Ein neuer -Vorstellung

  • Hallo! Ich bin Sven und 38 Jahre alt. Trocken seit nun 3 Tagen und fest entschlossen weg vom Alkohol zu kommen.getrunken hab ich schon seit meiner Jugend, meisst nur am Wochenende.da war es mir auch noch möglich den Konsum von Alkohol zu kontrollieren. Doch irgendwann vor ca 10 Jahren ist mir diese Kontrolle entglitten und sobald ich trinke kann ich nicht mehr aufhören.oft hatte ich Filmrisse und peinliche momente wo ich mich dafür geschämt habe.während der ganzen Zeit habe ich trotzdem Sport getrieben und ich hab auch eine feste Arbeit.von Silvester bis Ende März habe ich es geschafft nichts zu trinken was mir auch sehr gut tat. Leider habe ich dann wieder angefangen. Zumeist trinke ich am Wochenende. Das sind dann 10 mal0,5 Liter Bier. Oft habe ich dann am nächsten Tag weitergemacht (Sonntags).dann Montags auf arbeit total kaputt und durchgeschleppt.da ich merke das ich mein Alkoholkonsum nicht zügeln kann und ich es immer weniger vertrage möchte ich jetzt gerne einen Schlussstrich ziehen. Abgesehen von dem körperlichen plagen mich auch Schuldgefühle und scham.den bestimmt bekommen das auch andere mit oder sehen mir das an.nach so einem Rausch liege ich bis mittags im Bett und bin zu nichts zu gebrauchen und verschenke im Endeffekt Zeit in der ich schöne Dinge machen könnte die mir guttuen.will jetzt wirklich einen Neustart machen ohne Alkohol und freue mich über Austausch und Tipps hier. Grüße Sven

  • Hallo Sven.

    Da ich noch nicht lange "auf dem trockenen schwimme", überlasse ich es den anderen, dir hilfreiche Tipps und Vorschläge zu unterbreiten.
    Von mir hier nur ein Herzliches Willkommen auf der richtigen Spur.
    Bleib dabei, es lohnt sich.

    LG
    Erkenntnis

    Was du liebst, lass frei.<br />Kehrt es zurück, gehört es dir - für immer.<br /><br />Konfuzius

  • Hallo Sven,

    Herzlich Willkommen hier im Forum. :welcome:

    Ich kann dir zu der Ansicht, zu der du gekommen bist, nur gratulieren. Nach meiner eigenen Erfahrung ist es ungemein hilfreich, wenn man für sich selbst erkannt hat, dass man in einer Abhängigkeit gefangen ist und unbedingt da raus will.

    Kurz zu mir: Ich selbst bin Ende 40, w und seit Ende Oktober auf den Abstinenz-Zug aufgesprungen. Mir geht’s ziemlich gut damit und ich fühle mich sogar zufrieden abstinent. Etwas, was ich mir noch mitten im Oktober gar nicht vorstellen konnte.

    Lies dich hier mal durch die diversen Beiträge, vielleicht erkennst du dich in Manchem wieder, vielleicht kannst du etwas Hilfreiches für dich mitnehmen.

    Als sehr hilfreich empfunden habe ich auch die Lektüre einiger Bücher, die hier zu finden sind:

    https://alkoholforum.de//index.php?topic=1715.0

    Ich hab u.a. diese zwei gelesen und kann die nur empfehlen:

    Simon Borowiak "Alk. Fast ein medizinisches Sachbuch"
    Daniel Schreiber "Nüchtern"

    Und falls du Fragen hast, nur heraus damit.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee!

    Ja, ich habe mich hier schon ein bischen eingelesen bevor ich mich angemeldet habe und konnte mich in so manchen Beiträgen wiedererkennen.eigentlich total doof etwas zu trinken . Alle die damit aufgehört haben schreiben es geht ihnen besser und nur Vorteile. Ich glaube ich mach das nur um für ein paar Stunden abzuschalten aber der Preis dafür ist hoch.


  • Ich glaube ich mach das nur um für ein paar Stunden abzuschalten aber der Preis dafür ist hoch.

    Viele von uns sind da irgendwie reingerutscht. Ich hab mir das Trinken auch schön geredet, lässt sich in meiner Vorstellung von Oktober gut erkennen....

    Viele schaffen es dann nur leider nicht mehr heraus.

    Ich hab für mich jedenfalls erkannt, dass ich da nicht weiter rein, sondern unbedingt raus will. Hilfreich waren für mich da auch die Erkenntnisse, die ich beim Rauchstopp gewonnen hatte.
    Ich musste dem „schönen“ Gedanken ans Trinken rechtzeitig etwas entgegensetzen.

    Empfehlen kann ich dir auch, dir bewusst zu machen, in welchen Situationen und an welchen Orten du bislang Alkohol getrunken hast, und an den Stellen bewusst etwas zu verändern.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hm, eigentlich weis ich ja das für mich normales trinken nicht möglich ist....
    Getrunken habe ich um mich zu belohnen , wenn ich viel Stress hatte oder im Urlaub dann jeden Tag .

  • Lies mal meine Vorstellung von Oktober/ November.... Ich hab damals jede Menge über mich und meinen Konsum nachgedacht und auch geschrieben. Hab dort auch richtig gute Denkanstöße bekommen.

    Vielleicht hilft dir das ja weiter?

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo
    Sven
    Erstmal willkommen hier.
    Du hast ja schon hier gelesen und so einiges mitgenommen.
    Wie stellst du dir das weiter für dich vor?
    Nur mit ich Will ist es meistens nicht getan.
    LG
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hallo Daun!
    Ja, du hast recht, wollte schon öfter aufhören mit der trinkerei und hab es nicht geschafft .
    Einen konkreten Plan habe ich nicht.auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen keinen Alkohol zu Hause mehr zu haben.

  • Hallo Sven,
    keinen Alkohol im Haus zu haben, ist schon mal ein guter Anfang, aber du hattest geschrieben, dass du dich mit Alkohol belohnt hast, dass du Alkohol getrunken hast, wenn du Stress hattest usw.


    Einen konkreten Plan habe ich nicht.

    Es stellen sich daher folgende Fragen:

    Wie willst du in Zukunft mit dem Bedürfnis nach Belohnung umgehen?
    Was willst du tun, wenn du unter Stress gerätst?


    Hast du nach dem, was du hier gelesen hast, noch nichts gefunden, was zu DIR passen könnte?

    Wenn du in Bezug auf Belohnung und Stress keinen Plan B in der Tasche hast, könnt‘s echt knifflig werden....

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee!

    Ich werde es mit Ablenkung probieren.muss nur noch überlegen wie. Ich denke auch belohnen Alkohol hat bei mir was mit leichtsinn zu tun. Das ich denke 1 Bier geht doch und zum Schluss sind es dann 10. und eigentlich weiß ich es das es nicht bei einem Bier bleibt . Das wäre der Leichtsinn. Bei Stress wird gesoffen um abzuschalten was sich natürlich am nächsten Tag recht . Das schlimme ist mann weiß es eigentlich und macht es trotzdem und tut sich damit nichts gutes.naja, seit meinem 1 Beitrag habe ich nichts getrunken.hoffe es läuft so weiter

  • Hallo Sven,
    es ist völlig verständlich, wenn du jetzt am Anfang noch etwas unsicher bist. Jeder hier hat mal zaghaft angefangen.
    Es ist zweifellos eine Herausforderung, vor der du stehst. Doch es ist eine Herausforderung, die sich wirklich lohnt.

    Du hast dir Ablenkung ausgesucht. Ok.
    Jetzt brauchst du für den Fall der Fälle einen konkreten Plan, um vorbereitet zu sein, denn im Zweifelsfall fällt dir in der jeweiligen Situation NICHTS Brauchbares ein und du gerätst in Stress.

    Gibt’s irgendetwas, was du gern machst, etwas das dich anschließend zufrieden fühlen lässt? Sport usw.?


    Diese Idee mit dem einen Bier ist die Vorstellung vom „Kontrollierten Trinken“. Davon träumt mancher noch am Anfang. Kann man versuchen, aber, wie du schon an dir selbst beobachtet hast, seeeeeeeehr schwer hinzukriegen. Ich hab mich von dem Gedanken völlig verabschiedet und es geht mir besser damit. Viele trockene Alkoholiker stehen zum „Kontrollierten Trinken“ äußerst kritisch und lehnen es ab.


    hoffe es läuft so weiter

    Davon, nur zu „hoffen“, rate ich dir dringend ab.

    Der Wunsch bzw. das Vorhaben, nicht mehr Trinken zu wollen, ist mal mehr und mal weniger stark.
    Wenn du für die weniger starken Momente nur auf Hoffnung setzt, ... nixweiss0


    Im Zusammenhang mit dem Nicht-mehr-Rauchen habe ich folgende Tipps kennengelernt, die nach meiner persönlichen Erfahrung gewiss auch beim Nicht-mehr-Trinken hilfreich sind.

    A ufschieben
    A usweichen
    A bhauen
    A blenken


    Ach ja, Erkenntnis brachte mich wieder auf den Tipp, viiiiiieeeel Wasser zu trinken. Hab ich selbst als sehr hilfreich erlebt.

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo AmSee!

    Ja, du hast recht , das mit dem kontrollierten trinken kann ich mir abschminken, das funktioniert bei mir nicht.
    Nur hoffen wird mir auch nicht weiterhelfen, da brauche ich echt einen Plan für schwache momente.
    Diese sind überwiegend am Wochenende oder an Tagen wo ich am nächsten Tag nicht arbeiten muss.
    Generell könnte ich mich mit Sport ablenken was mir sicherlich auch hilft, ich denke nur das es abends vielleicht schwer wird.
    Auf jeden Fall werde ich mich heute mal hinsetzen und mir Gedanken machen wie ich meine Zeit sinnvoll füllen kann und in schwachen Situationen dem Alkohol wiedersehen. Denke auch nur wollen reicht nicht . Da muss ich mir einen Plan zurechtlegen .

  • Hallo
    Sven
    Ja da gebe ich dir recht. Mit Wollen ist es nicht getan.
    Aber eins hast du schon mal gemacht, jeden Tag hier vorbeigeschaut, und mal geschrieben.
    Jetzt geht es ans Lange Wochenende.
    Und da brauchst du einen Plan.
    LG Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

  • Hallo Sven,


    Ja, du hast recht , das mit dem kontrollierten trinken kann ich mir abschminken, das funktioniert bei mir nicht.

    Wenn du dir DAS immer wieder bewusst machst, hast du gute Chancen.

    Was den Sport am Abend betrifft, gibt es verschiedene Möglichkeiten für ein Trainingsprogramm zuhause. Es gibt viele Übungen, für die du nur deinen Körper bzw. das Gewicht deines eigenen Körpers brauchst. Da wirst du bei YouTube gewiss fündig. Auch Yoga ist interessant und z.T. irre anstrengend. (Ich finde die Videos von Mady Morrison gar nicht übel.)
    Sportgeräte wie Mini-Trampolin oder Schwingstab oder ... lassen sich günstig über Kleinanzeigen erwerben.
    Oder gehst du gerne joggen oder spazieren?

    Was ich deutlich machen will, wenn du die Augen offen hältst, gibt’s viele Möglichkeiten und, wenn dir erstmal eine Sache aufgefallen ist, dann tut sich plötzlich noch mehr auf.
    So war bislang jedenfalls meine Erfahrung.

    Was deinen Plan betrifft:
    Sofern du weißt, was du tatsächlich und realistisch machen willst, kann ich dir behilflich sein, den so gut zu formulieren, dass er dich dahin bringt, dir erfolgreich eine neue Gewohnheit anzutrainieren.

    Viele Grüße
    AmSee


    P.S.: @Daun hat mich gerade drauf gebracht: Mir hat auch sehr viel geholfen, mich weiter über “unser“ Thema zu informieren. Ich habe viel gelesen und viel geschrieben.

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Hallo Daun, hallo AmSee,

    Gestern habe ich mal mein ganzes Leergut an Bier abgegeben und mir dafür eine Kiste ACE Saft geholt.morgen hab ich dann die erste Woche ohne Alkohol geschafft und ich merke schon das es mir körperlich und geistig besser geht.
    Über Pfingsten hab ich mir überlegt eine Radtour zu machen und dann abends bei einem Film entspannen.abends ne Runde um den Block laufen könnte mir auch helfen.

  • Hallo
    Sven
    Also Pfingstsamstag Sonntag Montag 1 Radtour oder 3 X?
    Denn jetzt gilt es die Freie Zeit anders zu Gestalten.
    Lg
    Daun

    Der Weg ist das Ziel<br />Konfuzius (551–479 v. Chr.

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