Hallo. Bin neu hier, stelle mich vor und habe eine Frage

Moin.

Ich bin kurz über 30 Jahre alt, seit 12 Jahren mit meiner Frau zusammen und habe 2 Kinder.
Ich rauche und bin etwas übergewichtig.
Hoffe das genügt erstmal an Persönlichem.

Mein Problem ist das ich eigentlich nicht weiß ob ich ein Problem mit Alkohol habe oder einfach nur gut trinkfest bin. Ich mache mir halt nur Gedanken weil es im
Gegensatz zu anderen Leuten aus dem Bekanntenkreis "recht viel" ist.

Ich trinke gerne abends mal Bier oder Wein zum Feierabend. Unter der Woche / tägl. so 2-3 Bier 0,5L. Oder Wein. Kann auch mal ne Flasche werden (1L / ~10%).

Am WE kann’s schon mal mehr werden wenn ich grad am basteln oder werkeln in meiner Werkstatt oder am Haus bin.
Wenn dann alles super läuft oder ich extrem viel schaffen muss fange ich dann manchmal schon nach dem Mittag an
und wenn dann abends so ca. 22-23 Uhr Feierabend ist habe ich auch mal so 2-6 Liter Bier leer.
6 Liter waren mal das Maximum. Da hab ich mich schon gefragt wo das alles hin ist und warum ich mich noch normal verhalten kann.
Danach eigentlich immer duschen, essen, noch kurz Fernsehen und ins Bett.
Morgens wieder normal aufstehen, Kaffee, Frühstück, usw...

Es ist auch nicht immer so. Manchmal trinke ich ne Woche gar nix und dann wieder nur 1 Bier / Woche. Das ist immer schwankend.

Ne Zeit lang war ich auch öfter mal unterwegs, in der Kneipe, Festivals, bei Freunden und kam immer Volltrunken nach Hause.
2 Mal habe ich auch leider meine Frau sowas von angeschrien. "Du blöde Kuh" "Lass mich doch mal trinken, ich tue ja keinem Weh" und sowas.
KEINE GEWALT !
Das ist allerdings schon über 2 Jahre her und kam auch nicht wieder vor. Ich habe auch kein Verlangen mehr mich so volllaufen zulassen.

Ich fahre auch kein Auto wenn ich Bier getrunken habe. Mal nach einem Bier noch kurz was einkaufen aber mehr auch nicht.
Nur nicht wenn wir z.B. mit den Kindern irgendwo eingeladen sind dann trinke ich generell keinen Alkohol.
Auch nicht zum "erfrischen" ein Radler oder so.

Schnaps oder so mal auf ner Feier. Verteiler nach oder vor dem Essen wie das so ist. 2-3 mal im Jahr. Sonst nie. Hab auch keinen Flachmann oder so mit.

Meine Frau trinkt eigentlich so gut wie gar nichts. Mal 1 Glas Wein oder Fruchtsekt mit ner Freundin. Bier und Schnaps generell nicht.

Hmm. Was soll ich noch schreiben... ?

Ich weiß halt nicht ob das noch normal ist weil ich eben gerne was trinke und gerne auch mal mehr.
Ich liege aber eben nicht sternhagelvoll irgendwo rum und weiß nicht mehr wie ich dahin gekommen bin. Erbrechen hatte ich zuletzt als ich jung war. 15 Jahre her...

Wenn Ihr noch was wissen wollt müsst Ihr fragen.

Vielen Dank schonmal.

MfG K.

Ach Ja.

nicht das das hier den Eindruck macht mit völlig versifftem Haus und Hof und Kinder.
Alles ganz "normal".
Ich habe einen normalen Beruf 7-16 Uhr meine Frau ist zu Hause und hat nen Nebenjob am WE.
Die Kinder gehen in Schule und Kindergarten und haben so generell auch keine Probleme.
Es fehlt uns eigentlich an nichts ausser die üblichen Wehwehchen.

Hmm. Vielleicht noch ne Info.
Mein Erzeuger und sein Vater waren/sind auch Alkoholkrank. Mein "Opa" hat immer Alkohol getrunken und ist vermutlich auch daran gestorben. Krebs.
Mein "Vater" hat uns verlassen da war ich 4 Jahre alt und wir hatten nur sporadisch mal Kontakt.
Er hatte immer keine Zeit. Wichtige Berufsphase, zu weit weg, blablabla. Mittlerweile ist mir das auch egal...Denke ich.

So. Hoffe auf Fragen, Anregungen, Sonderwünsche...

Hallo Klaus,

bei mir hat es ganz ähnlich angefangen wie bei Dir. Der Einfachheit halber kopiere ich zu meiner "Trinkhistorie" mal hierher, was ich woanders mal gepostet hatte:

Von 19 bis Mitte 20 immer Samstag abends. Dann ca 5 Jahre vllt 2 mal im Monat Samstag abends, wenn ich mit meiner damaligen Freundin mal ausgegangen bin. Nach 4 mal betrunken habe ich mir mit 25 geschworen, mich nie wieder zu betrinken und habe es auch gehalten. Bin aber dann bis 30 abends oft ausgegangen und habe dabei sehr viel Alkohol getrunken. Ab 30 bis 40 (1. Ehe) wieder nur Samstag abends beim Ausgehen. Nach der Scheidung 2 Jahre lang wieder sehr viel, erstmals auch zuhause. Dann 2 Jahre lang sehr wenig, wieder nur Samstags. Dann über 3 Jahre lang (2. Ehe) gar nichts. Ab vor ca 3 Jahren dann regelmäßig abends.

Dieses "regelmäßig abends" bedeutete durchschnittlich 1/3 Flasche Wodka/Rum/Whisky etc. Das war nicht das Maximum, nach der Scheidung hatte ich mehr getrunken. Ich habe mich nie als Alkoholiker empfunden, denn betrunken war ich ja nie und habe auch nie die Konrolle über das Trinken verloren, aaaaber: als ich vor 14 Tagen aufhörte zu trinken, hatte ich heftige Entzugserscheinungen - ich bin also Alkoholiker!

Tja, was ich damit sagen will: der Schritt von deinem Trinkverhalten bis zur Alkoholkrankheit ist vermutlich nicht allzu gross. Und wenn du dir schon Gedanken darüber machst, hast du ja vermutlich selbst das Gefühl, dass mit deinem Trinkverhalten etwas nicht ok ist, oder?

LG Walker

Zitat von WalkerMR

Und wenn du dir schon Gedanken darüber machst, hast du ja vermutlich selbst das Gefühl, dass mit deinem Trinkverhalten etwas nicht ok ist, oder?

Das ist der Punkt. Aber oft kann man es sich dann immer noch monate-/jahrelang schönreden. Irgendwann geht es dann aber nicht mehr weiter. Leider .. verstehen die meisten aber erst dann, dass es im Grunde nie was schönzureden gab

Oh, fast vergessen: Willkommen hier Klaus

Klaus D.
Du kannst ja mal diesen Test hier http://www.praevention.at/seiten/index.p…ew.532/level.2/ machen. Hat sich was geändert, seit neuerem liegt die Grenze des unbedenlichen Konsums bei 4 Punkten

Der Test stammt von der WHO und ist weltweit anerkannt.

Falls Du Motivation brauchst: 50% der Kinder mit einem alkoholkranken Elternteil werden selbst früh und schwer abhängig von Alkohol und/oder anderen Drogen - sollte ein Grund zum Handeln sein

LG

Praxx

Hallo Klaus,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich denke, es ist auf jeden Fall gut, das du dir Gedanken über deinen Konsum
machst. Und hier bist du auf jeden Fall richtig !!

Viele Grüße
Mogli