Hallo Scholli,
spontan hätte ich die gleiche Vermutung geäußert wie meine beiden Vorschreiber/innen. Dazu fällt mir noch ein, dass ein Alkoholiker ein Meister im Tarnen und Täuschen ist. Ich traue ihm also durchaus zu, dass er trotz Deiner 24/7 "Überwachung" in der Lage war, heimlich zu trinken. Ich denke da einfach an meine Alkoholikerzeit zurück. Mich hätte man wohl in einen Raum sperren müssen, den ich vorher nie betreten habe (und der somit keine meiner zahlreichen Alkoholverstecke gehabt hätte) und den ich dann 24 h nicht mehr verlassen hätte dürfen.
Aber meines Wissens kann es auch noch andere Ursachen haben. Soweit mir bekannt, kommt es bei "fortgeschrittenen" Alkoholikern u. U. dazu, dass sie irgendwann "plötzlich" scheinbar nichts mehr vertragen oder nur noch vergleichsweise wenig. Das liegt daran, dass die Organe durch den jahrelangen Missbrauch bereits stark geschädigt sein können, allen voran natürlich die Leber. Der Alkohol kann dann nicht mehr "wie gewohnt" abgebaut werden, so dass bereits geringere Mengen die von Dir beschriebene Wirkung habe können.
Außerdem kann auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten den Abbau von Alkohol im Körper hemmen bzw. verlangsamen, was dann auch den von Dir beschriebenen Effekt haben könnte.
Ich stelle mir jetzt natürlich auch die Frage, was es Dir bringt, wenn Du weißt (oder wüsstest) woran es letztendlich liegt. Denn es hilft Dir kein Stück weiter, wenn der Betroffene selbst nicht bereit ist, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Denn egal woran es nun am Ende liegen mag: So wie Du das schilderst, hat der Betroffene ein massives Alkoholproblem und wenn er selbst daran nichts ändern möchte, wird er früher oder später an seiner Sucht zugrunde gehen. Leider ist das so.
Somit möchte ich Dir einfach sagen: Schau auf Dich, achte auf Dich und DEINE Bedürfnisse und gib acht, dass Du nicht durch seine Sucht mit unter gehst.
Alles Gute für Dich und auch für den Betroffenen.
LG
Gerchla