Job und Alkohol... was tun???

  • Hi leute,
    Nach meiner letzten entgiftung lief bei mir alles super... NIX angerührt!
    Jetzt habe ich vor einiger zeit einen neuen job angenommen.
    Dort wird auch alkohol ausgeschenkt und gelagert...
    was ist passiert? KLAR
    habe wärend der arbeitszeit etwas getrunken,
    das haben kollegen gesehen und haben meinen Chef darauf angesprochen.
    Nun hatt er mich darauf angesprochen und ich habe ihm gesagt das ich Alkoholkrank bin.
    Da ich aber natürlich gleich auf abwehr geschaltet habe und mich geschämt habe, habe ich gesagt das das nur nach der schicht war.
    War ne lüge, und das weiß er von den anderen mitarbeitern.
    Ich habe nun echt angst meinen job zu verlieren...
    Ich würde lieber jeden tag pusten als mir wieder was neues zu suchen.
    Allerdings ist das vertrauensverhältniss extrem kaputt...
    Naja, er weiß noch nicht was er machen wird...
    Shit! Ich idiot!
    Was kann ich denn tun um meinen job nicht zu verlieren?
    Bin echt ratlos.

  • Hallo Nick,

    oha, das hört sich nicht gut an.

    Jetzt nehmen wir mal an Dein Chef sagt "Schwamm drüber, Du bist zwar Alkoholiker und bei uns hier gibt es jede Menge Alkohol aber ich vertraue Dir das Du nichts mehr trinken wirst". Da stelle ich mir dann die Frage wie Du das siehst. Denkst Du, dass Du künftig stark genug sein wirst?

    Ich denke im Moment dominiert bei dir die Angst Deinen Job zu verlieren, aber hast Du Dir mal überlegt warum Du wieder getrunken hast? Und was willst Du tun, damit das künftig nicht mehr passiert? Ich weiß wie wichtig es ist einen Job zu haben, idealerweise noch einen, der einigermaßen passt. Aber meinst Du ein Job wo Du ständig Zugriff auf Alkohol hast ist der Richtige für Dich?

    Deine Frage, was Du tun kannst um Deinen Job nicht zu verlieren kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich denke das liegt jetztz wohl in der Hand Deines Chefs. Und falls Du ihn nicht verlierst, ich wünsche es Dir, dann brauchst Du einen guten Plan wie Du eine Wiederholung der Geschichte verhindern kannst.

    Alles Gute wünsche ich Dir.

    LG
    gerchla

  • Hallo, Nick!

    Hört sich an, als würdest Du in der Gastronomie arbeiten schwitz. Auf jeden Fall scheint es für einen Alkoholiker/Alkoholkranken ein denkbar schlechter Arbeitsplatz zu sein. Wie ein Kettenraucher in einer Dynamitfabrik - die Frage ist nicht, OB, sondern WANN es knallt ...

    Bei aller Einsicht in die Notwendigkeit, einen Job zu haben, um halbwegs vernünftig leben zu können - aber: Musst Du Dir das antun?
    (Deine) Gesundheit ist nicht Alles - aber ohne Gesundheit ist Alles nichts :-[

    Ich kenne einen Koch, der seinen Beruf aufgegeben haben - weil sie mit Alkohol kochen (mussten?) und ihm das zu gefährlich war. Und ich kenne einen (anderen) Koch, der sich als Chefkoch beworben und die Stelle auch bekommen hat - und in der Küche das ablöschen/kochen mit Alkohol abgeschafft hat und auf Alternativen umgeschwenkt ist (und der Laden läuft!).
    Zwei unterschiedliche Wege, um sich selbst zu schützen. (Übrigens sind beide mit ihrem jeweiligen Weg [heute] zufrieden und immernoch trocken.)

    Du solltest Dich wirklich fragen, was Dir wichtiger ist: der Job oder Deine Gesundheit, Dein Leben.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hi und danke für die offennen Worte...
    Mir ist klar das es ein ungeeigneter job für mich ist.
    Ich werde mir einen anderen job suchen.
    Egal wie mein Chef entscheidet...
    Ich möchte meiner Frau das ganze nicht nocheinmal antuhen.
    Momentan bin ich leider ziemlicb durch...
    Muss wohl einsehen dass ich mal wieder rückfällig bin.
    bin innerhalb von zwei tagen schon fast uf meinem alten Level von zwei Flaschen Korn.
    meine Frau kommt in 9 tagen zurück und wird alles andere als begeistert sein.
    naja, wenn ich es bis dahin schaffe wieder klar zu sein , werde ich sie trotzdem darüber informieren.
    gehe morgen zum artzt meines Vertrauens.

  • Guten Morgen Nick,

    Zitat

    Mir ist klar das es ein ungeeigneter job für mich ist.
    Ich werde mir einen anderen job suchen.

    So ist es wohl. Und es ist sehr gut, dass Du das selbst so siehst..

    Zitat

    Momentan bin ich leider ziemlicb durch...

    Auch klar. Wenn Du zu Deinem Arzt gehst, vielleicht könnt' ihr ja mal über einen richtigen Plan nachdenken. Vielleicht ist es erst einmal notwending die Reißleine so richtig zu ziehen. Also nochmal ganz von vorne und in aller Ruhe.

    Ich weiß nicht wie Deine Vorgeschichte ist, ob Du neben der Entgiftung schon mal eine Therapie gemacht hast oder welche Erfahrungen Du bisher gesammelt hast. Aber Du siehst ja selbst, dass Du so einfach nicht von dem Zeug los kommst. Wie Du ja selbst schreibst bist Du jetzt schon fast wieder auf altem Niveau. Naja, und wir kennen das hier ja alle - dauert nicht lange, dann ist alles wie es immer war. Die Sucht hat Dich wieder.

    Ich kann ja nur von mir sprechen. Ich hab ja auch oft versucht aufzuhören und ich wurde immer rückfällig. Hatte dann doch immer nur Trinkpausen obwohl ich einige davon mit dem festen Willen und der festen Überzeugung angetreten habe nie mehr zu trinken. Aber ich hab' halt weiter nichts gemacht. Einfach nur nichts mehr getrunken und gedacht, wenn ich das eine Zeit lang durchhalte, dann geht der Druck schon weg. Manchmal viel es mir sogar so leicht, dass ich nach ein paar Wochen aus lauter Leichtsinn wieder was getrunken habe. Und schwupp, das war's dann gewesen. Es hat erst funktioniert als ich wirklich bereit war mir auch helfen zu lassen und diese auch kompromisslos und gerne angenommen habe. Nicht alles was ich da gemacht habe war im Nachhinein passend für mich, nichts war aber falsch, nichts war kontraproduktiv. Mit der Zeit blieb mir einfach das, was mich wirklich voran gebracht hat in meiner Trockenheit. Und was da das Richtige für mich war, das musste ich halt erst mal heraus finden. Und das geht meiner Meinung nach am besten mit ausprobieren.

    Lass Dir helfen - sprich mit Deinem Arzt was Du tun kannst um dauerhaft weg zu kommen. Wenn Du da einen festen Plan hast, könnte ich mir vorstellen das vielleicht auch Deine Frau dankbar sein wird. Aber ich denke Du weißt es selbst: Trocken werden solltest Du nur für Dich allein, nicht für jemand anderen. Wenn Du das hinbekommst wird Dein Leben ein ganz anderes werden. Es lohnt sich wirklich alles, absolut alles an Hilfe anzunehmen und alles dafür zu tun trocken zu werden. Ich weiß nicht wo ich heute wäre, wenn ich weiter getrunken hätte. Entweder bereits im Jenseits oder aber komplett isoliert von meiner Umwelt nur noch auf Alk fixiert. Also greif es an und konzentriere Dich erst mal auf Deine Sucht und deren Aufarbeitung. Danach dann auf Deine neue Zukunft, Job, etc. Solange Du nicht vom Alk weg bist, hat Job und co. wenig Sinn.

    Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen.

    LG
    gerchla

  • bin innerhalb von zwei tagen schon fast uf meinem alten Level ...

    Ja, so habe ich es damals auch erlebt. Und auch oft in der Gruppe so gehört.

    Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen.

    Ich ebenfalls!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Nick,

    Zitat

    Mir ist klar das es ein ungeeigneter job für mich ist.

    Du schreibst nichts darüber, inwiefern Du in Deinem Job mit Alkohol konfrontiert wirst. Da gibt es ja viele Vorstellungen, wie das sein könnte, von der Gastronomie, über Lieferdienst bis hin zur Arbeit in einer Brauerei oder Schnapsbrennerei.
    Insofern würde ich nicht generell aufgrund Deiner vagen Aussagen unbedingt zu einem Jobwechsel raten. Schließlich ist’s heute nicht ganz so einfach, einen neuen Job zu finden, und Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig verzweifelter Jobsuche sind oft Katalysatoren für Alkoholismus.

    Zitat

    Ich möchte meiner Frau das ganze nicht nocheinmal antuhen.

    Das ist zwar sehr löblich, aber genau betrachtet keine gute Voraussetzung um dauerhaft und stabil trocken bleiben zu können.
    Wenn Du für Dich – und zwar ganz allein für Dich! – trocken bleiben möchtest, dann ist dies langfristig eine bessere Voraussetzung.

    Zitat

    Muss wohl einsehen dass ich mal wieder rückfällig bin.

    Nein, musst Du nicht. Schon weil „müssen“ auch keine gute Voraussetzung ist. S.o.
    Besser wäre es, Du willst daran etwas ändern. Der 1. Schritt wäre dann, nicht den Job oder sonstige Gelegenheiten, die jedem von uns tagtäglich begegnen und mit denen wir konfrontiert werden, als Grund vorzuschieben, warum Du getrunken hast.
    Du hast letztlich nämlich – als Süchtiger – wieder zum Alkohol gegriffen, weil Du es so wolltest und – wie es sich meist in einer Rückschau immer wieder zeigt – schon lange, wenn auch oft völlig unbewusst, längst den Wunsch dazu wieder in Dir getragen hast.

    Da solltest Du dann nochmal gründlich nachschauen, wieso Du Dich tatsächlich noch nicht endgültig und kompromisslos vom Alkohol verabschieden konntest.

    Zitat

    bin innerhalb von zwei tagen schon fast uf meinem alten Level von zwei Flaschen Korn.

    Wie Greenfox schon schrieb: Das ist eigentlich völlig normal. Oft ist es sogar – zumindest in jungen Jahren und am Anfang von Sucht-Suchtausstieg-Sucht-Suchtausstieg – dass Betroffene von Rückfall zu Rückfall immer mehr konsumieren.

    Zitat

    meine Frau kommt in 9 tagen zurück und wird alles andere als begeistert sein.
    naja, wenn ich es bis dahin schaffe wieder klar zu sein , werde ich sie trotzdem darüber informieren.

    Aha? …heißt dann, und wenn Du es nicht schaffst, dann informierst Du Deine Frau nicht?
    Im Übrigen auch so ein Fallstrick bei Sucht: Sie im Geheimen ausleben zu wollen …

  • Ich arbeite in der Gastronomie.
    Schenke also unter anderem Bier und Schnaps aus.
    Muss auch öfters nach hinten ins lager und getränke holen, wo auch angebrochene Flaschen stehen bei denen es nicht weiter auffällt wenn ich mir ein glas einschütte.
    Hatte hinten auch ein glas Parat gestellt...
    Bin dann oft mehrmals gegangen weil ich etwas vergessen habe bzw. es absichtlich nicht mitbrachte um dann nochmal zu gehen...
    Wenn ich bis dahin nicht wieder klar bin, dann sieht sie es sowiso.
    Ich kann den job jedenfalls behhalten wenn ich möchte.
    Habe es bei allen offengelegt und keiner war böse.
    Ich finde es ganz gut dass ich damit offen umgehen kann ohne dass mich mein chef absägt...
    Ich überlege nun ob ich einmal reinen Tisch machen soll, und ihm offenlege was ich an suchterkrankungen habe.
    Die einstufung War bei mir in der klinik F19.2,
    Also Politoxikumanie...
    Wir werden nun in der Firma eine passendere Tätigkeit für mich finden.
    Es sind verschiedene Bereiche und insgesamt ca. 120 mitarbeiter...
    (Hotel)
    Ich bekäme also ein ganz neues Team.
    Das ist der neueste Stand...

  • Es freut mich, dass Du den Job in dem Hotel behalten kannst. Besser gesagt, einen Job dort.
    Aber das ist, um ehrlich zu sein, Dein kleinstes Problem! Die Offenlegung Deiner Erkrankung/en ist nur ein erster Schritt (dafür schon mal 44. ).

    Der wichtigere Schritt ist allerdings, etwas dagegen offensiv zu unternehmen: Entgiftung, Therapie und/oder SHG - damit Du die Sucht/Süchte auch mal in den Griff bekommst und wieder selbstbestimmt leben kannst. Und Dein Leben nicht mehr von diesen bestimmt wird.

    Und: Du musst es für DICH tun - nicht für Deine Frau, nicht für einen Job, nicht für einen Sechser im Lotto. Auch ohne dass Du trinkst/rauchst/kiffst/etc kann Dein Arbeitgeber Pleite gehen, Dich Deine Frau verlassen (bin auch frisch geschieden, hatte aber nix mit dem Alk zu tun), kann Dich eine böse Krankheit erwischen. Aber dies alles sind keine Gründe, wieder mit dem trinken/rauchen/kiffen/etc wieder anzufangen - wenn Du FÜR DICH damit aufgehört hast. Auch sonst natürlich nicht, aber man könnte es dann vielleicht "nicht so eng" sehen. Ich denke mal, Du verstehst, was ich meine.

    In diesem Sinne:

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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