Hallo Norman,
willkommen im Forum.
Kurz zu mir: Ich bin Ende 40, Tochter eines nicht-funktionierenden Alkoholikers und selbst (psychisch) abhängig vom Alkohol geworden. Seit Ende Oktober trinke ich überhaupt nicht mehr und es geht mir wirklich gut damit. Ich empfinde mich als zufrieden abstinent, etwas, was ich Mitte Oktober noch nicht erwartet hätte.
Du schreibst:
Weder weiß ich, was ich will (bleiben, gehen), noch kann ich klar denken und abgeklärt den nä. Schritt technisch planen.
Aber wie gesagt, ich will nicht wieder jahrelang um einander herumschleichen und argwöhnisch auf Anzeichen von Glimmer achten müssen.
Ich denke, du benötigst mehr Informationen und zwar Informationen über die Alkoholkrankkeit, über Co-Abhängigkeit und über die Problematik, die das Aufwachsen in alkoholkranken Familien für Kinder bedeutet. Viele von diesen Kindern haben später als Erwachsene Probleme, EKA-Problematik. (EKA = Erwachsene Kinder aus alkoholkranken Familien)
Lies dich mal durch die diversen Beiträge hier Forum. Du wirst zu allen Themen eine Fülle an Informationen finden.
Interessant ist natürlich auch, was hier bislang schon anderen Angehörigen von Alkoholikern geraten wurde.
Dass du im Moment nicht weißt, wie dein nächster Schritt sein sollte, ist verständlich. Da geht ja auch emotional so einiges ab und es hängt nicht wenig an deiner möglichen Entscheidung dran.
Es mag sein, dass deine Frau noch funktioniert, also eine „funktionierende Alkoholikerin“ ist. Wenn du dich hier durch die Beiträge der Nutzerinnen und Nutzer liest, wird du feststellen, dass viele von uns bis zum Schluss recht gut „funktioniert“ haben. Allein die Tatsache, dass deine Frau heimlich trinkt und du gelegentlich Tarnflaschen findest, empfinde ich als ziemlich großes Alarmsignal.
Dass Gespräche nicht fruchten ist leider typisch. Auch ich mochte es überhaupt nicht, wenn mein Mann mich auf meinen Konsum ansprach. Ich fühlte mich beobachtet und bevormundet. Ich war mir sicher, dass ICH kein Problem hatte, wenn dann nur er. Heimliches Trinken habe ich selbst aufgrund meiner familiären Vorbelastung vermieden, ich befürchtete, dass das der Weg in den Abgrund sei.
Nach meiner eigenen Erfahrung wird allein schon das Lesen der anderen Beiträge etwas in dir verändern. Es wird sich eventuell Einiges für dich klären.
Wenn du bestimmte Fragen zu den diversen Themen hast oder einen bestimmten Gedankengang, der dich beschäftigt und bei dem du nicht weiterkommst, kannst du hier im Forum Hilfe zur Selbsthilfe bekommen.
Wenn du direkte Ansprechpartner brauchst, bist du mit einer SHG vor Ort gewiss gut beraten.
Viele Grüße
AmSee