endlich weg vom Teufel Alkohol

  • Huhu,

    seitdem ich nichts mehr Trinke bin ich seit einiger Zeit auch gedanklich viel unterwegs. zB. bei meinem Einkauf gucke ich immer was die Leute vor oder hinter mir Einkaufen. Da sieht man echt viel Alkohol und dann denke ich mir immer.. stell dir vor, dass das du wärst, der jetzt den Doppelkorn oder sowas im Wagen hat und wie sieht dann dein restlicher Tag wohl aus.. und was würdest du Morgen machen. ...

    Der Blick der Bedienung war wohl auch deswegen so komisch, weil Milch auf deren Speisekarte gar nicht vorhanden war. Da gingen auch mal gleich 2,30€ für 0,3L Milch drauf. :o Den Preis haben die sich 100% erstmal ausgedacht. x)

    Gab ja nur Pannfisch aber zu Senf oder Dillsoße muss ich echt immer Milch haben. :D

    Den feinen 1. Adventabend wünsche ich dir natürlich auch.


  • seitdem ich nichts mehr Trinke bin ich seit einiger Zeit auch gedanklich viel unterwegs. zB. bei meinem Einkauf gucke ich immer was die Leute vor oder hinter mir Einkaufen. Da sieht man echt viel Alkohol und dann denke ich mir immer.. stell dir vor, dass das du wärst, der jetzt den Doppelkorn oder sowas im Wagen hat und wie sieht dann dein restlicher Tag wohl aus...

    Ich glaube, das ist normal. Mir ging es genauso und die Meisten aus meiner SHG haben dasselbe berichtet.
    Man schaut wie in einen Spiegel ...

    Bei mir hat es sich mit der Zeit gegeben. Und solange die Flaschen im ANDEREN Einkaufswagen liegen ... :D

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • bei mir macht sich seit 3 tagen so ein relativierungsgefühl breit. ich könnte ja.. eigentlich. aber möchte doch gar nicht. hab echt schiss vor einem rückfall. gerade über weihnachten und silvester. bin schon gedanklich darauf eingestellt diese tage lieber allein zuhause zu verbringen.. nixweiss0

    ist ja nicht so, dass ich nach einem glas alkohol gleich 2 wochen dauersaufen werde. mir macht da eher die psyche sorgen..

    man wird ja auch echt überall mit dem mist konfrontiert. beim einkaufen, bei freunden, auf der arbeit und sogar in fast jedem film, den man sich anguckt.. HMPF!

    alles was man tun kann ist eisern bleiben. >:(

  • leider kann man ja nicht editieren. :s was ich noch schreiben wollte ist, dass ich ja geschrieben habe, dass ich endlich mal den einkaufsladen ohne alkohol im rucksack verlassen möchte. das klappt ja auch zu 100 prozent. aber mein wunsch, dass ich einfach einkaufen gehe wie ein normaler mensch ohne überhaupt daran zu denken etwas alkoholisches zu kaufen scheint starke utopie zu sein.

    mir kommt es so vor als würde es nie so sein, dass man niemals mehr ohne gewisse gedanken den laden betritt oder verlässt. da fühlt man sich regelrecht gebrantmarkt. :-\

  • Hallo Maru,


    bei mir macht sich seit 3 tagen so ein relativierungsgefühl breit. ich könnte ja.. eigentlich. aber möchte doch gar nicht. hab echt schiss vor einem rückfall. gerade über weihnachten und silvester. bin schon gedanklich darauf eingestellt diese tage lieber allein zuhause zu verbringen.. nixweiss0


    Ja, das "Relativierungsgefühl" kenne ich sehr gut.
    "Meine Güte, nur einmal (wieder)" - "Wegen dem Bißchen, das ist ja nicht einmal ein Rückfall" usw.
    Wenn man die letzte Alkoholphase hinter sich hat, relativiert sich das alles ....

    Zitat

    ist ja nicht so, dass ich nach einem glas alkohol gleich 2 wochen dauersaufen werde. mir macht da eher die psyche sorgen..


    Ich kann da nur von mir reden: Warum sollte ich wegen 1 (Einem!) Glas damit anfangen? Würde mir, da ich zu 75% nicht wegen des Geschmacks, sondern wegen der Wirkung trinke, so gut wie nichts bringen.
    Das Problem: Wieder damit aufhören.
    Wenn ich dann daran denke, wie viel Energie und Kraft mich das kostet, wie viel Selbstdisziplin, wie viel Stärke "Nein" zu sagen ...
    Wenn ich dran denke, wie "relativ" kurz der Effekt, also die Wirkung tatsächlich ist - und wie beschissen ich mich hinterher fühle ...
    Wenn ich an die Angst und Panikzustände denke, die hinterher auftreten ...

    Dann stelle ich meinen Jetzt-Zustand, ohne Alkohol, ohne diese miesen Gefühle etc. gegenüber ...
    und sage: Jetzt und Heute nicht!

    Hat mir schon oft geholfen.

    Lieben Gruß
    Dietmar

    PS.: Wieso kannst Du nicht editieren? Geht doch.

  • Zu Deinem 2. Beitrag.

    Ich denke, das hat wirklich etwas mit "Grundsatz-Entscheidungen" zu tun.
    Will sagen: Als ich es noch so gesehen habe, dass ich auf Alkohol verzichten "muss", fiel es mir sehr schwer damit umzugehen.
    Da kann ich Dich voll und ganz verstehen.
    Wahrscheinlich ist dann immer irgendwie Bedauern mit dabei. Verzicht ist für mich keine gute Option.

    Besser ist für mich: Ich will das einfach selbst nicht mehr. Und zwar wirklich von innen heraus nicht.
    Da ist kein Bedauern und kein Verzicht mehr.

    Mir ist schon klar, dass man zu dieser Einstellung nicht gleich kommt. Das kann dauern, und gerade anfangs ist der Weg in die Abstinenz nicht leicht. Aber es wird immer besser und leichter. Bis man gar nicht mehr daran denkt. Weil "ohne" die Normalität ist. Wenn ich dann am Spirituosenregal vorbei gehe und mir bloß vorstelle, jetzt etwas davon in den Wagen zu legen, dann wird es mir ganz komisch.

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Hallo Maru,

    Du kannst es Dir vielleicht jetzt noch nicht vorstellen, aber ich garantiere Dir, dass der Tag kommen wird, wo Du zumindest im Supermarkt den Alkohol "vergisst", so als hätte es diese Alkoholkäufe nie gegeben.

    Hab Geduld mit Dir.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Maru,

    jetzt will ich mich auch mal an Deinem Thread beteiligen. Kurz zu mir: männlich, mitte 40, seit ein paar Jahren trocken

    Zitat

    bei mir macht sich seit 3 tagen so ein relativierungsgefühl breit. ich könnte ja.. eigentlich.

    Das ist etwas, das sehr häufig vor kommt. Du hast jetzt einige Wochen hinter Dir und nun sagt Dir Dein Suchtgehirn: "Na siehste, war doch gar kein Problem. Sooo schlimm war es doch gar nicht. Und überhaupt, wahrscheinlich bin ich gar kein Alki, hast halt nur ein bisl übertrieben, komm' probiers doch einfach mal aus. Ein Gläßchen geht schon..."

    Auf diese Weise habe ich mehrere Trinkpausen beendet. Eine davon war über ein halbes Jahr lang. Ein lächerliches Biermischgetränk hat ausgereicht um innerhalb kurzer Zeit mein altes Niveau wieder zu haben. Und bei mir war das dann immer so, dass ich nach diesen Pausen mein Pensum erhöht habe. Es war, als wollte ich nachholen was ich "verpasst" hatte. Dieses gesteigerte Niveau habe ich dann gehalten, bis zum nächsten Versuch. Mit der Zeit kam ich dann auf immer mehr und mehr und mehr.....

    Bei meinem entgültigen Ausstieg war es dann anders. Ich habe mich viel mehr mit meiner Sucht auseinander gesetzt, vor allem psychisch. Immer wenn ich diese Gedanken hatte "Du könntest ja mal wieder...." habe ich mich sofort gefragt: WOFÜR? Was bringt es mir? Welchen Vorteil hätte ich davon? Wenn Du diese Fragen stellst erhältst Du folgende Antworten: Du hast nichts davon wieder zu trinken... Und zwar egal ob Du nun Alkoholiker bist oder nicht. Es ist eigentlich völlig egal. Alkohol bringt einem nichts. Genuss? Ok, der Genusstrinker der ab und an mal ein Glas trinkt möchte nicht darauf verzichten - er hat in der Regel auch sicher kein Alkoholproblem. Aber selbst wenn er verzichten würde? Wäre das so tragisch? Enstpannung? Das gibt einen der Alkohol doch nur kurzfristig und nur ganz oberflächlich. Wir wissen doch, dass er eigentlich genau das Gegenteil macht. Und wenn wir entspannen wollen, dann müssen und können wir auf ganz andere Methoden zurück greifen. Vielleicht muss man das erst neu lernen. Ich musste es neu lernen - aber das ist kein Hexenwerk, es braucht nur etwas Zeit....

    Alkohol hat absolut keine Vorteile. Das musst Du Dir bewusst machen. Dann kommst Du auch weg von "ich darf keinen Alkohol mehr trinken" hin zu "ich will keinen Alkohol mehr trinken, selbst wenn ich kein Alkoholiker wäre". Es ist einfach egal, Du willst dann einfach nicht mehr.

    Ich wünsche Dir alles alles Gute! Du hast schon viel geschafft. Weiterhin viel Kraft!

    LG
    gerchla

  • Hallo Maru,

    ja, ganz genau so ist es mir auch gegangen. Für mich ist Alkohol vollkommen unwichtig geworden. Es lohnt sich nicht, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Ich vermisse ihn nicht, ich brauche ihn auch nicht. Wofür auch? Ich wüsste nichts Positives zu berichten, wenn ich an Alkohol dächte.

    Mein Leben ist ohne Alkohol sehr viel schöner geworden. Es war eine "Umgewöhnung" und ich bin sehr zufrieden. Es lohnt sich immer und auch für jeden. Also, hab Geduld und genieße jeden alkoholfreien Tag.

    LG Betty :sun:

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Maru,

    wie geht es Dir denn jetzt?

    Würde mich freuen, mal wenigstens ein kurzes Feedback zu Deiner aktuellen Situation zu erhalten!

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Moin Moin, wie es hier so schön heißt, :)

    mir gehts soweit gut. Der Lappi hat jedoch seinen Dienst verweigert. Das Keyboard ist ist kaputt und ich muss zur Zeit entweder mit USB-Keyboard oder auf dem Telefon Tippeln. :)

    Die Aktuelle Situation ist folgende; habe oft an einem Rückfall gedacht und echt ziemlich viel relativiert und überlegt und habe gemerkt, dass mir was fehlt um meinen Alltag ausgiebig zu gestalten. Das sind so Dinge wie einen weiteren Job, Freundin oder ein Haustier( :P ). nixweiss0

    Habe es ja bis jetzt soweit geschafft in diesem Alltag zurecht zu kommen ohne Alkohol aber ich fürchte ich brauche da mehr. Selbsthilfegruppe um mal Sabbeln zu können und einfach viele viele andere Gedanken.

  • Hallo Maru,

    das ist natürlich eine schwierige Situation, wenn Du oft an Alkohol denken musst.
    Fachlich richtig definiert nennt man das Suchtdruck. Oder auch craving. Das starke Verlangen nach dem Stoff.
    Im totalen Gegensatz zu der häufig anzutreffenden Meinung, es würde um Geschmack gehen („jetzt ein kühles Blondes …“) geht es vorrangig um die Wirkung durch den Alkohol.
    Da lohnt es sich genauer hinzuschauen: Wozu brauche ich diese Wirkung? Was erhoffe und erwünsche ich mir davon? Was geht leichter, besser, einfacher damit?
    Vor allem aber: Wie kann ich das alles für mich befriedigend hinbekommen - ohne? Was muss, was kann ich dafür tun?

    Ich finde, man muss das schon klar sehen. Der Stoff hatte ja immer seine Wirkweise und hat (zunächst einmal) geholfen, Situationen durchzustehen, die man (vermeintlich) ohne nicht so einfach bewältigt hätte.
    Zumindest glaubt man das solange, wie man auf die helfende Wirkung baut. Und, solange die schädigende Wirkung nicht überwiegt.

    Du schreibst, dass Dir ein weiterer Job, eine Freundin oder … fehlt.
    Also Sachen, die Dich wohl von diesem Suchtdruck ablenken sollen?
    Ich habe da so meine eigene, sehr persönliche Meinung dazu. Mit solcherlei Unterfangen gelang es mir meist nur sehr kurzzeitig das Verlangen nach dem Stoff zu unterdrücken. Und dann? Wieder etwas Neues, Anderes?

    Ich sehe Medikamente, die carving unterdrücken (nicht „sollen“. Weil, dass sie entsprechend wirken ist längst erforscht und belegt.), sehr differenziert. Sie sind nicht für jeden geeignet. In jedem Fall, so meine Meinung dazu, sollte der starke Wunsch vorhanden sein, nicht mehr konsumieren zu wollen.
    Ich habe die Entwicklungen diesbezüglich schon sehr lange verfolgt und bei einigen schweren Alkoholiker erstaunliche, positive Entwicklungen miterlebt.
    Die Medikamente haben ihnen geholfen, sich nicht mehr (zu sehr) quälen zu müssen.
    Weiter führe ich das jetzt mal nicht aus …

    Die Idee mit der Selbsthilfegruppe ist schon mal ganz hervorragend. Wobei auch hier gilt, es muss passen.
    Ohje, ist nicht einfach in solchen Situationen einen wirklich guten, Dich weiterbringenden Rat zu geben.

    Lieben Gruß
    Dietmar

  • Selbsthilfegruppe um mal Sabbeln zu können

    Genau dafür sind SHG nach meiner Erfahrung hervorragend geeignet: sich einfach mal diese komischen kleinen und oft unausgegorenen Gedanken von der Seele zu sprechen und möglichst auch ein sofortiges Feedback zu kriegen.
    Also, was hält Dich - such Dir eine in Deiner Umgebung und teste sie (ob sie [zu Dir] passt).

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Maru, auch von mir mal noch ein 'Grüß Dich hier im Forum' :)

    klasse, du bist aktiv dran und somit am Drücker! Weiter so 44.

    einfach mal aufs Eingangsposting zurückgegriffen...

    Zitat

    ..denn trotz 250 Liegestütze, 100 Situps und Hanteln Oder Klimmzüge alle 2 Tage und Vernünftiger Ernährung...

    ..gib mal in die Suchmaschine die zwei Begriffe >Muskelaufbau< und >Alkohol< ein.
    Da wirst du recht bald sehen dass diese zwei Dinge ja mal garnicht zusammenpassen.

    Was anderes ist dann noch, ob im Aeroben (fettverbrennenden) und/oder im Anaeroben (Muskeltrainierenden) Pulsbereich trainiert wird. Ernährung ansich ja sowieso ein wichtiger, eigener Bereich. Zwischen den Trainings Regenerationspausen lassen und so weiter.
    Leichter Ausdauersport - so dass es mir Spaß macht und ich Freude dran habe - hat mir jedenfalls immer vieles an Antrieb und zusätzlicher Motivation gegeben. Gerade in der mitunter kritischen Anfangszeit kurbelts auch ganz konkret die Glückshormone mit an!

    Irgendwann gehörte es dann für mich zum neuen Lebensgefühl dazu.
    Die ersten Laufschuhe hab ich getragen bis sie mir schier von den Füßen fielen ;)

    Ein Punkt aus den letzten Posts:

    Ich denke dass es durchaus zielführend sein kann, sich neue, sinnvolle und erfüllende Lebensbereiche und -inhalte zu schaffen, um die alten Bahnen zu verlassen und sich dauerhaft ein glückliches, gesundes Leben aufzbauen.
    Die von dir u.A. angesprochenen Punkte Beruf und Beziehung sind nunmal sehr wichtige Lebensbereiche. Wenn du das Gefühl hast da was ändern zu wollen...

    Zitat

    Ich bin nun knapp mitte 30 und Trinke seit knapp 2 Jahren. Die Menge recht unterschiedlich. Sorten ebenfalls.

    Auch wenn es da evtl. eine gewisse Vorlaufzeit gab, Du weißt also von 'vorher' durchaus: dass es auch ohne geht. Und dass du das auch kannst. Sehr gut sogar. Da kannst Du doch auch drauf aufbauen. Oder?

    Wichtig ist, dass man 'beweglich' ist und bleibt.
    An Punkten wo man vielleicht alleine nicht weiter kommt gibt es Hilfe.

    Alles Gute Dir und weiterhin viel Erfolg :)

    Mach's gut und bis denne,

    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (11. Dezember 2016 um 18:36)

  • ..einfach mal noch nen kleiner Nachtrag zum Posting von gestern....

    Ich bin da selbst auch erst später drauf gestoßen. Aber es hat mir nur einmal mehr klar gemacht und gezeigt was die chemische Substanz Alkohol so im menschlichen Körper anstellt. So hat Alkohol nicht nur sehr viele Kalorien, er bremst zudem auch noch erheblich die körpereigene Fettverbrennung und hemmt den Muskelaufbau.

    Im Netz ist viel auch darüber zu lesen. Hier leg ich einfach mal einen lesenswerten Link noch dazu nach:

    http://fitness-world.info/alkohol-hemmt-…ettverbrennung/

    beste Grüße,
    LiS

  • moin moin, land in sicht, :)

    zu dem thema alkohol und muskelaufbau hab ich schon in der zeit in der ich getrunken habe viele infos gesammelt.
    youtube videos von sogenannten experten und viel text.

    hatte ja im eingangspostig geschrieben, dass ich den speck am bauch endlich weghaben möchte. das ist auch einer der gründe, warum ich mit dem trinken aufgehört habe. nun ist ja schon einige zeit ins land gegangen und der speck is tatsächlich weniger geworden. es ist ja nie wirklich viel gewesen.. aber eben eine ansatzweise recht kleine wohlstandswampe. :)

    aber ich habe in der vergangenen zeit angefangen echt viele snacks und süßes zu knabbern.

    ich ziehe das sportprogramm trotzdem natürlich alle zwei tage durch. nur mit dem mountainbiken ist es hier auf dem flachland zur zeit einfach wettermäßig zu mies.

    noch ein grund dafür mit dem trinken aufzuhören war ja das, dass ich mir zum beispiel dachte; "man überleg mal, du hast früher auch mal gelangweilt rumgesessen und nicht and alkohol gedacht" hast einfach dein leben gelebt und alkohol war kein teil davon. :/

    wenn ich an die zeit so zurückdenke, dann kann man richtig melancholisch werden. ich hatte viel mehr interessen. hab mich auf meinen beruf vorbereitet, hab viel am computer gemacht und viel mehr gezeichnet. hab mir viel mehr sorgen um neue stifte gemacht oder neue teile für mein fahrrad, statt an alkohol zu denken.

    das macht schon echt traurig, wenn man so zurückdenkt und merkt, dass vieles davon wegen dem trinken verloren ging.

    da muss man seelisch/psychisch echt aufarbeiten.

    dazu zählt natürlich auch der wunsch nach einem lebenswandel in kleinem maße. auch einfach um wieder auf andere gedanken zu kommen.

    einfach mal wieder mensch sein und den langen weg aus der sucht nicht ständig vor augen zu haben.

    ich schreib hier übrigens auf der virtuellen tastatur. das nervt schon gewaltig. :x

    viele grüße trotzdem :)


  • aber eben eine ansatzweise recht kleine wohlstandswampe. :)

    aber ich habe in der vergangenen zeit angefangen echt viele snacks und süßes zu knabbern.

    Hallo Maru, vielleicht wäre Low Carb das richtige. Ich habe vor einiger Zeit Dr. med. William Davis: "Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht"https://www.amazon.de/Weizenwampe-Wa…ttppccheatso-21 gelesen. Man muss das Buch nicht kaufen, es gibt genug Infos im Netz (zb. gibt es ein ähnliches Buch von David Perlmutter "Dumm wie Brot"). Hier wird der Weizen als noch schlimmer dargestellt als Zucker. Es gibt einfach so viele Ansätze, Meinungen und selbst Experten widersprechen sich, was richtig ist. Am besten einfach das machen, was einem überzeugt und experimentieren, womit man sich wohlfühlt. Zumindest habe ich in den letzten 8 Wochen durch weglassen von Brot (und noch mehr Sport als vorher) zwischen 4 und 5 kg (von 75kg auf 70 bis 71kg bei 174 cm) abgenommen.

  • Hi Maru, danke fürs tippen unter erschwerten Bedingungen ;) :)

    Einen der entscheidendsten Schritte hast Du ja bereits gemacht. Du hast festen Fuß auf den Weg in ein Leben frei von der Sucht gesetzt. Meinen Respekt und Anerkennung dafür hast Du jedenfalls!

    Jetzt heißts erstmal dran bleiben. In den ersten Wochen fehlt dem Körper natürlich was. Das kann schon kniffelig sein. Die Substanz hat so manches an Manipulationen in biochemischen Abläufen vorgenommen die nicht von heute auf morgen verschwinden. Es findet zunächst eine Phase der Entwöhnung/Umgewöhnung von ein par Wochen statt, in der sich diese Prozesse regenerieren.

    Klar kommen innerlich auch manche unangenehme Dinge hoch, aber das ist auch gut so dass man vor denen nicht mehr flüchtet. Es dauert bissel sich da rauszukruschteln. Aber Maru, wenn Du mal durchs erste Tal durch bist, dann finde ich dass es ein Weg ist auf den Du dich absolut freuen kannst!

    Denn es ist ein guter Weg frei von Sucht zu sein.

    Grüße und alles Gute Dir weiterhin 44.

    Ahoi, Land-in-Sicht

  • bald kommen ja die Feiertage und ich bin ja mal gespannt, wie ich das so hinkriege. Weihnachten bin ich nur kurz auf Besuch und die Tage darauf alleine Zuhause. :/
    Zum Glück sind ja außer die Tankstellen alle Geschäfte zu. Silvester werd ich auch Zuhase bleiben. Hab einfach überhaupt keine Lust auf einen Rückfall. Zumal ich ja nicht mal richtig weiss, was dann auf mich zukommen würde und wie das psychisch so verläuft.
    Leute haben ja alle zur Zeit gewissen "Festtagsstress" und den habe ich "leider" überhaupt nicht. Sonst könnte man den ja nutzen um sich abzulenken.

    Wie macht ihr denn das so?

  • Hallo Maru,

    Zitat

    Wie macht ihr denn das so?

    Ja, das ist immer so eine Sache mit diesen Feiertagen. Da hat das Suchtgedächtnis oft Hochkonjunktur weil man es jahrelang trainiert hat.

    Für mich ist das heute kein Thema mehr. Es macht für mich, nach ein paar Jahren ohne Alkohol, jetzt keinen Unterschied mehr ob Feiertage anstehen oder ganz normaler Alltag ist.

    Das wird bei Dir hoffentlich auch so sein, wenn Du mal eine längere Zeit hinter Dir hast. Aber ich wollte Dir eigentlich von meinem ersten Weihnachten und meinem ersten Silvester ohne Alkohol berichten. Da war ich gerade mal ein paar Wochen trocken...

    Also den 1. Feiertag habe ich damals wie immer bei meinen Eltern verbracht. Wie gesagt, ein paar Wochen trocken und frisch getrennt von meiner Frau. Meine Kinder hatte ich dabei, wie immer und wie die vielen vielen Jahre vorher auch. Meine frisch von mir getrennte Frau nicht. Wir hatten uns Weihnachten immer aufgeteilt, einen Tag bei meinen Eltern, einen Tag bei den Schwiegereltern. Und Hl. Abend zuhause bei uns. Der Hl. Abend fiel also für mich aus, den habe ich sozusagen vor dem Fernseher verbracht und mich so gut es ging abgelenkt. Hat gut funktioniert, war emotiononal natürlich eine Katastrophe aber ich wusste: da musst Du durch.

    Der Tag bei meinen Eltern verlief alkoholtechnisch Problemlos weil absolut alle Anwesenden bereits wussten, dass ich Alkoholiker bin. Also Geschwister, Eltern usw. wussten bereits Bescheid. Das war mir sehr wichtig und ich wusste ja, dass dieser Tag kommen wird. Deshalb habe ich im Laufe des Dezembers mit allen persönlich gesprochen und sie informiert. Ich glaube, dass das einer der wichtigsten Schritte für mich war.

    Am 2. Feiertag waren meine Kinder dann, wie immer, mit meiner Ex-Frau bei meinen Ex-Schwiegereltern, natürlich ohne mich. Diesen Tag habe ich als "einfacher" in Erinnerung als den Hl. Abend. Froh war ich trotzdem, als Weihnachten vorbei war

    Für Silvester hatte ich den Plan die Nacht im Wald zu verbringen. Klingt blöd - ist halt einfach eine sehr individuelle Geschichte. Wald und Natur bedeutet mir sehr viel und ist mir sehr wichtig, auch heute noch. Ich wollte raus, ich wollte nachdenken und wollte den Jahreswechsel genau dort verbringen. So war ich also bis ca. 1 Uhr im Wald und bin dannach nach Hause gefahren.
    Alkohol war die ganze Zeit über gar kein Thema. Viel mehr habe ich (die Zeit verging wie im Fluge) über mich, über das kommende Jahr und über das, was ich erreichen möchte (in bezug auf meine Persönlichkeit und mein weiteres Leben) nachgedacht. Ich habe diesen Jahreswechsel als schwer aber positiv in Erinnerung.

    So war das bei mir beim "ersten Mal".

    Das Jahr darauf war alles ganz anders. Normal, schön, und alkoholtechnisch schon absolut gefestigt. Manches braucht einfach Zeit. Und um Ziele zu erreichen muss man vielleicht auch mal Wege gehen oder Dinge tun, die für andere vielleicht "nicht ganz normal" aussehen. Aber am wichtigsten ist einfach, auch diese oft etwas schwierigeren Tage ohne Alkohol zu verbringen.

    Denn es ist ja völlig egal ob Feiertag oder Werktag: Wenn man wieder zur Flasche greift geht alles wieder von vorne los. Es ist einfach völlig sinnfrei Alkohol zu trinken, egal zu welchem Anlass oder zu welchem Zeitpunkt.

    Alles Gute wünsche ich Dir und schon mal ein schönes, alkoholfreies, Weihnachtsfest und Silvester!

    LG
    gerchla

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!