Hallo und guten Tag zusammen

  • Ich möchte mich Euch gerne vorstellen, meine Geschichte kurz beschreiben und ich hoffe, dass ich hier über dieses Forum neue Impulse und hoffentlich auch Kontakte finde um der Sucht erneut zu entkommen.

    Zu meiner Person:

    Ich bin gerade 50 geworden, habe einen Job der mich fordert und den ich gerne mache (IT-Bereich). Ich lebe in einem geordneten Umfeld mit einer Frau und zwei Familien, die ich sehr liebe. Ich habe einen Führerschein, also eigentlich alles OK...

    ...aber...

    Meine kurze Geschichte:

    Angefangen hat alles im Jugendalter, ca. 17-18 Jahre, mit dem ersten Bier. Dann ging die Geschichte weiter, wie wohl bei vielen von Euch. Mehr und mehr.

    Anfang 2010 dann der 'Break Down', Krankenhaus, Entgiftung und eine 3-monatige Reha, in der man eigentlich alles gelernt haben sollte.

    Eigentlich...

    Ich war dann 5 Jahre (bis 2015) trocken und habe dann wieder mit 1-2 Bier angefangen und natürlich ging alles wieder los.
    Es gibt jetzt eben Up's und Down's mit null Alkohol und dann wieder 2-4 Bier.

    Ich möchte jetzt aber gerne wieder zurück. Wohin weiß ich eben noch nicht genau. Die erneute Abstinenz ist im Moment schwierig für mich.
    Dass ich dann in diesem Forum wahrscheinlich nicht richtig bin, ist mir klar. Also gebt mir bitte eine klare Antwort dazu.

    Ansonsten freue ich mich auf jede Antwort, um wieder zurück zu kommen.

    Danke und einen schönen Abend an Euch alle.

  • Hallo Ibyamaz,

    Zitat

    Die erneute Abstinenz ist im Moment schwierig für mich.
    Dass ich dann in diesem Forum wahrscheinlich nicht richtig bin, ist mir klar.

    Warum sollte dieses Forum nicht das richtige für Dich sein?
    Weil Du Dich momentan nicht für die absolute Abstinenz entscheiden kannst, bzw. sie für Dich aus bestimmten Gründen momentan schwierig ist?

    Das ist überhaupt kein Grund!
    Ich denke, dass hier nicht wenige mitlesen, auch manche mitschreiben, die sich noch nicht für die dauerhafte Abstinenz entschieden haben.
    Aber wer weiß schon, was letztlich dann daraus wird?

  • Ich denke, jeder, der ein Problem mit Alkohol hat, ist hier richtig.

    Ich verstehe Dein Problem allerdings nicht richtig. Du sagt, Dein Konsum liegt zwischen 0 und 2 bis 4 Bieren. An wieviel Tagen in der Woche trinkst Du? Es hört sich für mich erst einmal nach kontrolliertem Trinken an. Wenn Du momentan nicht in die Abstinenz zurück möchtest, könnte vielleicht ein fester Trinkplan bzw. die Reduktion der Trinkmenge und der Tage, an denen Du konsumierst hilfreich sein.

    Gruß Titus

  • Auch von mir erst einmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Und mir sind beim Lesen genau dieselben Sätze wie Dietmar "aufgestoßen" - und kann mich ihm anschließen.

    Kurz zu mir: Ü50, auch ich habe einen Job, der mich fordert und den ich (auch nach über 30 Jahren und dementsprechenden Erfahrungen aller Coleur) noch gerne mache (Polizei) - und auch ich hatte vor etlichen Jahren nach einer Reha und anschließender Trockenzeit (allerdings nur nicht ganz 2 Jahre) wieder mit 1-2 Bier wieder angefangen.
    Aus diesen 1-2 Bier sind nach relativ kurzer Zeit wieder ca. 10 Bier und einige "Runterspülmittel" geworden ... bis ich vor nunmehr 9 Jahren endlich endgültig die Reissleine ziehen konnte.

    Ich kann mich aber nur Dietmar anschließen: Du musst Dir selbst klar werden, was Du wirklich willst. Das geht nunmal oft nicht von jetzt auf gleich.
    Das Lesen und der Austausch hier können Dir helfen.

    Also dann: Auf einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Auch ein Hallo von mir,

    Zitat

    Die erneute Abstinenz ist im Moment schwierig für mich.


    Die war auch für mich schwierig, habe einige Anläufe gebraucht.
    Aber nach meinem Motto, - Geht nicht, gibt's nicht - , bin ich immer erstaunt,
    dass öfter geäußert wird, - gerade bei mir geht die völlige Abstinenz nicht -.

    Ich wünsche dir jedenfalls die Erkenntnis und den Willen zum richtigen Weg.

    LG Gerd

  • Vielen Dank an alle für euer Feedback.
    Leider hatte ich technische Probleme und kann deshalb erst jetzt antworten.

    Ja, ihr habt alle so recht und nach 4 Monaten Reha weiß man auch sehr viel über die Sucht, aber oft eben auch zu wenig über sich selbst.

    Ich habe die Frage nach 'richtig oder falsch' in diesem Forum deshalb gestellt, da ich mir im Moment eher ein kontrolliertes Trinken wünsche.
    Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und es scheint für mich, zumindest im Moment, ein guter Anfang zu sein. Die Abstinenz ist ja nie ausgeschlossen.

    Nachdem ich auf 'familiären Druck' vor einem Monat in der Entgiftung war und nach einem Tag mangels Indikation, also ohne Entzugserscheinungen, 'zwangsweise' wieder entlassen wurde, kann sich meine Frau zumindest mit 1-2 Bier am Abend wieder abfinden.
    Ich weiß, dass ich ihr das aufzwinge und das nicht fair ist. Aber im Moment ist es erst einmal besser als als ein heimlicher Absturz, den eh jeder bemerkt.

    Es tut gut hier zu schreiben um eure Erfahrungen und Anregungen zu hören. Es hilft mir aber auch mich wieder selbst zu reflektieren. Das ist das was ihr beschrieben habt.

    Ich wünsche allen einen hoffentlich nicht zu heißen Tag.

    Viele Grüße,
    ibyamaz

  • Hallo ibyamaz,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Kurz zu mir: männlich, Mitte 40, Alkoholiker und nun schon ein paar Jahre trocken.

    Zitat

    Ich habe die Frage nach 'richtig oder falsch' in diesem Forum deshalb gestellt, da ich mir im Moment eher ein kontrolliertes Trinken wünsche

    Ich würde Dir dazu gerne eine Frage stellen:

    Kannst Du erklären, warum Du Dir KT wünscht? Warum Du es für Dich als guten Anfang siehst? Und was glaubst Du das Dir fehlen würde, wenn Du gar nicht mehr trinken würdest?

    Dann noch eine Frage: Verstehe ich das richtig - Du trinkst aktuell ab und an nichts und dann maximal mal wieder 2 - 4 Bier, meist aber eher 1 - 2 Bier?

    Wenn dem so ist, dann ist das ja bereits eine Form von kontrolliertem Trinken. Was möchtest Du ändern? Ist Dir die Menge zu viel?

    Bitte verstehe meine Fragen nicht provozierend oder so. Denn so sind sie nicht gemeint. Ich würde nur gerne versuchen zu verstehen was Dich so umtreibt.

    Ich freue mich wieder von Dir zu lesen.

    LG
    gerchla

  • Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und es scheint für mich, zumindest im Moment, ein guter Anfang zu sein.

    Ich war dann 5 Jahre (bis 2015) trocken und habe dann wieder mit 1-2 Bier angefangen ...

    ... auch ich hatte vor etlichen Jahren nach einer Reha und anschließender Trockenzeit (allerdings nur nicht ganz 2 Jahre) wieder mit 1-2 Bier wieder angefangen.
    Aus diesen 1-2 Bier sind nach relativ kurzer Zeit wieder ca. 10 Bier und einige "Runterspülmittel" geworden ...

    Kein Kommentar.

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  • Stimmt - hätte heissen müssen "Kein Kommentar nötig"

    Was sollte ich noch dazu schreiben - ich denke, ich habe meinen Standpunkt rübergebracht. So wie Du Deinen. Austausch.

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  • Hallo Ibyamaz,

    ich denke, Greenfox hat Dich darauf aufmerksam machen wollen, dass Du ja bereits beim Versuch kontrolliert zu trinken gescheitert bist.

    Es wird Dir wohl kaum jemand, der selbst reichlich Erfahrung mit der Sucht, auch mit selbst probiertem KT hat, den Rat geben wollen, es einfach wieder (und wieder) zu probieren.
    Ich sag's an dieser Stelle immer wieder: Prof. Körkel hat bei seinem Model des Kontrollierten Trinkens Betroffene, die bei Alkoholkonsum Kontrollverlust erleiden, nicht angesprochen!
    Ich habe den Versuch kontrolliert Alkohol zu konsumieren immer sehr anstrengend empfunden. Spätestens nach dem 3-4 Bier sagte ich dann "sch ... drauf, auf eins kommt's jetzt auch nicht an. Oder auf zwei, oder drei ..."

  • Hallo


    Schwierige Geschichte, kann nur für mich sprechen KT ist für nicht möglich, alles schon durch , geht einmal gut zweimal gut,und dann bist wieder am Anfang,

    Ne ich liebe mein leben, jetzt so wie es ist, und meine Frau liebt mich jetzt auch wie ich bin.

    Also warum sollte ich was reskieren was keine Vorteile bringt

    Leidiges Thema, für mich aber erledigt

    SOOOO long

    mfg Guido

  • Hallo Ibyamaz,

    ich möchte dir dieselben Frage(n) wie Gerchla stellen, weil ich glaube, dass die Antwort darauf sehr wichtig ist.

    Warum gehst du davon aus, dass die Alkoholabstinenz für dich schwieriger als kontrolliertes Trinken ist?
    (Ich selbst bin kein Verfechter der absoluten Abstinenz und habe hier irgendwann auch einmal dargelegt, warum ich -wenn es auch anders geht- so nicht leben will.)

    Aber was sind deine Gründe?
    (Du musst mir und hier nicht antworten, aber versuch dir selbst eine ehrliche Antwort zu geben. Auch darauf, warum du nach fast 2jähriger Abstinenz der Meinung warst, 1-2 Biere trinken zu wollen.)

    Alles Gute
    Bassmann

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