Ein Hallo in die Runde


  • Es ist definitiv nicht so, dass "die Leute" unfreiwilig trinken.

    Muss dabei an diesen „Hit“, den ich bei meiner Verwandtschaft letztens zum ersten Mal gehört habe, und an seine Botschaft denken: „Trinken ist auch Sport“

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Sorry, wenn ich hier 'meinen Senf dazugebe', aber das hier ist eine interessante Debatte.
    Ihr habt recht mit der Denke bezüglich Alkoholkonsum und Normalität. Ich stimme auch zu, was das Umdenken bezüglich Zigaretten in der Gesellschaft angeht. Meiner Meinung nach ist das bei Alkohol inzwischen auch angestoßen worden - wenn auch nur langsam, aber es 'kommt'.

    Ich habe ein paar Jahre bei einem Zulieferer der Tabakindustrie gearbeitet. In der Gegend ist das eine sehr bekannte Firma, und eigentlich ein sehr sozialer und 'fairer' Arbeitgeber, daher kamen oft Sponsoringanfragen von Sportvereinen oder Abijahrgängen. Die firmeninterne Marketingabteilung hat diese im Bewußtsein des eigenen Images aber immer abgelehnt. Denn Zigarettenwerbung, wenn auch nur indirekt, hat nichts in Abizeitungen oder auf den Trikots der Jugendfußballmannschaft zu suchen. Ich hatte auch mal eine kurze Zeit einen Nebenjob in der Poststelle eines bekannten Spirituosenherstellers - dort handhabte man es ähnlich.
    Die Menschen wollen von sich aus nicht, daß Dinge mit Suchtpotenzial aktiv gefördert werden, und die Firmen sind sich ihrer gesellschaftlich 'schwierigen' Rolle durchaus bewußt, und üben nach Außen hin eher Zurückhaltung. Das ist genau die Einstellung, die die Gesellschaft braucht - und das Einzige, das tatsächlich wirksam funktioniert. Eine Art Regulierung von Innen heraus, und nicht von Oben herab.
    Es hat leider Jahrzehnte gedauert, bis die Menschen dieses Bewußtsein entwickelt haben, aber es 'wirkt' langsam. Denn die 'Jugend von heute' hat meiner Meinung nach eine deutlich 'gesündere' Einstellung zu solchen Dingen. Viele trinken von sich aus nicht, und haben auch das Selbstbewußtsein, dazu zu stehen. Der 'Gruppenzwang', den es da früher gab, scheint nicht mehr so da zu sein. Man sieht auch viel seltener diese Grüppchen von Jugendlichen irgendwo stehen oder in der Bahn sitzen und Bier trinken. Das war zu meiner Zeit eigentlich 'normal'.
    Klar, ausprobieren tun sie es wahrscheinlich alle immernoch, aber ihnen sind die Gefahren deutlich bewußter, und Nein zu sagen ist, im Gegensatz zu den Erwachsenen, da nichts Ungewöhnliches mehr.

    Es besteht noch sehr viel Änderungsbedarf, doch meiner Meinung nach ist die Entwicklung bei Tabak und Alkohol immernoch unsagbar langsam, aber schon in die richtige Richtung.
    Was Glücksspiel angeht, ist die Entwicklung jedoch genau andersrum. Was früher verpönt war, ist heute trendy. Aus dem schmutzigen Spelunkenimage, dem Tabu am Rande der Gesellschaft, ist ein harmloser Zeitvertreib für die ganze Familie geworden.
    Früher war ich 'Abschaum', ein warnendes Beispiel für Kinder, die ihre Hausaufgaben nicht machen wollen. Heute würden Jugendliche mir auf YouTube zusehen, während die Eltern am Frühstückstisch danebensitzen.

    Richtig, das Ganze hat viel mit Lobbyarbeit zu tun. Eine Milliardenindustrie, die schon immer ein Meister der Schlüpfrigkeit war, bekommt jetzt die Möglichkeit, offiziell aufzutreten, und ihre 'Reichweite' auszudehnen. Hatten wir schon öfter, nicht nur einmal. Und es passiert wieder.
    Egal ob Alkohol, Drogen, Glücksspiel oder auch bestimme Medikamente, man wird es nie komplett eindämmen können. Onlinecasinos waren bis vor Kurzem noch verboten, Medikamente mit Suchtpotenzial sind verschreibungspflichtig, Drogen sind eh illegal, und die Prohibition gab es auch schon. Gewirkt hat nichts davon. Und ich bin auch gegen Verbote. Wer trinken will, soll trinken dürfen, und wer spielen will, soll spielen dürfen. Ich bin erwachsen, und es kann keiner kann etwas dafür, daß ich damit nicht umgehen kann. Auf mich aufpassen muß niemand. Das ist (glücklicherweise) auch gar nicht die Aufgabe des Staates. Man sollte sowas aber nicht aktiv fördern.
    Denn es gibt nicht umsonst Werbeverbote. Da fängt die Verantwortung 'von oben' dann an. Der Rest reguliert sich von selbst. Die Gesellschaft weiß inzwischen von sich aus um die Gefahren, und man würde es heutzutage in der Öffentlichkeit auch nicht mehr tolerieren, beispielsweise ein Fußballstadion 'Marlboro-Arena' zu nennen. Die Leute würden sich aktiv dagegen wehren.
    Bei Wettanbietern ist das aber anders. Daran sieht man, wie gut Lobbyarbeit funktioniert.

    Alkohol ist allgegenwärtig, leicht und mit wenig Aufwand zu bekommen, und in der Gesellschaft relativ normal. Den Zugang zu Glücksspielangeboten hat allerdings jeder Mensch jederzeit in seiner Hosentasche - egal, wo er ist. Man muß nichtmal das Haus verlassen, oder auch nur den Raum. Es gibt meist nichtmal sowas wie einen aufmerksamen Kassierer, der einem jungen Menschen den Zugang nur gegen Vorlage eines Ausweises ermöglicht. Nur war das den Wenigsten bisher überhaupt bewußt. Niemand wußte überhaupt davon, und keiner 'brauchte' das.
    Ich habe keinen Fernseher, aber wenn ich heutzutage bei Bekannten diese 'lustigen' Werbespots sehe, wird mir ganz übel. Das darf doch nicht wahr sein, sowas sehen doch auch Kinder.
    Sucht wird es immer geben, aber diese künstlichen Eingriffe in die natürliche Hemmschwelle (und die Definition von 'Normalität') der Menschen sind das, was für die Gesellschaft toxisch daran ist. Es wird eine Nachfrage erzeugt, wo vorher gar keine war.

    Warum muß sich alles wiederholen? Warum lernt man nicht aus den Fehlern, die in der Vergangenheit bei ähnlichen Dingen gemacht wurden?
    Wahrscheinlich, weil Geld im Spiel ist, nicht zuletzt auch Steuereinnahmen, und wegen der Naivität und Ignoranz der Entscheidunsträger und der Anonymität der Betroffenen. Das Ganze ist für Viele halt nicht 'greifbar'. Man riecht es nicht, man sieht es nicht, und ich lande nicht mit Lungenkrebs im Krankenhaus, muß kein Leergut entsorgen, oder falle betrunken oder zugedröhnt irgendwo negativ auf.
    Ich bin auch hier schon gefragt worden, was bitte spannend daran sei, auf drei Zitronen in einer Reihe zu warten. Da mußte ich etwas lächeln, denn einerseits ist es gut, wenn der Großteil der Menschen sich das nicht vorstellen kann, andererseits ist aber eben genau das das Problem, was bei allen Süchten existiert - es ist für Andere nicht vorstellbar, und man selbst merkt es erst, wenn es zu spät ist, 'einfach so' damit aufzuhören.

    Da ist es schon relativ leicht, einem Politiker beim Golfen die Vorzüge nahezulegen. Die Leute tun's außerdem ja sowieso, warum also nicht offiziell versteuern?
    Stimmt. Nur gibt ihnen das eine rechtliche Handhabe, gegen Regulierungen vorzugehen, ihr Image aufzupolieren, und mit Werbung ihre Reichweite zu erweitern.
    Das kommt mir irgendwie bekannt vor, die Argumentation war bei Alkohol und Zigaretten mal genauso, und wie man hier sehr gut nachlesen kann, kämpfen wir als Gesellschaft immernoch mit der Denke, die daraus resultiert.

    Die Definition von Wahnsinn.

    Sorry, aber das mit der Werbung ist ein empfindliches Thema für mich.

  • Ob ich mich nun als "Alkoholiker", "trockener Alkoholiker", "Abstinenzler" oder "Schnullibulli" bezeichne ist völlig egal - mir sollte nur bewusst sein, dass ich ein Problen MIT Alkohol habe und entsprechend auf mich achten muss.

    Was ist denn ein Alkoholiker?
    Einer der Trinkt, ggf. krank ist.
    Ich trinke jetzt nicht mehr, bin ich dann noch Alkoholiker, noch krank?
    Lt. allgemeiner Wortschöpfung bin ich nun trockener Alkoholiker und ggf. immernoch krank.

    Sobald ich das Wort Alkiholiker benutze, wird das mit dem Trinken verbunden und ggf., dass ich es noch oder wieder tue.
    Ich kann verstehen, dass das nervt und viele es deshalb vermeiden.
    Warum toleriert man es nicht einfach? Wer neue Wortschöpfungen benötigt, bitte schön, wenn es das Verständnis erleichtert.


  • Ich trinke jetzt nicht mehr, bin ich dann noch Alkoholiker, noch krank?

    Nun ja, du wirst, egal wie lange du abstinent bleibst, nie wieder da hingelangen, wo du ganz am Anfang warst, als du tatsächlich noch „gesund“ warst. Das, was da nun einmal passiert ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen und dessen sollte man sich schon bewusst sein.

    Ich übertrage das mal auf andere Erkrankungen:

    Wenn du Diabetiker wärst, deinen Zucker aber gut eingestellt hast, bist du dann noch Diabetiker, noch krank oder bist du geheilt und kannst so Zucker konsumieren wie alle anderen?

    Wenn du Nussallergiker wärst, keine Nüsse mehr isst, bist du dann noch Nussallergiker?



    Im übrigen ist es an den meisten Stellen völlig egal, wie man sich bezeichnet.
    Mir ist das nur von jenigem Forum und von den AA bekannt (Und AA sind nur eine einzige von vielen Selbsthilfeorganisationen) , dass man sich da üblicherweise als Alkoholiker bezeichnet.

    Das sehe ich ganz ähnlich. Warum ICH in meiner Kurzvorstellung bei Neuankömmlingen diesen Begriff verwende, hab ich ja schon geschrieben. ;)

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich war während meiner gesamten Saufzeit davon überzeugt, dass ich kein Alkoholiker bin, weil ich noch Trinkpausen machen konte.

    Denn mir wurde beigebracht, ein Alkoholiker ist jemand, der jeden Tag schon vom frühen Morgen her trinkt und der ausserdem so kaputt ist, dass er keiner geordneten Arbeit mehr nachgehen kann. Und mir wurde schon im Elternhaus beigebracht, dass die armen Schweine dann nicht mehr "dürfen" und dass kein gesunder Mensch freiwilig verzichtet. Nur (Geistes, Alkohol-)Kranke müssen das lassen. Für meine beiden Eltern war es unvorstellbar, das jemand freiwillig keinen Alkohol trinkt. Das ging noch Jahre, nachdem ich aufgehört hatte, so.

    Nebenbei, ich kannte auch einige Leute, auf die genau das zutraf, morgens erst mal der Flachmann statt Kaffee. Erst mit 2 Promille überhaupt fahrtüchtig. Und auf mich traf es eben nicht zu. Nicht jeden Tag und nie tagsüber. Aber wenn ich gesoffen habe, mich mehrmals in lebensgefährdende Situationen gebracht, weil ich einfach nicht mehr wusste was ich tat, gegen Wände geflogen bin etc. Bluthochdruck beim Kotzen. Also richtig besoffen, halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld. Meine Einstellung.

    Also hatte ich eben irgendein Problem, denn normal war das ja auch nicht. Ich wäre dran verreckt oder hätte irgendeinen saublöden Unfall gebaut oder mir das Hirn zusammengeschossen. Und das gestand ich mir eines Tages ein. Wie man das Kind nennt, war mir schietegal. Hauptsache aufhören, egal wie.

    Zu den Zeiten, als ich mit ca. 13 bis 15 angefangen habe, brauchte ich allerdings auch noch illegale Drogen. Und zwar genau deswegen, weil sie illegal waren. Das machte sie interessant. Alles, was erlaubt war, war ja irgendwie nicht so spannend. Und die Prohibition in Amerika hat ja auch gezeigt, dass deswegen nicht das Trinken aufgehört wird, sondern der Schmuggel aufblüht. Deswegen glaube ich sowieso nicht so recht an die gesellschaftlichen Veränderungen, was das angeht. Der Markt mit illegalen Drogen funktioniert wie geschmiert, trotz gesellschaftlicher Ächtung und ohne jede Werbung. Kaum ein Geschäft wirft mehr Gewinn ab.

    Das Einzige, was nachweislich was ändert, ist der Preis. Da gibts Untersuchungen in mehren Ländern, vor allem Skandinavien. Aber die wirklich Harten brennen dort halt schwarz. Ich war da auch schon dabei. Und das dünnt die Menge der Trinker schon auch aus, vor allem das tägliche gewohnheitsmäßige.

    Was das Rauchen angeht, neuere Zahlen zeigen, dass es wieder zunimmt. In Bayern gabs die Volksabstimmung, weil viele eben gegen das Rauchen in der Öffentlichkeit waren. Und beim Alkohol ist zwar der allgemeine Konsum etwas zurückgegangen, aber die Klinikeinlieferungen wegen Alkoholvergiftung haben sogar zugenommen.
    Ich würde mal sagen, das sind so Wellen. Und Alkohol hat auch andere Funktionen wie Rauchen und Spielsucht, nicht nur wegen der Belohnung, sondern auch wegen der Enthemmung. Mir sagte früher mal jemand, Trinker würden sich nur betrunken trauen, das Maul so weit aufzureissen, und das saß. Das musste ich nüchtern dann auch unbedingt können, das wollte ich so. Und an dem Spruch "in vino veritas" ist schon auch was dran. Ausserdem kann man so schön im Selbstmitleid versinken, ach die pööhhse Welt. Von daher ist der Thread hier ja fast schon "nasses Denken".
    Und im Übrigen ist Alkohol eine Arbeitsdroge, kein Zufall, dass Deutschland beim Konsum mit vorn dran ist. Früher immer in der Firma, Stress, gehen wir heute abend saufen, ist ja sonst nicht auszuhalten.

    Und wenn wir Glück haben, dann erledigen Klimaawandel und eine durchgeknallte KI das Problem noch, bevor die Gesellschaft so weit ist. Vielleicht schaffen wir uns ja insgesamt noch vorher ab.
    Also da müssen wir uns keine Sorgen machen.

    Ausserdem, was interessiert es mich, was die Gesellschaft tut, wenn ich mit dem Saufen aufhören will? Mein Suchtdruck kam definitiv nicht von aussen, sondern von innen. Ich hab gezielt gesoffen, und das oft auch gegen den Willen meienes Partners z.B. Dazu brauchte ich sicher keine Werbung.
    Und das ist aber auch so ein Punkt, den ich nicht wirklich verstehe. So lange man trinken will, ist es einem egal, was Andere drüber denken. Wenn man aufhört, sollen plötzlich alle mitmachen.
    Ich hab mit Sicherheit nicht aufgehört, um die Welt oder die Gesellschaft zu retten, sondern nur mich ganz alleine.

    Was die ewige Krankheit angeht, ich kenne Leute, die nach 15 Jahren Trockenheit noch stolz drauf sind, wenn sie ein Glas stehen lassen können, weil sie das wohl derartig antriggert.Das kenne ich bei mir nicht. Aber ich gehe davon aus, dass auch mein Stoffwechsel dahingehend an den Alkohol angepasst ist, dass ich bald wieder bei meiner alten Trinkmenge wäre, wenn ich wieder anfangen würde, oder noch drüber. Und diese Änderungen bleiben eben. Das betrifft zum Teil ganz banale körperliche Dinge wie den Leberstoffwechsel, der sich sehr schnell wieder auf die Toleranz einstellen würde. Und deswegen wars mir z.B. klar, das wird nicht nur eine Pause, sondern das ist dann mein zukünftiges Leben.

    Ich meine, nüchtern bin ich gesund. So wie ich keine Quecksibervergiftung habe, so lange ich kein Quecksilber zu mir nehme. Aber sobald ich wieder anfangen würde..deswegen ist es ja besser, wenns einem so leicht fällt.

  • Hallo Paul.


    "nie wieder da hingelangen... "
    das ist mir bewusst, dort will ich weder (wieder) hin, noch spiele ich mit dem Gedanken.
    Wie kommst du darauf?

    Umgekehrt gefragt, wie kommst DU darauf, dass ich dir das unterstelle, dass du da wieder hinwolltest - abgesehen davon, dass das allein deine Angelegenheit wäre? ;)

    Nach meinem Eindruck diskutieren wir hier lediglich über Begrifflichkeiten. Meine Antwort bezog sich letztlich nur auf deine Frage.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich trinke jetzt nicht mehr, bin ich dann noch Alkoholiker, noch krank?
    Lt. allgemeiner Wortschöpfung bin ich nun trockener Alkoholiker und ggf. immernoch krank.

    Es ist mir wurscht, ob andere in mir einen trockenen Alkoholiker sehen. Ich gebrauche diesen Ausdruck nicht für mich und damit ist das Thema für mich erledigt. Ach so, als krank fühle und sehe ich mich nicht. Erst wenn ich wieder trinke, bricht die Krankheit wieder von vorne aus. Mit dieser Einstellung geht's mir prima. Wenn andere meinen, sie müssten den Begriff des trockenen A. wie eine Monstranz vor sich hertragen oder mantraartig herunter beten, dürfen sie es gerne tun. Wenn es sie abstinent hält, machen sie für sich alles richtig.

    Wie wird denn ein ehemaliger Raucher genannt? Nichtraucher und nicht trockener Raucher. Dabei bricht die Nikotinsucht recht schnell wieder aus, wenn die Qualmerei aufgenommen wird. Ich bezeichne mich diesbezüglich als "aufgehört, schon vor mehr als 10 Jahren". Dies nur mal so zum Vergleich.


  • ….Von daher ist der Thread hier ja fast schon "nasses Denken".

    Diese Begrifflichkeit von dir, Susanne?
    Ich bin irritiert. ;)
    Die kenne ich eigentlich aus einer anderen Ecke….



    Ich meine, nüchtern bin ich gesund.

    Im Prinzip fühlt sich mein Leben inzwischen so an und es ist mir aufgrund der vielen positiven Erfahrungen und Erkenntnisse meiner Nüchternheit fast schon unverständlich geworden, warum ich mir jemals soooo viel davon versprochen habe, Alkohol trinken zu dürfen. - Natürlich weiß ich, warum ich’s getan hab, muß es auch nicht bereuen, weiß, warum Alkohol schon seit Ewigkeit bei Feierlichkeiten konsumiert wird. ;) - Nüchtern zu leben empfinde ich tatsächlich als äußerst gesund, mitunter staune ich, was für ein wahres Spektrum mir entgangen ist, als ich noch geglaubt habe, Alkohol würde den Moment schöner machen. ;D

    Und dennoch finde ich es nicht passend, zu sagen, ich sei „gesund“, weil mich das im Prinzip eben auch zu dem Gedanken/ der Denkweise verleiten KÖNNTE, vielleicht doch das eine oder andere Mal ein Ausnahme machen zu dürfen. Und genau davor schütze ich mich eben auch durch die Wahl meiner Formulierungen.

    Ich muss aber auch gestehen, dass ich mir über so etwas nur in diesem Rahmen hier Gedanken mache (was meiner Selbstfürsorge grundsätzlich nicht undienlich sein dürfte) in meinem Alltag spielt das alles eigentlich keine Rolle mehr. Ich trinke nicht, will nicht trinken und gut iss. ;)

    Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Diese Begrifflichkeit von dir, Susanne?
    Ich bin irritiert. ;)
    Die kenne ich eigentlich aus einer anderen Ecke….

    als ich noch frischer trocken war, haben wir alles mögliche diskutiert. Auch nasses Denken. Ich musste schliesslich auch umdenken.

    Nasses Denken beinhaltet für mich z.B., wenn ich die Verantwortung für mein Trinken nicht in mir selbst suche, sondern immer noch irgendwie die Umwelt dafür verantwortlich mache. Und da kommt "Gesellschaft" und "Werbung" oder auch der pöse Ehepartner halt ziemlich schnell bei mir.

    Weil ich solche Dinge nämlich vorgeschoben habe, als ich unter Druck gesetzt wurde, aufzuhören "geht doch gar nicht anders, machen doch alle"..der ganze Rattenschwanz der da dran hängt. Ich hab auch , wie viele, versucht, die Verantwortung von mir abzuschieben. Und das ist schon ein Punkt, der beim Trockenbleiben wichtig sein kann. In Wirklichkeit war es meine Entscheidung, die Probleme mit Alkohol angehen zu wollen. Oder mir besoffen einen schönen Tag zu machen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen.

    Im Wirklichkeit habe ich mich schon mein ganzes bewusstes Leben lang Dingen wiedersetzt, die ich nicht wollte, nur bei Drogen und Alkohol und beim Klettern habe ich aus freien Stücken "Hier, her zu mir" geschrien. Ich musste mich ja schon fragen, warum machte ich ausgerechnet das so gerne mit, wenn ich ansonsten doch ganz easy absolut widerspenstig sein konnte??
    Und das kam definitiv aus mir selbst, weil ich die Wirkung mochte. Mich dazu zu bekennen, dass ich das ja so wollte, half mir, auch das Aufhören selbst in die Hand zu nehmen. Ausserdem, meinen Frieden damit zu machen, wollte ich damals so, passt schon. Hab ich jedenfals so empfunden.
    Und egal, wie ich angefangen habe, als ich aufgehört habe, war ich keine 13 mehr, sondern wusste sehr viel mehr vom Leben und hatte auch eine wesentlich stärkere Persönlichkeit. Also die Verantwortung abschieben auf Elternhaus, Gesellschaft, Werbung, war da nicht. Ich war ja längst selber groß.

  • Es geht auch sonst ein bisschen drum, was ich selbst in der Hand habe.

    Ich meine, ich bin nur eine Einzelperson, und wo sich die Gesellschaft hinbewegt, entzieht sich weitgehend meinem Einfluss. Hier und da ein bisschen, aber selbst Mächtige müssen sich mit den Umständen arrangieren. Frag mal Putin, ob er sich das so vorgestellt hat...wenn er je ehrlich sein sollte.
    Und da ist es eben die Frage, was nützt mir die Möglichkeit, dass die Gesellschaft in 50 Jahren anders tickt (schätze ich mal frei), wenn ich bis dahin sehr wahrscheinlich gar nicht mehr lebe.

    Wenn ich heute trocken werden möchte, ist es auch völlig egal, wie sich das entwickelt. Jetzt ist erst mal nur Jetzt.
    Und ich habe auch nur ein eniziges Leben, wenn ich das nicht rette, weil irgendwem ein Furz quer sitzt, ist es halt weg.


  • Nasses Denken beinhaltet für mich z.B., wenn ich die Verantwortung für mein Trinken nicht in mir selbst suche, sondern immer noch irgendwie die Umwelt dafür verantwortlich mache. Und da kommt "Gesellschaft" und "Werbung" oder auch der pöse Ehepartner halt ziemlich schnell bei mir.

    Ein interessanter Aspekt, den du da in die Diskussion einbringst.

    Da für mich selbst schon mein ganzes Leben lang selbstverständlich gewesen ist, die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, völlig unabhängig davon, ob tatsächlich jemand anderes für meine Misere verantwortlich war, ist mir diese Perspektive mehr oder minder fremd. Ich bin dem, was du da beschreibst, aber tatsächlich schon bei anderen - übrigens nicht unbedingt nur Alkoholikern (nass oder trocken) - begegnet. Daher kann ich nachvollziehen, was du im Blick hast. Von tatsächlich „nassen Alkoholikern“ kennt man solche Argumentationen wie „Ich geh jetzt trinken, weil du (Ehefrau/ Ehemann) mich so aufgeregt hast.“

    Dass die Allgegenwärtigkeit und Selbstverständlichkeit von Alkohol, die unklaren „Regeln“ in unserer Gesellschaft -hier beziehe ich mich auf Informationen des Vortrags von Prof. Lindenmeyer zum Anhören Der Untergang der Titanic - Alkoholismus in Deutschland begünstigen, steht wohl außer Frage.

    Insofern wäre es durchaus wünschenswert, wenn Nüchternheit zum „Lifestyle“ werden würde.


    Doch ich gebe dir vollkommen Recht, dass, wenn die Argumentation allein nach dem Schema „Ich trinke, weil die Gesellschaft mich dazu verführt hat.“ aufgebaut ist, verdächtig nach sogenanntem „nassen Denken“ klingt.

    Die Tatsache, dass es in unserer Gesellschaft so ist, wie es nun einmal ist, entbindet nicht von der Verantwortung, die jeder für sich selbst hat.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von AmSee13 (22. April 2023 um 22:25)

  • Ich will das jetzt gar nicht lange ausführen, aber ich war lange auf dem Standpunkt, wenn es mein Leben ist und ich dafür verantwortlich, wer zwingt mich dann dazu, es so gestalten, wie es Andere gut finden würden? Warum muss ich leisten, warum sollte ich Pflichten haben, warum soll ich überhaupt auf mich aufpassen, wenn es mir persönlich doch eigentlich wurscht ist, was passiert? Wenn ich mich kaputt saufen will, dann ist das doch wie mein Spielzeug, das eben kaputt geht? Ist doch mein eigener Einsatz, kann ich doch damit machen, was ich will.

    Wenns mir gehört, bin ich doch auch frei, es wegzuwerfen.

    Also Verantwortung heisst für mich nicht zwangsläufig, gut darauf aufzupassen. Da muss man dann vielleicht zuerst auch noch so was wie Todesangst enwickeln oder zumindest das Gefühl, dass das eigene Leben kostbar ist. Das hatte ich früher nicht oder nur manchmal. Meist war mir mein eigenes Leben eher lästig. Und dann wollten andere Leute, dass ich besser auf mich aufpasse. Konnte nicht gut gehen.


  • Also Verantwortung heisst für mich nicht zwangsläufig, gut darauf aufzupassen.

    Für mich auch nicht.
    Wer sich z.B. zu Tode säuft, hat meines Erachtens eine Wahl getroffen, für die er allein die Verantwortung trägt.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Abend NieTho,

    Du bist jetzt vielleicht ein bisschen untergegangen hier. in der Hitze der Diskussionen sind Deine positiven Erlebnisse ein wenig untergegangen. Aber Du hattest sie ja, freu Dich dran.

    Eins geht halt nicht: anonym bleiben wollen und sich schämen, real irgendwo aufzutauchen und dann beurteilen wollen, wie es überall abgeht.
    Du schliesst halt auch von Deiner einen Erfahrung auf alle.

    Nur mal zur Suchtberatung.
    Das ist denen ihr Job, die sehen täglich Leute wie Dich. Wovor hast Du Angst oder ist es Bequemlichkeit oder brauchst Du es nicht? Auch in den realen Gruppen laufen überall Leute rum, die nur erst mal reinschnuppern und sich orientieren wollen. Nicht in allen, aber in vielen.

    Ich hab auch schlechte Erfahrungen gemacht, aber auch gute. Da muss man drüber.

    Du musst Dich ja nicht beschweren, dass Du noch nicht so tief gesunken bist, sei doch froh drum. Du must ja nicht unbedingt mithalten, im Wettlauf nach unten vorn dran zu sein :o.
    Es ist überhaupt so, auch in Gruppen, das macht jeder erst mal für sich selbst. Naja und Kritik aushalten musst Du ja nüchtern vielleicht auch sonstwo, sieh es als Gelassenheitsübung.

    Oder musst Du Dampf ablassen und kämpfst selbst noch mit der Akzeptanz Deiner Situation? Ärgerst Dich, dass es Dir die Welt da draussen nicht leichter macht? Da muss Dir nicht mal direkt so bewusst sein. Natürlich wärs einfacher, wenn alle "Hurrah" schreien würden, wenn einer aufhört. Aber die Welt ist kein Wunschkonzert, sagte mir einer.
    Ne Möglichkeit wäre natürlich noch, dass auch Dir nur Dinge wirklich wertvoll sind, die Du alleine kannst. Wo einem Hilfe gefühlt was wegnehmen würde. Ich kenne das.

    Ansonsten gönne ich Dir von ganzem Herzen Deinen Höhenflug. Ich war auch euphorisch und finde nichts schlechtes dran.
    Und ich hatte auch sonst Gemeinsamkewiten, bin mit dem Rad 17 km übers Feld zur Arbeit. Es war genau dieselbe Jahreszeit, in der ich aufgehört habe, und ich habe es genossen.

    Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne....

    Einmal editiert, zuletzt von AmSee13 (25. April 2023 um 08:16)

  • Moin,

    ich fühle mich gerade ein wenig überfahren. Als auch, dass ich heute morgen einen anderen Text gelesen habe, als jetzt, der vorherige war noch deftiger als dieser.

    Zitat


    Eins geht halt nicht: anonym bleiben wollen und sich schämen, real irgendwo aufzutauchen und dann beurteilen wollen, wie es überall abgeht.

    Bitte? Ich sags jetzt mal ganz vorsichtig, ich stehe gerade voll auf dem Schlauch was Du mir damit sagen willst.

    Zitat

    Du schliesst halt auch von Deiner einen Erfahrung auf alle.

    Nein, da unterstellst Du mir was, was auch nicht richtig ist.

    Zitat

    Nur mal zur Suchtberatung.
    Das ist denen ihr Job, die sehen täglich Leute wie Dich. Wovor hast Du Angst oder ist es Bequemlichkeit oder brauchst Du es nicht? Auch in den realen Gruppen laufen überall Leute rum, die nur erst mal reinschnuppern und sich orientieren wollen. Nicht in allen, aber in vielen.

    Ich sags mal provokant, ich brauche es (nicht) mehr. Die Reflektion meinerseits ist ein Prozess, Prozess gewesen, der seit mehreren Monaten läuft. Als auch ein Prozess, der aktuell läuft.

    Zitat

    Du musst Dich ja nicht beschweren, dass Du noch nicht so tief gesunken bist, sei doch froh drum. Du must ja nicht unbedingt mithalten, im Wettlauf nach unten vorn dran zu sein :o.
    Es ist überhaupt so, auch in Gruppen, das macht jeder erst mal für sich selbst. Naja und Kritik aushalten musst Du ja nüchtern vielleicht auch sonstwo, sieh es als Gelassenheitsübung.

    Ich bin zutiefst gelassen, ehrlich gesagt wundert es mich, dass Du aus dem heiteren Himmel so einen Rundumschlag machst.

    Zitat

    Du musst Dich ja nicht beschweren, dass Du noch nicht so tief gesunken bist, sei doch froh drum. Du must ja nicht unbedingt mithalten, im Wettlauf nach unten vorn dran zu sein

    Nein, mache ich auch nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass es mir angelastet wird, das es mir ziemlich gut geht. Bzw. nicht anerkannt wird, dass es mir nicht schlecht genug geht, kann das sein? Ich sehe das nicht als mein Problem, sondern in dem Falle als Deines. Von meiner persönlichen Befindlichkeit, bzw. wie es mir ging, vorallem mental, hast Du überhaubt keine Ahnung, sprichst es mir gleichzeitig auch ab. Das ist schon ziemlich anmaßend.

    Zitat

    Oder musst Du Dampf ablassen und kämpfst selbst noch mit der Akzeptanz Deiner Situation? Ärgerst Dich, dass es Dir die Welt da draussen nicht leichter macht? Da muss Dir nicht mal direkt so bewusst sein. Natürlich wärs einfacher, wenn alle "Hurrah" schreien würden, wenn einer aufhört. Aber die Welt ist kein Wunschkonzert, sagte mir einer.
    Ne Möglichkeit wäre natürlich noch, dass auch Dir nur Dinge wirklich wertvoll sind, die Du alleine kannst. Wo einem Hilfe gefühlt was wegnehmen würde. Ich kenne das.

    Sachlich, faktisch, falsch, alles Spekulationen was Du da von Dir gibst und völlig an den Haaren herbeigezogen. Da muss ich doch ernsthaft Fragen, wie Du dazu kommst, dir herausnimmst, solche Mutmaßungen anzustellen?
    Richtig ist nämlich, und freue mich persönlich sehr darüber, geht es mir aktuell verdammt gut. Sehr gut sogar. Weil ich es geschafft aus einem tiefen Loch herauszukrabbeln und wieder eine große Herausforderung zu überstehen.

    Zitat

    Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne....

    und die Punkte suggerieren...."sei dir mal einer Euphorie nicht so sicher mein Freund."

    Ich möchte noch auf einen Punkt kommen, ich hatte seit Sonntag an einer Reaktion gefeilt, aber noch nicht gepostet, ich beziehe mich auf diese Aussage:

    Zitat

    Ich übertrage das mal auf andere Erkrankungen:
    Wenn du Diabetiker wärst, deinen Zucker aber gut eingestellt hast, bist du dann noch Diabetiker, noch krank oder bist du geheilt und kannst so Zucker konsumieren wie alle anderen?

    Bei dieser Aussage geht mir nämlich direkt der Hut hoch. Und er ist auch fachlich einfach nur falsch, dass mal am Rande. Es sei denn, aber auch da ist die Aussage nicht richtig, wir unterscheiden zwischen Typ I und Typ II Diabetikern.

    Meine Tochter ist Typ I er seit 5 Jahren. Und zwei Dinge haben ein Typ I und Alkohol miteinander gemeinsam: Akzeptanz und Lebenseinstellung. Auch der (TypI) Diabetes kommt schleichend, so wie der Alkohol. Aber dann ist es da und man muss sich entscheiden, wie man damit umgeht.

    Akzeptiere ich meine Krankheit und lebe ich damit, oder nicht. Und, bleiben wir mal kurz beim Typ I, ich kenne genügend Kinder, die nicht in der Lage waren, nicht begleitet worden sind, ihren Typ I zu akzeptieren und denen es dementsprechend schlecht geht.
    Der Punkt ist, der Diabetes kann dich in zwei Richtungen umbringen. Alkohol "nur" in eine Richtung.
    Aber sowohl die Erkenntnis Alkoholiker zu sein, als auch, durch eine Immunkrankeit eine nicht mehr funktionierende Bauchspeicheldrüse zu haben, lebenslang insulinpflichtig hat Auswirkungen auf die Zukunft.
    Und die Frage ist, wie geht man damit um? Lebensbejahend und vorwärtsgerichtet als auch als Begleitung des Alltags akzeptierend oder gehe ich damit als Krankheit um? Und das war unsere Herausforderung als Eltern, unser Kind schnellstmöglich zu unterstützen dass es eine vollumfängliche Akzeptanz entwickelt als auch Selbstverantwortung übernimmt. Und sich nicht und niemals durch den Diabetes gebremst fühlt.

    Und genau DAS ist und bleibt auch meine Einstellung. Lebensbejahend und vorwärtsgerichtet.

    Und um an dieser Stelle mal mit dem "Marketing" der Suchtbekämpfung abzurechnen, hat insbesondere die Alkoholsucht und die Abstinenz einen wahnsinnig schlechten Ruf. Es ist gefühlt so, dass man erst am Bodensatz angekommen sein muss, um ernstgenommen zu werden. Oder sich faktisch dorthin gesoffen haben muss, um dann vielleicht noch die letzte Ausfahrt der Selbstrettung zu nehmen, dass es einen Gradmesser des Alkoholismus gibt, um ernst genommen zu werden.
    Grautöne dazwischen? Fehlanzeige.

    Die letzten 1,5 Jahre haben bei mir einen ziemlichen, durch Eigeninitative gesteuerten Wandel bewirkt. Allerdings habe ich mich selber immer als depressiv verortet. Dass meine deutlichsten Verstimmungen vom Alkohol kamen, habe ich nicht zugelassen. Weil ich mich nicht in das "Images" eines Alkoholikers begeben wollte. Und jeglicher Versuch, mich extern meiner Alkoholsucht zu stellen, hat mich abgeschreckt, weil mich die ersten Berührungspunkte abgeschreckt haben. Als auch vergrault haben, aber massiv. Das war nicht nur in meinem "Lieblingsforum" so, sondern auch noch in einem anderen.
    Und Foren sind 2023 eines der ersten Ansprechpartner, weil sie ohne Hürde für jedermann erreichbar sind. Aber diese Verantwortung werden diese Leute an vielen Stellen NICHT gerecht. Es herrscht ein aggressiver, rechthaberischer, richtige "old school" Ansprechweise. Und es werden am laufenden Bande Menschen, die Hilfe suchen vergrault!
    DAS ist der Schuh, den sich OnlineSHG´s, bestimmt aber auch reale SHGs anziehen müssen. Das ist nicht Problem des Hilfe suchenden, es ist das Problem der vermeindlich Hilfe spendenden!

    Sämtliche "Wege" aus der Sucht sind im Wording negativ besetzt, sogar die Fachliteratur ist negativ besetzt. NIEMAND sagt dir eine positive Zukunft vorraus oder verspricht sie dir. Ganz im Gegenteil, wenn Du dich des Schemas nicht unterwirfst, wirst du fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.
    Das, nochmal, ist aber nicht Problem der Person, die Hilfe sucht!

    Alkohol ist ein riesiges Problem in der Gesellschaft. Und es wird mehr als Zeit, diese überall bestehenden Problem, aus den grauen Selbsthilfeimage alter Männer herauszuholen. Und eine abstinte, positive Lebensweise in den Fordergrund zu stellen.

    Den der Verzicht auf Alkohol bedeutet auch vielen Stellen auf gesellschaftliche Verbindungen zu verzichten als auch, ja, nasses Denken, mir egal, auf manches leckeres Getränk zu verzichten. Ist so.

    Habe fertig.


  • Nein, mache ich auch nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass es mir angelastet wird, das es mir ziemlich gut geht. Bzw. nicht anerkannt wird, dass es mir nicht schlecht genug geht, kann das sein? Ich sehe das nicht als mein Problem, sondern in dem Falle als Deines. Von meiner persönlichen Befindlichkeit, bzw. wie es mir ging, vorallem mental, hast Du überhaubt keine Ahnung, sprichst es mir gleichzeitig auch ab. Das ist schon ziemlich anmaßend.

    und wo genau nimmst Du das in MEINEM Fall her? Ich hab das aus Deiner Reaktion auf das Parallelforum so interpretiert, dass Du Dich da so gesehen fühlst.

    In meinem Fall ist da so, ich mache Dir keinerlei Vorschriften, was Du zu tun und zu lassen hast. Ich äussere meine Meinung, teile meine Beobachtungen und sonst nichts. Das beinhaltet für mich aber in der Konsequenz aber auch, dass es mir vollkommen egal ist, ob Du himmelhoch jauchzend Deine Nüchternheit feierst oder ob Du Dich zu Tode trinkst. Aus Höflichkeit gonn ich es Dir halt, aber was gehst Du mich denn an? In zwei Wochen habe ich Dich vergessen.

    DU musst doch mit Dir auskommen, nicht ich.

    Warum sollte mich das interessieren? Habe ich von Dir verlangt, das Du aufhörst? Hörst Du wegen mir auf? Bringt mir das irgendwas, dass Du aufhörst?

    Ist ja schön, dass Du Dich nicht aufregst. Weitermachen ;D

  • ... dass es mir vollkommen egal ist, ob Du himmelhoch jauchzend Deine Nüchternheit feierst oder ob Du Dich zu Tode trinkst. Aus Höflichkeit gonn ich es Dir halt, aber was gehst Du mich denn an? In zwei Wochen habe ich Dich vergessen.

    DU musst doch mit Dir auskommen, nicht ich.

    Warum sollte mich das interessieren? Habe ich von Dir verlangt, das Du aufhörst? Hörst Du wegen mir auf? Bringt mir das irgendwas, dass Du aufhörst?

    Ist ja schön, dass Du Dich nicht aufregst. Weitermachen ;D

    Das ist aber sehr xxx!

    Geht nicht ein bisschen mehr miteinander? Zusammen?

    Bin ich hier etwa falsch???

    Schade, schade ... wie schnell so ein Zauber verblassen kann ...


    Edit: Namensnennung entfernt. Gehört hier nicht hier!

    Einmal editiert, zuletzt von AmSee13 (25. April 2023 um 14:00)

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