Hallo Ihr anderen!

Seit ich mich zum letzten Mal in diesem Faden gemeldet habe, ist ein Weilchen vergangenen. In dieser Zeit hat sich nicht wenig bei mir und in mir verändert. Auf das, was zuletzt hier geschehen ist, möchte ich nur kurz eingehen. Es hat mich ziemlich aufgewühlt und an meine Grenzen gebracht und nach einer Weile und einem Telefonat mit meinem Therapeuten schließlich ein ganz ordentliches Stück weitergebracht.
Ich habe einen Zusammenhang mit mindestens einem äußerst prägenden Erlebnis in meiner Kindheit/ Jugend herstellen können, einer Erfahrung, die zu einer lebenslangen Unsicherheit geführt hat, die ich trotz aller Bemühungen niemals ablegen konnte.
Ich habe immer mal wieder andere Menschen, u.a. auch Kolleginnen und Kollegen um Hilfe gebeten, weil ich in diesem oder jenem unsicher war, ich wollte von ihnen lernen, von ihren Erfahrungen, weil ich hoffte, dass es mich sicherer machen würde.
Nicht selten wurde ich enttäuscht, von meinen Kolleginnen und Kollegen sogar mehr als nur einmal. Diese wollten ihr eigenes Ding machen und wiesen einen Austausch ab mit dem Argument, dass wir doch alle so verschieden seien. Dabei wäre es nicht nur meinetwegen in meinem Beruf sehr sinnvoll gewesen, sich besser auszutauschen.
Sehr oft musste ich Einzelkämpferin sein. Ich tat das, weil mir nichts anderes übrig blieb, denn aus der Verantwortung konnte ich mich auch nie herausziehen. - Auch typisch für EKAs. - Irgendwann konnte ich nicht mehr kämpfen, mein Körper und meine Psyche machten das nicht mehr mit.
All diese Erfahrungen haben mich natürlich geprägt und da es MEIN Problem war, über das wir hier diskutierten, war ich emotional so richtig nah dran. (Aus der Distanz sieht ja immer alles anders aus.)
- Übrigens habe ich hier im Forum in den letzten Wochen tatsächlich eine kleine Veränderung bemerkt. Vielleicht hat das, was ich mir wünschte, doch zu einer kleinen Veränderung geführt. Wer weiß.

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Als ich jedenfalls begriff, was damals in meiner Kindheit/ Jugend mit mir geschehen war (die Bilder und Gefühle von damals tauchten sowas von klar in mir auf) und wie es mich für mein Leben geprägt hatte, hörte dieses ständig vorhandene Gefühl der Unsicherheit auf. Und es ist bislang nicht wieder aufgetaucht. Ich kann kaum zum Ausdruck bringen, was für ein neues Lebensgefühl das jetzt ist.
Insofern habe ich einmal mehr von diesem Forum profitiert, auch wenn’s ziemlich heftig für mich war.
Auch körperlich geht’s mir zunehmend besser. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Abstinenz bei meiner Erkrankung dermaßen positiv auswirken würde. Bis Anfang des Jahres konnte ich maximal nur noch 3 Kilometer weit gehen und war anschließend den Rest des Tages völlig erschöpft. Seit Beginn des Jahres bin ich dazu in der Lage, nahezu täglich mit meinen Hündinnen spazieren zu gehen und dabei zunehmend meinen Aktionsradius zu erweitern. Und gestern habe ich sogar einen neuen Rekord aufgestellt: Ich habe eine Strecke von 8 Kilometern bewältigt! Hammer!!! Anschließend war ich zwar kaputt, aber doch noch so fit, dass ich Essen kochen konnte.
Wenn das keine Bestätigung ist, dass ich auf einem guten Weg bin....

Solch gute Nachricht muss ich als Ermutigung natürlich mit euch teilen.
Viele Grüße
AmSee