Alco blocker?

  • Hallo,
    Entschuldigung wenn das Thema hier nicht reinpasst, ich bin neu und wollte hier mal fragen ob jemand "Alco Blocker" kennt? Ich habe es zufällig auf einer Seite gefunden habe auch Bewertungen gelesen jedoch weiß ich nicht genau ob diese echt sind. Würde mich mal interessieren ob jemand von euch davon schon mal gehört hat oder vielleicht auch Erfahrungen gemacht hat. Danke! nixweiss0

  • Hallo und Willkommen hier im Forum!

    Hast Du selbst ein Problem mit (bzw. ohne) Alkohol, dass Du Dich damit beschäftigst? Und was soll so ein "Alco-Blocker" bewirken? Ich bin selbst Alkoholiker und seit 10 Jahren trocken - aber davon habe ich noch nix gehört.
    Habe mal kurz gegoogelt und Seiten in so einem schlechten Deutsch gefunden, dass ich schon alleine deswegen abraten würde ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Dazu fällt mir nur eines ein:

    Mit Dummen treibt man die Welt um.
    Mit dem Geld der Dummen macht man sich seine eigene Welt.

    ;D ;D ;D ;D

  • Schon zu Zeiten des Medicus wurden Wundermittel angeboten, die gleichzeitig Wunden und Krankheiten heilten, vor Schwangerschaft schützten und zum erhofften Kindersegen verhalfen ...

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  • @paige_taylor

    Es gibt immer mal wieder neue Forschungsergebnisse zu den Ursachen von Alkoholismus. Die möglicherweise vielversprechendste scheint die Suche nach einem genetischen Defekt zu sein der den Alkoholismus fördert. Aber auch da soll schon seit Jahren, immer wieder mal an anderer Stelle des Genoms, entdeckt worden sein, dass Alkoholismus durch eine genetische Disposition verursacht wird.
    Was immer das bedeutet und ob es überhaupt etwas bedeutet: Für einen Alkoholiker der trocken werden will gibt’s nur eines: Nicht trinken. Dann kann er sich ja an erster Stelle bei dem Suchen nach der Ursache des Alkoholismus beteiligen.

    Gruß

    Laurids

  • Um das körperliche "Craving" zu unterdrücken gibt es das Medikament "Baclofen" welches seit 1968 zur Behandlung von Epilepsie hergestellt wird. Es gibt zwei deutschsprachige Foren, die das Thema ausführlich behandel. Baclofen ist aber nur das Mittel welches hilft den "Saufdruck" zu vermindern. Um langfristig zufrieden ohne Alkohol leben zu können muss es vorher "Klick" im Kopf gemacht haben...

  • Zitat

    Um das körperliche "Craving" zu unterdrücken gibt es das Medikament "Baclofen"

    Och, da gibt es noch einige andere, sehr bewährte Medikamente, noch viel länger, als Baclofen, das immer wieder gerühmte Wundermittel.
    Es hilft - wie alle anderen Medikamente auch - nicht bei jedem, eher sogar bei nur relativ wenigen, und es hat, vor allem aufgrund der im Zusammenhang mit Craving empfohlenen sehr, sehr hohen Dosis, ganz nette Nebenwirkungen, die nicht ohne sind.
    In Insiderkreise munkelt man gar, dass es bei Prof. Ameisen nicht zuletzt sogar seine schließlich zum Tod geführten, anderen gesundheitlichen Probleme gefördert haben könnte.

    (Anmerkung: Ich habe es einige Monate selbst ausprobiert.)


    Für Craving selbst ist das Medikament bis heute nicht in Deutschland zugelassen. Man muss also schon suchen, um einen Arzt zu finden, der es verschreibt.

    Zitat

    Es gibt zwei deutschsprachige Foren, die das Thema ausführlich behandel.


    Die Baclofen-Foren, die ich kenne, setzten sich jetzt eher sehr propagierend damit auseinander, und eher wenig kritisch oder im Sinn von ausgewogener Sachlichkeit "ausführlich". ;)

  • Danke Dietmar für die Antwort,

    Zitat

    Och, da gibt es noch einige andere, sehr bewährte Medikamente, noch viel länger, als Baclofen, das immer wieder gerühmte Wundermittel.

    Ich bin ja noch ziemlich neu hier im Forum und weiß deshalb nicht, ob dieses Thema schon mal ausführlich behandelt wurde. Die Suchfunktion hat da auch nicht wirklich weiter geholfen.

    Welche anderen - sehr bewährten Medikamente ohne signifikante Nebenwirkungen meinst du denn?

    Vielen Dank Dirk

  • Davon, dass andere Medikamente keinerlei Nebenwirkungen hätten, habe ich nichts geschrieben.
    Baclofen wird halt als "Mode-Medikament" bei Craving stark umworben, obwohl nicht zu gelassen für Craving.
    Vielleicht ist es der Glaube an Wunderheilung, vielleicht auch die Illegalität, die damit verbunden ist.
    Ich kenne jedenfalls einige, bei denen es nichts gebracht hat. Da kommen dann immer die Hinweise auf Dosierungserhöhung. Auch, dass Betroffene, wenn sie es nehmen, dann nicht so viel trinken würden. Das ist aber bei anderen, zugelassenen Craving-Medikamente genauso der Fall.
    Jedenfalls, da sind sich erfahrene Fachleute einig: Wenn eine Verordnung dieser Medikamente, dann nur bei gleichzeitiger regelmäßiger Suchttherapie.

    Goggle einfach mal ein bisschen. Man kann dabei auch viel über seine Sucht erfahren ;)

  • Ein Gruppenfreund bekommt Baclofen - und es geht ihm sehr gut damit. Natürlich bei gleichzeitiger psychologischer Betreuung, auch in Form der SHG.

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  • Ich habe mal im Internet nachgesehen, Betroffene die Baclofen oder Selincro einnehmen,
    haben die meisten keine lust auf Alkohol zu verzichten. Das meiste was ich gelesen habe
    ist, dann muss ich nicht ganz verzichten, ein Zwei Gläser gehen ja. Ich habe noch nichts darüber gefunden,
    was passiert wenn jemand die Medikamente einnimmt und dann doch zuviel trinkt?
    Für mich ist klar, ganz oder gar nicht. Ich stelle mir vor, das ich beim Konsum vom Alkohol,
    wenn auch in kleinen Mengen, bei mir die Lust auf einen Rausch kommt, dann lass ich das Medikament
    einfach weg.

    Grüße
    woko

    Das Leben leben ohne Alkohol und Medikamente!

  • Hallo Woko,

    danke für deinen Beitrag. Es ist wohl so, dass einige der Baclofen Konsumenten den Ansatz haben mit dem Medikament kontrolliert weiter trinken zu können. Andere wiederum (und dazu zähle ich ausdrücklich auch mich) wollen damit "die erste heiße Phase" nach dem Entzug entschärfen, wenn man wie ich, über mehrere Jahrzehnte konsumiert hat.

    Ich gehöre ja auch NICHT zu den Teilnehmern, die schon während der "nassen Phase" beginnen das Medikament einzunehmen, obwohl mein (verschreibender) Arzt mir das empfohlen hat.

    Wie ich in meiner Vorstellung schon geschrieben habe, liegt das ganze Programm erst ab dem 06.08. mit der anstehenden Entgiftung noch vor mir. (ich wollte es währe morgen)

    Zur Zeit geht es mir sowohl körperlich als auch psychisch so schlecht wie noch nie. Und das komische ist, dass ich mir genau diese dunkle Phase meines Lebens genau einprägen will um daraus Kraft für den Neuanfang schöpfen zu können.

    Ich weiß, das das menschliche Gehirn schlechte Erfahrungen relativ schnell auch wieder verdrängt. Und ich werde nur langfristig Erfolg haben, wenn ich das Thema für mich "positiv" besetze...

    Aber die nächsten Wochen / Monate werden vermutlich für mich die schwersten meine Lebens werden. Und da will ich mich auch mit Baclofen (soweit es mir hilft) unterstützen.

    Ich werde die Dosis bis zu der empfohlenen Höchstgrenze von 75mg/Tag nicht überschreiten.

    Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich habe mich bisher nur aufgemacht - und muss noch liefern...

    LG Dirk

  • Ein Gruppenfreund bekommt Baclofen - und es geht ihm sehr gut damit.

    Er ist trocken - wegen dem Baclofen. Vorher hatte er immer wieder so starken Suchtdruck, dass es ihn überwältigt hat. Jetzt hat er keinen Suchtdruck mehr, trinkt nix - und ist happy.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich erwarte manchmal, dass andere Betroffene denselben Weg wie ich gehen.
    Geht aber nicht, jeder muss seinen Weg selbst finden.
    ich bin meinen Weg gegangen, ohne Alkoholblocker. Aber meine Voraussetzungen waren günstig,
    funktionierendes Sozialesumfeld und Respekt von den Leuten in dem Dorf wo ich lebe.
    Es gibt keine Hintertür mehr für mich, bei einen Rückfall, verliere ich alles was ich mir aufgebaut habe.
    Vielleicht ist das der Grund warum ich nie zB. Baclofen gebraucht habe.
    Will niemanden verurteilen, der dieses Medikament einnimmt, um ein trockenes Leben zu führen.

    Grüße
    woko

    Das Leben leben ohne Alkohol und Medikamente!

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