Beziehung bzw. Partnerschaft zwischen zwei Alkoholikern

  • Da es mich persöhnlich Interessiert, Würde ich Gerne folgende Frage stellen,
    In der hoffnung hier mit meinem gequatsch noch niemanden zu nerven.

    Was haltet Ihr von so einer Partnerschaft,
    ER / SIE, beide süchtig.
    Was denkt ihr dazu?
    Gibt es villeicht sogar erfahrungen?
    Ist es nützlich oder eher kontraprodukitv?
    Zu gewagt oder genau richtig?
    Ich persöhnlich bin bis jetzt der auffassung das es sehr gut funktionieren kann, wenn beide genau wissen wovon sie sprechen
    und aufgrund ihrer eigenen erfahrung rückfälle bzw. die situationen in denen die gefahr sehr groß ist
    frühzeitig beim partner erkennen können und sich so gegenseitig davor besser schützen können.
    Denke aber auch dass es ein gefährliches potenzial hat, da mann sich im worst case nicht gegenseitig aus der kotze ziehen kann...
    Also,
    Ihr merkt dass ich eine menge fragen und redebedarf hab.
    Hoffe das okay.

  • Schwierige Kiste ... Ich kenne Viele, die von solch einer Beziehung abraten ...

    Ich kenne aber auch Paare (speziell eines habe ich dabei im Sinn - beides Multitoxe), die sich in einer Langzeittherapie bzw. SHG getroffen und lieben gelernt haben und bis heute trocken/clean sind.
    Bei dem speziellen Paar sind es m.W. schon knapp 15-20 Jahre ...
    Allerdings kenne ich auch das Gegenteil ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • ja, ich kenne sogar beides zusammen fällt mir da grad ein.
    Als SIE allerdings irgendwann krebsbedingt gestorben
    war ist ER aber bis zum schluss nicht mehr auf die beine gekommen.
    Ist dann an einer geplatzten krampfader im hals gestorben.
    Gibts glaube ne bezeichnung für, suche ich mal raus.
    Vorher lief es über jahre aber sehr sehr gut.

  • habs, sie heißen Ösophagusvarizen und tragen ihre Uhrsache häufig in der Leberzirrhose...
    nur so am rande.

  • Hallo Nick,

    also grundsätzlich hast Du ja gefragt „Was haltet Ihr von so einer Partnerschaft,
    ER / SIE, beide süchtig.“.

    Was dann bedeuten würde, dass beide das oder die Suchtmittel konsumieren.

    Ich beziehe mich hier der Einfachheit halber auf Alkohol.
    In der Regel kann man schon sagen, dass Alkohol die Grundlage von Partnerschaft und Liebe zerstört.
    Demzufolge wäre eine Partnerschaft von zwei aktiv süchtigen Partnern überwiegend eine Zweckgemeinschaft, im Sinne der Aufrechterhaltung der Sucht.
    Aus den „Grundlagen“ einer Alkoholsucht fallen wichtige Grundbedürfnisse in so einer Partnerschaft meist völlig weg.
    Als da wäre: Sicherheit, Zuverlässigkeit, Vorsorge, Wertschätzung und Vergewisserung, Reflexion, Selbstdefinition, Grenzen erkennen, u. v. a. m.

    Etwas völlig anderes, und auch völlig anders verlaufend, ist eine Partnerschaft zweier ehemals süchtigen, nun aber trockenen Alkoholiker.
    Hier können beide sozusagen aus eigener Erfahrung heraus auf sich aufpassen, sich gegenseitig unterstützen und meist sehr empathisch auf Gefühlsirritationen, wie z. B. Suchtdruck, eingehen.

    Und ja, wie Greenfox schon schrieb: Es gibt sie, diese Partnerschaften zwischen zwei ehemals Süchtigen.
    Aber, weil Alkoholismus eben eine Rückfallkrankheit ist, sind langjährige bestehende Partnerschaften eher selten.

  • hi Dietmar,
    ich war bei meiner Fragestellung schon davon ausgegangen dass beide trocken/clean sind.
    Danke

  • Hallo!

    Es mag in Einzelfällen funktionieren. Dennoch bin ich skeptisch. Einerseits mag gegenseitiges Verständnis für die Krankheit positiv sein, andererseits besteht die Gefahr, dass der Eine den Anderen bei einem Rückfall runterzieht bzw. der Rückfall sich gleich auf beide Probanden erstreckt. Da ist meine eigene Denke einfach nicht genügend mathematisch orientiert, wo minus mal minus im Ergebnis plus ergibt.

    Wäre ich auf Partnersuche, würde ich von der Papierform her, einen Suchtkranken als Partner erst mal ausschließen. Aber mit der Liebe ist das so 'ne Sache. Man weiß nie, wo sie gerade hin fällt. Daher ist das Ganze für mich eher ein theoretischer Ansatz.

    Viel interessanter wäre die Fragestellung, ab wann man einen neuen Freund(in)/Partner(in) in die eigene Erkrankung einweiht. Da tendiere ich dazu, ihm/ihr die Krankheit in dem Augenblick einzuräumen, wenn es ernst wird.

    Gruß
    Rekonvaleszent

  • Mein Partner ist trockener Alkoholiker - und wir wussten von Anfang an übereinander Bescheid. Es erleichtert einiges, weil vieles nicht erklärungsbedürftig ist - und man braucht nicht kaschieren. Natürlich besteht die Gefahr, dass man den anderen "mitreisst", wenn eine Krise auftaucht - aber bis dato haben wir uns diverse Krisen (nicht nur alkoholinduziert) so schön eingeteilt, dass sie nicht parallel auftauchten.

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