Ich versuche es:
Ich würde mir ganz sicher zwei Flachen Rosé kaufen, vielleicht auch Champagner (wenn schon denn schon). Dann würde ich den warmen Wein in einem grossen Wasserglas trinken, das erste Glas bestimmt sehr schnell, dann langsamer. Und ich würde mich sehr sehr schuldig fühlen, bestimmt sofort. Deshalb würde ich sicher irgendwelche Leute aus der SHG anschreiben, später wenn genung "getankt" wurde auch anrufen...und rumheulen. Ich würde mich im Anfangsstadium vielleicht erleichtert fühlen, vielleicht "schwebend", "erlöst". Ich denke die 2. Flasche würde auch schnell geleert werden, ich müsste dann also in ziemlich betrunkenen Zustand nochmal los um irgendwo was aufzutreiben...nicht so einfach im Lockdown. Wahrscheinlich würde ich panisch nach Möglichkeiten suchen um an Alkohol zu kommen ohen mich in Gefahr zu bringen und auch andere - das heisst ohne Auto und von wegen ich könnte Leute mit Corona anstecken wäre mich das dann bestimmt vollkommen egal. Dann würde ich merken, ich muss das Auto nehmen da alle Betriebe - ausser grosse Supermärkte zu sind. Also bin ich wahrscheinlich von der Gier so getrieben, dass auch das mir dann egal ist und ich betrunken Auto fahre...vielleicht einen Unfall baue. Im Supermarkt kaufe ich wieder 2 Flaschen Rose und kleine Kochweinfläschchen, von denen stürze ich das erste noch im Supermarkt im Klo oder im Auto. Zuhause dann wieder erleichtert werde ich mir den Rest reinpfeifen. Und total betrunken sein wenn ich zur Schule muss um die Kinder abzuholen. Und da ich wieder mit dem Autoproblem konfrontiert bin, gehe ich zu Fuss, nehme bestimmt "Profiant" für auf den Weg mit. Wahrscheinlich komme ich schwankend in der Schule an...falls ich es soweit überhaupt schaffe und nicht meinem Mann gesagt habe er soll sie holen. Und dann würde ich vor Scham bestimmt rumheulen, irgendwie erklären wieso es dazu kam und panisch nach noch mehr Stoff suchen. Mann Mann wäre bestimmt unendlich enttäuscht, sauer und würde mich ins Zimmer schicken damit unseren Kinder die Szene erspart bleibt. Ich würde irgendwie nochmal los müssen wahrscheinlich um wieder Alk zu bekommen, Kilometerweit zu Fuss gehen und irgendwie hoffen einen offenen Laden zu finden. Dann würde ich mich sicher die halbe Nacht weiter betrinken, bis zum bitteren Ende und bis ich auf allen vieren ins Bett gehe...wenn ich das denn schaffen sollte. Und am nächsten Morgen hätte ich sicher den Kater meines Lebens, aber ich weiss dass es mit einem Schluck Alk besser wird, also würde ich wieder los...bestimmt mit viel Restalkohol. Der morgige Tag würde den ersten noch an Peinlichkeiten toppen, da ich schon mitten am Tag total betrunken bin. Ich würde Leute anrufen, die vielleicht vollheulen, Leute anrufen mit denen ich über 5 Jahre kein Wort gewechselt habe...meine Mutter anrufen, die sofort erkennen würde was los ist und sich super Sorgen machen müsste. Und am 3. Tag müsste ich entweder unter enormen Monsteranstrengungen allen Alk aus der Wohnung räumen damit das ein Ende nimmt oder ich wäre wieder am Anfang...mittlerweile sehr aufgedunsen, roter Kopf, aufgeschwollener Bauch und dicke Augen...Ich würde mich selbst dafür hassen, mir sagen, dass ich es niemals zu einer stabilen Trockenheit bringen werde, ich hätte bestimmt sehr schwarze Gedanken, null Selbsliebe, keinen "Wert". Ich würde mir im schlimmsten Fall sagen, dass alles keinen Wert hat, ich es einfach nicht schaffe, niemals also bleibe ich halt beim Alk, egal wie es enden wird. Vielleicht würde ich aber auch meinen Therapeuten anrufen, die Suchtberatung und da total weinend, niedergeschlagen und hoffnungslos auftauchen. Ich würde denen sagen, dass ich bitter abgestürzt bin und es nicht mehr aus dem Loch schaffe, dass sie mir helfen sollen weil ich sonst eine zu grosse Gefahr für mich und andere bin. Und ich würde ganz viel weinen und sehr emotional sein, kontrollverlust garantiert.
Mein Mann würde vor allem die Kinder schützen wollen - vor ihrer betrunkenen Mutter - er würde sie abschirmen vor mir, sagen, dass Mama Ruhe braucht, sie nicht verfügbar ist. Ich hätte Schuldgefühle ohne Ende, ich würde wahrscheinlich nochmals alle möglichen Suchtberater, Therapeuten und Leute anrufen, die mir helfen könnten...
Es wäre ein Desaster.
Muss ich mir jetzt selber mal durchlesen, habe das spontan und sehr schnell abgetippt und einfach meine Gedanken sprudeln lassen. Das half schon mal.