Hallo liebes Forum
Ich bin Pinguin. Weiblich. 40.
Der Alkohol zieht sich durch mein Leben konstant wie ein roter Faden. Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 14 inklusive Blackout. Eigentlich hätte es sich da schon abzeichnen können, doch wer gibt sich in der Jugendzeit nicht mehr oder weniger oft die Kante? Aufgrund einer schwierigen Kindheit und einer nicht erkannten psychischen Krankheit rutschte ich so ein bisschen in kriminelle Kreise und soff meistens am Wochenende. Als junge Erwachsene entdeckte ich die illegalen Drogen und der Alkohol verkroch sich eher im Hintergrund.
Mitte der 90er Jahre ließ ich von Haschisch, LSD & Co. wieder ab und wendete mich (wieder) dem Alkohol zu. Mit steigender Leidenschaft. Mein Getränk war Bier. So lief das viele Jahre immer so weiter mit immer weniger nüchternen Tagen zwischen den Räuschen. Ich trank meistens abends und alleine. In den beiden Schwangerschaften trank ich praktisch nicht. Diese Tatsache verhinderte, dass ich meine Alkoholabhängigkeit erkennen konnte.
2011 kam dann der Totalabsturz. Meine erste Panikattacke im Supermarkt brachte zeitgleich einen Bandscheibenvorfall und neurologische/nervliche Probleme ohne Befund. Da wurde mir klar, dass der Alkohol zwar nicht meine Leber geschädigt hatte, aber meine Nerven, meine Muskeln, meine Knochen, meine Psyche... Von da an versuchte ich, gegenzurudern und besuchte regelmäßig die AA-Gruppe, las alles, was ich über Alkoholsucht in die Finger bekam, schaffte den Absprung aber nicht. Ende letzten Jahres (?) entdeckte ich dieses Forum hier. Nächste Woche Mittwoch beginne ich eine ambulante Therapie, meine erste Reha. Denn nun greife ich nach jedem Strohhalm. Denn eines ist mir klar: nur noch wenige Vollräusche, dann bin ich voll drauf, und zwar auch richtig körperlich!
Danke fürs Lesen.