt wieder getrunken hat, sagte er, ich sei ja nicht da gewesen, ihm war langweilig....

    Und da ist sie wieder, die unterschwellige Aussage, dass ich Schuld sei am Trinken, oder?

  • Liebe NicoleM82,

    genau deswegen muss Dein Mann selbst anrufen und sich selbst um Hilfe für sich kümmern.
    So wie Du Dich für Dich kümmern musst – was Du, wie Du schreibst, sehr gut getan hast! Kompliment!

    Die alte Masche der Schuldzuweisung – da muss ich über Suchtkranke immer wieder schmunzeln, auch wenn es sehr traurig ist. Humor hilft ja oft weiter …

    Als wir noch Fußball spielten, da soffen wir immer, wenn wir das Spiel gewonnen hatten. Wenn man gewinnt, muss man dann einfach saufen.
    Wenn wir das Spiel verloren, da soffen wir immer. Wenn man verliert, dann muss man einfach saufen.
    Und wenn das Spiel wegen schlechtem Wetter ausfiel, dann soffen wir erst richtig. Was soll man machen, außer saufen, wenn das Spiel ausfällt und schlechtes Wetter ist.
    Eigentlich war es egal, dass wir Fußball spielten. Saufen mussten wir immer!

    Wenn Dir Dein Mann nochmal wegen was-auch-immer die Schuld für sein Saufen zuschieben will, dann antworte ganz schlicht und einfach: „Nein, nicht deswegen säufst Du. Du säufst, weil Du saufen musst und ohne Alkohol nicht mehr kannst. Ohne mich wirst Du bald können müssen … egal was.“

  • Liebe Nicole,

    ich muss leider sagen, dass ich nichts anderes erwartet habe. Im Gegensatz zu Dir war ich mir sehr sicher, dass er natürlich nicht anrufen wird. Er legt ein ganz typisches Verhalten an den Tag, ganz typisch. Er spielt mit Dir und Deinen Gefühlen. Eine Mischung aus Hoffnung machen durch Versprechungen, dann wieder Schuldzuweisungen um Dir das Gefühl zu geben es könnte ja doch an Dir liegen usw. Dieses "Spiel" kann noch sehr lange so weiter gehen. Wenn Du es zu lässt.

    Du bist ja jemand, der um seine Beziehung kämpfen will, jemand der seinen Partner nicht einfach aufgeben möchte "nur" weil dieser alkoholkrank ist. Ich kann das verstehen und respektiere es sehr, jedoch solltest Du darauf achten, dass Du selbst dabei nicht unter die Räder kommst. Ich denke Du brauchst eine klare Grenze (die nur Du allein festlegen kannst), wie viel Du wie lange ertragen und aushalten möchtest. Wie weit Dein Kampf geht und wann Du kapitulierst um Dich selbst zu schützen. Das muss ja nicht gleich eine Trennung (für immer) bedeuten, aber es sollten Maßnahmen sein, die Dir ein einigermaßen erträgliches Leben ermöglichen.


    Wenn Dir Dein Mann nochmal wegen was-auch-immer die Schuld für sein Saufen zuschieben will, dann antworte ganz schlicht und einfach: „Nein, nicht deswegen säufst Du. Du säufst, weil Du saufen musst und ohne Alkohol nicht mehr kannst. Ohne mich wirst Du bald können müssen … egal was.“

    Dietmar bringt es auf den Punkt.

    Alles Gute und viel Kraft.

    LG
    gerchla

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