Hallo bin neu hier....

  • Hallo Ihr Lieben,

    möchte mich kurz vorstellen, da ich ein Alkoholproblem habe. Ich bin 45 Jahre alt, habe zwei Kinder mit 18 und 15 Jahren. In den Alkoholkonsum rein gerutscht bin ich vor etwa 9 Jahren durch meinen Ex-Mann, der nicht der Vater der Kinder ist. Er hat immer mehr getrunken, dazu noch gekifft und mich dann ab einem gewissen Pegel immer psychisch fertig gemacht, mich als Schlampe oder Drecksfotze betitelt. Ich wohne mit den Kindern im Haus meines Vater, zu dem ich dann immer geflüchtet bin, er ging mit trotzdem hinterher und machte grade weiter. Ich fing an auch immer mehr zu trinken, weil ich es nicht ertragen konnte. Erst nur an den Wochenenden, dann teils auch unter der Woche. Irgendwann rief mein Vater die Bullen und er musste sich eine Wohnung suchen.

    Ich war dann ein paar Monate alleine, hatte Pech mich ein paar Männern, trank in der Zeit auch, um mehr Selbstbewusstsein zu haben. Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, er ist drei Jahre älter als ich. Ich war sofort Feuer und Flamme, jedoch wurde er mitten im Hausbau von seiner Frau mitsamt Sohn verlassen wegen einem anderen Mann. Er war die ersten zwei Jahre recht kalt zu mir, konnte nicht von Liebe sprechen, war selbst oft depressiv und sprach auch öfter davon, sein Leben zu beenden. Dazu gab er mir oft das Gefühl nicht gut und attraktiv genug zu sein. Er wollte eine Frau mit langen dunklen Haaren, ich hatte kurze blonde. Etwas schlanker könnte ich auch sein in seinen Augen. Dazu kam, dass er vor mir für vier Monate mit einer 23-jährigen zusammen war, die ihn auch betrogen hat. Ein hübsches Ding, aber als Schlampe bekannt, arbeitet inzwischen sogar als Hure. Ich hab mich immer mit der verglichen, und dachte ich könnte das alles nicht bieten. Also trank ich weiter, jeden zweiten Tag, wenn ich nicht bei meinem Partner war.

    Es steigerte sich so, dass ich aktuell etwa 7 bis 8 Liter Wein oder Sekt in der Woche trinke, also dann an jedem zweiten Tag so 1,5 Liter. Es gab auch mal Phasen ohne oder mit weniger, aber in den letzten zwei Jahren war es meistens so viel, obwohl er inzwischen sehr lieb ist. Ich muss sagen, dass ich seit meiner Jugend unter Ängsten und Depressionen leide und bei mir auch ADS diagnostiziert wurde mit Anfang 30. Ich trinke oft, weil mir alles zu viel wird, mit zwei Kindern, mein Vater kommt ständig hier in die Wohnung. Ich habe Schlafprobleme und bin ständig erschöpft. Der Vater der Kinder kümmert sich kaum, ich bin mit allem nahezu alleine, dazu zoffen sich die beiden Jungs auch ständig. Ich pendel ständig zwischen meinem Zuhause und meinem Partner hin und her und komme irgendwie nirgendwo an, das alles zerreißt mich.

    Was mein großes Problem ist: Ich habe vor zwei Jahren beim Stöbern im Internet gelesen, dass man durch Alkohol Brustkrebs bekommen kann, auch schon bei recht moderaten Mengen. Natürlich hatte ich den Schock meines Lebens, da ich ohnehin extreme Krebsangst habe. Ich hörte ein paar Wochen auf aus lauter Angst, ich machte meinen Partner schier verrückt mit meiner Angst. Irgendwann trank ich weiter aus Angst vor der Angst. Immer wieder suchte ich zwanghaft nach Informationen im Internet, ich hab nur noch Statistiken und Wahrscheinlichkeiten im Kopf. Lasse seither alle 5 bis 6 Monate einen Ultraschall der Brust machen. Alle Blutwert sind top, bisher nichts auffälliges irgendwo.

    Die Angst bleibt, denn ich bin fest davon überzeugt, dass ich irgendwann Brustkrebs bekommen muss, weil ich 8 Jahre lang gesoffen habe. Wenn doch schon kleine Mengen schädlich sein sollen. Statt dass ich aber aufhöre, betäube ich meine Angst weiter. Anfang Mai war dann was in der Mammographie zu sehen, ich war mir sicher, dass es mich jetzt erwischt hätte. Nach Biopsie kam heraus, dass es kein Krebs oder eine Vorstufe war. Immer wieder holen mich diese Ängste ein, fange jetzt auch eine Psychotherapie an. Ich weiss, dass das Trinken die Ängste noch verstärkt, aber ich komme einfach nicht hoch. Vielleicht können mich hier auch ein paar Frauen aufbauen, die selbst viele Jahre getrunken haben und keine Probleme mit ihren Brüsten haben? Ich hab einfach solche Angst, dass der Krebs mich in ein paar Jahren einholt. Und dann wäre ich selbst daran schuld, weil ich es provoziert habe. Mein Partner steht mir bei, kann es aber auch bald nicht mehr ertragen :(

    Liebe Grüße,
    Kayla

  • Hallo Kayla,


    Vielleicht können mich hier auch ein paar Frauen aufbauen, die selbst viele Jahre getrunken haben und keine Probleme mit ihren Brüsten haben?

    wenn ich das richtig sehe, wären das nur weitere Zahlen in Deiner Statistik. Wenn Du die ganzen Statistiken im Kopf hast, weißt Du, dass es nur um Wahrscheinlichkeiten geht. Sicher ist im individuellen Fall gar nichts. Deswegen würdest Du den Arsxx auch nicht hoch kriegen.

    Sorry, das ist alles was mir dazu einfällt. Vielleicht hat ja noch jemand bessere Ideen.

    Gruß Susanne.

  • Hallo Kayla,

    du schreibst

    Zitat

    fange jetzt auch eine Psychotherapie an. Ich weiss, dass das Trinken die Ängste noch verstärkt, aber ich komme einfach nicht hoch.

    Tatsächlich hatte ich, als ich noch getrunken habe, auch alle möglichen Ängste. Nicht unbedingt genau deine, aber das ist unerheblich für das, was ich dir sagen will.

    Ich habe, als ich nass war, auch eine Psychotherapie gemacht, wegen Depressionen. Das hätte ich mir genauso gut sparen können, denn erst als ich schon einige Zeit trocken war, konnte ich überhaupt anfangen, mich mit mir selbst (auch mit therapeutischer Hilfe) auseinanderzusetzen.

    Daher wäre mein Tipp, erstmal eine Alkoholentwöhnung zu machen. Und dann schau mal, wieviel von deiner Angst noch übrig ist.

    Viele Grüße
    Camina

  • Hallo Kayla,

    als Mann kann ich Dir jetzt nicht genau weiterhelfen inwiefern Alkohol das Brustkrebsrisiko erhöht, jedoch trägt Alkohol nicht gerade zur Verbesserung der Gesundheit bei. Ich würde tunlichst vermeiden irgendwelche Krankheiten durch Dr. Google bestätigen oder nicht bestätigen zu bekommen.

    Du scheinst in der Vergangenheit echt Pech gehabt zu haben und deswegen ist es ein guter Schritt das alles mit deinem Therapeut/-in zu besprechen.

    Aber wie Susanne schon so schön geschrieben hat, wir alle müssen selbst den Arxxx hochkriegen und es selber wollen. Und deine Menge an Alkohol schreit groß nach einem Hilfeschrei.

    Bleib tapfer
    Lars

  • Hallo Kayla,
    ich bin Britt, Alkoholikerin und Brustkrebspatientin.
    Ich habe überlegt, ob ich etwas auf deinen Beitrag antworte, denn ich tu mich schwer, wenn jemand so verachtend von Menschen spricht:

    Zitat

    ….rief mein Vater die BULLEN…als SCHLAMPE bekannt, arbeitet inzwischen sogar als HURE...


    Aber ich mach es trotzdem, weil du schriebst:

    Zitat

    …Vielleicht können mich hier auch ein paar Frauen aufbauen, die selbst viele Jahre getrunken haben und keine Probleme mit ihren Brüsten haben…?


    Brauchst du eine Art Absolution zum Weitertrinken? Von mir bekommst du die nicht.
    Ich habe viele Jahre getrunken und habe Brustkrebs. Ob die Trinkerei daran Schuld ist? Wer weiß das schon… nixweiss0

    Zitat

    …dass man durch Alkohol Brustkrebs bekommen kann…Irgendwann trank ich weiter aus Angst vor der Angst….denn ich bin fest davon überzeugt, dass ich irgendwann Brustkrebs bekommen muss…
    …weil ich 8 Jahre lang gesoffen habe….. Statt dass ich aber aufhöre, betäube ich meine Angst weiter….


    Durch Alkohol kann "man" nicht nur Brustkrebs, sondern auch noch viele andere todbringenden (Leber, Bauchspreicheldrüse, Nerven u.v.m.) Krankheiten bekommen. Ist dir das bewusst?
    Brustkrebs ist eine wirklich schlimme Krankheit, gegen die ICH nichts tun kann.
    Es liegt nicht in meiner Macht, ein Fortschreiten/Rezidiv zu verhindern oder auch daran zu sterben.
    Das habe ich akzeptiert. Aber als Alkoholkranke habe ICH die Wahl: ICH entscheide selbst, ob ich an den Folgeschäden des Saufens krepieren will. ICH kann etwas tun!
    Nein, du musst kein Brustkrebs bekommen, aber die Chancen dazu erhöhen sich um ein Vielfaches, wenn du weiter konsumierst. DU entscheidest!
    LG Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Deine Ausdrucksweise finde ich grenzwertig. Zum Teil ist sie m.E. auch strafrechtlich relevant, was die gewählte Bezeichnung von Polizeibeamten betrifft.

    Mich wundert es, dass Greenfox, der direkt betroffen ist, sich das so bieten lässt, sofern er es bemerkt haben sollte.

    Auf der Basis tausche ich mich nicht aus.

  • Mich wundert es, dass Greenfox, der direkt betroffen ist, sich das so bieten lässt, sofern er es bemerkt haben sollte.

    Ich habe es zwar gelesen, aber - ehrlich gesagt - überlesen.

    Zum Einen habe ich mir im Laufe der Jahre angewöhnt, das Wort "Bulle" sowie dessen Nutzer nicht mehr so ernst zu nehmen - abgesehen davon, dass Bullen Zuchttiere sind. Schlimmer wäre "Ochse" ;) Und außerdem können mich nur Menschen beleidigen ...
    Viele Menschen benutzen diese Formulierung, weil sie - falls sie eines haben - nicht mehr ihr Gehirn zum Denken einschalten und/oder noch nie den Spruch "Was Du nicht willst, das man Dir tu, füg auch keinem andern zu" gehört haben. Von daher nutze ich meist BEIDE Ohren (rein - raus).

    Und zum Anderen habe ich den Text von Kayla heute früh nur überflogen, da ich zur Arbeit musste ...

    Unabhängig davon habt ihr recht:

    @Kayla: Beleidigungen werden wir hier nicht weiter dulden - egal, wen es betrifft! Wir bemühen uns hier um einen respektvollen Umgang untereinander. Ich hoffe, Du respektierst das.

    Übrigens hat diese Warnung nichts damit zu tun, ob/dass Du noch Alkohol konsumierst oder nicht.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo,

    erst mal danke für die teilweise hilfreichen Antworten und Hinweise. Ich hatte nicht die Absicht, irgendwen zu beleidigen. Bulle ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, ich sehe darin nichts verwerfliches. Eine Frau, die mit jedem ins Bett steigt und jeden Partner betrügt, kann man schon als Schlampe bezeichnen. Denn sie tut dies absichtlich und darf sich dann nicht wundern, wenn man sie so sieht. Hure ist ein ganz normaler Begriff für eine Prostituierte, die Damen bezeichnen sich ja selbst so. Ich wollte sicher niemanden beleidigen.

    Grüße,
    Kayla

  • Bulle ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, ich sehe darin nichts verwerfliches.

    Es ist traurig, dass Du es so siehst. Es soll ja Milieus geben, wo man sich zärtlich mit "Arschloch" anredet - vielleicht kommst Du ja aus einem solchen nixweiss0

    Sorry, auch wenn ich mir in meinem Job in 36 Jahren ein dickes Fell zugelegt habe und nicht mehr alles so eng sehe - aber zumindest für MICH existiert noch soetwas wie RESPEKT dem anderen gegenüber.
    Und wenn man seinem Gegenüber keinen Respekt entgegenbringt, dann kann man nicht erwarten, welche zu bekommen >:(

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Das macht mich sehr traurig. Ich wollte keinem etwas Böses, und jetzt werde ich im Gegenzug beleidigt, dass ich aus einem üblen Milieu komme? Ohne eine Person zu kennen, wird diese be- und verurteilt, das finde ich schlimm. Schade, ich war an einem Austausch interessiert, stattdessen hackt man jetzt auf mir herum ;(

  • Du hast NICHTS verstanden: weder, dass ich Dich nur darauf hingewiesen habe, dass Du Menschen einfach nur pauschal beleidigst. Noch, dass ich mir lediglich die Frage gestellt habe, ob Du vielleicht aus einem Milieu kommst, wo solche Beleidgungen verstandesgemäß nicht mehr als solche aufgefasst werden, da die alltägliche Wortwahl sowieso nur noch solches Niveau hat. Und ich weiß nicht, welche Bedeutung das Wort "Respekt" für Dich hat.

    Ich habe beruflich in sehr vielen, wechselnde Milieus zu tun gehabt - von der sogenannten "Hautevolee" mit Adelstitel und/oder jeder Menge Geld etc über berühmte Schauspieler u.a. Persönlichkeiten über "Normalos" (aller Coleur) bis hin zum Junkie-Alkoholiker-Obdachlosen-Milieu. Alle haben sie ihre eigenen sprachlichen "Gepflogenheiten" und "Benimm-Regeln", auf die man sich einstellen muss, damit einen die Leute überhaupt verstehen. Mit einem besoffenen Obdachlosen muss man nunmal anders reden als mit einem besoffenen Rechtsanwalt etc. Und ich habe es bisher immer geschafft, mich halbwegs anzupassen.
    Ich muss nur wissen, auf welches Niveau ich mich für Dich herablassen muss.

    Oder Du gewöhnst Dir eine andere, überlegtere Sprache an.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Diese Wortwahl kommt übrigens auch in den besten Familien vor, hat also nicht unbedingt was mit Unterschicht zu tun.

    Guten Morgen Kayla,

    Allerdings glaube ich, dass Deine eigenen Männergeschichten - sorry, dass ich das


    meinen Ex-Mann, der nicht der Vater der Kinder ist...
    hatte Pech mich ein paar Männern, trank in der Zeit auch, um mehr Selbstbewusstsein zu haben. ...
    Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, er ist drei Jahre älter als ich. Ich war sofort Feuer und Flamme, jedoch wurde er mitten im Hausbau von seiner Frau mitsamt Sohn verlassen wegen einem anderen Mann...


    so bezeichne - auch etwas mit Deinem Alkoholkonsum zu tun haben. Hätte möglicherweise alles anders laufen können, wenn Du nicht getrunken hättest. Ist ja jedenfalls schon ein ganz schönes Chaos.

    Den Alkohol schüttest Du Dir selbst rein, die ganzen Schuldzuweisungen die in Deinem Eingangspost sind ändern nichts daran.
    Und ich habe auch nicht ganz verstanden, ob Du hier nur eine Versicherung möchtest, dass das Brustkrebsrisiko nicht ganz so groß ist wie von Dir befürchtet, auch wenn Du weitertrinkst. Jedenfalls habe ich in Deinem ganzen Post nirgendwo gelesen, dass Du aufhören möchtest oder dass Dich das ernsthaft interessieren würde, wie das gehen könnte.

    Ich empfinde das, was Du schreibst, als ganz schöne Selbstmitleidsnummer. Kannst Du machen, ist nicht mein Problem. Ob Dich das weiter bringt, bezweifle ich.

    Gruß Susanne

  • Hallo,

    nein, die Sache mit den Männern hat nichts mit meinem Alkoholkonsum zu tun. Ich bin ja erst vor 9 Jahren durch meinen zweiten Mann da rein geraten, weil er mich psychisch misshandelt hat. Zuvor hatte ich ein vollkommen normales Verhältnis zum Alkohol, nur gelegentlich und im normalen Maß getrunken.

    Natürlich weiß ich, dass ich aufhören muss. War ja immer mal wieder auf einem guten Weg, hab ein paar Wochen meinen Sport gemacht und abgenommen. Nur von dieser Angst vor körperlichem Schaden, vor allem Brustkrebs, komme ich nicht los und gerate wieder in diese Spirale ;( Mit meiner Psychologin gehen wir auch der Ursache für diese Ängste auf den Grund. Mag mit an der chronischen Bluterkrankung meiner Mutter gelegen haben, mit der ich aufgewachsen bin. Sie starb mit 58 Jahren nach langer Leidenszeit, es wurde nie eindeutig erklärt woran. Sie hat sich nicht mehr weiter untersuchen lassen, Verdacht war Lungenkrebs, sie hat aber nie im Leben geraucht. Sie starb 6 Wochen vor der Geburt meines ersten Sohnes. Da ich 400 km entfernt lebte und mein Mann keinen Führerschein hatte, konnte ich nicht zur Beerdigung. Mein Vater wollte auch nicht, dass ich das hochschwanger auf mich nehme. Ich konnte also nie wirklich damit abschließen und es verarbeiten. Mag mit ein Grund für meine Ängste sein.

    Ich will keine Versicherung, dass ich weiter trinken kann. Vielleicht lediglich eine Beruhigung, dass alles nicht so schlimm sein muss, wie ich mir das ausmalen. Damit ich nicht aus Angst wieder zur Flasche greife. Körperlich bin ich nicht abhängig, ich kann gut ohne. Es ist nur die Psyche, Überforderung und Stress ;(

    Gruß,
    Kathrin

  • Ich war auch nur ansatzweise körperlich abhängig. Bisschen Entzugserscheinungen, aber Pausen waren mir möglich. Die ganzen Rückfälle kommen bei allen Betroffenen von der psychischen Abhängigkeit, zumindest glaube ich das, denn nach dem Entzug merkt man von einer körperlichen Abhängigkeit ja nichts mehr. Dass der Alk dann trotzdem fehlt, spielt sich im Kopf ab (wobei das Nervensystem natürlich trotzdem auch Teil des Körpers ist, könnte man sich also streiten - aber das ist Nebensache).


    Natürlich weiß ich, dass ich aufhören muss.

    Weißt Du das nur vom Kopf her (ich müsste eigentlich...) oder ist es ein tieferer Wunsch, für dessen Erfüllung Du auch was tätest? Ich meine, viele Leute wissen ja, was sie tun müssten, um irgendwas zu erreichen, haben dann aber aus den unterschiedlichsten Gründen dann doch keinen rechten Drive oder keine Lust dazu. Bewegung ist ja auch so ein typisches Thema, wo es auch um die Gesundheit geht, wo sich viele nicht aufraffen können, obwohl sie wissen...

    Alkohol macht übrigens auch für Stress und Überforderung anfälliger, auch wenn er scheinbar erst mal hilft.

    Wie Dir schon jemand geschrieben hat, würde es mehr Sinn machen, eine Alkoholentwöhnungstherapie zu machen, da die Depris und Ängste damit ursächlich zusammenhängen können und die Psychotherapie auch nicht viel bringt, solange Du Dein Alkoholproblem nicht in den Griff bekommst. Du gehst Dir mit dem Trinken ja dann trotzdem selbst im Weg um. Und bei ner Alktherapie sind Deine Themen durchaus auch üblich.

    Und unterschätze nicht den Selbstläufercharakter der Abhängigkeit - ich dachte auch mal, wenn ich alle meine Probleme gelöst habe, dann erledigt sich mein Trinkverhalten von selbst. Dann hatte ich irgendwann mal alles gelöst, was mich bis dahin bedrückte, und ich habe trotzdem weiter gesoffen, da wurde mir erst klar, was Sucht eigentlich ist.


    Gruß Susanne

  • Hallo Kayla und Willkommen in diesem Forum :)

    Zitat

    Natürlich weiß ich, dass ich aufhören muss.

    Als ich das erste Mal aufgehört habe Alkohol zu trinken, war es weil ich das Gefühl hatte "ich muss". Ich bin nach 8 Wochen gescheitert.
    Diesmal habe ich aufgehört weil ich es aus tiefstem Herzen wollte, habe seit ende Januar nichts mehr getrunken.

    Du nimmst Angst vor der Angst als Anlass weiter zu trinken, wie du selber spürst ist es ein Teufelskreis. Gut finde ich, dass du eine Psychotherapie machst - diese wird aber erst wirkungsvoll werden wenn du aufhörst Alkohol zu konsumieren.
    Ja, Alkohol kann viele schlimme Krankheiten begünstigen, Brustkrebs ist nur eine davon. Ich kenne drei Frauen mit Brustkrebs. Die eine hat moderat getrunken, die zweite zu viel, die dritte kaum. Hilft dir diese Aussage? Wohl kaum, oder? Fakt ist du hast es JETZT in der Hand dir und deiner Gesundheit Gutes zu tun in dem du den Mist weglässt. Was früher war ist Geschichte, darauf hast du keinen Einfluss mehr.
    Du hast nur diesen einen Körper, der so wunderbar funktioniert obwohl du ihn tagtäglich mit Gift fütterst. Deine Probleme werden sich nicht in Nichts auflösen wenn du nicht mehr trinkst, nein. Doch du lernst damit umzugehen, du wirst stressresistenter und wirst nüchtern viel besser gegen diese Angstzustände angehen können.

    Niemand kann dir diesen Arschtritt geben um aufzuhören, dafür bist du selbst verantwortlich.
    Ich hoffe du schaffst dies, DIR zuliebe.

    Herzliche Grüsse
    Liv

  • Hallo Kayla,

    auch ich kann bestätigen, dass Alkohol bei mir Ängste und Depressionen hervorgerufen bzw. verstärkt hat. Ich habe vor einem Jahr auch eine Therapie angefangen, als ich noch täglich getrunken habe. Und diese Therapie hat rein gar nichts gebracht, da das Trinken im Vordergrund stand. Mein Problem waren nicht meine Ängste oder meine gedrückte Stimmung und meine Wut, sondern der Alkohol.

    Ich habe in der Zeit etwas "kontrollierter" getrunken und war ja so stolz auf mich. Aber wenn ich ehrlich zu mir bin, haben sich die Gedanken während der nüchternen Tage nur um Alkohol gedreht. Ich wollte eine Bestätigung des Therapeuten, dass ich weiter trinken kann und habe nasses Verhalten betrieben: Gelogen über Menge und Dauer und habe Gründe erfunden. Eine Therapie war so schlicht nicht möglich.

    Zum Thema Ausdrucksweise und Beleidigung. Ich bin kein Polizist, sondern Sozialarbeiter und bewege mich somit wie Greenfox in vielen verschiedenen "Milieus". Das Modell der Milieus kommt aus der Soziologie und ist überhaupt nicht beleidigend gemeint, sondern damit sind Menschen mit bestimmten Merkmalen gemeint. In Bezug auf Lebensentwurf, Werten und Zielen - völlig ohne Wertung.

    Das Milieumodell ist ziemlich treffend und es gibt ausgiebige Untersuchungen dazu.

    Ich schließe mich aber dem ganzen auch an: Der Ton macht die Musik und die Sprache ist ein mächtiges Instrument. Sich auf die Sprache der Menschen einzustellen, mit denen man sich umgibt, ist sehr wichtig. Es hat viel mit Respekt zu tun, andere Menschen auch so zu behandeln und mit und über sie zu reden. Ich finde Bulle und Schlampe sind Wörter die nicht respektvoll sind. Mir käme es nie in den Sinn Polizisten mit "Bulle" anzureden! Und eine Prostituierte auch nicht mit Hure. Nur weil eine Gruppe von Menschen sich selber so nennt, gibt es einem nicht die Berechtigung sie auch so zu nennen. (Man denke dabei an die Afroamerikaner, die selbst das N-Wort benutzen!)

    Lg

  • Eins noch:
    Ich "müsste" eigentlich, ist m.E. was anderes als "Ich will nicht".
    In "Ich müsste" steckt keine konkrete Absicht, während "Ich will nicht" schon. Die nächste Stufe wäre, glaub ich, "Ich brauche nicht".


  • Hallo Kayla,
    Zum Thema Ausdrucksweise und Beleidigung. Ich bin kein Polizist, sondern Sozialarbeiter und bewege mich somit wie Greenfox in vielen verschiedenen "Milieus". Das Modell der Milieus kommt aus der Soziologie und ist überhaupt nicht beleidigend gemeint, sondern damit sind Menschen mit bestimmten Merkmalen gemeint. In Bezug auf Lebensentwurf, Werten und Zielen - völlig ohne Wertung.
    Das Milieumodell ist ziemlich treffend und es gibt ausgiebige Untersuchungen dazu.
    Ich schließe mich aber dem ganzen auch an: Der Ton macht die Musik und die Sprache ist ein mächtiges Instrument. Sich auf die Sprache der Menschen einzustellen, mit denen man sich umgibt, ist sehr wichtig. Es hat viel mit Respekt zu tun, andere Menschen auch so zu behandeln und mit und über sie zu reden. Ich finde Bulle und Schlampe sind Wörter die nicht respektvoll sind. Mir käme es nie in den Sinn Polizisten mit "Bulle" anzureden! Und eine Prostituierte auch nicht mit Hure. Nur weil eine Gruppe von Menschen sich selber so nennt, gibt es einem nicht die Berechtigung sie auch so zu nennen. (Man denke dabei an die Afroamerikaner, die selbst das N-Wort benutzen!)
    Lg


    Mir käme es auch nicht in den Sinn, mich oder andere Mitmenschen als Trunkenbold, Säufer, Schluckspecht, Suffkopp, Schnapsnase oder Sumpfhuhn zu bezeichen.
    LG

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

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