Einkoten, Einnässen, Erbrechen, Beschimpfungen und ich bin schuld

  • Hallo ihr Lieben! Ich habe in den vergangenen Jahren schon viel hier gelesen, was mich oft auch sehr berührt hat. Aber jetzt möchte ich mich mal hier einfügen, vielleicht weil ich mir Trost wünsche, oder einfach nur HILFE!Mein Mann ist schwerer Alkoholiker und das schon seit vielen Jahren. Ich bin selber schwer krank, habe aber immer versucht ihm zu helfen. Ich dachte, er ist im Grunde seines Herzens ein guter Mensch! Ich bin zweimal an Krebs erkrankt - er hat mich "betrunken" besucht und seine Flachmänner im Krankenhausgarten einfach hingeschmissen, so daß ich mich einfach nur geschämt habe ;( Zudem habe ich ein schlimmes Rheuma und Arthrose :-)Ich kann leider kaum noch gehen, habe im Mai 2018 eine neue Hüfte bekommen, auch da hat er mich wieder betrunken besucht :( Zur Zeit bin ich Zuhause, am 01.08.18 geht es in die Rheumaklinik ;) Aber, ihr Lieben ich muss euch sagen.. er säuft weiter, hilft mir nicht in der Wohnung (obwohl ich mein schönes Haus verkauft habe wegem ihm) und er kümmert sich nicht um Sauberkeit in der Wohnung. Er säuft, kotet, nässt und bekotzt sich ein.. ich muss euch sagen, es ist für mich einfach ekelhaft :-X Beim letzten Mal mit der Koterei habe ich ihn mit dem Wischmop geschlagen, so daß ich angeklagt worden bin, von der Polizei, wegen schwerer Körperverletzung. Dabei fühle ich mich als Opfer!!!

  • Hallo Cindy,

    harter Tobak, was Du da zu berichten hast. Erst mal: Herzlich Willkommen als aktive Schreiberin hier bei uns im Forum.

    Was Du schreibst zeigt wieder mal, was der Alkohol aus (vielleicht früher mal sehr netten) Menschen macht. Und was Angehörige zu erleiden haben, wenn sie sich das gefallen lassen.

    Du schreibst, dass Du hier schon recht intensiv mitgelesen hast. Darf ich fragen, was Du aus dem Gelesenen für Rückschlüsse gezogen hast? Eigentlich müsstest Du ja recht genau wissen, was Du zu tun hast, wenn Du etwas an Deiner Situation ändern möchtest.

    So wie Du Deinen Mann beschreibst, ist er mit seiner Sucht schon in einem weit fortgeschrittenen Stadium angelangt. Wenn man dann mal in der eigenen Kotze und im eigenen Kot aufwacht dann ist schon nach 12, nicht mehr vor. Ich denke Dir ist klar, dass Du nicht darauf hoffen kannst, dass sich bei ihm irgendwas ändert, oder?

    Ich denke, dass Deine Situation natürlich alles andere als rosig ist, nicht zu letzt auch weger der schlimmen Erkrankungen die Du hattest und hast. Jedoch kannst Du auch hier nicht auf Verständis Deines Mannes hoffen. Denn er befindet sich ja in einer ganz anderen Welt. Du kannst das also nur selbst in die Hand nehmen. Nur Du allein kannst für Dich etwas ändern. Und ich finde,nach allem was Du schon durch machen musstest, hast Du ein Leben verdient, das so verläuft wie Du Dir das wünscht. Ohne das Elend, das Du durch einen saufenden Partner zu ertragen hast. Wie gesagt, nur Du allein kannst an dieser Situation etwas verändern.

    Bist Du bereit dazu das zu tun? Wenn ja, dann solltest Du Dir dafür alle Hilfe holen die Du bekommen kannst. Natürlich können wir Dir hier im Forum unsere Meinung schreiben. Jedoch wäre es sicher wichtig, dass Du auch in Deiner unmittelbaren Umgebung Menschen hast, die Dir helfen, die Du zu Rate ziehen kannst. Eine SHG für Anghörige z. B. - evtl. auch ein Anwalt, der Dir mal einen Überlick gibt, wie so eine Trennung finanziell dann eigentlich aussehen würde, welche Rechte Du hast usw.

    Aber das musst Du dann natürlich alles auch wollen, sonst macht das keinen Sinn. In jedem Fall wirst Du wohl auf Deinen Mann nicht zählen können. Oder glaubst Du, dass er mit dem Trinken aufhören wird, sich in eine Therapie begiebt und anschließend ein dauerhaft trockenen Leben führt?

    Alles alles Gute und viel Kraft! Und einen guten Austausch hier im Forum. Das wünsche ich Dir!

    LG
    gerchla

  • Auch von mkir ein HERZLICHES WILLKOMMEN im aktiven Forum :welcome:

    Zunächst einmal: Du bist nicht von der Polizei angeklagt worden, sondern die MUSSTE die Anzeige aufnehmen - wegen gefährlicher Körperverletzung. Schwere Körperverletzung wäre weit schlimmer. Und bestimmt bist Du auch dazu gehört worden, wie es dazu gekommen ist.

    Ansonsten stimme ich Gerchla zu:

    Ich habe in den vergangenen Jahren schon viel hier gelesen ...

    Du schreibst, dass Du hier schon recht intensiv mitgelesen hast. Darf ich fragen, was Du aus dem Gelesenen für Rückschlüsse gezogen hast? Eigentlich müsstest Du ja recht genau wissen, was Du zu tun hast, wenn Du etwas an Deiner Situation ändern möchtest.

    Sorry, aber mir schoß sofort die Frage durch den Kopf: Warum hat sie sich nicht schon längst von dem Typen getrennt??

    Und jetzt komm nicht mit Deinen Krankheiten - die sind schlimm genug, dass ich nicht glaube, dass Dein Mann sich in irgendeiner Weise um Dich kümmert. Das bedeutet, alleine würdest Du ruhiger, besser leben - zumal Dir bestimmt auch Hilfe im Haushalt zusteht, oder?

    Warst Du schon mal bei einer Suchtberatung? Die ist nämlich auch für Angehörige da - nicht nur für die Betroffenen. Hast Du sonst schon mal mit anderen Menschen (SHG, Anwalt o.ä.) über Deine Situation konkret gesprochen?

    Das wäre jedenfalls mein erster und eindriglichster Rat für Dich.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo ihr Lieben!!! Melde mich nach nach langer Zeit wieder. Ich bin immer noch nicht gesund, werde es auch wahrscheinlich nie wieder werden. Aber ich bin kein Jammerlappen und möchte die Zeit, die mir noch bleibt gefühlvoll und liebevoll nutzen!! Bei meinem Mann hat sich nicht viel verändert, er ist immer noch ein Alkoholiker :(Hat Gesoffen, über mehrere Tage, dann zwei Tage nur erbrochen, letzendlich hat er nur Blut gespuckt und ich musste den RTW rufen!Das war sehr dramatisch und traurig! Er lag dann 2 Tage auf der Intensivstation, jetzt ist er wieder Zuhause und will Ales ändern! Ich glaube nicht mehr daran, er hat mich in den schlimmsten Situationen meines Lebens alleine gelassen :-\Dazu kommt noch, ich habe einen anderen Mann kennengelernt! Der ist zwar, wie ich auch, lange Jahre verheiratet, aber wir mögen uns sehr! Vielleicht habe ich noch einmal eine gute Chance in meinem Leben

  • Ich bin traurig zu lesen, dass sich absolut NICHTS geändert hat ;(

    Dass Dein Mann sich nicht ändert ... okay. Aber dass sich auch bei Dir sich nichts getan hat - schade.

    Sorry, aber mir schoß sofort die Frage durch den Kopf: Warum hat sie sich nicht schon längst von dem Typen getrennt??

    Und jetzt komm nicht mit Deinen Krankheiten - die sind schlimm genug, dass ich nicht glaube, dass Dein Mann sich in irgendeiner Weise um Dich kümmert. Das bedeutet, alleine würdest Du ruhiger, besser leben - zumal Dir bestimmt auch Hilfe im Haushalt zusteht, oder?

    Warst Du schon mal bei einer Suchtberatung? Die ist nämlich auch für Angehörige da - nicht nur für die Betroffenen. Hast Du sonst schon mal mit anderen Menschen (SHG, Anwalt o.ä.) über Deine Situation konkret gesprochen?

    Von diesem "anderen Mann", den Du "kennengelernt" hast, mal abgesehen - bedeutet dies, dass Du jetzt endlich etwas ändern wirst in Deinem Leben, zu DEINEN Gunsten, etwas FÜR DICH tun?
    Oder ist er nur ein reales Weinkissen, wo Du Dich beklagen kannst, wie schlecht doch die Welt ist, weil sie sich nicht für Dich ändert?

    Wer nicht handelt, wird behandelt.
    Das gilt für Betroffene wie für Angehörige.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke "Greenfox" für deine offenen und ehrlichen Worte! Du hast so recht, mit Allem was Du schreibst. Und, nein der Mann, den ich kennengelernt habe, soll auf keinen Fall ein Weinkissen sein! Es hat mir einfach nur gezeigt und gutgetan, dass ich trotz meiner Behinderungen, doch noch Chancen im Leben habe :) Ich beginne jetzt mit dem ersten kleinen Schritt. Habe Urlaub gebucht für meinen Mann und mich; am Dienstag geht es nach Teneriffa. Und da ich es nicht mehr erleben möchte, dass er bekotzt auf der Liege am Pool liegt, werde ich alleine fliegen. Habe zwar ein bisschen Angst, aber ich werde es schaffen 44. Wie schreibst Du so gut.....wer nicht handelt wird behandelt.... Und nach meiner Rückkehr, werde ich den nächsten kleinen Schritt angehen!!

  • Habe Urlaub gebucht für meinen Mann und mich; am Dienstag geht es nach Teneriffa. Und da ich es nicht mehr erleben möchte, dass er bekotzt auf der Liege am Pool liegt, werde ich alleine fliegen.

    nixweiss0

    Warum sparst Du dann nicht Geld und buchst nur Urlaub für Dich?? Und er kann seinen Urlaub selber buchen (Balkonien ist am billigsten - bleibt mehr für Bier/Wein übrig) ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Cindy,

    so richtig verstehe ich das jetzt nicht. Du hast einen Urlaub für Euch BEIDE gebucht, fliegst aber allein? Wo ist denn da die Logik bzw. wie kommst Du dazu? Weiß er denn dass Du für ihn gebucht hast? Und was machst Du wenn er unbedingt mit will? Oder kennst Du ihn so gut, dass Du genau weißt, dass er nicht flugtauglich sein wird weil er besoffen ist und Du fliegst dann einfach ohne ihn?

    In diesem Fall hättest Du Dir, wie Greenfox schon schrieb, die Kohle aber sparen können. Wenn es wirklich so ist, dann hast Du das ja nur gemacht um nicht sagen zu müssen: "Ich habe Urlaub für MICH gebucht und ich will DICH nicht dabei haben". Jetzt kannst Du sagen: "Ich habe Urlaub für UNS gebucht aber Du konntest ja nicht mit" = Du kannst ihm den schwarzen Peter zuschieben.

    Aber jetzt denk doch mal nach! Das ist doch alles Quatsch. Ich meine, Dein Mann ist komplett im Eimer, er ist starker Alkoholiker, ich meine er befindet sich im Endstadium dieser Sucht. Er kotet sich ein, wacht im eigenen Erbrochenen auf, spuckt Blut usw. Keinerlei Anzeichen, nicht der Hauch eines Anzeichens, dass sich irgendwas ändert. Da wird sich auch nix ändern, wenn er es bis jetzt nicht kapiert hat.

    Und Du machst Dir immernoch Gedanken wie Du irgendwie Dein Gesicht wahren kannst damit Du nicht die "Schuldige" bist. Das ist lächerlich, wenn ich das mal so sagen darf. Du hast doch alles Recht ihn zu verlassen. Mach einfach mal Schluss mit dem ganzen Drama. Worauf wartest Du denn eigentlich noch? Was erhoffst Du Dir denn noch? Du schreibst von Dir selbst, dass Du wahrscheinlich nicht mehr richtig gesund wirst und das Du die Zeit die Dir noch bleibt für Dich positiv nutzen möchtest. Von Herzen wünsche ich Dir das. Aber SO, wirst Du das nicht schaffen.

    Ich wünsche Dir einen wunderbaren und sehr erholsamen Urlaub. Vielleicht kannnst Du die Zeit und die Ruhe ja auch ein wenig dafür nutzen Dir zu überlegen, was Du überhaupt willst. Ich meine in Beziehung zu Deinem Mann. Du hast von ihm nichts (mehr) zu erwarten, absolut gar nichts. Vielleicht kannst Du Dir ja darüber klar werden, wie Dein Leben nach Deinem Urlaub weiter verlaufen soll. An der Seite des offenbar leider wirklich hoffnungslosen Trinkers oder eben ganz anders, selbstbestimmt, allein von Dir.

    Alles Gute und bis bald

    LG
    gerchla

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